Weihnachten ist
vorbei und in noch nicht einmal drei Tagen bricht ein neues Jahr für uns alle
an.
Wie überall auf der
Welt, so wird auch hier in Portugal der Jahreswechsel mit Böllern, reichlich Feuerwerk
und feuchtfröhlichen Silvesterpartys gefeiert.
Zu Silvester (port.:
noite de São Silvestre) und Neujahr (port.:
Ano Novo) gibt es hier in Portugal auch die unterschiedlichsten Bräuchen und
Sitten.
Während in
Deutschland Kleeblätter, Schweine und das Bleigießen die Rolle als
Glücksbringer fürs neue Jahr übernehmen, sind hierzulande vor allem Rosinen, neue
Wäsche und ein Neujahrbad im Meer Symbole des Glücks und Geldsegens.
Manche portugiesischen
Silvesterbräuche sind vielen Deutschen gänzlich unbekannt und kommen diesen
sicherlich etwas skurril vor. Aber für die meisten Portugiesen ist z.B. ein grinsender
Schornsteinfeger als Glücksbringer mindestens genauso bizarr, wenn nicht gar Angst
einflössend.
Hier nun die
traditionellsten Bräuche und Sitten mit denen hier in Portugal das alte Jahr
verabschiedet und das neue Jahr begrüßt wird:
Zwölf Rosinen um Mitternacht
Die wohl am
häufigsten angewandte Silvestertradition mit denen ein Portugiese ins neue Jahr
wechselt, ist der Verzehr von zwölf Rosinen.
Hierbei wird um punkt
Mitternacht, mit jedem Glockenschlag, jeweils eine Rosine zu sich genommen.
Jede Rosine steht für einen Wunsch oder einen guten Vorsatz den man sich für die
kommenden zwölf Monate vornimmt. Somit ist, so glaubt man hier, einem für das
kommende Jahr das Glück hold.
Eine Münze in der
Hand halten
Wer sich um
Mitternacht nicht mit Rosinen rumschlagen will, zumal ja nicht jeder gerne vertrocknete
Trauben isst, der beginnt das neue Jahr hierzulande mit einer Geldmünze in der
Hand.
Das Jahr mit einer
Münze in der Hand zu beginnen, verheißt Wohlstand im neuen Jahr, so heißt es.
Von einem Stuhl
springen
Eine besonders
lustige Art und Weise das neue Jahr zu beginnen ist es, sich auf einen Stuhl zu
stellen, und dann von diesem um punkt Mitternacht runter zu springen. Damit
springt man sozusagen voll Schwung und Elan ins neue Jahr.
Den Alkoholpegel
sollte man aber einigermaßen unter Kontrolle halten, denn so manche Silvesternacht
hat schon für den Einen oder Anderen mit einem spektakulären „Absturz“
begonnen…
Neue Wäsche
Sich an Silvester
neue Wäsche zu gönnen ist eine alte portugiesische Tradition, die regional sehr
unterschiedlich gehandhabt wird und die den reinen und unverschmutzten Start ins
neue Jahr symbolisiert.
In manchen Gegenden Portugals
beziehen die Menschen in der Silvesternacht ihr Bett mit neuer Bettwäsche in
anderen Regionen besteht man darauf an diesem Tag neue Kleidung anzuziehen und
wieder in anderen Gegend trägt man in der Neujahrsnacht neue Unterwäsche.
Ein No Go ist es in
der Silvesternacht eng anliegende, durchlöcherte oder geflickte Kleidung zu
tragen, sowie Wäschestücke an denen die Knöpfe fehlen – das alles bringt
nämlich im neuen Jahr Unglück.
Die portugiesische Tradition
an Silvester neue Kleidung anzuziehen hat es sogar über den Atlantik, nach Brasilien,
gebracht. Hier ist es üblich das neue Jahr immer in strahlendweißer Kleidung zu
beginnen
Das erste kalte Bad
des Jahres
Hat sich der
Portugiese seiner neuen Wäsche entledigt, dann gönnt sich so mancher oftmals im
neuen Jahr ein Bad im Atlantik.
Diese Sitte, das neue
Jahr mit einem mutigen frischen Bad im Meer zu beginnen, wird vor allem an den
Stränden von Matosinhos, Vila Nova de Gais, Figueira da Fóz, Nazaré, Carcavelos
und auch an der Algarve von hunderten kälteresistenten Portugiesen zelebriert
Singend von Haus zu
Haus gehen
Ein besonders schöner
ländlicher Neujahrsbrauch sind die „janeiras“, die in den mittelportugiesischen
Regionen der Beira Alta und der Beira Baixa ihren Ursprung haben.
Bei den „janeiras“
gehen Gruppen junger Menschen singend durch die Straßen der Ortschaften, von Haus
zu Haus, und wünschen mit ihrem Gesang allen Nachbarn ein gutes und gesundes neues
Jahr.
Die „janeiras“ werden
traditionell von Weihnachten bis zum Tag der Heiligen Drei Könige gesungen,
haben ihren Höhepunkt in vielen Dörfern aber in der Neujahrsnacht
Geschirr zerdeppern
und Töpfe und Pfannen aneinander schlagen
In den ländlichen
Regionen Portugals ist es Brauch, in der Silvesternacht das neue Jahr mit altem
Geschirr, welches man aus den Fenstern schmeißt und das das Feuerwerk ersetzt,
polternd zu begrüßen. Eine andere ländliche Art und Weise das neue Jahr laut
und lärmend zu begrüßen, ist mit Pfannen, Töpfen oder Topfdeckeln Krach zu
machen. Zerdeppertes Geschirr, Pfannen und Töpfe sind die alte Version der
heute üblichen Neujahrskracher um die bösen Geister zu vertreiben.
Den wohl lautesten
und buntesten Jahreswechsel erlebt man hier in Portugal allerdings auf der
Atlantikinsel Madeira.
In der dortigen
Hauptstadt Funchal kann man dem wohl eindrucksvollsten und, laut Guinness-Buch
der Rekorde, weltweit größten Silvesterfeuerwerk beiwohnen. Dieses Feuerwerk
wird an über 50 verschiedenen Stellen der Stadt gezündet und ist dann über eine
halbe Stunde lang in der Silvesternacht zu bewundern.
Dieses grandiose und
bunte Feuerwerk ist zweifelsohne wohl das imposanteste was Portugal, mit all
seinen Bräuchen und Sitten, zum Jahreswechsel zu bieten hat.
Wie überall auf der Welt, so wird auch hier in Portugal der Jahreswechsel mit Böllern, reichlich Feuerwerk und feuchtfröhlichen Silvesterpartys ... feuerwerkplanet.blogspot.de
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