Portugal ist bei der
Fußball-WM 2014 (port.: Mundial de futebol 2014) in Brasilien bereits in der
Vorrunde ausgeschieden.
Nichtsdestotrotz wird
in Brasilien weiter Fußball gespielt.
Ich werde hier im
„Planet Portugal“ versuchen in nächster Zeit noch den einen oder anderen
Austragungsort dieser Fußball-WM in Brasilien vorzustellen. Fast all diese
Städte haben eine portugiesische Entstehungsgeschichte und noch heute einen
starken portugiesischen Einfluss, so auch Fortaleza.
Die Geschichte
Fortalezas begann vor vielen Jahren, als die Portugiesen begannen um die
Festung Fortaleza de Nossa Senhora da Assunção – das portugiesische Wort für
Festung lautet „fortaleza“ – eine kleine Siedlung zu errichten. Diese Siedlung
wurde über die Jahrhunderte hinweg zu dem was heute die fünftgrößte Stadt
Brasiliens ist.
Wer heute Fortaleza
besucht, der kann sich kaum vorstellen wie schwierig die Gründung der Stadt einstmals
gewesen ist.
In einem der
trockensten Landstriche Brasiliens gelegen, wirtschaftlich unrentabel und mit
Indios bevölkert, die den Portugiesen gegenüber feindlich gesinnt waren – das waren
nur drei der Gründe, warum dieser fast wüstenähnliche Landstrich an dem heute
Fortaleza liegt, von der portugiesischen Krone im 16. Jahrhundert kaum beachtet
wurde.
Knapp 100 Jahre
nachdem Pedro Álvares Cabral im Jahre 1500 das Land entdeckt hatte, erhielten
die Portugiesen Martim Soares Moreno und Pero Coelho de Sousa vom spanischen
König Phillip II, der zu dieser Zeit als Felipe I auch über Portugal herrschte,
den Befehl die Küste von Ceará, das damals zur Capitania de Maranhão gehörte,
zu kolonialisieren.
Während der Azoreaner
Pero Coelho de Sousa damals wegen einer lang andauernden, erbarmungslosen Dürre
kapitulieren musste und 1606 daraufhin Ceará verließ konnte Martim Soares
Moreno sich durchsetzen.
Nachdem Soares Moreno
sich über Jahre hinweg mit den angriffslustigen Indios im reinsten
Kriegszustand befunden hatte, erreichte er im Jahre 1611 einen Bund mit den
Indios des Jaguaribestammes, die ihm dann auch halfen eine Festung an der
Mündung des Flusses Rio Ceará zu bauen. Diese Festung nannte Soares Moreno
Fortaleza de São Sebastião.
Im Jahre 1612 versuchten
französische Piraten die Festung zu erobern, was ihnen aber nicht gelang.
Auch gegen die den
Portugiesen gegenüber feindlich gesinnten Indios des Stammes der Tupinambá und denen
des Stammes der Tapuia erwies sich die Festung in den folgenden Jahren als wehrhaft.
Nur den Holländern
gelang es Fortaleza später einzunehmen.
Schon 1593 und 1604
überfielen niederländische Seeräuber portugiesische Stützpunkte in Brasilien.
Als dann 1621 die
niederländische Westindien-Kompanie gegründet wurde, wurden diese Überfälle auf
portugiesische Stützpunkte und Städte regelmäßiger.
Als Folge dieser ständigen
Plünderungen brach im Jahre 1624 der Niederländisch-Portugiesische Krieg los.
Den Holländern gelang
es in den folgenden Jahren an die 700 portugiesische Schiffe zu kapern und verschiedene
Städte in Portugiesisch-Amerika, darunter Olinda und Recife, zu besetzen.
1649 eroberten die
Holländer auch Fortaleza und gründeten, um die von ihnen zerstörte
portugiesische Festung Forte de São Sebastião zu ersetzen, die niederländische
Festung Fort Schoonenborch.
1654 eroberten
portugiesischen Truppen unter dem Kommando von Kapitän Alvaro de Azevedo
Barreto die Festung Fort Schoonenborch zurück.
Fortan trug die
Festung den Namen Fortaleza de Nossa Senhora da Assunção.
Den Portugiesen gelang
es zwar die Holländer aus Fortaleza zu vertreiben, der Niederländisch-Portugiesischer
Krieg aber sollte noch bis 1661 andauern.
Nach der
niederländischen Invasion gründeten die Portugiesen um die Festung eine kleine
Siedlung.
Diese Siedlung ist
die Keimzelle der heutigen Stadt Fortaleza.
Am 27. Juni 1656
änderten sich die administrativen Verwaltungshoheiten in Brasilien, und ein
Teil der Capitania Maranhão wechselte zur Capitania Pernambuco, darunter auch
Fortaleza.
Am 17. Januar 1799 wurde
auf Anordnung von Königin Maria I die Capitania Pernambuco aufgeteilt und ein
neues Verwaltungsgebiet, die Capitania Ceará, gegründet.
Fortaleza, das bis
dahin nichts weiter als ein Dorf war, wurde Hauptstadt der neu ins Leben
gerufenen Capitania Ceará und zu ihrem ersten Gouverneur wurde der Adelige Bernardo
Manuel de Vasconcelos ernannt.
Langsam begann sich
Fortaleza wirtschaftlich zu entwickeln und als Umschlagplatz für Baumwolle aus
der Umgebung und für Rinderzüchter aus dem Landesinneren zu etablieren.
Erst am 17. März
1823, knapp ein halbes Jahr nach der Unabhängigkeit Brasiliens von Portugal,
gab der brasilianische Kaiser Pedro I Fortaleza den Status einer Stadt.
Heute ist Fortaleza
im brasilianischen Bundesstaat Ceará, dank seiner Nähe zum Äquator, seiner so
gegebenen Sonnengarantie und seinen kilometerlangen Dünnenstränden ein absoluter
Touristenmagnet.
Aus der Festung und
dem Dorf von ehemals, ist heute eine Millionenstadt geworden, mit einer reichen
Kultur, vielen bildenden Künstlern und wunderbaren, humorvollen Einwohnern, die
fast alle einen besonderen Wert auf ihre portugiesischen und niederländischen
Geschichte legen.
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