Dienstag, 21. Juli 2009
Wenn Gänseleberpastete fast zu einem Politikum wird
Fernanda Cância, die Freundin des Prämierministers José Socrates, hat Rückrat in Sachen Tierschutz bewiesen.
Eigentlich muss Fernanda Cância nichts beweisen, denn alleine schon die Tatsache, das sie sich als Freundin des Prämierministers im katholisch-konservativen Portugal öffentlich mit ihm zeigt, und Beide zu ihrer Liebe stehen, ist äußerst bemerkenswert.
Viele Politiker hier in Portugal würden nämlich ihre Freundinnen verstecken, und weiterhin ihre zerrüttete Ehe führen.
Während eines Empfangs der Botschafter der EU-Mitgliedsländer in der Residência de São Bento, dem offiziellen Amts- und Wohnsitz des Prämierministers, verschmähte Fernanda Cância, vor laufenden Kameras, vehement die Häppchen mit Foie gras (Gänseleberpastete) die ihr angeboten wurden.
Diese Speise wird von der zuweilen radikal agierenden Tierschutzorganisation PETA als verdammenswert eingestuft: Die zum Verzehr ausgewählten Gänse werden so lange zwangsgefüttert, bis sie regelrecht platzen, und das nur um eine Stopfleber zu bekommen.
Fernanda Câncio Nahrungsverweigerung, die sowohl im Kreise der Banketteilnehmer als auch vielen Fernsehzuschauern nicht unbemerkt blieb, verdiene Respekt, so PETA heute in der portugiesischen Presse.
Die Freundin des Prämierministers, deren große Tierliebe bekannt ist, will die Angelegenheit nicht zu einem Politikum gemacht wissen.
Vielleicht weil sie selber Journalistin ist, und so selber sehr gut weiß, wie manchmal diese Sachen richtig ausufern können.
Der Sekretär des Prämierministers ließ auf Anfrage wissen, dass Gänseleberpastete schlicht eine Sache sei, die Fernanda Câncio nicht esse!
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