Freitag, 12. Juni 2009

James Bond wurde in Portugal geboren



Ja, so ist es. Der Buch- und spätere Kinoheld, James Bond wurde in Portugal „geboren“.
Er hat zwar mit Ian Fleming einen britischen Vater und mit Ihrer Majestät eine englische Arbeitgeberin, aber geboren wurde diese Romanvorlage, oder besser die Idee zu derselbigen, hier in Portugal, genauer gesagt in Estoril.
Im noblen Badeort Estoril, traten sich während des Zweiten Weltkrieges, die Spione, Gegenspione, Agenten, Doppelagenten und die Flüchtlinge aus ganz Europa beinahe auf die Füße.
Estoril, mit seinen weiten Gärten und Parks, der berühmten Pferderennbahn, der schönen Strandpromenade und den feudalen Villen und Stadtpalästen und nicht zuletzt dem Casino, bot für sie alle die ideale Kulisse um ihrer geheimen und intriganten Arbeit nachzugehen.
Wie ein Thriller muss es damals gewesen zu sein, in Estoril zu leben; und alles spielte sich auf wenigen hundert Quadratmetern ab.
Während die Alliierten und ihre Agenten am liebsten im mondänen Hotel Palacio abstiegen, bevorzugten die Deutschen das Hotel Atlantico, genau 50 m gegenüber!
Die schillerndste Figur in Estoril, zu dieser Zeit, ist ohne Frage der britische Doppelagent Dusko Popov gewesen. Popov war ein Playboy, so würde man heute sagen. Er war ein gefürchteter Baccara-Spieler der Stunden im Casino verbrachte.
Eines Abends, im Jahre 1944, begegnete er einem britischen Marineoffizier, der mit ihm ins Gespräch kam und einige Martinis mit ihm an der Casino-Bar trank.
Dieser britische Marineoffizier war niemand geringeres als Ian Flemming.
Und dieses Gespräch mit Dusko Popov wird Ian Fleming später einmal als Vorlage für seinen ersten James-Bond-Roman „Casino Royale“ inspirieren.
Den Rest kennen wir ja.
James Bond wird später als Geheimagent 007, noch für viele Jahrzehnte im Dienste Ihrer Majestät der Königin stehen und unzählige Abenteuer er- und überleben.
Genauso wie James Bond, so hat auch Dusko Popov die Wirren des Zweiten Weltkriegs überlebt. Er hat sich später, so viel ich gelesen habe, dann auch einmal bei Ian Flemming für die literarische Ehrung die ihm zuteil geworden ist, mit den Worten bedankt, dass dieser Bond, in der wahren Welt der Agenten und Spione, keine fünf Minuten überlebt hätte…
Und der Mann muss es ja gewusst haben!

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