Dienstag, 31. Juli 2012

Maria Guimarães




Zwar macht seit Anfang des Jahres ein originelles und kunstvoll-stilistisches rotes Herz Werbung für Guimarães als diesjährige Kulturhauptstadt Europas.
Die Stadt Guimarães selber aber, konnte bis dato mit keinem eigenen Maskottchen aufwarten.

Dem wurde, mit dem heutigen Tag, Abhilfe geleistet.
Seit heute hat die traditionsreiche und geschichtsträchtige Stadt Guimarães, die oftmals von uns Portugiesen auch als „die Wiege der Nation“ bezeichnet wird (bitte lesen sie hierzu auch meinen Blogeintrag „Guimarães“, vom 02. Januar 2012), ein eigenes Maskottchen.

Erschaffen wurde dieses Maskottchen, das auf den Namen „Maria Guimarães“ getauft wurde, von der aus Nordportugal stammenden jungen Künstlerin Madalena Martins, die schon vor Monaten für ihre Heimatstadt Ponte de Lima das Maskottchen „Maria de Ponte“ kreiert hat.
Madalena Martins arbeitet für das kreative, und für seine humorvollen Arbeiten bekannte, Designer- und Marketingbüro „Bicho Sete Cabeças“.

Wenn es nach dem Wunsch der Stadtväter von Guimarães geht, so soll „Maria Guimarães“ demnächst den berühmtesten Sohn der Stadt, König Afonso Henriques, als Ikone der Stadt ablösen. So soll zukünftig das Maskottchen nicht nur auf offiziellem Briefpapier und Prospekten der Stadt zu finden sein, sondern die mit einem Helm und einer Lanze ausgestattete „Maria Guimarães“ soll alsbald auch als Aufkleber, Kühlschrankmagnet, Schokolade, Stoffpuppe und noch vieles mehr in die weite Welt hinausgehen.

Freitag, 27. Juli 2012

Die Portugiesen bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in London




Soeben wurden, mit einer spektakulären Eröffnungsfeier, die XXX. Olympischen Sommerspiele der Neuzeit in London eröffnet.
Über angeblich vier Milliarden Menschen auf der ganzen Welt sollen sich dieses effektvolle Riesenspektakel, das mit vielen typisch britischen Details gespickt war, im Fernsehen angeschaut haben.

Mehr als 10.500 Athleten aus 204 Nationen werden in den kommenden zwei Wochen, vom heutigen 27. Juli bis zum 12. August 2012, in 26 Sportarten, verteilt auf 302 Wettbewerben, ihren Traum vom olympischen Gold leben.

Auch 44 Sportler und 33 Sportlerinnen aus Portugal werden an den Olympischen Sommerspielen 2012 in London teilnehmen, obwohl hierzulande die Hoffnung auf Medaillen, zumal auf goldene, dieses Mal sehr gering sind.
Nichtsdestotrotz, und getrost dem Motto „Dabei sein ist alles“, werden die portugiesischen Athleten sicherlich versuchen ihr bestes zu geben.
Die 77 portugiesischen Athleten werden sich in insgesamt 13 Sportarten mit den Sportlern anderer Nationen messen müssen.

Die Judoka Telma Monteiro hatte heute die Ehre, bei der Eröffnungsfeier im Olympiastadion von London, die portugiesische Mannschaft als Fahnenträgerin anzuführen.

Hier nun eine Auflistung der 77 portugiesischen Athleten die an den diesjährigen Sommerspielen in London teilnehmen und die 13 Sportarten in denen sie antreten werden:


Leichtathletik (port.: atletismo)

- Alberto Paulo (3.000m Hindernislauf)
- Ana Cabecinha (20-km-Gehen)
- Arnaldo Luis Isaías Abrantes (200-Meter-Lauf)
- Clarisse Maria Pinho Cruz (3.000-Meter-Hindernislauf)
- Ana Dulce Felix (Marathonlauf und 10.000-Meter-Lauf)
- Edi Maia (Stabhochsprung)
- Inês Henriques (20-km-Gehen)
- Irina Gomes (Diskuswerfen)
- Jéssica Augusto (Marathonlauf)
- João Almeida (110-Meter-Hürdenlauf)
- João Paulo Garcia Vieira (20-km-Gehen und 50-km-Gehen)
- Jorge Paula (400-Meter-Hürdenlauf)
- Luis Feiteira (Marathonlauf)
- E. Marisa B. Barros Rodrigues (Marathonlauf)
- Marco Fortes (Kugelstoßen)
- Marcos Chuva (Weitsprung)
- Maria Leonor RibeiroTavares (Stabhochsprung)
- Patricia Mamona (Dreisprung)
- Pedro Isidro (50-km-Gehen)
- Rui Pedro Silva (Marathonlauf)
- Sara Isabel F. Moreira (5.000-Meter-Lauf und 10.000-Meter-Lauf)
- Vânia Silva (Hammerwerfen)
- Vera Lúcia Mendes Barbosa (400-Meter-Hürdenlauf)
- Vera Lúcia M. Dos Santos (20-km-Gehen)


Badminton (port.: badminton)

- Telma Santos
- Pedro Martins


Fahrradfahren (port.: ciclismo)

- David Rosa (Mountainbike)
- Manuel Cardoso (Radrennen)
- Nelson Oliveira (Zeitfahren)
- Rui Alberto Faria da Costa (Radrennen)


Gymnastik (port.: ginástica)

- Ana Rente (Trampolin)
- Diogo Ganchinho (Trampolin)
- Manuel Campos (Gerätturnen)
- Zoi Lima (Gerätturnen)


Kanusport (port.: canoagem)

- Beatriz Gomes (K2 500m)
- Emanuel Eduardo Pimenta V. Silva (K2 1.000m und K2 200m)
- Fernando Pimenta (K2 1.000m und K2 200m)
- Helena Rodrigues (K4 500m)
- Joana Vasconcelos (K2 500m)
- Teresa Portela (K1 200m und K1 500m)


Judo (port.: judo)

- Joana Ramos
- João Pina
- Telma Monteiro
- Yahima Ramirez


Pferdesport (port.: hipismo)

- Luciana Diniz (Springreiten)
- Gonçalo Carvalho (Dressurreiten)


Rudern (port.: remo)

- Nuno Fraga
- Nuno Mendes


Segeln (port.: vela)

- Afonso Domingos
- Álvaro Marinho
- Bernardo Freitas
- Carolina Borges
- Diana Neves
- Francisco Andrade
- Frederico Melo
- Gustavo Lima
- João Rodrigues
- Mariana Lobato
- Miguel Nunes
- Rita Gonçalves
- Sara Ledo Lopez Mota Carmo


Schwimmen (port.: natação)

- Ana Rodrigues (100-Meter-Brust)
- Arseniy Lavrentyev (Freiwasserschwimmen)
- Carlos Almeida (100-Meter-Brust)
- Diogo Carvalho (200-Meter-Freistil und 400-Meter-Freistil)
- Pedro Oliveira (200-Meter-Schmetterling und 200-Meter-Lagen)
- Sara Oliveira (100-Meter-Schmetterling und 200-Meter-Schmetterling)
- Simão Morgado (100-Meter-Schmetterling)
- Tiago Venâncio (200-Meter-Freistil)


Sportschießen (port.: tiro desportivo)

- João Costa
- Joana Castelão


Tischtennis (port.: ténis de mesa)

- João Pedro Monteiro
- Lei Huang Mendes
- Marcos Freitas
- Tiago André Apolónia


Triathlon (port.: triatlo)

- Bruno Pais
- João Silva

Mittwoch, 25. Juli 2012

Luis Sottomayor, Önologe des Jahres 2012



Der portugiesische Weinbauer und Önologe (port.: Enologista) Luis Sottomayor ist heute von der Jury des prestigeträchtigen internationalen Weinwettbewerbs „International Wine Challange“ zum Önologen des Jahres 2012 ernannt worden.

Sottomayor, der seit über zwanzig Jahren für die renommierten Portweinhäuser „Ferreira“, „Sandeman“, „Offley“ sowie die Kelterei „Casa Ferreirinha“ tätig war und heute Chefönologe der nordportugiesischen Weingesellschaft „Sograp“ ist, ist bekannt dafür, das er ein vehementer Verfechter von Traditionen und Qualität im Weinanbau ist.
Luis Sottomayor erhielt die heutige Auszeichnung in der Kategorie Likörweine.

Portugal braucht sich, was die Qualität seiner Weine, die Exklusivität seiner Weinanbaugebiete und die Erfahrenheit seiner Önologen angeht, wirklich nicht hinter den Weinnationen Frankreich, Italien und Spanien zu verstecken.
Der heutige Preis an Luis Sottomayor ist der beste Beweis dafür.

Freitag, 20. Juli 2012

In memoriam: José Hermano Saraiva

Heute Morgen verstarb im Alter von 92 Jahren, in seinem Haus in Palmela bei Setúbal, der Historiker José Hermano Saraiva.
Saraiva ist hier in Portugal vor allem wegen seinen verschiedenen Fernsehsendungen, in denen er immer sehr ausführlich und auf seine sehr spezielle Art und Weise versuchte seinen Zuschauern die Geschichte Portugals näher zu bringen, sehr berühmt geworden.

José Hermano Saraiva wurde am 03. Oktober 1919 in der Stadt Leiria geboren.
Anfang der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts studierte er zunächst Geschichtsphilosophie (port.: história-filosófica) an der Universität von Lissabon und später absolvierte er noch ein Jurastudium (port.: estudos jurídicos), welches ihm nach erfolgreichem Abschluss eine Anstellung als Rechtsanwalt in einer Anwaltskanzlei ermöglichte.

Im Jahre 1957 wurde er Abgeordneter in der portugiesischen Nationalversammlung (port.: Assembleia Nacional).
Elf Jahre später, 1968, machte ihn Diktator Marcelo Caetano zu seinem Bildungsminister. Ganze zwei Jahre besetzte er diesen Posten, denn 1970 holten auch ihn die Studentenunruhen, die damals ganz Europa erfasst hatten, ein.
1972 wurde er zum Botschafter Portugals in Brasilien ernannt, ein Amt welches er bis zur Nelkenrevolution, am 25. April 1974, innehatte.

Mit dem Ende der faschistischen Diktatur endete auch seine politische Laufbahn.
Fortan schrieb er bedeutende historische Bücher, wie „Uma carta do Infante D. Henrique (dt.: Ein Brief Heinrich des Seefahrers) und war im staatlichen portugiesischen Fernsehen RTP in verschiedenen Sendungen zu sehen, in denen er immer anschaulich versuchte den Portugiesen ihre Geschichte näher zu bringen.

Ich selber habe immer mit Enthusiasmus seine Sendungen „O tempo e a alma“ (dt.: Die Zeit und die Seele), „Horizontes da memória“ (dt.: Horizonte der Erinnerungen) und „A alma e a gente“ (dt.: Die Seele und die Menschen“) im Fernsehen verfolgt.

Viele sagen heute, José Hermano Saraiva wäre als Jurist, Politiker und Mensch über die Jahre hinweg immer maßlos überbewertet worden, zumal er mit den Faschisten sympathisierte und immer offen die portugiesische Diktatur und ihre Machthaber verteidigt hat.
Aber, auch wenn er durchaus umstritten war, so muss man doch neidlos anerkennen, das er ein beneideter Historiker war!

José Hermano Saraiva verstarb in den Morgenstunden des heutigen Freitags, den 20. Juli 2012.
Eines meiner Lieblingszitate von ihm, die er einstmals in einer Fernsehsendung von sich gab, lautet:

„É preciso saber viver pela pátria e não morrer por ela!”
(dt.: „Man muss für sein Vaterland leben und nicht für dieses sterben!“).

Wie wahr, wie wahr!…

Mittwoch, 18. Juli 2012

MUI NOBRE E SEMPRE LEAL CIDADE DE LISBOA

Von meinem aufmerksamen Leser Stefan Maurer habe ich heute ein Feedback bekommen, bzw. eine Frage gestellt bekommen, die ich ihm gerne, hier und jetzt, mit dem folgenden Eintrag beantworten möchte.

In meinem Beitrag „Von zwei legendären Raben“, welches ich schon am 03. Juli 2009 veröffentlicht habe, schrieb ich einmal über das Lissabonner Stadtwappen und die Legende die sich um ihn rankt.
Es handelt sich um die Legende von zwei Raben, einem Schiff und die Gebeine eines Heiligen, nämlich dem Heiligen São Vicente.

Nach dem Lesen meines damaligen Blogbeitrages weiß Stefan nun welche Geschichte sich angeblich hinter dem Lissabonner Wappen verbirgt.
Was er allerdings nicht weiß, und was er jetzt gerne von mir wissen will ist, was auf dem Band geschrieben steht, welches besagtes Wappen umgibt.

Nichts Leichteres als das!
Auf dem weißen Band kann man, in schwarzer Großschrift, die folgende dreiteilige Devise lesen:

MUI NOBRE E SEMPRE LEAL CIDADE DE LISBOA

Ins Deutsche übersetzt lautet diese Devise der Stadt soviel wie:

SEHR EDEL UND IMMER TREUERGEBEN DIE STADT LISSABON

Lissabon hat erst seit dem Jahre 1897 ein eigenes Stadtwappen!
Dieses erste Wappen, der „edlen und treu ergebenen“ Stadt Lissabon, unterschied sich in einigen Details von dem heutigen Exemplar.
Erst 1940, also vor genau 72 Jahren, wurde das heutige Wappen, durch einen Beschluss des Lissabonner Rathauses, offiziell angenommen und ist bis heute gültig.

Freitag, 13. Juli 2012

Goldener Tejo

Als ich heute Abend, nach der Arbeit, mit meiner guten Freundin Ana Celeste den Tejo überquerte, stand die Sonne schon ziemlich tief.
So kurz vor dem Sonnenuntergang fallen jetzt im Sommer die Sonnenstrahlen wie eine Flut aus schimmerndem Gold auf das sanft wogende Wasser des Flusses.

Ana Celeste, die den Tejo nur selten überquert, da sie in Odivelas lebt, war von diesem „goldigen“ Schauspiel überwältigt und meinte nur:

„ …traumhaft, sieht aus wie fließendes Gold!…“

Und kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, fragte sie mich allen ernstes:

„Was meinst Du, gibt es im Tejo Gold?“

Nun, das es heute noch Gold im Tejo gibt, wage ich stark zu bezweifeln.
Sicherlich, das eine oder andere kleine Schmuckstück, die eine oder andere Goldmünze aus vergangenen Jahrhunderten wird dort unten sicherlich, unter meterhohem Schlick, zu finden sein.
Sonst wird man im Tejo aber wohl sicherlich kein Gold mehr anfinden.
Aber es gab ihn einstmals sehr wohl – Gold im Tejo!

Zwar war der Fluss nie ein „El Dorado“, aber schon die Karthager und die alten Römer haben an seinem Ufer, unweit der Stadt Santarém, wohl erfolgreich nach Gold geschürft.
Hier in Lissabon war das Schürfen nach Gold aber eher kläglich.
Alte Schriften belegen zwar, dass es an den sandigen Ufern des heutigen Lissabons, Almadas und Seixals, einstmals sehr wohl Gold gegeben hat, aber die Mengen müssen doch sehr überschaubar gewesen sein.

Der im 12. Jahrhundert lebende berühmte arabische Botaniker und Geograph Muhammad al-Idrisi schreibt hierzu in seinem Hauptwerk „Nuzhat al-Mushtak fi-ichtiraq al-afaq“ (port.: „Viagem do saudoso que atravessa os horizontes“ / dt.: „Reise des Sehnsüchtigen der die Horizonte überquert“) folgende Anmerkungen:

„Sie (die Goldsucher) suchen an den Ufern von Hisn al-Madin (port.: Almada) nach (Gold)Blättchen und bergen diese in Hülle und Fülle aus dem Meer (dem Fluss Tejo) …“
„Das Gold schimmert in den blauen Wassern. Sogar Kinder finden es ohne Mühe und von einem Meister wurde mir gar berichtet er hätte an einem einzigen Tag über 200 Goldkörner in seiner Pfanne gehabt…“

Zugegeben, der große Muhammad al-Idrisi, der aus dem maurischen Königreich Al-Andalus (dt.: Andalusien) stammte und an der Universität von Cordova studiert hat, ist selbst nie in Lissabon gewesen.
Aber er ist sehr wohl dafür berühmt, dass er in seinen Schriften immer äußerst zuverlässig und sehr detailgenau berichtete.
Nichtsdestotrotz scheint ihm hier die Phantasie, jedenfalls was die Mengen an Gold angeht, wohl durchgegangen zu sein.

Bis hinein ins 15. Jahrhundert, also schon in portugiesischer Zeit, erwähnen noch einige Schriften Goldfunde in und um Lissabon.
Als die portugiesischen Seefahrer dann aber anfingen in die Welt hinauszufahren und in Afrika, Indien und Brasilien Gold in rauen Mengen anfanden, hörten die Berichte über die Funde dieses Edelmetalls in hiesigen Gewässern langsam auf.

Wie viel Gold der Tejo den Menschen im laufe der Jahre wirklich geschenkt hat, ist heute unkalkulierbar.
Weitaus kalkulierbarer sind dagegen, jetzt im Sommer, die schönen Sonnenuntergänge die man an den Ufern dieses prächtigen Flusses bewundern kann!

Dienstag, 10. Juli 2012

Tall Ships Race Lisboa 2012

In gut einer Woche werden hier in Lissabon Freunde von historischen Schiffen, Großseglern und traditionsreichen Jachten zusammenkommen um an der Tall Ships Race Lisboa 2012 (dt.: Großsegler-Rennen Lissabon 2012 / port.: Corrida dos Grandes Veleiros Lisboa 2012) teilhaben zu können.
Vom 19. bis zum 22. Juli werden dann hier in der portugiesischen Hauptstadt bis zu 1 Million Besucher zu dieser weltweit größten internationalen Regatta erwartet.

Die diesjährige Tall Ships Race-Regatta ist ein maritimes Großereignis, bei der mehr als 3.000 Besatzungsmitglieder aus 45 Ländern der Welt an der Kaimauer von Santa Apolonia (port.: Cais de Santa Apolónia) zusammenkommen werden.
Vier Tage lang werden dann die Lissabonner und die Besucher der Stadt die über 70 Groß- und Kleinsegler besichtigen und an den vielen Rahmenveranstaltungen teilnehmen können.

Ihre Teilnahme an der diesjährigen Regatta haben, unter anderen, schon die portugiesischen Großsegler „Sagres“, „Creoula“, „Vera Cruz“ und „Santa Maria Manuela“ zugesagt, sowie die Segelschiffe „Dar Mlodziezy“ aus Polen, „George Stage“ aus Dänemark, „Pelican of London“ aus Großbritannien, „Mir“ aus Russland und die „Alexander von Humboldt II“ aus Deutschland.

Schon 1956 begrüßte Lissabon die damals erste Ausgabe der Tall Ships Race-Regatta.
Zu dieser Regatta war es gekommen, weil Liebhaber alter Windjammer und Segler, unter ihnen der im Jahre 2009 verstorbene portugiesische Ingenieur Luís Guimarães Lobato und der ehemalige Botschafter Portugals in Spanien und Großbritannien, Dr. Pedro Teotónio Pereira, sich dafür einsetzten eine internationale Regatta für die letzten damals noch existierenden großen Segelschiffe zu veranstalten.

Damals war es nämlich traurige Realität, dass nach dem Aufstieg der industriellen Revolution immer mehr Segler den Dampf- und Motorschiffen weichen mussten und der Schiffsverkehr, im Gegensatz zum Flugverkehr, im Allgemeinen immer mehr an Bedeutung abnahm.

Um jungen Menschen die Gelegenheit zu geben, miteinander das einzigartige und abenteuerliche Leben auf hoher See zu erleben, wurde die Tall Ships Race-Regatta ins Leben gerufen.
Sie sollte 1956 ein einmaliges Ereignis sein.
Doch sie war solch ein Erfolg, vor allem in den damals teilnehmenden Nationen Portugal, Großbritannien und Argentinien, dass man fortan alljährlich eine solche Regatta veranstaltete – bis heute!
Das besondere an jeder Tall Ships Race-Regatta ist, das mindestens die Hälfte jeder Besatzung der Schiffe, die an ihr teilnehmen, aus Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren bestehen muss!

Somit ist die Tall Ships Race Lisboa 2012 zweifelsohne ein Event der Völkerverständigung und Charakterbildung!

Der Höhepunkt der diesjährigen Tall Ships Race wird die große Segelschiffparade sein, die am 22. Juni 2012, einem Sonntag, dann in See stechen wird.

Ahoi!

Donnerstag, 5. Juli 2012

Die Portugiesischen Gitarren von Malabar Emotional Design









Die Portugiesische Gitarre (port.: guitarra portuguesa) ist zweifelsohne das typischste portugiesische Musikinstrument und untrennbar mit dem Fado verbunden.
Sie ist birnenförmig, etwas kleiner als eine normale klassische Gitarre und im Gegensatz zu dieser hat sie nicht acht sondern zwölf Saiten auf denen gespielt wird.
Eine Portugiesische Gitarre besteht zumeist aus Fichten- oder Lindenholz, manchmal auch aus Zedernholz, und sie ist, entsprechend der Farbennuancen dieser Hölzer, immer holzfarben.

Man muss sagen:
sie ist für gewöhnlich holzfarben!

Denn jetzt hat die aus Porto stammende Designerfirma „Malabar Emotional Design“ eine Kollektion von Portugiesischen Gitarren hervorgebracht, die ihresgleichen suchen.
Unter dem Namen „Tudo isto é Fado…“ (dt.: „All dies ist Fado…“ stellte „Malabar Emotional Design“ in ihrer Pop Up Galerie ASA, die sich in der diesjährigen europäischen Kulturhauptstadt Guimarães befindet, ihre neusten Gitarrenkreationen vor.

21 verschiedene Künstler, unter ihnen der renommierte Architekt Álvaro Siza Vieira, der Modedesigner Miguel Vieira und die bildende Künstlerin Joana Vasconcelos, haben verschiedene originelle und bis dato einzigartige Portugiesische Gitarren entworfen und diese nun einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.

Diese einzigartigen Gitarren von Malabar, so meinen viele junge Komponisten und Virtuosen der Portugiesischen Gitarre, sind qualitativ sehr hochwertig und ästhetisch wertvoll.
Meiner Meinung nach sind sie zudem vor allem ein Beweis dafür, wie kreativ portugiesische Künstler und portugiesische Kunst in unserer heutigen schwierigen Zeit sein können.

Bravo!

Sonntag, 1. Juli 2012

Elvas, die „Königin der Grenze“, ist nun auch UNESCO-Weltkulturerbe


Großer Jubel im tiefsten Alentejo:
Die UNESCO hat die Altstadt von Elvas und ihre kompakte Festungsanlage einstimmig zum Weltkulturerbe (port.: Património cultural mundial) ernannt.
Dies entschied das Welterbekomitee der UNESCO am gestrigen Samstag, auf ihrer 36. Sondersitzung, in der russischen Stadt Sankt Petersburg.

Die von mächtigen Festungsmauern (port.: fortificações abaluartadas) umgebene Grenzstadt Elvas hat sich in vielem seinen einstmals maurischen Charakter bewahrt. In den verwinkelnden Gassen der Altstadt sieht man heute noch viele Häuser mit kunstvollen Fenstergittern, hübsche Türbögen und viele malerische Plätze.

Als Stützpunkt gegen das nur 8 km entfernt liegende spanische Badajoz wurde Elvas schon im späten Mittelalter, in der Regierungszeit von König Sancho II, mit immer umfangreicheren Mauern befestigt und dann im 17. und 18. Jahrhundert mit den zwei mächtigen Forts Santa Luzia und Nossa Senhora da Graça gesichert.
Die Festungsmauern von Elvas sind über 10 km lang und bedecken eine Fläche von über 300 ha. Sie zählen zu den besterhaltenden, eindrucksvollsten und größten ihrer Art auf der Welt

Elvas war einstmals die größte und bedeutendste portugiesische Festungsstadt an der Grenze zu Spanien.
Respektvoll wurde und wird Elvas von ihren Bewohnern als „Rainha da Fronteira“ (dt.: Königin der Grenze“) bezeichnet.
Seit gestern hat die „Königin der Grenze“ einen neunen Titel:

Elvas ist UNESCO-Weltkulturerbe!