In meinem vorherigen Beitrag hier hier im „Planet Portugal“ (Blogeintrag „Nazaré“, vom 15. März 2014,) erwähne ich, so ziemlich am Ende des Textes. die Berlengas.
Heute wurde
ich von einem meiner Blogleser gefragt, wer oder was die Berlengas eigentlich sind.
Nun, die Berlengas sind
eine kleine portugiesische Inselgruppe.
Rund 12 km
nordwestlich vor dem imposant in den Atlantischen Ozean abstürzenden Landspitze
Cabo Carvoeiro ragen sie als kahle und bizarre, vom Festland abgesprengte rötliche
Granitblöcke aus dem Meer heraus.
Die Berlengas bilden
einen kleinen Archipel mit der etwa 4,5 km langen und bis zu 800 m breiten
Hauptinsel Ilha da Berlenga, auch Berlenga Grande genannt, sowie den kleinen
Inselgruppen Estrelas und Farilhões nebst zahlreichen
Riffen und Felsklippen, die von Unterwassersportlern als Tauchrevier sehr
geschätzt werden.
Die Ilha
da Berlenga ist vom Festland, genauer von dem Fischerstädtchen Peniche, ca. 10
km entfernt und per Boot in etwa einer Stunde zu erreichen.
Auf der
höchsten Erhebung der Hauptinsel steht, weit sichtbar, der 29 m hohe Leuchtturm
Farol do Duque de Bragança aus dem Jahre 1841. Der Leuchtturm wird heutzutage,
dank Sonnenenergie, tagsüber aufgeladen und sein Licht leuchtet dann nachts bis
über 50 km weit aufs offene Meer hinaus.
Unterhalb
des Leuchtturmes liegt die geschützte Hafenbucht mit der Festung aus dem 17.
Jahrhundert, der Fortaleza de São João Baptista.
In den
Kasematten der Festung war einstmals eine Jungendherberge untergebracht. Heute
wird das Gebäude als Pension genutzt.
Im Jahre 1513
gründeten Mönche des Hieronymusordens, mit Unterstützung von Königin Leonor,
der Gemahlin von König João II, auf der Insel ein kleines Kloster, das sie
Mosteiro da Misericórdia da Berlenga nannten.
Sie
errichteten dieses Kloster um Schiffbrüchigen und Opfern von Piraterie, die
damals an dieser Küste an der Tagesordnung waren, Zuflucht zu gewähren.
Doch die
Mönche blieben nicht lange.
Schon
1548 verließen sie, aufgrund der ständigen Angriffe spanischer, englischer und
französischer Piraten, die Insel.
Im Jahre
1651 wurde das Kloster abgerissen, und seine Steine für den Bau der Fortaleza
de São João Baptista verwendet.
Es gibt
auf Berlenga Grande, der einzigen heute noch bewohnten Insel des Archipels,
keine Straßen und dementsprechend auch keine Autos. Will man also die Insel
entdecken, dann muss man dies auf Wanderwegen zu Fuß tun.
Wer sich
für eine Wanderung entschließt, der wird mit imposanten Felsformationen, malerischen
Grotten, tiefen Schluchten und vom tosen der Brandung erfüllten Felsbuchten auf
seinem Weg belohnt.
Der
Inselarchipel der Berlengas ist ein Naturschutzgebiet – und zwar das älteste
Portugals!
Schon im
Jahre 1465 setzte der damalige König Afonso V die Inseln unter Schutz und
verbot die Jagd auf den Berlengas.
Seit dem 30.
Juni 2011 sind die Berlengas ein von der UNESCO anerkanntes Biosphärenreservat (port.:
Reserva Mundial da Biosfera da UNESCO), das vor allem für tausende von Seevögel
ein sehr beliebter Brutplatz ist.
Sollten
sie einen Besuch auf den Berlengas planen, so vergessen sie nicht bei der
Abfahrt im Hafen von Peniche, wo die Fährboote auf die Inseln abfahren, sich
unbedingt die Rückfahrt aufs Festland bestätigen zu lassen.
Wenn sie
nämlich Pech haben, und die klimatischen Bedingungen es nicht zulassen, dann
müssen sie auf Berlenga übernachten – und Hotelzimmer sind auf der Insel leider
Mangelware.
Aber
vielleicht erwischen sie ja dann, mit viel Glück, sogar eines mit eigenem Bad…
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