Dienstag, 18. August 2009

Gelungene Kopie


Hier in Almada, der Stadt in der ich lebe, steht auf einem 75 Meter hohen Sockel die 28 Meter hohe Statue des „Cristo Rei“ (Christkönig-Statue).
Sie befindet sich auf einem über 100 Meter hohen Hügel im Stadtteil Pragal, am Tejoufer, genau gegenüber der Stadt Lissabon.

Obwohl in Almada gelegen, so denken viele im Ausland der „Cristo Rei“ wäre ein Lissabonner Denkmal. Aber dem ist nicht so! Zwar hat man vom „Cristo Rei“ wohl den spektakulärsten Blick auf die Stadt Lissabon, aber geografisch gesehen, gehört er zu der Stadt Almada.

Die Gründung dieses imposanten Denkmals, im Jahre 1959, geht auf den damaligen Erzbischof von Lissabon und Kardinal Manuel G. Cerejeira, einem Studienfreund des Diktators António de Oliveira Salazar, zurück.

Kardinal Cerejeira hatte bei einem Besuch in Rio de Janeiro im Jahre 1934 die dort kurz zuvor eingeweihte Christusstatue auf dem Corcovado bewundert.
In Lissabon wieder angekommen, beschloss er eine Nachbildung der weltberühmten Christusstatue von Rio de Janeiro in Lissabon nachbauen zu lassen.
Jahrelang versuchte Kardinal Cerejeira seine Bischofskollegen und den Diktator vom Bau der Statue zu überzeugen.

Dann endlich, bei einer Versammlung der portugiesischen Bischofskonferenz im Walfahrtort Fátima, im Jahre 1940 gelobten die Bischöfe die Christusstatue zu errichten, sollte Gott das neutrale Portugal vor dem Zweiten Weltkrieg verschonen.

Portugal wurde verschont, und 1949, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, begannen die Bauarbeiten, die sich über 10 Jahr hinweg ziehen sollten. Die Statue wurde von dem Bildhauer Francisco Franco de Sousa errichtet. Für den Sockel war der Architekt António Lino verantwortlich.

Wer vor dem Denkmal steht, und sich Statue und Sockel anschaut, der wird merken, dass die Proportionen nicht so ganz zu einander passen.
Der Sockel ist wesentlich größer und globiger als die, im Verhältnis, zierliche Statue. Das liegt daran, dass die Kirchenmänner eigentlich vorhatten eine wesentlich größere Statue bauen zu lassen. Doch dann ging der Kirche das Geld aus, und man musste sich mit der heutigen Statue zufrieden geben.

Angeblich soll aber der Diktator Salazar von so viel Protz und Verschwendung kirchlicher Gelder so erzürnt gewesen sein, das die Kardinäle eine kleinere Statue bauen ließen. Der Sockel aber, war bereits aufgestellt und konnte nicht mehr verkürzt werden.

Am 17. Mai 1959, einem Pfingstsonntag, wurde der „Cristo Rei“, in Anwesenheit von über 300.000 Menschen, darunter vielen Würdenträgern der katholischen Kirche und des portugiesischen Staates, feierlich eingeweiht.

Dieses Jahr, am 17. Mai 2009, feierte der „Cristo Rei“ seinen fünfzigsten Geburtstag.

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