Letzte Woche, um genauer zu sein am
01. Dezember, wurde im namibischen Windhoek die in Portugal noch existierende kulturelle
und handwerkliche Herstellung von Tierglocken (port.: chocalhos) – gemeint sind
hier Kuh-, Schafs- und Ziegenglocken – in die Liste des Immateriellen
Weltkulturerbes (port.: Património Cultural Imaterial da Humanidade)
aufgenommen.
Vor allem im Alentejo, in Südportugal,
wird diese traditionelle Kunst der Glockenmacherei in reinster Handarbeit und
in einem komplizierten Herstellungsprozess noch praktiziert, auch wenn dieses
Kunsthandwerk immer seltener wird.
Einerseits gibt es immer weniger
Hirten hierzulande. Früher verwendeten die Hirten die Glocken hauptsächlich zur
Lokalisierung ihrer Tiere auf der Weide. Da heute immer mehr neue Weidemethoden
und Weideumzäunungen genutzt werden, werden die Glocken nicht mehr gebraucht.
Andererseits ist die heutige
industrielle Herstellung von Tierglocken, hauptsächlich aus Fernost, so billig,
dass das inländische Produkt immer mehr der Konkurrenz aus China oder Taiwan
weichen muss.
Die jetzt in die Weltkulturerbeliste
aufgenommene Tierglockenherstellung existiert auf portugiesischem Territorium wohl
schon seit gut 2.000 Jahren.
Wie schon erwähnt, wird die
Tierglockenherstellung in reinster Handarbeit angefertigt und die die Kunstfertigkeit
wird traditionell von Generation zu Generation weitergegeben; so stellt jede
Familie ihre Glocken auch heute noch mit ihren eigenen technischen
Kunstfertigkeiten her.
Aber dieses Handwerk stirbt langsam
leider aus.
So gibt es z. B. in dem kleinen Ort
Alcáçovas, das im Herzen des Alentejo liegt und so
etwas wie eine „Hochburg“ der Glockenherstellung ist, momentan lediglich 13
Glockenmacher, von denen aber neun schon weit über 70 Jahre alt sind!
Deshalb ist die
universelle Anerkennung dieses Handwerks so wichtig und die Tatsache, dass die
„chocalhos“ in die immaterielle Liste des Weltkulturerbes gesetzt wurden, hilft
vielleicht dabei diese Kunst zu schützen und zweifellos auch bekannter zu
machen.
Wer weiß ob sich nicht
auch die Jugend bald mehr für dieses Handwerk interessiert und das Aussterben
noch verhindert werden kann…
Eu amo portugal. Ich reise seit vielen Jahren regelmäßig in dieses wunderbare Land. Inzwischen konnte ich auch ein fast perfektes portugiesisch lernen, irgendwann werde ich wohl auch dort hin auswandern können.
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