Freitag, 14. August 2009

Bei Organspenden weltweit vorne


Hier am Rande Europas, wo wir Portugiesen für viele nichts weiter als ein Anhängsel Spaniens sind, sind wir es gewohnt nicht immer die erste Geige zu spielen oder beachtet zu werden.

Was internationale sportliche, musikalische, medizinische oder technische Veranstaltungen angeht, spielt Portugal weltweit meistens eine Nebenrolle.
Das wissen wir, das kennen wir nicht anders und es raubt uns auch nicht gerade den Schlaf.

Aber, wenn wir mal in Europa oder weltweit positiv auffallen und in den ersten Rängen auftauchen, dann ist dies natürlich eine Nachricht wert und wir sind dann stolz wie Oscar.

So berichtet die Tageszeitung „Público“ in ihrer heutigen Ausgabe, das Portugal bei der Zahl der Organspenden weltweit den zweiten Platz einnimmt.
Im letzten Jahr kamen auf 1 Millionen Einwohner, laut Statistik, 26,7 Organspenden.
Auf Platz 1 liegt unser Nachbarland Spanien (natürlich; musste ja so sein!).
Bei der Zahl der Lebertransplantationen ist Portugal in Europa sogar führend.
Die Warteliste bei Nierentransplantationen konnte im letzten Jahr erstmals nach 10 Jahren verringert werden. Insgesamt wurden 2008 in Portugal 524 Nieren verpflanzt.

Aber diese positiven Zahlen kommen nicht von ungefähr.
Sie sind ein Ergebnis der neuen Gesetzgebung für Organspenden in Portugal. Nach diesem neuen Gesetz gilt die Widerspruchsregelung, d. h. die Zustimmung zur Organentnahme wird grundsätzlich unterstellt.

Nur wer sich im „RENNDA“, dem „Registo Nacional de Não Dadadores“ (Nationales Register für Nichtspender), das beim Centro de Saúde (Gesundheitsamt) geführt wird, eintragen lässt, verhindert das ihm die Organe entnommen werden.
Alle anderen gelten, nach eindeutiger Feststellung ihres Gehirntodes, als potentielle Organspender.

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