Samstag, 29. März 2014

Die Geschichte der Sommerzeit in Portugal


Es ist mal wieder soweit!
In einpaar Stunden werden in der heutigen Nacht zum Sonntag die Uhren in der ganzen Europäischen Union um eine Stunde vorgestellt, und die Sommerzeit tritt mal wieder in Kraft.
Hier in Kontinentalportugal und auf der Insel Madeira werden die Uhren dann in der Nacht von 01.00 Uhr auf 02.00 Uhr vorgestellt.
Auf dem portugiesischen Azorenarchipel weit draußen im Atlantik, wo der Zeitunterschied zu Festlandsportugal immer eine Stunde beträgt, da sich die Inseln in einer anderen Zeitzone befinden, werden die Uhren zur gleichen Zeit um Punkt Mitternacht auf 01.00 Uhr umgestellt.
In Portugal und auf Madeira gilt, im Gegensatz zu Deutschland wo man sich nach der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ) richtet, die Westeuropäische Zeit (WEZ), auch Greenwich-Zeit genannt.
Auf den Azoren gilt die Azoren-Standard-Zeit (WEZ – 1 Stunde oder MEZ – 2 Stunden).

Die Geschichte der Idee einer Zeitumstellung in Portugal geht auf das Jahr 1807 zurück.
Damals besprachen Wissenschaftler der königlichen Akademie der Wissenschaften in Lissabon (port.: Academia das Ciências de Lisboa) mit dem portugiesischen Thronfolger Infante João, dem zukünftigen König João VI, eine Publikation des nordamerikanischen Staatsmannes und Naturwissenschaftlers Benjamin Franklin. Der hatte nämlich im Jahre 1784 die Sommerzeit in seinem Heimatland angeregt, zu einer Zeit in der es also noch keine Elektrizität gab, um im Sommer die Zeitspanne mit nutzbarem natürlichem Tageslicht zu erhöhen.
Doch genauso wenig wie Franklins Idee in den USA Anklang fand, so hatte sie auch in Portugal keinen Erfolg.
Nicht das in Portugal kein Interesse an Franklins Anregung bestanden hätte, schließlich verschlangen alleine die Kosten für Wachskerzen in den jeweiligen Haushalten, Palästen, Kirchen usw. zu dieser Zeit Unsummen an Geld.
Lediglich die unsichere politische Situation in Portugal im Jahre 1807 – die königliche Familie musste ein Jahr später vor den Truppen Napoleons nach Brasilien fliehen – verhinderte damals eine genauere Analyse der Situation.

Genau Hundert Jahre später, 1907, regte der Brite William Willett erneut die Einführung der Sommerzeit an, und auch hier in Portugal wurde diese wieder einmal bei Hofe diskutiert.
Aber genauso wie Hundert Jahre zuvor, so waren auch diesmal die politischen Begebenheiten in Portugal alles andere als vorteilhaft. Wenige Monate später, im Februar 1908, wurde die portugiesische Monarchie durch eine republikanische Revolution weggefegt.

Es war Deutschland, das dann während des I. Weltkrieges, am 30. April 1916, als erstes Land der Welt die Sommerzeit einführte.
Im selben Jahr, am 17. Juni 1916, führte auch Portugal offiziell die Sommerzeit ein; diese ging im Jahr der Einführung bis zum 01. November 1916.
Da es damals, im Gegensatz zu heute, keine einheitlichen Termine für den Anfang und das Ende der Sommerzeit gab, waren die Termine oftmals länderübergreifend sehr unterschiedlich.
So begann die Sommerzeit in Portugal manchmal im Februar, andere Male im März oder im April und ging dann immer bis zum September, Oktober oder November.
Erst seit 1996 wurde die Sommerzeitreglung in der Europäischen Union vereinheitlicht. Seitdem fängt die Sommerzeit überall in der EU immer am letzten Sonntag im März an und endet dann immer am letzten Sonntag im Oktober.

In den Jahren 1922, 1925, 1930 und 1933 gab es in Portugal keine Sommerzeit.
1942, während des II. Weltkrieges, gab es in Portugal eine Sommerzeit in der Sommerzeit, d.h. im Jahre 1942 wurden die Uhren am 14. März um eine Stunde auf Sommerzeit vorgestellt. Sechs Wochen später, am 25. April wurden die Uhren nochmals um eine Stunde vorgestellt, d.h. es herrschte in dieser Zeit zwischen Portugal und Mitteleuropa zwei Stunden Zeitunterschied.
Am 15. August 1943 wurden die Uhren dann um eine Stunde zurückgestellt und am 24. Oktober wieder um eine Stunde.
Auch in den Jahren 1943, 1944 und 1945 wurde diese doppelte Sommerzeit praktiziert.

Im Jahre 1950 und zwischen 1966 und 1976 wurde die Sommerzeit in Portugal wieder nicht angewandt.
Erst im demokratischen Portugal wurde wieder eine Sommer- bzw. Winterzeit eingeführt.

1992 traf der damalige Prämierminister Aníbal Cavaco Silva, der heutige Staatspräsident, die Entscheidung die Westeuropäische Zeit in Portugal abzuschaffen und dafür die Mitteleuropäische Zeit  einzuführen, wie sie die meisten Länder in Europa haben.
Das hatte zwar ökonomisch einen verschwindenden kleinen Vorteil, hatte aber zur Folge dass im Winter die Sonne hierzulande erst recht spät aufging und es im Sommer oftmals nach 22.00 Uhr noch hell war.
Die Pharmaindustrie verdiente sich damals in dieser Zeit an Schlaf- und Beruhigungsmittel dumm und dämlich!
Als sich 1996 die politische Bühne in Portugal änderte, änderte man auch wieder die Mitteleuropäische Zeit zur natürlichen Westeuropäischen Zeit um.

Die diesjährige Sommerzeit wird bis zum 26. Oktober 2014 andauern. Ab diesem Tag gilt dann wieder die Winterzeit oder, eigentlich korrekter, die Legale Zeit in Portugal.

Donnerstag, 27. März 2014

Der königliche Palast von Queluz


Westlich der Stadtgrenze von Lissabon beginnen die Schlafstädte der Hauptstadt. Gleich hinter dem riesigen Lissabonner Stadtpark Monsanto liegen u. a. Amadora, Brandoa, Alfragide, Cacém und Queluz.
Diese Satellitenstädte bestehen zumeist aus gigantischen Hochhaussiedlungen mit hellen, modernen und sachlichen Bauten die tagsüber wie ausgestorben sind; nur morgens und abends finden Auszug und Heimkehr auf völlig verstopften Straßen statt.

Der Vorort Queluz hat schätzungsweise 80.000 Einwohner und verdankt seinen Ruhm und Bedeutung einzig und alleine dem reizvollen ehemaligem Sommersitz der portugiesischen Könige aus dem Hause Bragança, dem königlichen Nationalpalast von Queluz (port.: Palácio Nacional de Queluz), der nur 15 km von Lissabons Zentrum entfernt liegt.
Viele behaupten der Ort Queluz verdankt seinen Namen diesem kapriziösen Rokokoschloss, der einstmals für seine rauschenden Feste und Bälle, seine strahlenden venezianischen Kristalllüster, den goldbemalten Stuck und den Widerschein im Geschmeide der Damen von damals bekannt war. Deshalb glauben viele die Herkunft des Namens würde sich von den portugiesischen Worten „que luz“ ableiten, was im Deutschen soviel wie „welch ein Licht“ oder „welch ein Glanz“ übersetzen lässt.
Aber Queluz ist älter als der Palast gleichen Namens, viel älter!
Schon die arabischen Mauren siedelten hier und nannten den Ort einstmals „Qu al-Luz“, was im Deutschen mit „Tal der Mandelbäume“ zu übersetzen ist.

Wie auch immer:
Queluz wäre ohne seine Rokokopalastanlage, eine der größten in Europa, nichts weiter als eines der vielen unansehnlichen Trabantenstädte Lissabons!

Der Palast von Queluz geht auf Infante D. Pedro zurück, den zweiten Sohn von König João V und späteren Prinzgemahl Pedro III, der wie alle Bragançakönige für seine Bau- und Sinnfreudigkeit bekannt war.
1747 beauftragte Infante Pedro den Architekten Mateus Vicente de Oliveira mit dem Umbau des alten Landhauses Quinta de Queluz.
Dieses Landhaus gehörte dem pro-spanischen Adligen Manuel de Moura Corte Real, der den Titel eines Marques de Castelo Rodrigo trug.
Nachdem der Marques de Castelo Rodrigo Verrat an Portugal begangen hatte und Portugal im Jahre 1640 wieder von Spanien unabhängig wurde, beschlagnahmte die portugiesische Krone sein ganzes Vermögen und Eigentum. Und so kam im Jahre 1654 das erwähnte Landhaus in Queluz in den Besitz der Familie Bragança.

Mateus Vicente de Oliveira entwarf in der Tradition des portugiesischen Rokokos einen dreiflügligen Palast in U-Form, der die Schauseite dem Garten und nicht, wie damals in Europa eigentlich üblich, der ihm gleichgültigen Außenwelt zuwendete.
Acht Jahre lang wurde an dieser Sommerresidenz der Braganças geplant und gebaut, bis am 01. November 1755 ein gewaltiges Erdbeben das nahe Lissabon in Schutt und Asche legte, und an einem Weiterbau des Palastes erst einmal nicht mehr zu denken war.
Für den Wiederaufbau Lissabons spannte damals der Marques de Pombal, seines Zeichens Premierminister des Königreiches, alle namhaften Architekten des Landes ein, unter ihnen auch Mateus Vicente de Oliveira, den Architekten von Queluz.
Erst drei Jahre nach dem Erdbeben, 1758, wurden die Arbeiten an dem Palast, unter der Leitung des französischen Architekten Jean-Baptiste Robillion, dessen Rokoko-Geschmack nicht in Pombals Aufbauprogramm für Lissabon passte, wieder aufgenommen.

Der gelernte Graveur und Dekorateur aus Paris entwarf die monumentale Löwentreppe und die klassizistische Westfassade, die vage Erinnerungen an Versailles wachruft.
Bis zu seinem Tod im Jahre 1782 arbeitet Jean-Baptiste Robillion mit seinem Team französischer Handwerker an der leichten, heiteren Rokokoausstattung der Innenräume.
Den Garten, eine Hauptattraktion des Palastes, gestaltete er im Stil des französischen Gartenarchitekten André Le Nôtre, wobei an Vasen und Büsten aus italienischem Marmor, an mythologischen und allegorischen Bleistatuen aus England und natürlich an Azulejos aus dem heimatlichen Portugal nicht gespart wurde.
Die Wasserspiele, die Grotten und das 115 m lange, mit Azulejos prachtvoll ausgekleidete Wasserbassin Ribeira do Jamor, machen den Park zu einer Zauberwelt und zum wohl schönsten Rokokogarten Portugals (lesen sie hierzu auch meinen Blogeintrag „Die Wasserfontainen im Schlosspark von Queluz“, vom 17. November 2010).

Auf der anderen Seite des Palastes befindet sich ein großer Schlossplatz (port.: Largo do Palácio), in dessen Mitte ein Denkmal für Königin Maria I, der Gemahlin von Pedro III, steht.
Die Tochter des „Erdbebenkönigs“ José I und der Königin Maria Anna Victoria von Bourbon liebte Queluz von allen Braganças am meisten.
Maria I hatte vor einer misslungenen Verlobung mit dem französischen König Louis XV einige Zeit in Versailles verbracht. Dort lernte sie den französischen Geschmack lieben und brachte ihn dann später nach Portugal mit.
Die Königin liebte Queluz wegen seines Lichts, seiner Schönheit und seiner Weite. Doch während Maria I die Helligkeit um sich sammelte, verdüsterte sich ihr Geist zusehends.
Bei ihrer Flucht vor den Truppen Napoleons im Jahre 1808 nach Brasilien war sie schon schwer demenzkrank. Sie starb im Exil in Rio de Janeiro im Jahre 1816, in völliger geistiger Umnachtung versunken, als eine unglückliche Wahnsinnige, die ihr geliebtes Queluz leider nie wieder sehen sollte.

Heute gilt der Palast von Queluz zweifelsohne als eines der Symbole der portugiesischen Geschichte. Er verkörpert den höfischen Geschmack, der sich bis in unsere heutige Zeit hinübergerettet hat.
Seine prunkvollen Innenräume sind bewundernswert.

Aus all den azulejos- und freskogeschmückten Sälen, aus all dem Florentiner Marmor, dem brasilianischen Jacarandaholz, den wertvollen Empire- und Chippendalemöbeln und farbintensiven Wandteppichen aus Arreiolos ragt der Thronsaal (port.: Sala do Trono) heraus.
Er prunkt in Weiß und goldgemaltem Stuck. Prachtvolle venezianische Kristalllüster hängen von der Decke, riesige Spiegel schmücken die Wände und zwei, unter einem Baldachin stehende Thronsessel, beherrschen diesen wunderbaren Raum.

Aber auch andere Säle und Zimmer sind prunkvoll ausgestattet, wie etwa das Musikzimmer (port.: Sala da Musica), das große Esszimmer (port.: Sala de Jantar), das Zimmer der Botschafter (port.: Sala dos Embaixadores) und das Pavillon Robillion (port.: Pavilhão de Robillion), indem heute Staatsgäste übernachten. 
In einem Seitenflügel des Palastes liegt die Cozinha Velha. Die Alte Küche ist riesig, ihre Balken werden von Säulen getragen, glänzende Kupferkessel stehen über offenen Feuerstellen. Die Speisen der Könige wurden auf einem zehn Meter langen Marmortisch zubereitet.
Noch heute ist dieser riesige Marmortisch in Gebrauch, denn seit Jahren ist in der „Cozinha Velha“ ein luxuriöses Restaurant untergebracht.

Zwei Zimmer möchte ich hier im Palácio de Queluz ganz besonders hervorheben:
das eine ist das Don-Quijote-Zimmer (port.: Quarto Dom Quixote), das mit wunderschönen Gemälden aus dem Leben des Helden von Cervantes ausgestattet ist. In diesem kleinen Zimmer wurde 1798 der spätere König von Portugal und Kaiser von Brasilien, Pedro IV, geboren und in diesem selben Zimmer starb er 36 Jahre später.
Das zweite Zimmer, das ich hier gerne erwähnen möchte ist das „Zimmer der verlorenen Schritte“ (port.: Sala dos passos perdidos). Eine der Säle von Queluz heißt wirklich so. Er hat heute keinerlei Funktion und wahrscheinlich hatte er nie eine; jedenfalls ist keine bekannt. Das ist aber auch kein Wunder, denn der Palast ist so weitläufig, das 150 Jahre als königliches Zuhause nicht ausgereicht haben, um ihn bis in den letzten Winkel zu beleben!

Es berührt seltsam sich vorzustellen, dass hier einmal Königin Maria I mit ihrem Prinzgemahl Pedro III lebten, die nicht nur Eheleute waren, sondern auch gleichzeitig Nichte und Onkel.
Oder die abgrundtief hässliche und bösartige Königin Carlota Joaquina, die mit ihrem etwas plumpen König João IV alles andere als eine glückliche Ehe führte.
Oder Leopoldine von Österreich mit Pedro IV, der gleichzeitig König von Portugal und Kaiser von Brasilien war, und der so ein Schürzenjäger war, das er seine Frau nach Strich und Faden betrog.
So gesehen, bekommt der Palácio de Queluz im Lichte der Geschichte einen traurigen Rahmen.
Weder starke Herrscher noch glückliche Staatsmänner haben hier je gewohnt. Allenfalls prunksüchtige, verderbte und schwache.

Heutzutage wohnen keine gekrönten Häupter mehr hier, aber dann und wann wird der Palast aus seinem Dornröschenschlaf geweckt, und ist dann der Ort, an dem der portugiesische Staatspräsident oftmals seine offiziellen Staatsempfänge und Staatsbanketts abhält. 
Um den Palast zu besuchen, muss man aber nicht zu solch einem Empfang oder Bankett eingeladen sein.
Es reicht wenn man sich an der Kasse eine Eintrittskarte für den Palast und seinen wunderschönen Park holt und dann genug Zeit mitbringt um diesen wahrlich königlichen Ort zu bewundern und zu genießen!

Es ist einfach herrlich!

Sonntag, 23. März 2014

Schreiben sie einem Portugiesen niemals mit roter Tinte


Vor einpaar Tagen, ich weiß nicht mehr wie wir darauf kamen, erklärte ich meinen zwei Arbeitskolleginnen Johanna und Maria – die eine Deutsche die andere Österreicherin – das es in Portugal ein absolutes No Go ist Jemanden ein Schriftstück mit roter Tinte zu schreiben, und sei es nur dessen Namen.
Es gilt hierzulande als unhöflich, ja eigentlich schon als beleidigend, einen Brief, eine Postkarte oder auch nur eine einfache Mitteilung auf einem Post It mit roter Farbe zu verfassen.

Warum das so ist, kann heute keiner mehr so genau sagen.
Aber höchstwahrscheinlich hat dieses Tabu einen religiösen Ursprung.
Portugal war schon immer, seit seiner Staatsgründung, sehr katholisch geprägt, und im Christentum ist Rot seit jeher die Farbe des Satans, des Feuers, der Hölle und der Sünde.
Möglicherweise liegt hier die Quelle dieses Aberglaubens, der sich bis heute gehalten hat.

So ist es z.B. belegt, dass in Zeiten in denen die allmächtige Inquisition (port.: Inquisição) hier in Portugal wütete, die Wohnhäuser und Geschäfte von Andersgläubigen, von Ketzern und der Hexerei beschuldigten mit roter Farbe, für alle Sichtbar, gekennzeichnet wurden.
Auf solch eine Art und Weise von der Kirche Diskriminiert zu werden war im Mittelalter eine Sache von Leben oder Tod!
Außerdem hatte die Inquisition die Gewohnheit, so las ich einmal, die Namen der zur Folter oder zum Tode verurteilten Personen mit roter Tinte niederzuschreiben.

Die römisch-katholische Kirche war es anscheinend auch, die im Mittelalter das Märchen in Umlauf setzte, die Juden würden immer die Türen ihrer Häuser mit Schweineblut beschmieren, um so ihre Heime gegen Feuer, Sünde und Christen zu beschützen.
Eine diffamierende Behauptung die vielen Menschen jüdischen Glaubens das Leben kostete!

Als das Mittelalter dann irgendwann endete und auch die Inquisition dann im späten 18. Jahrhundert in Portugal abgeschafft wurde, blieb das Unbehagen vor der roten Farbe auf einem Schriftstück in den Köpfen der Menschen bestehen – bis in unsere Tage!

Ich selbst vermeide es mit roter Schrift zu schreiben.
Um etwaigen Missverständnissen zu entgehen rate ich also jedem, einem Portugiesen niemals etwas mit roter Tinte zu schreiben, auch wenn es gut gemeinte Worte, Wünsche oder Grüße sind.
Er wird sonst beleidigt sein und sicherlich denken sie wünschen sich, er möge zum Teufel gehen!…

Dienstag, 18. März 2014

Der Inselarchipel der Berlengas


In meinem vorherigen Beitrag hier hier im „Planet Portugal“ (Blogeintrag „Nazaré“, vom 15. März 2014,) erwähne ich, so ziemlich am Ende des Textes. die Berlengas.
Heute wurde ich von einem meiner Blogleser gefragt, wer oder was die Berlengas eigentlich sind.

Nun, die Berlengas sind eine kleine portugiesische Inselgruppe.
Rund 12 km nordwestlich vor dem imposant in den Atlantischen Ozean abstürzenden Landspitze Cabo Carvoeiro ragen sie als kahle und bizarre, vom Festland abgesprengte rötliche Granitblöcke aus dem Meer heraus.

Die Berlengas bilden einen kleinen Archipel mit der etwa 4,5 km langen und bis zu 800 m breiten Hauptinsel Ilha da Berlenga, auch Berlenga Grande genannt, sowie den kleinen Inselgruppen Estrelas und Farilhões nebst zahlreichen Riffen und Felsklippen, die von Unterwassersportlern als Tauchrevier sehr geschätzt werden.
Die Ilha da Berlenga ist vom Festland, genauer von dem Fischerstädtchen Peniche, ca. 10 km entfernt und per Boot in etwa einer Stunde zu erreichen.

Auf der höchsten Erhebung der Hauptinsel steht, weit sichtbar, der 29 m hohe Leuchtturm Farol do Duque de Bragança aus dem Jahre 1841. Der Leuchtturm wird heutzutage, dank Sonnenenergie, tagsüber aufgeladen und sein Licht leuchtet dann nachts bis über 50 km weit aufs offene Meer hinaus.
Unterhalb des Leuchtturmes liegt die geschützte Hafenbucht mit der Festung aus dem 17. Jahrhundert, der Fortaleza de São João Baptista.
In den Kasematten der Festung war einstmals eine Jungendherberge untergebracht. Heute wird das Gebäude als Pension genutzt.

Im Jahre 1513 gründeten Mönche des Hieronymusordens, mit Unterstützung von Königin Leonor, der Gemahlin von König João II, auf der Insel ein kleines Kloster, das sie Mosteiro da Misericórdia da Berlenga nannten.
Sie errichteten dieses Kloster um Schiffbrüchigen und Opfern von Piraterie, die damals an dieser Küste an der Tagesordnung waren, Zuflucht zu gewähren.
Doch die Mönche blieben nicht lange.
Schon 1548 verließen sie, aufgrund der ständigen Angriffe spanischer, englischer und französischer Piraten, die Insel.
Im Jahre 1651 wurde das Kloster abgerissen, und seine Steine für den Bau der Fortaleza de São João Baptista verwendet.

Es gibt auf Berlenga Grande, der einzigen heute noch bewohnten Insel des Archipels, keine Straßen und dementsprechend auch keine Autos. Will man also die Insel entdecken, dann muss man dies auf Wanderwegen zu Fuß tun.
Wer sich für eine Wanderung entschließt, der wird mit imposanten Felsformationen, malerischen Grotten, tiefen Schluchten und vom tosen der Brandung erfüllten Felsbuchten auf seinem Weg belohnt.

Der Inselarchipel der Berlengas ist ein Naturschutzgebiet – und zwar das älteste Portugals!
Schon im Jahre 1465 setzte der damalige König Afonso V die Inseln unter Schutz und verbot die Jagd auf den Berlengas.
Seit dem 30. Juni 2011 sind die Berlengas ein von der UNESCO anerkanntes Biosphärenreservat (port.: Reserva Mundial da Biosfera da UNESCO), das vor allem für tausende von Seevögel ein sehr beliebter Brutplatz ist.

Sollten sie einen Besuch auf den Berlengas planen, so vergessen sie nicht bei der Abfahrt im Hafen von Peniche, wo die Fährboote auf die Inseln abfahren, sich unbedingt die Rückfahrt aufs Festland bestätigen zu lassen.
Wenn sie nämlich Pech haben, und die klimatischen Bedingungen es nicht zulassen, dann müssen sie auf Berlenga übernachten – und Hotelzimmer sind auf der Insel leider Mangelware.
Aber vielleicht erwischen sie ja dann, mit viel Glück, sogar eines mit eigenem Bad…

Samstag, 15. März 2014

Nazaré


Das besonders malerische Fischerstädtchen Nazaré (dt.: Nazareth) zieht wegen des bunten, manchmal noch unverfälschten Lebens und Arbeitens der Fischer, aber auch wegen seiner guten Strände immer mehr Fremde an und zählt heute zu den meistbesuchten Seebädern an der in diesem Abschnitt als Costa de Prata bezeichneten portugiesischen Atlantikküste.
Nazaré, das als phönizische Gründung gilt, hieß bis zum Jahre 1912 Pedreneira und bestand aus dem Gebiet, der heute der Stadtteil gleichen Namens von Nazaré ist.
Im Jahre 1514 verlieh König Manuel I Pedreneira die Stadtrechte.
1912 schlossen sich die Ortschaft Pedreneira, das Fischerdorf Praia da Nazaré und der auf dem Felsen liegende Wallfahrtsort Monte Sítio da Nazaré zusammen, und bildeten fortan die Stadt Nazaré.
Noch heute besteht Nazaré, das an die 11.000 Einwohner zählt und gut 100 km nördlich von Lissabon liegt, lediglich nur aus diesen drei Stadtteilen.

Nazaré besitzt so gut wie keine historischen Bauwerke.
Alleine in Pedreneira steht noch die betagte Hauptkirche Igreja Nossa Senhora das Areias, das alte Rathaus und die Kirche Igreja da Misericórdia.
Es ist allein die lebhaft bunte Betriebsamkeit seiner Bewohner und die einmalige Ausstrahlung eines traditionsbewussten Städtchens, was den Besuch Nazarés zum bleibenden Erlebnis macht.

Obwohl sich das Fischerleben, nach dem Bau des neuen Hafens in den 80iger Jahren des letzten Jahrhunderts, mehr am südlichen Ortsrand abspielt, teilen sich den ansehnlichen Ortsstrand noch immer die Fischer, die hier ihre Fänge noch heute auf Holzgestellen und Drahtseilen zum Trocknen auslegen, und die Touristen.
Besonders an den Wochenenden, wenn noch viele Tagesausflügler aus Lissabon, Coimbra oder Porto anreisen, kann es dann schon einmal recht eng werden in Nazaré.
Die Fischer haben diesen Ort berühmt gemacht, aber letzten Endes wurde diese Berühmtheit auch fast zu ihrem Fallstrick.
Das große Experiment der Koexistenz zwischen Sonnenanbetern und Schwerarbeitern ist dennoch gelungen. Die Fischer leben ihr Leben, als gäbe es am sagenhaften Sandstrand keinen Tourismus.

Bei besonderen Anlässen oder bei vom Fremdenverkehrsamt organisierten folkloristischen Veranstaltungen, tragen die Fischer von Nazaré (port.: pescadores da Nazaré), die ihre Berufsbezeichnung fast wie einen Adelstitel tragen, nach wie vor ihre charakteristischen Trachten.
Die Männer tragen immer ein kariertes Hemd und eine anders karierte Hose sowie eine schwarze Zipfelmütze aus Wolle, die eine Quaste hat die bis zur Schulter hängt. In dieser Zipfelmütze, werden gleich einem Beutel, Münzen, Schnupftabak, Angelköder und anderer Kleinkram aufbewahrt.
Die Frauen zeigen sich in Kleidern, deren füllige, weit ausladende Röcke von sieben Unterröcken gestützt und reichlich mit Spitzen versehen sind.

Der ganze Stolz der Fischer der Nazaré sind ihre Fischerboote.
Früher mussten sie ihre bunten Boote, die für ihre hochgezogenen spitzen Vordersteven und den typischen „Augen Gottes“ in ganz Portugal bekannt sind, mangels geeigneter Kaianlagen mit eigener Kraft und mittels hölzerner Rollen ins Wasser schieben.
Bei ihrer Heimkehr wurden dann die Fischerboote von Ochsen an Land gezogen und dann von den an Land wartenden Frauen und Männern entladen.
Dabei praktizierten sie eine als „arte xávega“ bezeichnete Fischfangmethode.

Dafür wurde von der Küste ein Netz ausgelegt, das man später vom Strand wieder einholte. Dieses Einholen des Netzes geschah nach einem uralten Ritual, bei dem sich die Körper der Männer und Frauen im Gleichklang beugen und strecken. Man nannte diese beinahe archaische Fangmethode das „Ballett der Nazarenhos“.
Den „Ballett der Nazarenhos“ gibt es heute nur noch sehr selten zu sehen, da er sich einfach nicht mehr lohnt, und so bleibt den Touristen als Attraktion nur noch die Fischversteigerungen, die täglich nach Rückkehr der Fischer abgehalten werden.
Wer mehr über die Fischer von Nazaré und ihren traditionsreichen Beruf erfahren möchte, dem empfehle ich einen Besuch im Museu Casa do Pescador.

Einen schönen Blick auf den Strand von Nazaré hat man aus der Höhe des kleinen Vorgebirges Monte Sítio.
Man kann mit dem Auto zu diesem Felsplateau hinauffahren, man kann zu Fuß hochgehen, aber origineller ist eine Fahrt mit der Seilbahn (port.: ascensor) aus dem Jahre 1889.
Die 318 m lange Seilbahn, die Praia mit dem 110 m höher gelegenen Sítio verbindet, ist ein Werk des französischstämmigen portugiesischen Ingenieurs Raoul Mesnier du Ponsar, der u. a. für den Bau des berühmten Aufzugs Santa Justa in der Baixa von Lissabon bekannt ist.

Sítio verdankt seine Entstehung einer Legende.
Der Sage nach soll im Jahre 1182 der Edelmann und Ratsherr D. Fuas Roupinho hier, an einem sehr nebeligen Tag, auf der Jagd einen Hirsch verfolgt haben. Als dieser von der Klippe in die Tiefe sprang und das Pferd sich anschickte ihm nachzusetzen, soll D. Fuas Roupinho, im Angesicht des Todes, die Worte „Senhora, Valei-me!“ (dt.: Rette mich, Muttergottes) gen Himmel gerufen haben.
Die Gottesmutter soll das flehende Stoßgebet des Reiters erhört und das Pferd durch ihr Erscheinen geblendet und zurückgehalten haben.
Zum Dank für die wunderbare Hilfe ließ D. Fuas Roupinho unmittelbar am Klippenrand eine Kapelle errichten, die er stiftete.
Diese Kapelle trägt den Namen „Capela da Memória“ (dt.. Erinnerungskapelle) und ist der Grund, warum Nazaré einmal der wichtigste Wallfahrtsort Portugals war.
Erst im 20. Jahrh. löste der etwa 30 km entfernte Ort Fátima, mit seiner Marienerscheinung und den drei Hirtenkindern, Nazaré als wichtigste religiöse Pilgerstätte des Landes ab.

Als die kleine Capela da Memória, die mit wunderschönen Azulejos ausgestattet ist, im laufe der Zeit nicht mehr dem Ansturm der Gläubigen gewachsen war, beschloss König Fernando I, der Sítio im Jahre 1377 bei einer Wallfahrt besucht hatte, eine Kirche bauen zu lassen, die fortan den Namen Igreja da Nossa Senhora da Nazaré trug.
Nach einem Vergrößerungsumbau an der Kirche im 18. Jahrh. wurde die als wunderfähig verehrte Holzstatue der Nossa Senhora da Nazaré (dt.: Unsere Liebe Frau von Nazaré), die seit dem 14. Jahrh. in einer Nische der Kirche gestanden hatte, in einem Schrein über den Hauptaltar der Kirche aufgestellt, wo sie von den tausenden von Pilgern besser bewundert werden konnte.

Nossa Senhora da Nazaré war, als Portugal sich anschickte in die Welt hinauszusegeln, die Schutzpatronin aller Seemänner.
Wie populär diese Heilige bei den Seefahrern, Entdeckern und Fischern war, sieht man daran das viele von ihnen, bevor sie mit ihren Schiffen nach Afrika, Asien oder Amerika aufbrachen, sich vorher bei ihrer Schutzpatronin den Segen holten.
Vasco da Gama, der Entdecker des Seeweges nach Indien oder Pedro Álvares Cabral, der Entdecker Brasiliens, sind z.B. zwei von vielen, von denen dokumentiert ist, das sie vor und nach ihren Reisen nach Sítio pilgerten.

Die noch nicht einmal 30 cm große Marienstatue der Nossa Senhora da Nazaré ist sehr alt, und soll, so die religiöse Legende, aus Nazareth (port.: Nazaré) in Galiläa stammen.
Die Heiligenfigur soll eine Originalabbildung der echten Muttergottes Maria sein, wie sie den Knaben Jesus Christus stillt.
Kein geringerer als ihr Ehemann, der Heilige Josef, der von Beruf ja Zimmermann war, soll diese Figur einstmals selbst geschnitzt haben.
Ob wahr oder nicht – Fakt ist, das diese kleine, dunkele Holzstatue eines der ältesten Marienstatuen ist, die von der katholischen Kirche angebetet wird.
Alljährlich, immer am 15. August und in der zweiten Septemberwoche, finden in Nazaré Walfahrten statt, die Besucher von nah und fern anziehen.

Etwa 500 m westlich von der Pilgerstätte Santuário de Nossa Senhora da Nazaré entfernt steht das Forte de São Miguel Arcanjo (dt.: Festung Erzengel Michael), der seit 1903 als Leuchtturm von Nazaré funktioniert.
Die ehemalige Festung wurde in der Regierungszeit von König Sebastião erbaut, und diente dem Schutz des Wallfahrtsortes Sítio und dem seiner Pilger.
Vom Forte de São Miguel Arcanjo hat man einen grandiosen Blick auf Nazaré, seine Strände, die Berlengas, den Atlantik und seine Riesenwellen.
Von hier oben hat man auch den besten Blick auf die Praia do Norte.
Dieser Strand, der doch recht windig ist,  ist nicht nur bei Badeurlaubern sehr beliebt.
Nein, dieser Teil der Küste ist in erster Linie vor allem ein Paradies für Surfer, Wind- und Kitesurfern.

Ein Besuch Nazarés lohnt sich alle Mal, zumal diese Kleinstadt der ideale Ausgangspunkt ist um die traumhaften Strände, die ruhigen Ortschaften und die gastfreundlichen und entspannten Menschen der Costa de Prata kennen zu lernen.

Mittwoch, 12. März 2014

Internationale Organisationen in denen Portugal Mitglied ist


Dieser Tage, als ich mit Freunden über den aktuellen Konflikt in der Ukraine diskutierte, wurde ich von einem von ihnen gefragt ob Portugal in der NATO sei.
Nun, ich war etwas überrascht über diese Frage, denn schließlich ist Portugal ja ein Gründungsmitglied des Nordatlantikpaktes.
Aber da mein Gesprächspartner in unserem Freundeskreis für seine pazifistischen Einstellungen bekannt ist, fand ich seine Frage gar nicht so abwegig.
Aber ich glaube noch überraschter war mein Gesprächspartner als ich ihm sagte, das Portugal nicht nur in der NATO ist, sondern in über 80 anderen internationalen Organisationen Mitglied ist.

Neben den berühmtesten und wichtigsten, wie eben der NATO (dt.: Nordatlantikpakt / port.: Organização do Tratado do Atlântico Norte), der EU (dt.: Europäische Union / port.: União Europeia) oder der UNO (dt.: Vereinte Nationen / port.: Organização das Nações Unidas) ist Portugal in einer Vielzahl internationaler Organisationen als vollwertiges Mitglied eingebunden.

Hier eine Auflistung der internationalen Organisationen in denen Portugal Mitglied ist (nach Reihenfolge der international bekannten Abkürzungen):

- Afrikanische Entwicklungsbank
port.: Banco Africano de Desenvolvimento
engl.: African Development Bank
AFDB – Gegründet 1963 / Portugal Mitglied 1983

- Asiatische Entwicklungsbank
port.: Banco Asiático de Desenvolvimento
engl.: Asian Development Bank
ADB – Gegründet 1966 / Portugal Mitglied 2002

- Internationales Büro für Maß und Gewicht
port.: Escritório Internacional de Pesos e Medidas
engl.: International Bureau of Weights and Measures
BIPM – Gegründet 1875 / Portugal Mitglied 1876

- Bank für Internationalen Zahlungsausgleich
port.: Banco de Compensações Internacionais
engl.: Bank for International Settlements
BIS – Gegründet 1930 Portugal Mitglied 1999

- Europarat
port.: Conselho da Europa
engl.: Council of Europe
CE – Gegründet 1949 / Portugal Mitglied 1976

- Europäische Organisation für Kernforschung
port.: Organização Europeia para a Pesquisa Nuclear
engl.: European Organisation for Nuclear Research
CERN – Gegründet 1954 / Portugal Mitglied 1986

- Iberoamerika-Gipfel
port.: Conferência Ibero-Americana
engl.: Ibero-American-Summit
CIA – Gegründet 1991 / Portugal Mitglied 1991 (Gründungsmitglied)

- Konferenz der Übersetzungsdienste europäischer Staaten
port.: Conferência dos Serviços de Tradução dos Estados Europeus
engl.: Conference of Translation Services of European States
COTSOES – Gegründet 1982 / Portugal Mitglied 1982 (Gründungsmitglied)

- Gemeinschaft der Portugiesischsprachigen Länder
port.: Comunidade dos Países de Língua Portuguesa
engl.: Community of Portuguese Language Countries
CPLP – Gegründet 1996 / Portugal Mitglied 1996 (Gründungsmitglied)

- Kernwaffenstopp-Vertrag
port.: Tratado de Interdição Completa de Ensaios Nucleares
engl.: Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty
CTBT – Gegründet 1996 / Portugal Mitglied 2000

- Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung
port.: Banco Europeu de Reconstrução e Desenvolvimento
engl.: European Bank for Reconstruction and Development
EBRD – Gegründet 1991 / Portugal Mitglied 1991 (Gründungsmitglied)

- Europäische Verkehrsministerkonferenz
port.: Conferência Europeia de Ministros dos Transportes
engl.: European Conference of Ministers of Transport
ECMT – Gegründet 2006 / Portugal Mitglied 2006 (Gründungsmitglied)

- Europäisches Labor für Molekularbiologie
port.: Laboratório Europeu de Biologia Molecular
engl.: European Molecular Biology Laboratory
EMBL – Gegründet 1974 / Portugal Mitglied 1974 (Gründungsmitglied)

- Europäisches Patentamt
port.: Organização Europeia de Patentes
engl.: European Patent Office
EPO – Gegründet 1973 / Portugal Mitglied 1991

- Europäische Weltraumorganisation
port.: Agência Espacial Europeia
engl.: European Space Agency
ESA – Gegründet 1975 / Portugal Mitglied 2000

- Europäische Südsternwarte
port.: Observatório Europeu do Sul
engl.: European Southern Observatory
ESO – Gegründet 1962 / Portugal Mitglied 2001

- Europäische Union
port.: União Europeia
engl.: European Union
EU – Gegründet 1992 / Portugal Mitglied 1992 (Gründungsmitglied)

- Europäisches Hochschulinstitut
port.: Instituto Universitário Europeu
engl.: European University Institute
EUI – Gegründet 1972 / Portugal Mitglied 1989

- Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten
port.: Organização Europeia para a Exploração de Satélites Meteorológicos
engl.: European Organisation for the Exploitation of Meteorological Satellites
EUMETSAT – Gegründet 1986 / Portugal Mitglied 1986 (Gründungsmitglied)

- Europäische Atomgemeinschaft
port.: Comunidade Europeia da Energia Atómica
engl.: European Atomic Energy Community
EURATOM – Gegründet 1957 / Portugal Mitglied 1986

- Europäische Organisation für die Luftverkehrssicherheit
port.: Organização Europeia para a Segurança da Navegação Aérea
engl.: European Organization for the Safety of Air Navigation
EUROCONTROL – Gegründet 1960 / Portugal Mitglied 1986

- Europäische Organisation für Telekommunikationssatelliten
port.: Organização Europeia de Telecomunicações por Satélite
engl.: European Telecommunications Satellite Organization
EUTELSAT – Gegründet 1982 / Portugal Mitglied 1982 (Gründungsmitglied)

- Welternährungsorganisation
port.: Organização para a Alimentação e Agricultura
engl.: Food and Agriculture Organization
FAO – Gegründet 1945 / Portugal Mitglied 1945 (Gründungsmitglied)

- Haager Konferenz für Internationales Privatrecht
port.: Conferência da Haia de Direito Internacional Privado
engl.: Hague Conference on Private International Law
HCCH – Gegründet 1893 Portugal Mitglied 1955

- Interamerikanische Entwicklungsbank
port.: Banco Interamericano de Desenvolvimento
engl.: Inter-American Development Bank
IADB – Gegründet 1959 / Portugal Mitglied 1996

- Internationale Atomenergie-Organisation
port.: Agência Internacional de Energia Atómica
engl.: International Atomic Energy Agency
IAEA – Gegründet 1957 / Portugal Mitglied 1957 (Gründungsmitglied)

- Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung
port.: Banco Internacional para a Reconstrução e Desenvolvimento
engl.: International Bank for Reconstruction and Development
IBRD – Gegründet 1944 / Portugal Mitglied 1961

- Internationale Zivilluftfahrt-Organisation
port.: Organização da Aviação Civil Internacional
engl.: International Civil Aviation Organization
ICAO – Gegründet 1944 / Portugal Mitglied 1953

- Internationaler Strafgerichtshof
port.: Tribunal Penal Internacional
engl.: International Criminal Court
ICC – Gegründet 1998 / Portugal Mitglied 2002

- Internationale Kaffee-Organisation
port.. Organização Internacional do Café
engl.: International Coffee Organization
ICO – Gegründet 1962/ Portugal Mitglied 1962 (Gründungsmitglied)

- Internationale Kakao-Organisation
port.: Organização Internacional do Cacau
engl.: International Cocoa Organization
ICCO – Gegründet 1972 / Portugal Mitglied 1974

- Internationale Kommission für das Zivilstandswesen
port.: Comissão Internacional do Estado Civil
engl.: International Commission on Civil Status
ICCS – Gegründet 1948 / Portugal Mitglied 1948 (Gründungsmitglied)

- Internationaler Rat für Meeresforschungen
port.: Conselho Internacional para o Exploração do Mar
engl.: International Council for the Exploration of the Sea
ICES – Gegründet 1902 / Portugal Mitglied 1968

- Internationales Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten
port.: Centro Internacional para a Resolução de Diferendos Relativos a Investimentos
engl.: International Centre for Settlement of Investment Disputes
ICSID – Gegründet 1966 / Portugal Mitglied 1984

- Internationale Entwicklungsorganisation
port.: Associação Internacional de Desenvolvimento
engl.: International Development Association
IDA – Gegründet 1960 / Portugal Mitglied 1992

- Internationales Institut für Demokratie und Wahlhilfe
port.: Instituto Internacional para a Democracia e Assistência Eleitoral
engl.: International Institute for Democracy and Electoral Assistance
IDEA – Gegründet 1995 / Portugal Mitglied 1998

- Internationale Energieagentur
port.: Agência Internacional de Energia
engl.: International Energy Agency
IEA – Gegründet 1974 / Portugal Mitglied 1981

- Internationaler Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung
port.: Fundo Internacional de Desenvolvimento Agrícola
engl.: International Fund for Agriculture Development
IFAD – Gegründet 1977 / Portugal Mitglied 1978

- Internationale Finanzzusammenarbeit
port.: Sociedade Financeira Internacional
engl.: International Finance Cooperation
IFC – Gegründet 1956 / Portugal Mitglied 1956 (Gründungsmitglied)

- Internationale Hydrographische Organisation
port.: Organização Hidrográfica Internacional
engl.: International Hydrographic Organization
IHO – Gegründet 1921 / Portugal Mitglied 1960

- Internationale Arbeitsorganisation
port.: Organização Internacional do Trabalho
engl.: International Labour Organization
ILO – Gegründet 1919 / Portugal Mitglied 1919 (Gründungsmitglied)

- Internationaler Währungsfonds
port.: Fundo Monetário Internacional
engl.: International Monetary Fund
IMF – Gegründet 1944 / Portugal Mitglied 1961

- Internationale Schifffahrts-Organisation
port.: Organização Marítima Internacional
engl.: International Maritime Organization
IMO – Gegründet 1948 / Portugal Mitglied 1976

- Internationale Organisation für Mobile Satellitenkommunikation
port.: Organização Internacional de Comunicações Móveis Via Satélite
engl.: International Mobile Satellite Organization
IMSO – Gegründet 1998 / Portugal Mitglied 1998 (Gründungsmitglied)

- Internationale Organisation für Satellitenkommunikation
port.: Organização Internacional de Telecomunicações por Satélites
engl.: International Telecommunications Satellite Organization
INTELSAT – Gegründet 1971 / Portugal Mitglied 1972

- Interpol – Internationale kriminalpolizeiliche Organisation
port.: Organização Internacional de Polícia Criminal
engl.: International Criminal Police Organization
INTERPOL – Gegründet 1956 / Portugal Mitglied 1956 (Gründungsmitglied)

- Internationale Organisation für das gesetzliche Messwesen
port.: Organização Internacional de Metrologia Legal
engl.: International Organization of Legal Metrology
IOLM – Gegründet 1955 / Portugal Mitglied 1984

- Internationale Organisation für Migration
port.: Organização Internacional para as Migrações
engl.: International Organization for Migration
IOM – Gegründet 1951 / Portugal Mitglied 1975

- Interparlamentarische Union
port.: União Interparlamentar
engl.: Inter-Parliamentary Union
IPU – Gegründet 1889 / Portugal Mitglied 2003

- Internationale Meeresbodenbehörde
port.: Autoridade Internacional dos Fundos Marinhos
engl.: International Seabed Authority
ISA – Gegründet 1994 / Portugal Mitglied 1997

- Internationale Organisation für Tropenhölzer
port.: Organização Internacional das Madeiras Tropicais
engl.: International Tropical Timber Organization
ITTO – Gegründet 1983 / Portugal Mitglied 1989

- Internationale Fernmeldeunion
port.: União Internacional de Telecomunicações
engl.: International Telecommunication Union
ITU – Gegründet 1934 / Portugal Mitglied 1994

- Internationale Union für die Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen
port.: União Internacional para a Conservação da Natureza e dos Recursos Naturais
engl.: International Union for Conservation of Nature and Natural Resources
IUCN – Gegründet 1948 / Portugal Mitglied 1989

- Zentrum für maritime Analysen und Operationen – Drogen
port.: Centro de Análise e Operações Marítimas – Narcóticos
engl.: Maritime analysis and Operations Centre – Narcotics
MAOC-N – Gegründet 1993 / Portugal Mitglied 1993 (Gründungsmitglied)

- Internationale Investitions-Garantie-Agentur
port.: Agência Multilateral de Garantia dos Investimentos
engl.: Multilateral Investment Guarantee Agency
MIGA – Gegründet 1988 / Portugal Mitglied 2002

- NATO - Nordatlantikpakt
port.: Organização do Tratado do Atlântico Norte
engl.: North Atlantic Treaty Organization
NATO – Gegründet 1949 / Portugal Mitglied 1949 (Gründungsmitglied)

- Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
port.: Organização para a Cooperação e Desenvolvimento Económico
engl.: Organisation for Economic Co-operation and Development
OCDE – Gegründet 1948 / Portugal Mitglied 1948 (Gründungsmitglied)

- Organisation der Iberoamerikanischen Staaten für Bildung, Wissenschaft und Kultur
port.: Organização de Estados Ibero-Americanos para a Educação, a Ciência e a Cultura
engl.: Organisation of Ibero-American States for Education, Science and Culture
OEI – Gegründet 1985 / Portugal Mitglied 2001

- Weltorganisation für Tiergesundheit
port.: Organização Mundial da Saúde Animal
engl.: World Organization for Animal Health
OIE – Gegründet 1924 / Portugal Mitglied 1924 (Gründungsmitglied)

- Iberoamerikanische Jugendorganisation
port.: Organização Ibero-Americana de Juventude
engl.: Ibero-American Youth Organization
OIJ – Gegründet 1996 / Portugal Mitglied 1998

- Internationale Organisation für Rebe und Wein
port.: Organização Internacional da Vinha e do Vinho
engl.: International Organization of Vine and Wine
OIV – Gegründet 2001 / Portugal Mitglied 2001 (Gründungsmitglied)

- Welttourismusorganisation
port.: Organização Mundial de Turismo
engl.: World Tourism Organization
OMT – Gegründet 1970 / Portugal Mitglied 1976

- Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung
port.: Organização das Nações Unidas para o Desenvolvimento Industrial
engl.: United Nations Industrial Development Organization
ONUDI – Gegründet 1966 / Portugal Mitglied 1983

- Organisation für das Verbot chemischer Waffen
port.: Organização para a Proibição de Armas Químicas
engl.: Organization for the Prohibition of Chemical Weapons
OPCW – Gegründet 1997/ Portugal Mitglied 1997 (Gründungsmitglied)

- Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa
port.: Organização Para a Segurança e Cooperação na Europa
engl.: Organization for Security and Co-operation in Europe
OSCE – Gegründet 1995 / Portugal Mitglied 1995 (Gründungsmitglied)

- Zwischenstaatliche Organisation für den Internationalen Eisenbahnverkehr
port.: Organização Intergovernamental para os Transportes Internacionais Ferroviários
engl.: Intergovernmental Organization for International Railway
OTIF – Gegründet 1980 / Portugal Mitglied 1985

- Ständiger Schiedshof
port.: Tribunal Permanente de Arbitragem
engl.: Permanent Court of Arbitration
PCA – Gegründet 1899 / Portugal Mitglied 1899 (Gründungsmitglied)

- Amerikanische, Spanische und Portugiesische Postunion
port.: União Postal das Américas, Espanha e Portugal
engl.: Postal Union of the Americas, Spain and Portugal
PUASP – Gegründet 1971 / Portugal Mitglied 2001

- Iberoamerikanisches Kooperationssekretariat
port.: Secretaria de Cooperação Ibero-Americana
engl.: Ibero-American Secretary of Cooperation
SECIB – Gegründet 1999 / Portugal Mitglied 2001

- Lateinische Union
port.: União Latina
engl.: Latin Union
UL – Gegründet 1954 / Portugal Mitglied 1954

- Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung
port.: Conferência das Nações Unidas sobre o Comércio e Desenvolvimento
engl.: United Nations Conference on Trade and Development
UNCTAD – Gegründet 1964 / Portugal Mitglied 1964 (Gründungsmitglied)

- Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur
port.: Organização das Nações Unidas para a Educação, Ciência e Cultura
engl.: United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization
UNESCO – Gegründet 1945 / Portugal Mitglied 1955

- Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen
port.: Fundo das Nações Unidas para a Infância
engl.: United Nations Children’s Fund
UNICEF – Gegründet 1946 / Portugal Mitglied 1946 (Gründungsmitglied)

- Internationales Institut für die Vereinfachung des Zivilrechts
port.: Instituto Internacional para a Unificação do Direito Privado
engl.: International Institute for the Unification of Private Law
UNIDROIT – Gegründet 1926 / Portugal Mitglied 1949

- Vereinte Nationen
port.: Organização das Nações Unidas
engl.: United Nations Organization
UNO – Gegründet 1945 / Portugal Mitglied 1955

- Weltpostverein
port.: União Postal Universal
engl.: Universal Postal Union
UPU – Gegründet 1874 / Portugal Mitglied 1875

- Weltzollorganisation
port.: Organização Aduaneira Mundial
engl.: World Customs Organization
WCO – Gegründet 1953 / Portugal Mitglied 1953 (Gründungsmitglied)

- Westeuropäische Union
port.: União da Europa Ocidental
engl.: Western European Union
WEU – Gegründet 1955 / Portugal Mitglied 1990

- Weltgesundheitsorganisation
port.: Organização Mundial da Saúde
engl.: World Health Organization
WHO – Gegründet 1946 / Portugal Mitglied 1948

- Weltorganisation für geistiges Eigentum
port.: Organização Mundial da Propriedade Intelectual
engl.: World Intellectual Property Organization
WIPO – Gegründet 1967 / Portugal Mitglied 1974

- Weltorganisation für Meteorologie
port.: Organização Meteorológica Mundial
engl.: World Meteorological Organization
WMO – Gegründet 1947 / Portugal Mitglied 1951

- Welthandelsorganisation
port.: Organização Mundial do Comércio
engl.: World Trade Organization
WTO – Gegründet 1994 / Portugal Mitglied 1994 (Gründungsmitglied