Wer die Stadt
Lissabon als Tourist besucht, den wird der Weg, über kurz oder lang, auch in
den geschichtsträchtigen Stadtteil Belém führen, der die Heimat der zweifellos
bekanntesten Postkartenmotive der portugiesischen Metropole ist.
Bis vor kurzem war
Belém, mit all seinen historischen Denkmälern aus dem „goldenen Zeitalter“ der
Seefahrt und seinen wunderschönen, weitläufigen Parks, der Vorzeigestadtteil der
portugiesischen Hauptstadt.
Der zentrale Platz in
Belém, ist der weitflächige Park der Praça do Império
(dt.: Platz des Imperiums oder Reichsplatz), der sich zwischen dem
weltberühmten Hieronymuskloster auf der einen Seite und dem monumentalen
Denkmal der Entdeckungen (port.: Padrão dos Descobrimentos) am Tejoufer auf der
anderen Seite erstreckt.
Errichtet
wurde die Praça do Império im Jahre 1940, als sich die Stadt Lissabon
damals anschickte die „Ausstellung der Portugiesischen Welt“ (port.: Exposição
do Mundo Português), eine von der damaligen Salazar-Diktatur ins Leben gerufene
sechsmonatige Kolonialausstellung, die der Welt ein christliches,
multikulturelles und kontinentales Portugal präsentieren sollte, auszurichten.
Den
Mittelpunkt der Praça do Império bildet wiederum eine riesige Brunnenanlage,
die von symmetrischen Wegen, Olivenbäumen und Steinbänken umrahmt wird.
Dieser
Brunnen, der heute noch kaum in Betrieb genommen wird, ist gleich doppelt mit
Wappen geschmückt: einmal in weißem Stein,
direkt am Brunnen, die Wappen der wichtigsten portugiesischen Städte und einmal
in grünem Buchsbaum, auf der Rasenfläche um die Brunnenanlage, die Wappen der
ehemaligen portugiesischen Überseekolonien und deren Hauptstädte.
Da die
Buchsbaumwappen und Blumenarrangements –
wie die ganze Grünanlage überhaupt – seit Monaten keine Gärtnerhand mehr
gesehen haben, sieht der Park momentan ziemlich verwahrlost aus.
Jetzt haben sich
einpaar Einwohner von Belém im Lissabonner Rathaus über den schlechten Zustand
des Parks bei der Stadt beschwert und diese darum gebeten, sie möge doch bitte
den Park wieder ansehnlicher machen, schließlich wäre er ja im Fokus eines
jeden Besuchers von Belém.
Das Rathaus hat nicht
lange auf eine Antwort warten lassen, und dieser Tage die Einwohner Lissabons in
einer Pressemitteilung wissen lassen, die Stadtverwaltung werde die Buchsbaumwappen
der einstigen portugiesischen Überseegebiete und die der ehemaligen
Kolonialstädte nicht mehr arrangieren, bzw. die entsprechenden Wappen nicht
mehr bepflanzen, stutzen und zurechtschneiden!
Als Grund nannte die
Stadtverwaltung die aktuelle finanzielle Lage der Stadt und außerdem seien die
Wappen aus der Kolonialzeit „geschichtlich überholt“ (port.: „históricamente ultrapassados“), so das
Rathaus.
Woanders auf der Welt
stehen solche Parks und Bauwerke, wie die in Belém, unter Denkmalschutz.
Hierzulande
entscheidet eine Stadtverwaltung einfach mal so, was „geschichtlich überholt“
oder was „political correctly“ ist oder nicht.
Diese Wappen, um die
es da geht, sind ein Teil der portugiesischen Geschichte, egal wie man zur
Kolonialgeschichte Portugals steht!
Zur Geschichte der portugiesischen Nation gehören nicht nur die Seefahrer, Entdecker und Eroberer. Nein, zur Geschichte dieser wunderbaren Nation gehören nun einmal auch die Kolonien in Afrika, Suedamerika und Asien, die ehemalien Kolonialstädte und die fremden Völker, die diese Kontinente, Länder und Städte einstmals bewohnten.
Man muss mit seiner Geschcihte verantwortungsvoll umgehen, sie positiv oder negativ als Beispiel nehmen, sich vielleicht auch einmal für sie schämen, aber man darf niemals, niemals seine Geschichte verleugnen oder sie als „geschichtlich überholt“ betrachten, so wie gewisse Stadtverwaltungen...
Zur Geschichte der portugiesischen Nation gehören nicht nur die Seefahrer, Entdecker und Eroberer. Nein, zur Geschichte dieser wunderbaren Nation gehören nun einmal auch die Kolonien in Afrika, Suedamerika und Asien, die ehemalien Kolonialstädte und die fremden Völker, die diese Kontinente, Länder und Städte einstmals bewohnten.
Man muss mit seiner Geschcihte verantwortungsvoll umgehen, sie positiv oder negativ als Beispiel nehmen, sich vielleicht auch einmal für sie schämen, aber man darf niemals, niemals seine Geschichte verleugnen oder sie als „geschichtlich überholt“ betrachten, so wie gewisse Stadtverwaltungen...
Eine Gruppe
Lissabonner Bürger hat sich nun dieses Wochenende im Park getroffen, und
angefangen die einzelnen Wappen erst einmal von dem wuchenden Unkraut und vom ganzen Müll zu befreien.
Mal sehen was die
sozialistische Stadtverwaltung zu so viel „unverschämter“ Eigeninitiative und Engagement
ihrer Bürger sagen wird…