Dienstag, 17. November 2009

Wenn Golfbälle zu Sondermüll werden


Wie lange braucht ein Golfball, bis er sich vollständig zersetzt hat und wieder im Kreislauf der Natur ist?
10 Jahre?
100 Jahre?
Nein!
Sag und schreibe ungefähr 1.000 Jahre braucht so ein kleines, weißes Ding, bis es sich biologisch „abgebaut“ hat und sich in feine, winzige Kunststoffpartikel zersetzt hat!

So haben es Wissenschaftler der Universität Coimbra dieser Tage herausgefunden.
Sie waren von der Portugiesischen Golfclubvereinigung (port.: União Portuguesa de Clubes de Golfe) beauftragt worden, dieser hochinteressanten Frage nachzugehen.

Dank dieser Studie der Universität von Coimbra, ist es jetzt wissenschaftlich erwiesen, dass alleine in Portugal, jedes Jahr an die 2 Million dieser kleinen Bälle dorthin landet, wo sie hinterher keiner mehr findet, also in der Natur verloren gehen (in den USA sind es unglaubliche 300 Millionen Golfbälle die jedes Jahr verloren gehen).

Aus dem See des „Quinta do Lago Golf Clubs“, in Armasil – Loulé z.B., an der Algarve, holte man alleine dieses Jahr über 200.000 dieser weißen Plastikbälle heraus!

Die Studie belegt weiterhin, dass die Bälle, die im Wasser landen und dort auch bleiben, sich mit der Zeit in ihre hochgiftigen Bestandteile, wie giftige Metalle und nichtbiologische Kunststoffe zersetzen, und somit die Umwelt hochgradig verschmutzen.

Es werden immer mehr Golfplätze gebaut, auch hier in Portugal.
Der älteste Golfplatz Portugals, und gleichzeitig der zweitälteste Europas, ist der „Oporto Golf Club“ in Espinho, Nordportugal, aus dem Jahre 1890.
So lange wird hier in Portugal also schon Golf gespielt.
Und natürlich sollen die, die diesen Sport lieben und ihn sich leisten können, dies auch weiterhin tun.

Nur, jetzt wo es sozusagen amtlich ist, das diese grünen Sportanlagen regelrechte Giftmülldeponien mit „Sondermüll“ sind, sollten sich die Herren Wissenschaftler vielleicht auch einmal darüber Gedanken machen, wie man am besten umweltfreundlichere Golfbälle herstellen könnte.

Recyclebare Golfbälle Made in Portugal, das wäre doch was!

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