Freitag, 19. August 2011
Serra da Estrela
In meinem vorhergehenden Beitrag „Alter Frauenkopf“ (port.: „Cabeça da Velha“), welches ich am 18.08.2011 veröffentlicht habe, berichte ich von einem der charakteristischen Felsen, den es in der Serra da Estrela (dt.: Sterngebirge) gibt.
Die wegen ihrer landschaftlichen Reize viel besuchte Serra da Estrela ist das portugiesische Hauptscheidegebirge, das höchste Gebirge des portugiesischen Festlandes und gleichzeitig als ehemalige Südgrenze des Königreiches Portugal historisch bedingt Trennlinie zwischen Nord- und des Südteil des Landes.
Sie erstreckt sich als mächtiger Granitrücken von etwa 100 km Länge und 30 km Breite von den Städten Guarda bis südlich von Coimbra.
Im Kerngebiet der Serra da Estrela befindet sich der 1976 gegründete Naturpark „Parque Natural da Serra da Estrela“, der mit einer Fläche von etwa 1.000 qkm nahezu das ganze Bergmassiv umfasst und damit das größte Naturschutzgebiet Portugals bildet.
In ihm kann man am besten die Steineichen, die Pyrenäen-Eichen und die imposanten Waldkiefernwäldern bewundern die für diese Gegend so charakteristisch sind.
Die Fauna hat, im Gegensatz zu einem deutschen Hochgebirge, wenig zu bieten.
Dennoch gibt es in den Tälern der Serra da Estrela eine stolze Population von Wildschweinen, Wildkatzen und Wölfen.
Mit ihren zahlreichen bizarr geformten Felsen, auch die schon erwähnte „Cabeça da Velha“ gehört dazu, mit ihren vieloen Schluchten, Bergbächen und Seen, den schönen Wäldern und den zahlreichen großartigen Ausblicken gehört die Serra da Estrela zu den bemerkenswertesten Naturschönheiten die Portugal zu bieten hat.
In der Serra da Estrela befindet sich die höchste Erhebung Festlandsportugals (port.: Portugal continental), die Torre da Estrela (dt.: Sternenturm), mit einer Höhe von 1.993 m über dem Meeresspiegel.
Andere wichtige Gipfel des Gebirges sind mit 1.928 m der Cantaro Magro und mit 1.916 m der Cantaro Raso.
Im Estrelagebirge entspringen zwei große Flüsse Portugals.
Der längste und wichtigste von ihnen ist der Mondego und der zweitlängste der Zêzere.
Auf den kahlen Höhen wird mit Schafen und Ziegen eine Weidewirtschaft betrieben und in den Tälern widmen sich die Menschen seit altersher der Wollverarbeitung.
Andere Wirtschaftsfaktoren, dieser doch eher kargen Landschaft, sind der wohlschmeckende Honig, die Produktion des berühmten Schafskäses Queijo da Serra da Estrela und natürlich der immer wichtiger werdende Tourismus.
Unweit des Naturparks befindet sich z.B. Portugals einziges Skigebiet.
Die wichtigsten Orte im Einflussbereich der Serra da Estrela sind die Städte Guarda, Manteigas, Gouveia, Covilhã, Seia, Belmonte und Celorico da Beira, alle über 500 m hoch gelegen.
Diese Städte sind, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, sehr sehenswerte Orte, die, wenn man die landschaftliche Schönheit des Gebirges als Rahmen mit einbezieht, einem einen unvergesslichen Besuch in dieser Region ermöglichen.
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