Dienstag, 15. Dezember 2015

Spektakuläre Inszenierung aus Licht und Ton im vorweihnachtlichen Lissabon





Eine spektakuläre Inszenierung aus Licht und Ton an der Fassade des Triumphbogens (port.: Arco de Triunfo), welches die berühmte Rua Augusta mit dem zentralen Platz Terreiro do Paço in der Lissabonner Unterstadt Baixa verbindet, gehört dieses Jahr zum vielfältigen Angebot des Weihnachtsprogramms der portugiesischen Hauptstadt.

Bis zum 20. Dezember kann ein Jedermann kostenlos jeden Abend auf diesem wunderschönen Platz eine faszinierende Videomapping-Show, voller ineinander verflochtener Bilder, Geräuschen, Musik und Lichtspielen bewundern.
Für etwas mehr als eine viertel Stunde können hier alle bei dieser projektierten Aufführung innehalten und wirklich alles um sich herum vergessen.
Jeden Abend gibt es drei Videomapping-Shows, und zwar immer um 19 Uhr, um 20 Uhr und dann noch einmal um 21 Uhr.

Ein besinnlicher und vorweihnachtlicher Genuss für Jung und Alt, der unzählige Menschen auf diesen wunderschönen Platz im Herzen Lissabons anlockt!
Ich kann wirklich nur jedem empfehlen hinzugehen, hinzuschauen, hinzuhören und einfach nur zu genießen.

Sonntag, 13. Dezember 2015

Dritter Advent 2015


Sich selbst eine Freude zu machen, macht mit der Zeit keine Freude.
Freude macht nur Freude, wenn sie geteilt wird.

(Graffiti an einer Wand in Almada)

Ich wünsche allen Lesern meines Blogs einen schönen dritten Adventsonntag

Montag, 7. Dezember 2015

Portugal erneut auf der Liste des Weltkulturerbes


Letzte Woche, um genauer zu sein am 01. Dezember, wurde im namibischen Windhoek die in Portugal noch existierende kulturelle und handwerkliche Herstellung von Tierglocken (port.: chocalhos) – gemeint sind hier Kuh-, Schafs- und Ziegenglocken – in die Liste des Immateriellen Weltkulturerbes (port.: Património Cultural Imaterial da Humanidade) aufgenommen.
Vor allem im Alentejo, in Südportugal, wird diese traditionelle Kunst der Glockenmacherei in reinster Handarbeit und in einem komplizierten Herstellungsprozess noch praktiziert, auch wenn dieses Kunsthandwerk immer seltener wird.

Einerseits gibt es immer weniger Hirten hierzulande. Früher verwendeten die Hirten die Glocken hauptsächlich zur Lokalisierung ihrer Tiere auf der Weide. Da heute immer mehr neue Weidemethoden und Weideumzäunungen genutzt werden, werden die Glocken nicht mehr gebraucht.
Andererseits ist die heutige industrielle Herstellung von Tierglocken, hauptsächlich aus Fernost, so billig, dass das inländische Produkt immer mehr der Konkurrenz aus China oder Taiwan weichen muss.

Die jetzt in die Weltkulturerbeliste aufgenommene Tierglockenherstellung existiert auf portugiesischem Territorium wohl schon seit gut 2.000 Jahren.
Wie schon erwähnt, wird die Tierglockenherstellung in reinster Handarbeit angefertigt und die die Kunstfertigkeit wird traditionell von Generation zu Generation weitergegeben; so stellt jede Familie ihre Glocken auch heute noch mit ihren eigenen technischen Kunstfertigkeiten her.
Aber dieses Handwerk stirbt langsam leider aus.

So gibt es z. B. in dem kleinen Ort Alcáçovas, das im Herzen des Alentejo liegt und so etwas wie eine „Hochburg“ der Glockenherstellung ist, momentan lediglich 13 Glockenmacher, von denen aber neun schon weit über 70 Jahre alt sind!
Deshalb ist die universelle Anerkennung dieses Handwerks so wichtig und die Tatsache, dass die „chocalhos“ in die immaterielle Liste des Weltkulturerbes gesetzt wurden, hilft vielleicht dabei diese Kunst zu schützen und zweifellos auch bekannter zu machen.
Wer weiß ob sich nicht auch die Jugend bald mehr für dieses Handwerk interessiert und das Aussterben noch verhindert werden kann…

Sonntag, 6. Dezember 2015

Nikolaustag und Zweiter Advent 2015


Der Zweite Advent, der dieses Jahr auf den 06. Dezember fällt, ist somit auch der Tag des Heiligen Nikolaus.
Der Nikolaustag (port.: Dia de São Nicolau), der vor allem in Deutschland von unzähligen Kindern und Junggebliebenen sehnsüchtig erwartet wird und von dem sie hoffen, wenn sie ihre sauberen Stiefel vor die Haustür stellen, er würde diese mit Schokolade, Nüssen, Orangen, Äpfel oder gar einem kleinen Geschenk füllen, wird hier in Portugal in keinster Weise vom Nachwuchs gefeiert und so zelebriert wie in Deutschland.

Der Heilige Nikolaus, der oftmals mit dem Weihnachtsmann verwechselt wird, wurde im 4. Jahrhundert im Gebiet der heutigen Türkei geboren, wo er als Bischof von Myra wirkte und wo er zahlreiche Wunder bewirkt haben soll.
Eines dieser Wunder besagt das einmal, bei einem Seesturm in Not geratene Seeleute, den heiligen Nikolaus um Hilfe riefen und dieser dann plötzlich auf dem Schiff erschien, das Schiff rettete und die Seemänner sicher an Land brachte.
Seitdem, also dem 4. Jahrhundert, gilt der Heilige Nikolaus als Schutzpatron (port.: padroeiro) der Seefahrt.
Und hier in Portugal, wo die Seefahrt seit jeher eine wichtige Rolle gespielt hat, wurde und wird der Nikolaus eher von Matrosen, Schiffseignern oder Seefahrern gefeiert.

In Nordportugal, in der Stadt Guimarães, werden, so ist es urkundlich belegt, seit dem Jahr 1664 um den Nikolaustag herum, von den männlichen Studenten der Stadt – anscheinend scheint die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau bei den Studenten von Guimarães noch nicht vorgedrungen zu sein! – die „Festas Nicolinas“ (dt.: Nikolausfeiern oder Nikolausfestlichkeiten) gefeiert. Bei diesen jahrhundertealten Festlichkeiten feiern die Studenten ihren Schutzpatron mit Musik und Gesang.
Sie ziehen durch die zahlreichen Gassen und Gässchen der Stadt, stimmen die „Toques Nicolinos“ (dt.: Nikolausklänge) mit ihren Trommeln und Blasinstrumenten an und nehmen dann alle an den traditionellen und animierten Abendessen der Studentenvereinigungen (port.: Ceias Nicolinas) in den zahlreichen Restaurants der Altstadt teil.

Aber, ob nun Nikolaustag oder Zweiter Advent, ich hoffe alle meine Leser und Freunde, haben heute einen geruhsamen, besinnlichen und schokosüßen Tag.

Mittwoch, 2. Dezember 2015

Weihnachten 2015 kann kommen


Es ist wieder soweit:
Die Adventszeit ist da und Weihnachten steht vor der Tür!
Wieder einmal hat sich die portugiesische Hauptstadt ein festliches Lichterkleid übergezogen und so strahlen zahlreiche Arterien und Plätze Lissabons seit gestern Abend wieder in festlichem Licht.

Nach vielen Jahren der Krise hat die Stadtverwaltung beschlossen dieses Jahr an die 320.000 Euro für eine ansehnliche Weihnachtsbeleuchtung auszugeben.
Bis zum 06. Januar 2016, dem Tag der Heiligen Drei Könige, werden an die 2,1 Millionen Leuchtioden und Glühlampen insgesamt 34 Straßen und öffentlichen Plätze der Stadt weihnachtlich erleuchten.

Unter anderem kann die diesjährige Lichtdekoration an folgenden Straßen und Plätzen bewundert werden:

- Terreiro do Paço
- Praça Luis de Camões
- Chiado
- Baixa (u. a. die Straßen Rua Augusta, Rua da Prata, Rua Áurea, Rua de Santa Justa, Rua de São Nicolau)
- Praça dos Restauradaores
- Avenida da Liberade
- Avenida de Roma
- Rossio (hier steht der diesjährige Weihnachtsbaum)

Außer der Weihnachtsbeleuchtung gehören zum diesjährigen Weihnachtsprogramm u. a.:

- bis zum 06. Januar 2016 allabendliche Video Mapping-Projektionen auf dem Terreiro do Paço
- vom 08. Dezember bis 24. Dezember ein Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz (port.: Praça do Município)
- mehrere Weihnachtkonzerte und Choraufführungen in verschiedenen Kirchen der Stadt
- vom 11. Dezember bis 10. Januar 2016 eine Eiskunstlaufbahn auf dem zentralen Platz Terreiro do Paço

Wer in den nächsten Wochen Lissabon besuchen wird, der wird also mit vielen Weihnachtseindrücken und festlichen Momenten konfrontiert werden.
Oder wie meine Freundin Christina aus Frankfurt einmal sagte:
„Lissabon ist wahrlich eine schöne Metropole, aber um die Weihnachtszeit ist die Stadt einfach besonders schön!“