Sonntag, 30. September 2012
Gemeindeausflug 2012 der DEKL in die Beira Baixa
Am gestrigen Samstag, dem 29. September, realisierte die Deutsche Evangelische Kirchengemeinde zu Lissabon ihren alljährlichen Gemeindeausflug.
Dieses Jahr führte uns unsere gemeinsame Reise in die schöne und historische Region Beira Baixa, die nordöstlich von Lissabon liegt.
Früh ging es los!
Um Punkt 08:16 Uhr fuhr der Zug Intercidades, in Richtung Covilhã, vom Lissabonner Bahnhof Santa Apolonia, ab.
Bei strahlendem Sonnenschein führte uns unsere Zugreise über Vila Franca de Xira, Santarém, Entroncamento und Abrantes durch den Ribatejo, immer am majestätischen Tejo entlang, bis nach Vila Velha de Ródão, wo wir den Zug verließen.
In Vila Velha de Ródão machten wir dann eine Bootsfahrt auf dem Tejo, zu den berühmten Portas de Ródão.
Hier, rund 30 km südwestlich der Distrikthauptstadt Castelo Branco, hat der Tejo das imposante 45 m breite Felsentor von Ródão (port.: Portas de Ródão) über Jahrmillionen geologisch ins Gestein gewaschen.
Die Portas de Ródão gelten als Naturdenkmal (port.: Monumento Natural das Portas de Ródão) und liegen in einem Naturschutzgebiet.
Dieses Naturschutzgebiet ist die Heimat vieler seltener Vögel.
Hier brütet und lebt z.B. die größte Population Iberischer Gänsegeier (lat.: Gypus fulvus / port.: grifo) auf portugiesischem Boden.
Aber auch die seltenen Schwarzstörche (lat.: Ciconia nigra / port.: cegonha-preta) und Rotmilane (lat.: Milvus milvus / port.: milhafre-real) brüten und leben hier.
Von Vila Velha de Ródão ging es dann mit einem Reisebus weiter nach Castelo Branco, wo wir im Restaurant „Quinta da Dança“ einkehrten.
Dort haben wir zwar nicht das Tanzbein geschwungen, aber sehr wohl vorzüglich gegessen und getrunken.
Gestärkt durch ein ausgedehntes und sehr schmackhaftes Mittagessen, der unser zeitliches Reiseprogramm total durcheinander brachte, brachen wir zum nahen Museu Cargaleiro auf.
Dieses Museum, das sich alleine dem Werk und den Werken des Malers und Keramikkünstlers Manuel Cargaleiro widmet und zahlreiche seiner Werke beherbergt, liegt inmitten der historischen Altstadt von Castelo Branco und gilt als eines der wichtigsten kulturellen Institutionen der Stadt.
Nach dem Besuch im Museu Cargaleiro fuhren wir dann mit dem Reisebus weiter nördlich, in Richtung der Stadt Idanha-a-Nova, nahe der spanischen Grenze.
Unser letztes Reiseziel, und zweifelsohne eines der schönsten unseres Ausfluges, war das historische Dorf Monsanto, das hier in Portugal den Ruf hat „das portugiesischste Dorf Portugals“ zu sein (port.: „A aldeia mais portuguesa de Portugal“).
Monsanto ist schon von weitem aus zu sehen.
Wie ein Schwalbennest klebt der kleine malerische Ort um den Gipfel eines felsigen Hügels, inmitten der Landschaft.
Beherrscht wird Monsanto, das noch nicht einmal 1000 Einwohner zählt, von den Resten einer alten Burganlage.
Mit seinen engen und steilen Gassen, die von zum Teil in den Granitstein gehauenen Häusern gesäumt werden, gehört Monsanto zu den typischsten und besuchenswertesten Ortschaften der Beira Beixa.
Monsanto ist so malerisch, das es 1938, bei einem nationalen Wettbewerb, zum „Portugiesischsten Dorf Portugals“ auserkoren wurde.
Dieser Titel haftet Monsanto, nicht zu unrecht, bis heute noch nach.
Monsanto ist allemal einen Besuch wert!
Gegen 18:00 Uhr verließen Monsanto und fuhren mit dem Bus nach Castelo Branco zurück, wo wir pünktlich um 19:25 Uhr den Intercidades nach Lissabon bestiegen.
Nach drei Stunden Fahrt kamen wir hier im Bahnhof Santa Apolonia, wo unser Gemeindeausflug am frühen Morgen begonnen hatte, erschöpft aber sehr glücklich und zufrieden an.
Hannelore Correia, die für die Planung und Verwirklichung dieser interessanten und erlebnisreichen Gemeindereise verantwortlich ist, hat unsere aller Lob verdient.
Wir freuen uns schon alle auf die nächste Reise die sie organisieren wird.
Danke Hannelore!
Freitag, 28. September 2012
The beauty of simplicity
Der portugiesische Werbefilm „The beauty of simplicity“ (port.: „ A beleza da simplicidade“ / dt.: „Die Schönheit des Einfachen“) hat diese Woche erneut auf zwei internationalen Touristikfilmfestivals wichtige Preise abgeräumt.
Unter dem Titel „The beauty of simplicity“ hat das portugiesische Touristikamt (port.. Turismo de Portugal) schon mehrere beeindruckende Kurzfilme herausgebracht, die für Portugal als Urlaubsland erfolgreich warben.
Auf dem dieswöchigen Internationalen Filmfestival für Tourismus und Ökologie „SILAFEST 2012“, in Serbien, gewann der Kurzfilm den Preis als bester Touristikwerbefilm der Welt!
Und im französischen Cannes gewann „The beauty of simplicity“ zur gleichen Zeit den bedeutenden Medien- und Fernsehpreis beim dortigen Filmfestival.
Der Film zeigt auf beeindruckende Weise die landschaftliche Schönheit und das kulturelle Reichtum Portugals und seiner Menschen.
Für die Musik, die den Film untermalt, ist der in Los Angeles lebende portugiesische Komponist Nuno Maló verantwortlich, der in Hollywood vor allem für seine Werbe- und Filmmusik bekannt ist.
Leider, so scheint es, hat dieser Film noch nicht jeden erreicht.
Vor allem viele portugiesische Politiker täten gut daran, sich diesen Streifen einmal anzuschauen.
Vielleicht würden sie dann begreifen, in was für einem wunderbaren Land wir leben!
Ich kann jedem nur empfehlen sich einmal „Portugal – The beauty of simplicity“ anzuschauen.
Es lohnt sich!
Hier der Link zum Film:
http://youtu.be/wk1BXpWDwfs
Mittwoch, 26. September 2012
Sport ist Mord!
Wer mich kennt, weiß dass ich kein Freund des Laufsports bin.
Überhaupt stehe ich mit jeder Fortbewegungsart, die über das Gehen hinausgeht, auf totalem Kriegsfuß.
Gehen – ja!
Rennen…, Sprinten…, Laufen… – Nein Danke!
Ich bin eher der gemütliche Typ.
Lieber stehe ich früh morgens eine halbe Stunde früher auf, als das ich gehetzt ins Büro renne.
Umso mehr wundert es mich daher manchmal, wenn ich sonntags nach Lissabon reinfahre, wie lauffreudig diese Stadt doch ist.
Fast an jedem Sonntag findet hier ein Stadtlauf statt.
Und nicht nur einpaar Menisken nehmen an diesen Läufen statt, sondern oftmals mehrere Tausend Männer, Frauen und Kinder.
Manchmal habe ich das Gefühl das António Costa, seines Amtes Bürgermeister dieser Stadt, diese ganzen Stadt- und Marathonläufe nur deswegen organisiert, damit ich, der ich einer seiner größten Kritiker bin, ein schlechtes Gewissen bekomme, weil ich diesbezüglich nichts für meine Gesundheit und Figur tue.
Aber da António Costa mich noch nicht einmal persönlich kennt, gehe ich davon aus, dass ich mir dies alles vielleicht doch nur einbilde…
Damit wir uns recht verstehen:
Ich habe nichts gegen Sportler.
Im Gegenteil, ich bewundere die Ausdauer und den Willen den viele von ihnen an den Tag bringen, und erst recht Läufer.
Aber ich selber halte mich an das alte deutsche Motto:
Sport ist Mord!
Nichtsdestotrotz, und weil mein laufbegeisterter deutscher Freund Martin mich darum gebeten hat, hier die Daten der nächsten Läufe die sich hier in Lissabon und Umgebung in den nächsten zwei Wochenenden stattfinden werden:
Name des Laufes: RTP Meia Maratona Vodafone Rock’ n’ Roll (Halb-Marathon)
Datum: Sonntag, 30. September
Start: Ponte Vasco da Gama (auf der südlichen Seite!)
Ziel: Pavilhão Atlantico, auf dem EXPO-Gelände
Länge der Strecke: 21 km
Teilnahmegebühr: 19 Euro
Name des Laufes: Mini Maratona de Portugal EDP (Mini-Marathon)
Datum: Sonntag, 30. September
Start: Ponte Vaco da Gama (auf der Lissabonner Seite!)
Ziel: Pavilhão Atlantico, auf dem EXPO-Gelände
Länge der Strecke: 6 km
Teilnahmegebühr: 17 Euro
Name des Laufes: Corrida do Aéroporto da Portela (Flughafenlauf)
Datum: Sonntag, 07. Oktober
Start: Frachtterminal des Lissabonner Flughafens
Ziel: Frachtterminal des Lissabonner Flughafens
Länge der Strecke: 9 km
Teilnahmegebühr: 10 Euro
Name des Laufes: Corrida da Água (Wasserlauf)
Datum: Sonntag, 07. Oktober
Start: Parque do Calhau (im nordöstlichen Teil des Stadtwaldes Monsanto)
Ziel: Parque do Calhau
Länge der Strecke: 10 km
Teilnahmegebühr: 10 Euro
Sobald ich mehr Infos über weitere Marathon- bzw. Stadtläufe habe, werde ich diese hier in meinem Blog veröffentlichen!
Überhaupt stehe ich mit jeder Fortbewegungsart, die über das Gehen hinausgeht, auf totalem Kriegsfuß.
Gehen – ja!
Rennen…, Sprinten…, Laufen… – Nein Danke!
Ich bin eher der gemütliche Typ.
Lieber stehe ich früh morgens eine halbe Stunde früher auf, als das ich gehetzt ins Büro renne.
Umso mehr wundert es mich daher manchmal, wenn ich sonntags nach Lissabon reinfahre, wie lauffreudig diese Stadt doch ist.
Fast an jedem Sonntag findet hier ein Stadtlauf statt.
Und nicht nur einpaar Menisken nehmen an diesen Läufen statt, sondern oftmals mehrere Tausend Männer, Frauen und Kinder.
Manchmal habe ich das Gefühl das António Costa, seines Amtes Bürgermeister dieser Stadt, diese ganzen Stadt- und Marathonläufe nur deswegen organisiert, damit ich, der ich einer seiner größten Kritiker bin, ein schlechtes Gewissen bekomme, weil ich diesbezüglich nichts für meine Gesundheit und Figur tue.
Aber da António Costa mich noch nicht einmal persönlich kennt, gehe ich davon aus, dass ich mir dies alles vielleicht doch nur einbilde…
Damit wir uns recht verstehen:
Ich habe nichts gegen Sportler.
Im Gegenteil, ich bewundere die Ausdauer und den Willen den viele von ihnen an den Tag bringen, und erst recht Läufer.
Aber ich selber halte mich an das alte deutsche Motto:
Sport ist Mord!
Nichtsdestotrotz, und weil mein laufbegeisterter deutscher Freund Martin mich darum gebeten hat, hier die Daten der nächsten Läufe die sich hier in Lissabon und Umgebung in den nächsten zwei Wochenenden stattfinden werden:
Name des Laufes: RTP Meia Maratona Vodafone Rock’ n’ Roll (Halb-Marathon)
Datum: Sonntag, 30. September
Start: Ponte Vasco da Gama (auf der südlichen Seite!)
Ziel: Pavilhão Atlantico, auf dem EXPO-Gelände
Länge der Strecke: 21 km
Teilnahmegebühr: 19 Euro
Name des Laufes: Mini Maratona de Portugal EDP (Mini-Marathon)
Datum: Sonntag, 30. September
Start: Ponte Vaco da Gama (auf der Lissabonner Seite!)
Ziel: Pavilhão Atlantico, auf dem EXPO-Gelände
Länge der Strecke: 6 km
Teilnahmegebühr: 17 Euro
Name des Laufes: Corrida do Aéroporto da Portela (Flughafenlauf)
Datum: Sonntag, 07. Oktober
Start: Frachtterminal des Lissabonner Flughafens
Ziel: Frachtterminal des Lissabonner Flughafens
Länge der Strecke: 9 km
Teilnahmegebühr: 10 Euro
Name des Laufes: Corrida da Água (Wasserlauf)
Datum: Sonntag, 07. Oktober
Start: Parque do Calhau (im nordöstlichen Teil des Stadtwaldes Monsanto)
Ziel: Parque do Calhau
Länge der Strecke: 10 km
Teilnahmegebühr: 10 Euro
Sobald ich mehr Infos über weitere Marathon- bzw. Stadtläufe habe, werde ich diese hier in meinem Blog veröffentlichen!
Samstag, 22. September 2012
Wenn ein Amerikaner einen Lissabonner Reiseführer schreibt
Überall in Portugal – sowohl hier in der Hauptstadt Lissabon als auch auf dem übrigen Festland, auf Madeira und den Azoren – sind praktisch alle Kirchen, Kapellen und Klostergebäude, aber auch viele Paläste, Herrensitze sowie unzählige Häuser- und Wandfassaden mit Azulejos verziert.
Diese bunten und dekorativen Keramiktafeln sind hier so präsent, dass sie uns Portugiesen im alltäglichen Leben kaum noch auffallen – eben weil sie so alltäglich sind!
Erst wenn wir durch die Straßen und Plätze gehen und dann sehen, wie Touristen, die unsere Land besuchen, die vielen bunten Azulejobilder bewundern und fotografieren, wird uns Portugiesen oftmals klar, welche besondere Kleinode sich in unserem Land hier und da verbergen.
Während es für Lissabon z.B. Reiseführer für die prächtigsten Kirchen, die wichtigsten öffentlichen Gebäude, die imposantesten Bauwerke oder exotischsten Parks gibt, gab es bis dato noch keinen Führer über die schönsten Azulejos der Stadt und wo man sie anfinden kann.
Dem hat jetzt Robert Wright Abhilfe geleistet.
Dieser Amerikaner, der augenblicklich in Argentinien lebt und ein großer Freund Lissabons ist, hat auf seiner Internetseite www.endlessmile.com einen Reiseführer über die Azulejos in der Stadt Lissabon herausgebracht.
In diesem Reiseführer erfahren wir, welche Schätze sich im Lissabonner Justizpalast (port.: Palácio da Justiça), einem grauen Betonklotz der Moderne, in der Rua Marquês da Fronteira, verbergen oder welche wahren „Gemälde“ aus Azulejos an den Außenwänden des Pavilhão Carlos Lopes, im Parque Eduardo VII, bewundert werden können.
Dieser Reiseführer beschreibt, unter anderem, ausführlich viele Lissabonner U-Bahn-Stationen, einige einzelne Geschäfte und viele außergewöhnliche bunte Außenfassaden.
Robert Wright, der seit 1998 regelmäßig Portugal besucht, hat zweifelsohne mit seinem Internet-Reiseführer eine sehr kompetente und informative Arbeit abgeliefert.
Ich bin mir absolut sicher, nicht nur Touristen werden Dank Wright ab jetzt die Gelegenheit bekommen Lissabons Azulejokunst noch besser kennen zu lernen, sondern auch wir Portugiesen werden sicherlich in Zukunft aufmerksamer durch die Hauptstadt gehen.
Der Reiseführer von Robert Wright ist auf seiner Internetseite www.endlessmile.com als PDF-Datei abrufbar.
Sonntag, 16. September 2012
Ein etwas anderer Gottesdienst
Ich war schon immer ein Freund des spontanen und des improvisierten.
Ich weiß, das ist nicht jedermanns Sache, aber ich persönlich finde, das Spontaneität, Flexibilität und Improvisation Zeichen von einer ungeheuren Kreativität sind.
Umso erfreuter war ich daher, dass ich heute in den Genuss eines etwas anderen Gottesdienstes in der Deutschen Evangelischen Kirche zu Lissabon kam.
Da die Kirche der DEKL (dt.: Deutsche Evangelische Kirche in Lissabon / port.: Igreja Evangélica Alemã em Lisboa) zurzeit ausführliche Dacharbeiten über sich ergehen lassen muss, und es den Kirchengängern nicht zuzumuten war in einer total verstaubten Kirche am Gottesdienst teilzunehmen, wurde spontan beschlossen den heute stattfindenden Gottesdienst im Pfarrhaus zu vollziehen.
Nun, ich frequentiere die deutsche Kirche an der Praça de Espanha seit nunmehr 15 Jahren, und ich habe schon an den verschiedensten Gottesdiensten teilgenommen, aber einen Gottesdienst im Pfarrhaus, das war auch für mich heute eine Premiere.
Die Pfarrer Anke und Stefan Stalling außer Haus, Hannelore Correia die einen tollen Gottesdienst leitete, 18 aufmerksame Kirchgänger, Rute Martins, die eigentlich unsere Organistin ist und heute aus einem alten Klavier die schönsten Töne herauskitzelte und ich, der ich normalerweise fürs Kaffeekochen zuständig bin und heute etwas holperig das Evangelium vortragen musste – das war im groben der Gottesdienst an dem ich heute teilgenommen habe.
„Ein Gottesdienst der nicht in der Kirche stattfindet, geht das überhaupt?“ – werden sich jetzt viele, vor allem meiner katholischen Freunde, fragen.
Und ob das geht!
Der heutige Gottesdienst in der DEKL war der beste Beweis dafür.
Gott ist überall gegenwärtig, nicht nur in der Kirche.
Es gibt keinen Ort, wo man nicht zu ihm beten könnte!
Euch allen, eine schöne Woche!
Ich weiß, das ist nicht jedermanns Sache, aber ich persönlich finde, das Spontaneität, Flexibilität und Improvisation Zeichen von einer ungeheuren Kreativität sind.
Umso erfreuter war ich daher, dass ich heute in den Genuss eines etwas anderen Gottesdienstes in der Deutschen Evangelischen Kirche zu Lissabon kam.
Da die Kirche der DEKL (dt.: Deutsche Evangelische Kirche in Lissabon / port.: Igreja Evangélica Alemã em Lisboa) zurzeit ausführliche Dacharbeiten über sich ergehen lassen muss, und es den Kirchengängern nicht zuzumuten war in einer total verstaubten Kirche am Gottesdienst teilzunehmen, wurde spontan beschlossen den heute stattfindenden Gottesdienst im Pfarrhaus zu vollziehen.
Nun, ich frequentiere die deutsche Kirche an der Praça de Espanha seit nunmehr 15 Jahren, und ich habe schon an den verschiedensten Gottesdiensten teilgenommen, aber einen Gottesdienst im Pfarrhaus, das war auch für mich heute eine Premiere.
Die Pfarrer Anke und Stefan Stalling außer Haus, Hannelore Correia die einen tollen Gottesdienst leitete, 18 aufmerksame Kirchgänger, Rute Martins, die eigentlich unsere Organistin ist und heute aus einem alten Klavier die schönsten Töne herauskitzelte und ich, der ich normalerweise fürs Kaffeekochen zuständig bin und heute etwas holperig das Evangelium vortragen musste – das war im groben der Gottesdienst an dem ich heute teilgenommen habe.
„Ein Gottesdienst der nicht in der Kirche stattfindet, geht das überhaupt?“ – werden sich jetzt viele, vor allem meiner katholischen Freunde, fragen.
Und ob das geht!
Der heutige Gottesdienst in der DEKL war der beste Beweis dafür.
Gott ist überall gegenwärtig, nicht nur in der Kirche.
Es gibt keinen Ort, wo man nicht zu ihm beten könnte!
Euch allen, eine schöne Woche!
15. September 2012 – der Tag an dem die ganze Nation auf die Straße ging
Jeder kennt diese ärgerlichen facebook-Partys, wo Jugendliche leichtsinnig jeden einladen, und sich dann hinterher wundern eine Horde von Krawallmachern im Vorgarten zu haben.
Letzte Woche wurde, mit aller Absicht, über facebook zu einer Kundgebung eingeladen, die unter dem Namen „Que se lixe a Troika – Queremos a nossa vida de volta!“ (dt.: „Zum Teufel mit der Troika – wir wollen unser Leben zurück!“) stand.
Die Organisatoren dieser Demonstration hatten mit einigem Zulauf gerechnet, aber selbst sie waren hinterher überrascht, wie viele Leute gestern ihrer Aufforderung zum demonstrieren gefolgt sind.
Hunderttausende Menschen, nach Medienberichten sogar über eine Million, gingen am gestrigen Samstag in 40 Städten des Landes, gegen die Sparpolitik von Premierminister Pedro Passos Coelho und der Troika, die aus jeweils einem Vertreter der Europäischen Union, der Europäischen Zentralbank und dem Internationalen Währungsfond besteht, auf die Straße.
Es war gestern die größte Kundgebung Portugals seit dem Ende der Nelkenrevolution im Jahre 1974.
Bis auf ein paar Tomaten und Eier die auf den Sitz der Troika an der Praça de Espanha unter dem Beifall von Tausenden geworfen wurden, verlief die Demonstration weitestgehend friedlich.
Doch als die Kundgebung offiziell beendet war, versammelten sich noch einige hundert Demonstranten vor dem Palacio de São Bento, dem portugiesischen Parlament.
Und hier geriet die ganze Kundgebung dann für einige Momente aus dem Ruder.
Ein paar vermummte Chaoten fingen an, eine Sondereinheit der Polizei, die auf den Stufen des Parlaments zusammengezogen war um eine drohende Stürmung des hohen Hauses zu verhindern, mit Flaschen, Pflastersteinen und Feuerwerkskörpern zu bewerfen.
Die Polizei hatte aber nach wenigen Minuten die Sache glücklicherweise unter Kontrolle.
Die eigentliche Demonstration, die wie ich schon geschrieben habe friedlich verlaufen ist, hat ihre volle Legimitation in einem freien Land, wie Portugal es noch immer ist, gehabt.
Die Ausschreitungen die sich danach vor dem Parlament abspielten, sind aber keineswegs zu entschuldigen und absolut zu verurteilen.
Viele kritisieren Pedro Passos Coelho wegen seinen harten Sparmaßnahmen, und ich möchte hier auch keine Lanze für ihn brechen.
Aber man vergisst leider nur zu oft, dass es nicht Passos Coelho war, der die Troika gerufen hat, sondern sein Amtsvorgänger José Socrates.
Es war der Sozialist Socrates der die Troika ins Land geholt hat, nachdem er und die Vorgängerregierungen Portugal wirtschaftlich an die Wand gefahren hatten.
Gerne würde ich die, die jetzt so über die Troika herziehen und die gestern bei jedem Tomatenwurf so begeistert applaudiert haben, einmal fragen:
Wo wären wir denn heute ohne die Hilfe der Troika?
Das Motto der gestrigen Demonstration lautete „Zum Teufel mit der Troika – wir wollen unser Leben zurück!“.
Nun ich bin fest der Überzeugung dass es uns Portugiesen in absehbarer Zeit besser gehen wird.
Oder aber wir riskieren in den nächsten Wochen das absolute politische und wirtschaftliche Chaos.
Über eines müssen wir uns alle im Klaren sein:
„Wir wollen unser Leben zurück“ ist ein utopischer Slogan, denn unser Leben wird niemals wieder so sein wie früher!
Letzte Woche wurde, mit aller Absicht, über facebook zu einer Kundgebung eingeladen, die unter dem Namen „Que se lixe a Troika – Queremos a nossa vida de volta!“ (dt.: „Zum Teufel mit der Troika – wir wollen unser Leben zurück!“) stand.
Die Organisatoren dieser Demonstration hatten mit einigem Zulauf gerechnet, aber selbst sie waren hinterher überrascht, wie viele Leute gestern ihrer Aufforderung zum demonstrieren gefolgt sind.
Hunderttausende Menschen, nach Medienberichten sogar über eine Million, gingen am gestrigen Samstag in 40 Städten des Landes, gegen die Sparpolitik von Premierminister Pedro Passos Coelho und der Troika, die aus jeweils einem Vertreter der Europäischen Union, der Europäischen Zentralbank und dem Internationalen Währungsfond besteht, auf die Straße.
Es war gestern die größte Kundgebung Portugals seit dem Ende der Nelkenrevolution im Jahre 1974.
Bis auf ein paar Tomaten und Eier die auf den Sitz der Troika an der Praça de Espanha unter dem Beifall von Tausenden geworfen wurden, verlief die Demonstration weitestgehend friedlich.
Doch als die Kundgebung offiziell beendet war, versammelten sich noch einige hundert Demonstranten vor dem Palacio de São Bento, dem portugiesischen Parlament.
Und hier geriet die ganze Kundgebung dann für einige Momente aus dem Ruder.
Ein paar vermummte Chaoten fingen an, eine Sondereinheit der Polizei, die auf den Stufen des Parlaments zusammengezogen war um eine drohende Stürmung des hohen Hauses zu verhindern, mit Flaschen, Pflastersteinen und Feuerwerkskörpern zu bewerfen.
Die Polizei hatte aber nach wenigen Minuten die Sache glücklicherweise unter Kontrolle.
Die eigentliche Demonstration, die wie ich schon geschrieben habe friedlich verlaufen ist, hat ihre volle Legimitation in einem freien Land, wie Portugal es noch immer ist, gehabt.
Die Ausschreitungen die sich danach vor dem Parlament abspielten, sind aber keineswegs zu entschuldigen und absolut zu verurteilen.
Viele kritisieren Pedro Passos Coelho wegen seinen harten Sparmaßnahmen, und ich möchte hier auch keine Lanze für ihn brechen.
Aber man vergisst leider nur zu oft, dass es nicht Passos Coelho war, der die Troika gerufen hat, sondern sein Amtsvorgänger José Socrates.
Es war der Sozialist Socrates der die Troika ins Land geholt hat, nachdem er und die Vorgängerregierungen Portugal wirtschaftlich an die Wand gefahren hatten.
Gerne würde ich die, die jetzt so über die Troika herziehen und die gestern bei jedem Tomatenwurf so begeistert applaudiert haben, einmal fragen:
Wo wären wir denn heute ohne die Hilfe der Troika?
Das Motto der gestrigen Demonstration lautete „Zum Teufel mit der Troika – wir wollen unser Leben zurück!“.
Nun ich bin fest der Überzeugung dass es uns Portugiesen in absehbarer Zeit besser gehen wird.
Oder aber wir riskieren in den nächsten Wochen das absolute politische und wirtschaftliche Chaos.
Über eines müssen wir uns alle im Klaren sein:
„Wir wollen unser Leben zurück“ ist ein utopischer Slogan, denn unser Leben wird niemals wieder so sein wie früher!
Samstag, 15. September 2012
Wenn der Staatsrat zusammentrifft
Der portugiesische Staatspräsident Anibal Cavaco Silva hat für den kommenden Freitag, den 21. September 2012, überraschend den Staatsrat (port.: Conselho de Estado) für 17 Uhr in seinen Amtssitz einberufen.
Eigentlich wird der Staatsrat, nach Artikel 145 der portugiesischen Verfassung (port.: constituição), immer nur dann vom Staatspräsidenten einberufen, wenn Portugal sich im Krieg befindet, er das Parlament (port.: Assembleia da República) oder die Regierung (port.: governo) auflösen will.
Aber der Staatspräsident kann den Staatsrat auch immer dann einberufen, wenn er den Wunsch hegt, die überparteiliche Meinung des Rates über die Lage der Nation zu erfahren.
Und solch eine überparteiliche Meinung scheint Cavaco Silva im Augenblick zu brauchen, denn ein Zusammentreffen des nationalen Staatsrates ist eine nicht alltägliche Angelegenheit.
Obwohl das Treffen am kommenden Freitag unter dem Arbeitstitel „Die europäische Antwort auf die Krise in der Eurozone und die portugiesische Situation“ (port.: „Resposta europeia à crise da Zona Euro e a situação portuguesa“) steht, wird in Wirklichkeit wohl die augenblickliche Krise in der portugiesischen Innenpolitik debattiert werden.
Nachdem Premierminister Pedro Passos Coelho diese Woche angekündigt hat die Sozialversicherungsabgaben der Arbeitnehmer von 11% auf 18% drastisch zu erhöhen und gleichzeitig die Beiträge für Unternehmer von 24% auf 18% zu senken, hat die Opposition angekündigt den kommenden Staatshaushalt im Parlament keinesfalls passieren zu lassen.
Sollte die Opposition den neuen Haushalt wirklich nicht mittragen, dann hat Regierungschef Passos Coelho ein großes Problem, denn dann kann er seinen eingeschlagenen Weg zur Sanierung der Staatsfinanzen nicht weitergehen.
Soweit mir bekannt ist, kennt man in Deutschland die Institution eines Staatsrates nicht.
In Ländern wie Belgien, Frankreich oder den Niederlanden ist er aber, so wie hier in Portugal, ein wichtiger Organ des Staates.
Der portugiesische Staatsrat besteht im Augenblick aus 20 Mitgliedern:
dem amtierenden Staatspräsidenten und 19 Staatsräten.
Außer Staatspräsident Anibal Cavaco Silva, der den Vorsitz hat, gehören ihm fünf Mitglieder an, die vom Parlament gewählt worden sind, fünf Mitglieder die vom Staatspräsidenten ernannt wurden und neun Mitglieder, die Aufgrund ihrer hohen politischen Ämter die sie gerade inne haben oder einmal ausgeübt haben.
Die vom Parlament gewählten fünf Räte des Staates sind:
- der aktuelle Oppositionsführer und Chef der Sozialistischen Partei (PS) António José Seguro
- der Schriftsteller und Abgeordnete Manuel Alegre (PS)
- der ehemalige Prämierminister Francisco Pinto Balsemão (PSD)
- der Anwalt Luís Marques Mendes (PSD)
- der Arzt Luís Filipe Menezes (PSD)
Die fünf von Cavaco Silva für das Amt eines Staatsrates ernannten Personen sind:
- der Wirtschaftswissenschaftler Vitor Bento
- der Neurochirurge João Lobo Antunes
- der Universitätsprofessor Marcelo Rebelo de Sousa
- die Juristin und ehemalige Gesundheitsministerin Leonor Beleza
- der ehemalige Finanzminister António Bagão Félix
Dem Staatsrat gehören weiterhin an:
- die Parlamentspräsidentin (port.: presidente da Assembleia da República) Maria Assunção Andrade Esteves
- der Premierminister (port.: primeiro ministro) Pedro Passos Coelho
- der Präsident des Verfassungsgerichts (port.: presidente do Tribunal Constitucional) Rui Manuel Gens de Moura Ramos
- der Justizbeauftragte (port.: provedor de Justiça) Alfredo José de Sousa
- der Präsident der Autonomen Region Madeira (port.: presidente do Governo Regional da Madeira) Alberto João Jardim
- der Präsident der Autonomen Region der Azoren (port.: presidente do Governo Regional dos Açores) Carlos César
- der ehemalige Staatspräsident António Ramalho Eanes
- der ehemalige Staatspräsident Mário Soares
- der ehemalige Staatspräsident Jorge Sampaio
Eigentlich wird der Staatsrat, nach Artikel 145 der portugiesischen Verfassung (port.: constituição), immer nur dann vom Staatspräsidenten einberufen, wenn Portugal sich im Krieg befindet, er das Parlament (port.: Assembleia da República) oder die Regierung (port.: governo) auflösen will.
Aber der Staatspräsident kann den Staatsrat auch immer dann einberufen, wenn er den Wunsch hegt, die überparteiliche Meinung des Rates über die Lage der Nation zu erfahren.
Und solch eine überparteiliche Meinung scheint Cavaco Silva im Augenblick zu brauchen, denn ein Zusammentreffen des nationalen Staatsrates ist eine nicht alltägliche Angelegenheit.
Obwohl das Treffen am kommenden Freitag unter dem Arbeitstitel „Die europäische Antwort auf die Krise in der Eurozone und die portugiesische Situation“ (port.: „Resposta europeia à crise da Zona Euro e a situação portuguesa“) steht, wird in Wirklichkeit wohl die augenblickliche Krise in der portugiesischen Innenpolitik debattiert werden.
Nachdem Premierminister Pedro Passos Coelho diese Woche angekündigt hat die Sozialversicherungsabgaben der Arbeitnehmer von 11% auf 18% drastisch zu erhöhen und gleichzeitig die Beiträge für Unternehmer von 24% auf 18% zu senken, hat die Opposition angekündigt den kommenden Staatshaushalt im Parlament keinesfalls passieren zu lassen.
Sollte die Opposition den neuen Haushalt wirklich nicht mittragen, dann hat Regierungschef Passos Coelho ein großes Problem, denn dann kann er seinen eingeschlagenen Weg zur Sanierung der Staatsfinanzen nicht weitergehen.
Soweit mir bekannt ist, kennt man in Deutschland die Institution eines Staatsrates nicht.
In Ländern wie Belgien, Frankreich oder den Niederlanden ist er aber, so wie hier in Portugal, ein wichtiger Organ des Staates.
Der portugiesische Staatsrat besteht im Augenblick aus 20 Mitgliedern:
dem amtierenden Staatspräsidenten und 19 Staatsräten.
Außer Staatspräsident Anibal Cavaco Silva, der den Vorsitz hat, gehören ihm fünf Mitglieder an, die vom Parlament gewählt worden sind, fünf Mitglieder die vom Staatspräsidenten ernannt wurden und neun Mitglieder, die Aufgrund ihrer hohen politischen Ämter die sie gerade inne haben oder einmal ausgeübt haben.
Die vom Parlament gewählten fünf Räte des Staates sind:
- der aktuelle Oppositionsführer und Chef der Sozialistischen Partei (PS) António José Seguro
- der Schriftsteller und Abgeordnete Manuel Alegre (PS)
- der ehemalige Prämierminister Francisco Pinto Balsemão (PSD)
- der Anwalt Luís Marques Mendes (PSD)
- der Arzt Luís Filipe Menezes (PSD)
Die fünf von Cavaco Silva für das Amt eines Staatsrates ernannten Personen sind:
- der Wirtschaftswissenschaftler Vitor Bento
- der Neurochirurge João Lobo Antunes
- der Universitätsprofessor Marcelo Rebelo de Sousa
- die Juristin und ehemalige Gesundheitsministerin Leonor Beleza
- der ehemalige Finanzminister António Bagão Félix
Dem Staatsrat gehören weiterhin an:
- die Parlamentspräsidentin (port.: presidente da Assembleia da República) Maria Assunção Andrade Esteves
- der Premierminister (port.: primeiro ministro) Pedro Passos Coelho
- der Präsident des Verfassungsgerichts (port.: presidente do Tribunal Constitucional) Rui Manuel Gens de Moura Ramos
- der Justizbeauftragte (port.: provedor de Justiça) Alfredo José de Sousa
- der Präsident der Autonomen Region Madeira (port.: presidente do Governo Regional da Madeira) Alberto João Jardim
- der Präsident der Autonomen Region der Azoren (port.: presidente do Governo Regional dos Açores) Carlos César
- der ehemalige Staatspräsident António Ramalho Eanes
- der ehemalige Staatspräsident Mário Soares
- der ehemalige Staatspräsident Jorge Sampaio
Elf der Ratgeber des Präsidenten haben jetzt schon verlautbaren lassen, das sie kategorisch gegen die erneuten drastischen Sparmaßnahmen von Premierminister Passos Coelho sind.
Da der Präsident aber an den Rat seiner 19 Ratgeber nicht gebunden ist, ist abzuwarten welchen Rat er dann selber dem Premierminister geben wird, bevor diese aktuelle interne parteipolitische Krise sich zu einer Staatskrise, und somit auch zu einer Krise Europas, ausweitet.
Sonntag, 9. September 2012
Dabei sein ist alles
Wenn heute Abend im Londoner Olympiastadion die XIV. Paralympischen Sommerspiele (port.: Jogos Paralimpícos de Verão) mit einer großen und bunten Abschlusszeremonie zu Ende gehen, werden sie mit rund 4.200 teilnehmenden Athleten aus 166 Ländern die bei 503 Wettbewerben gegeneinander antraten, als die größten und erfolgreichsten ihrer Art in die Geschichte des Sports eingehen.
Für Portugal waren die Paralympics 2012 weitaus erfolgreicher als die Olympischen Spiele an gleicher Stelle vor gut einem Monat.
Insgesamt gewannen die portugiesischen Sportler bei der Behindertenolympiade drei Medaillen – eine silberne und zwei bronzene.
Am Dienstag, dem 04. September, wurde die erste Medaille im Boccia, eine ausschließlich paralympische Sportart an der nur Rollstuhlfahrer teilnehmen dürfen, für Portugal gewonnen.
José Macedo, Armando Costa und Luís Silva gewannen eine Silbermedaille im Mannschafts-Boccia-Spiel.
Auch die portugiesische Behindertenleichtathletik ging an diesem Tag nicht leer aus.
Mit stolzen 6,74 m gewann der junge Leichtathlet Lenine Cunha eine Bronzemedaille im Weitsprung.
Am gestrigen Samstag, dem 08. September, gewann dann der Rollstuhlfahrer José Macedo seine zweite Medaille im Boccia bei diesen Spielen.
Nach seiner Silbermedaille am Dienstag, gewann er diesmal eine Bronzemedaille in der Einzelwertung.
Portugal kann sich, was den Medaillenspiegel angeht, niemals mit Ländern wie China, Großbritannien oder Deutschland messen, die Dutzenderweise Edelmetall nach Hause nehmen.
Dennoch haben die von den nationalen Sportlern gewonnenen Medaillen, getreu dem Motto „Dabei sein ist alles“, die Erwartungen Portugals zweifelsohne übertroffen.
Für Portugal waren die Paralympics 2012 weitaus erfolgreicher als die Olympischen Spiele an gleicher Stelle vor gut einem Monat.
Insgesamt gewannen die portugiesischen Sportler bei der Behindertenolympiade drei Medaillen – eine silberne und zwei bronzene.
Am Dienstag, dem 04. September, wurde die erste Medaille im Boccia, eine ausschließlich paralympische Sportart an der nur Rollstuhlfahrer teilnehmen dürfen, für Portugal gewonnen.
José Macedo, Armando Costa und Luís Silva gewannen eine Silbermedaille im Mannschafts-Boccia-Spiel.
Auch die portugiesische Behindertenleichtathletik ging an diesem Tag nicht leer aus.
Mit stolzen 6,74 m gewann der junge Leichtathlet Lenine Cunha eine Bronzemedaille im Weitsprung.
Am gestrigen Samstag, dem 08. September, gewann dann der Rollstuhlfahrer José Macedo seine zweite Medaille im Boccia bei diesen Spielen.
Nach seiner Silbermedaille am Dienstag, gewann er diesmal eine Bronzemedaille in der Einzelwertung.
Portugal kann sich, was den Medaillenspiegel angeht, niemals mit Ländern wie China, Großbritannien oder Deutschland messen, die Dutzenderweise Edelmetall nach Hause nehmen.
Dennoch haben die von den nationalen Sportlern gewonnenen Medaillen, getreu dem Motto „Dabei sein ist alles“, die Erwartungen Portugals zweifelsohne übertroffen.
Freitag, 7. September 2012
Wenn Innovation und Tradition Hand in Hand gehen
Wer schon einmal in Portugal Urlaub gemacht hat, dem sind sicherlich die weiß-schwarz gepflasterten Bürgersteige aufgefallen, die man hier in vielen Städten des Landes sehen kann.
Diese aus tausenden kleinen weißen und schwarzen Steinen bestehenden Bürgersteige und Plätze nennt man hier in Portugal „calçada portuguesa“ (dt.: Portugiesischer Pflaster) oder auch „mosaico português“ (dt.: Portugiesischer Mosaik).
Verantwortlich für diese originelle Bepflasterung in den portugiesischen Städten sind die „calceteiros“ (dt.: Pflasterer).
Die „calceteiros“ erschaffen aus den 6-10 cm großen, würfelförmigen Pflastersteinen, die aus weißem Kalkstein oder Marmor und schwarzem Basaltstein bestehen, wahre Meisterwerke (bitte lesen sie hierzu auch meinen Blogeintrag „Kunstwerke zum darüber laufen“, vom 18. Juni 2009).
Hier ein Schiff oder eine Blumenvase, dort eine Hausnummer oder ein Firmenname, hier ein originelles Ornament oder dort ein altes Wappen. Es gibt unzählig viele dieser „Gemälde aus Stein“ auf den Straßen Portugals.
Aber so unterschiedlich sie auch sein mögen, eines haben sie doch alle gemeinsam:
sie sind fast immer akkurat und nicht abstrakt, sie sind mit viel Liebe zum Detail gemacht und sie sehen wie „gemalt“ aus.
Umso überraschender ist da eine „calçada“ die man seit Ende Juli im Lissabonner Stadtteil Chiado vorfinden kann.
In der Rua Garrett, dort wo sie mit der Rua Serpa Pinto zusammentrifft, genau gegenüber der Buchhandlung „Livraria Sá da Costa“ und unweit des Cafés „A Brasileira“, kann man ein doch merkwürdiges Muster auf dem Bürgersteig sehen.
Man könnte auf den ersten Blick meinen, ein „calceteiro“ hätte wohl zu tief ins Glas geschaut als er dieses Muster erschuf, denn es sieht so anders aus, als all die anderen die man bisher kannte.
Aber bei dieser außergewöhnlichen „calçada“ handelt es sich nicht um einen Betriebsunfall, sondern schlicht und einfach um einen QR-Code (engl.: Quick Response Code / port.: Código QR), in der etwas außergewöhnlichen Größe von 1 Meter x 1 Meter.
Bei einem QR-Code handelt es sich um einen zweidimensionalen Code, der aus weißen und schwarzen Punkten, so genannten Pixels, besteht, und der von jedem modernen Smart-Phone zum Zwecke des Marketings und der Informationsverbreitung gelesen werden kann.
Das System funktioniert ähnlich wie der Gebrauch eines Strichcodes an der Supermarktkasse.
Der Informations- und der Marketingverbreitung dient auch dieser QR-Code, aus purem Stein, im Chiado.
Der von der portugiesischen Werbeagentur MSTF Partners entwickelte und von der „Vereinigung der Wertschätzung des Chiado“ (port.: „Associação de Valorização do Chiado“) in Auftrag gegeben QR-Code dient dem Stadtteil Chiado in erster Linie als Werbeplattform in eigener Sache.
Geht man mit seinem Smart-Phone über das Muster, und liest die Handy-Kamera den entsprechenden Code, dann wird man nicht nur über die Geschichte des Stadtteils Chiado informiert, sondern auch über die anstehenden kulturellen Veranstaltungen und die besten Cafés, Bars, Restaurants, Hotels und Geschäfte dieses alten und ehrwürdigen Lissabonner Stadtteils.
Dis dato ist dieser originelle QR-Code aus Stein der einzige seiner Art auf der Welt!
Er ist ein weiterer Beweis dafür, wie innovativ und kreativ Portugal sein kann und wie gut man hier die heutige Technologie mit den Traditionen von früher kombinieren kann.
Diese aus tausenden kleinen weißen und schwarzen Steinen bestehenden Bürgersteige und Plätze nennt man hier in Portugal „calçada portuguesa“ (dt.: Portugiesischer Pflaster) oder auch „mosaico português“ (dt.: Portugiesischer Mosaik).
Verantwortlich für diese originelle Bepflasterung in den portugiesischen Städten sind die „calceteiros“ (dt.: Pflasterer).
Die „calceteiros“ erschaffen aus den 6-10 cm großen, würfelförmigen Pflastersteinen, die aus weißem Kalkstein oder Marmor und schwarzem Basaltstein bestehen, wahre Meisterwerke (bitte lesen sie hierzu auch meinen Blogeintrag „Kunstwerke zum darüber laufen“, vom 18. Juni 2009).
Hier ein Schiff oder eine Blumenvase, dort eine Hausnummer oder ein Firmenname, hier ein originelles Ornament oder dort ein altes Wappen. Es gibt unzählig viele dieser „Gemälde aus Stein“ auf den Straßen Portugals.
Aber so unterschiedlich sie auch sein mögen, eines haben sie doch alle gemeinsam:
sie sind fast immer akkurat und nicht abstrakt, sie sind mit viel Liebe zum Detail gemacht und sie sehen wie „gemalt“ aus.
Umso überraschender ist da eine „calçada“ die man seit Ende Juli im Lissabonner Stadtteil Chiado vorfinden kann.
In der Rua Garrett, dort wo sie mit der Rua Serpa Pinto zusammentrifft, genau gegenüber der Buchhandlung „Livraria Sá da Costa“ und unweit des Cafés „A Brasileira“, kann man ein doch merkwürdiges Muster auf dem Bürgersteig sehen.
Man könnte auf den ersten Blick meinen, ein „calceteiro“ hätte wohl zu tief ins Glas geschaut als er dieses Muster erschuf, denn es sieht so anders aus, als all die anderen die man bisher kannte.
Aber bei dieser außergewöhnlichen „calçada“ handelt es sich nicht um einen Betriebsunfall, sondern schlicht und einfach um einen QR-Code (engl.: Quick Response Code / port.: Código QR), in der etwas außergewöhnlichen Größe von 1 Meter x 1 Meter.
Bei einem QR-Code handelt es sich um einen zweidimensionalen Code, der aus weißen und schwarzen Punkten, so genannten Pixels, besteht, und der von jedem modernen Smart-Phone zum Zwecke des Marketings und der Informationsverbreitung gelesen werden kann.
Das System funktioniert ähnlich wie der Gebrauch eines Strichcodes an der Supermarktkasse.
Der Informations- und der Marketingverbreitung dient auch dieser QR-Code, aus purem Stein, im Chiado.
Der von der portugiesischen Werbeagentur MSTF Partners entwickelte und von der „Vereinigung der Wertschätzung des Chiado“ (port.: „Associação de Valorização do Chiado“) in Auftrag gegeben QR-Code dient dem Stadtteil Chiado in erster Linie als Werbeplattform in eigener Sache.
Geht man mit seinem Smart-Phone über das Muster, und liest die Handy-Kamera den entsprechenden Code, dann wird man nicht nur über die Geschichte des Stadtteils Chiado informiert, sondern auch über die anstehenden kulturellen Veranstaltungen und die besten Cafés, Bars, Restaurants, Hotels und Geschäfte dieses alten und ehrwürdigen Lissabonner Stadtteils.
Dis dato ist dieser originelle QR-Code aus Stein der einzige seiner Art auf der Welt!
Er ist ein weiterer Beweis dafür, wie innovativ und kreativ Portugal sein kann und wie gut man hier die heutige Technologie mit den Traditionen von früher kombinieren kann.
Sonntag, 2. September 2012
Von einem radikalen Tierschützer und Partycrasher
Wer am vergangenen Donnerstagabend, dem 30. August 2012, die Lissabonner Stierkampfarena im Campo Pequeno besucht hat, hat mit ansehen müssen, wie der junge „forcado“ Nuno Carvalho einen schweren Unfall erlitt.
Der 26jährige Nuno Carvalho, der zu der amateuren Forcadogruppe Aposento da Moita (port.: Grupo de forcados amadores do Aposento da Moita) aus dem Ribatejo gehört und von seinen Kollegen liebevoll „Mata“ genannt wird, hatte bei der Ausübung der fünften „pega“ des Abends äußerstes Pech.
Wie bei jeder „pega“ üblich, hatte sich Carvalho mit sieben seiner Kollegen in einer Reihe gegenüber dem Stier gestellt und ihn auf sich zurasen lassen, um diesen dann sprichwörtlich „bei den Hörnern zu packen“.
Leider hat er den Stier nicht richtig nehmen können und so stürzte er daraufhin so unglücklich zu Boden, dass der über 500 kg schwere Stier ihn mit einem seiner Hufe schwer am Rücken traf.
Sofort wurde Nuno Carvalho ins Lissabonner Krankenhaus Santa Maria (port.: Hospital de Santa Maria) gebracht, wo er noch in der gleichen Nacht, neun Stunden lang, an der Wirbelsäule operiert wurde.
Wie gestern Freunde von Carvalho berichteten und die Ärzte des Krankenhauses Santa Maria leider heute auch bestätigten, gibt es nur noch wenig Hoffnung, das Nuno Carvalho jemals wieder selbstständig laufen wird.
Weshalb ich dies alles erzähle?
Nun gestern war ich auf einem Geburtstag.
Es waren sowohl Portugiesen als auch Deutsche zu diesem Geburtstag eingeladen und irgendwie kamen wir während des späten Nachmittags auf den Vorfall im Campo Pequeno zu sprechen.
Fast jeder, sowohl „aficionados“ (dt.: Stierkampfliebhaber) als auch Stierkampfgegner, hat seine Meinung zu diesem tragischen Vorfall geäußert, ohne verletzend zu sein oder überheblich zu wirken.
Aber da es heutzutage anscheinend auf jeder Feier einen Spielverderber geben muss, ich glaube die Jugend nennt so etwas „Partycrasher“, wurde auch die gestrige Geburtstagsfeier leider von solch einem Individuum heimgesucht.
Ein Freund eines Freundes, der aus Deutschland hier in Portugal zu Besuch ist und mehr zufällig als beabsichtigt auf die gestrige Geburtstagsfeier mitgenommen wurde, outete sich als „radikaler Tierschützer“.
Das waren wirklich seine Worte:
„Ich bin ein radikaler Tierschützer!“
Nun, jedem das seine, aber anscheinend war der junge Mann nicht nur ein „radikaler Tierschützer“ sondern gleichzeitig auch ein „radikaler Weltverbesserer“ und ein „radikaler Moralist“.
Denn er war doch tatsächlich der Meinung, dass wir Portugiesen (er sprach doch tatsächlich von „ihr Portugiesen“!) blutrünstige, grausame, primitive und perverse Tiermörder seien.
Er meinte noch, es geschehe dem jungen Nuno Carvalho recht, das er jetzt wahrscheinlich ein Leben lang Querschnittsgelähmt bleiben werde, und er würde diesen jungen Mann kein bisschen bemitleiden.
Nun, alleine schon des Geburtstagskindes wegen, haben wir, die anderen Gäste, uns zurückgehalten und sind nicht weiter auf das Thema eingegangen.
Schließlich wurde uns allen – sowohl Deutschen als auch Portugiesen, die wir hier in diesem kulturlosen Land leben – eine gute Kinderstube mit auf dem Weg gegeben und dazu auch noch die Gabe des fremdschämens…
Ich habe dann am Abend, bevor ich gegangen bin, dem „radikalen Tierschützer“ noch meine Blogadresse http://www.planetportugal.blogspot.com/ mit auf dem Weg gegeben, und ihm gesagt er solle unbedingt einmal reinschauen, denn ich versprach ihm, ich würde den gestrigen Abend sicherlich bei Gelegenheit Revue passieren lassen und ihn dann bestimmt erwähnen.
Und da ich immer das zu halten pflege was ich verspreche, habe ich also nun hier, in diesem Beitrag, über den gestrigen Vorfall erzählt.
Aber eines wollte ich Dir hier noch einmal gesagt haben, lieber „radikaler Tierschützer“:
Wir mögen zwar hier am Rande Europas leben, und wir mögen in Deinen Augen nicht gerade die höchste Kultur besitzen, dennoch wissen wir sehr wohl was sich gehört.
Bei fremden Leuten zum Geburtstag eingeladen zu sein, sich dort den Magen mit leckeren Schweine- und Rindersteaks bis zum geht nicht mehr voll zu stopfen, die Geburtstagsgäste und das Geburtstagskind zu beleidigen und dann über einen Querschnittsgelähmten auf die übelste Art und Weise abzulästern, gehört sich einfach nicht.
Du behauptest wir, die wir „aficionados“ sind, wären pervers, grausam und primitiv.
Im Grunde genommen bist Du gestern Abend der Perverse, Grausame und Primitive gewesen!
Unbekannterweise wünsche ich dem forcado Nuno Carvalho für die nächste Zukunft viel Mut, Kraft und Selbstvertrauen.
Er wird es brauchen.
Die allerbesten Genesungswünsche! Boa sorte para o futuro e muita saúde Nuno!
Der 26jährige Nuno Carvalho, der zu der amateuren Forcadogruppe Aposento da Moita (port.: Grupo de forcados amadores do Aposento da Moita) aus dem Ribatejo gehört und von seinen Kollegen liebevoll „Mata“ genannt wird, hatte bei der Ausübung der fünften „pega“ des Abends äußerstes Pech.
Wie bei jeder „pega“ üblich, hatte sich Carvalho mit sieben seiner Kollegen in einer Reihe gegenüber dem Stier gestellt und ihn auf sich zurasen lassen, um diesen dann sprichwörtlich „bei den Hörnern zu packen“.
Leider hat er den Stier nicht richtig nehmen können und so stürzte er daraufhin so unglücklich zu Boden, dass der über 500 kg schwere Stier ihn mit einem seiner Hufe schwer am Rücken traf.
Sofort wurde Nuno Carvalho ins Lissabonner Krankenhaus Santa Maria (port.: Hospital de Santa Maria) gebracht, wo er noch in der gleichen Nacht, neun Stunden lang, an der Wirbelsäule operiert wurde.
Wie gestern Freunde von Carvalho berichteten und die Ärzte des Krankenhauses Santa Maria leider heute auch bestätigten, gibt es nur noch wenig Hoffnung, das Nuno Carvalho jemals wieder selbstständig laufen wird.
Weshalb ich dies alles erzähle?
Nun gestern war ich auf einem Geburtstag.
Es waren sowohl Portugiesen als auch Deutsche zu diesem Geburtstag eingeladen und irgendwie kamen wir während des späten Nachmittags auf den Vorfall im Campo Pequeno zu sprechen.
Fast jeder, sowohl „aficionados“ (dt.: Stierkampfliebhaber) als auch Stierkampfgegner, hat seine Meinung zu diesem tragischen Vorfall geäußert, ohne verletzend zu sein oder überheblich zu wirken.
Aber da es heutzutage anscheinend auf jeder Feier einen Spielverderber geben muss, ich glaube die Jugend nennt so etwas „Partycrasher“, wurde auch die gestrige Geburtstagsfeier leider von solch einem Individuum heimgesucht.
Ein Freund eines Freundes, der aus Deutschland hier in Portugal zu Besuch ist und mehr zufällig als beabsichtigt auf die gestrige Geburtstagsfeier mitgenommen wurde, outete sich als „radikaler Tierschützer“.
Das waren wirklich seine Worte:
„Ich bin ein radikaler Tierschützer!“
Nun, jedem das seine, aber anscheinend war der junge Mann nicht nur ein „radikaler Tierschützer“ sondern gleichzeitig auch ein „radikaler Weltverbesserer“ und ein „radikaler Moralist“.
Denn er war doch tatsächlich der Meinung, dass wir Portugiesen (er sprach doch tatsächlich von „ihr Portugiesen“!) blutrünstige, grausame, primitive und perverse Tiermörder seien.
Er meinte noch, es geschehe dem jungen Nuno Carvalho recht, das er jetzt wahrscheinlich ein Leben lang Querschnittsgelähmt bleiben werde, und er würde diesen jungen Mann kein bisschen bemitleiden.
Nun, alleine schon des Geburtstagskindes wegen, haben wir, die anderen Gäste, uns zurückgehalten und sind nicht weiter auf das Thema eingegangen.
Schließlich wurde uns allen – sowohl Deutschen als auch Portugiesen, die wir hier in diesem kulturlosen Land leben – eine gute Kinderstube mit auf dem Weg gegeben und dazu auch noch die Gabe des fremdschämens…
Ich habe dann am Abend, bevor ich gegangen bin, dem „radikalen Tierschützer“ noch meine Blogadresse http://www.planetportugal.blogspot.com/ mit auf dem Weg gegeben, und ihm gesagt er solle unbedingt einmal reinschauen, denn ich versprach ihm, ich würde den gestrigen Abend sicherlich bei Gelegenheit Revue passieren lassen und ihn dann bestimmt erwähnen.
Und da ich immer das zu halten pflege was ich verspreche, habe ich also nun hier, in diesem Beitrag, über den gestrigen Vorfall erzählt.
Aber eines wollte ich Dir hier noch einmal gesagt haben, lieber „radikaler Tierschützer“:
Wir mögen zwar hier am Rande Europas leben, und wir mögen in Deinen Augen nicht gerade die höchste Kultur besitzen, dennoch wissen wir sehr wohl was sich gehört.
Bei fremden Leuten zum Geburtstag eingeladen zu sein, sich dort den Magen mit leckeren Schweine- und Rindersteaks bis zum geht nicht mehr voll zu stopfen, die Geburtstagsgäste und das Geburtstagskind zu beleidigen und dann über einen Querschnittsgelähmten auf die übelste Art und Weise abzulästern, gehört sich einfach nicht.
Du behauptest wir, die wir „aficionados“ sind, wären pervers, grausam und primitiv.
Im Grunde genommen bist Du gestern Abend der Perverse, Grausame und Primitive gewesen!
Unbekannterweise wünsche ich dem forcado Nuno Carvalho für die nächste Zukunft viel Mut, Kraft und Selbstvertrauen.
Er wird es brauchen.
Die allerbesten Genesungswünsche! Boa sorte para o futuro e muita saúde Nuno!
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