Es ist schon eine delikate diplomatische Geschichte, die sich da vor wenigen Tagen in der serbischen Hauptstadt ereignet hat.
Da wird die portugiesische Botschaft in Belgrad von der serbischen Polizei angerufen, weil diese auf dem Internationalen Flughafen von Belgrad einen portugiesischen Staatsangehörigen festgenommen hat.
Dieser Staatsbürger Portugals war festgenommen worden, weil er einem international gesuchten Drogenbaron ähnlich sah, und man vermutete er weise sich mit falschen Papieren aus.
Natürlich bekam der Botschafter erst am Abend desselben Tages diese Information auf den Tisch (schließlich hat der Mann ja wichtigere Dinge zu tun, als in verdacht geratene portugiesische Bürger aus der Patsche zu helfen), und als er sich die entsprechende Memo durchlas, bekam er fast einen Schlag.
Der Verdächtige, der in serbischer Untersuchungshaft saß, hatte den Namen Manuel Pinho.
Den deutschen Lesern dieses blogs wird der Name Manuel Pinho wenig oder gar nichts sagen. Aber in Portugal kennt jeder Manuel Pinho. Es handelt sich hierbei nämlich um den portugiesischen Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung.
Nach mehreren Anrufen, sowohl beim serbischen Innen- als auch Außenministerium, sowie im Lissabonner Wirtschaftsministerium, stellte man dann fest das der portugiesische Wirtschaftsminister „am Platz war“, und somit nicht der Bürger sein konnte der in einem Belgrader Untersuchungsgefängnis saß.
Das war nun erst einmal eine Erleichterung zu wissen, dass der portugiesische Wirtschaftsminister nicht im dubiosen Drogenhandel verwickelt war. Aber wer um Gottes Willen war nun der Häftling der da im Gefängnis saß?
Es handelt sich tatsächlich um einen Bürger mit dem gleichen Namen wie der Wirtschaftsminister, der aber keineswegs im Drogengeschäft zuhause ist.
Nach genaurer Untersuchung mussten die serbischen Behörden sogar zugeben dass der Verdächtige noch nicht einmal annähernd dem gesuchten kolumbianischen Drogenbaron ähnlich sah.
Manuel Pinho (der unschuldig Inhaftierte) wurde noch am selben Tag in eine Maschine Richtung Lissabon gesetzt, und durfte Belgrad umgehend verlassen.
Am Lissabonner Flughafen angekommen, meinte er auf die Fragen der Reporter, wie es denn gewesen sei, mit Manuel Pinho verwechselt worden zu sein:
(freie Übersetzung von mir) „…Ich möchte klar stellen, das ich festgenommen wurde, weil man mich in erster Linie für einen Drogenbaron gehalten hat, und nicht etwa mit dem Wirtschaftsminister meines Landes verwechselt hat. Mit dem Wirtschaftsminister verwechselt zu werden, würde nämlich mein Ego gar nicht verkraften!...“
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