Vor Tagen habe ich mit meiner Familie einen kleinen Ausflug nach Arraiolos, im Alentejo, gemacht.
Die Kleinstadt (port.: vila) Arraiolos liegt etwa 20 km nördlich von Évora auf einer sanften Anhöhe über der weiten Ebene des Alentejo.
Die Stadt zählt knapp 7.500 Einwohner, die vor allem von der Teppichweberei und dem entsprechenden Handel, von der Korkindustrie und neuerdings auch vom Tourismus leben.
Als König Afonso Henriques, der erste König Portugals, im Jahre 1147 die Stadt Lissabon von den Mauren eroberte, vertrieb er diese aus der Stadt.
Die Lissabonner Mauren flohen gen Süden und einige von ihnen ließen sich in dem damals noch sehr dörflichen Arraiolos nieder.
Der Ort gewann dann aber, auch Dank der vielen arabischen Teppichhändler die sich innerhalb seiner Mauern niederließen, recht schnell an Bedeutung.
So kam es, das bereits im Jahre 1290 Arraiolos von König Dinis die Stadtrechte verliehen bekam.
Irgendwann wurden die Mauren aber auch aus Arraiolos vertrieben und sie verschwanden vom Stadtbild.
Aber sie gingen nicht spurlos!
Im Gegenteil, sie hinterließen ein signifikantes Teil ihres kulturellen Erbes für immer in der Stadt zurück – ein Erbe das sich bis heute erhalten hat.
Die Rede ist hier von den schönen Teppichen aus Arraiolos (port.: tapetes de Arraiolos), die in einer besonderen kreuzstichähnlichen Technik aus reiner Wolle gefertigt werden, und über die Landesgrenzen hinweg bei Liebhabern bekannt sind.
Zunächst verwandten die Mauren vorwiegend orientalische Muster, indem sie Perserteppiche imitierten. Später, als dann die Portugiesen die Stadt und auch das Teppichhandwerk in Besitz nahmen, kamen dann auch volkstümliche und geometrische Muster hinzu.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Arraiolos-Teppiche eine Zeit lang nicht mehr so gefragt. Doch seit Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts sind die meist in kräftigen Farben gehaltenen Teppiche wieder groß in Mode.
Über den weißen Häusern der Stadt, mit ihren meist gelben oder blau eingerahmten Fenstern, erhebt sich die mächtige Ruine der alten Rundburg Paço dos Alcaides aus dem 14. Jahrhundert.
Von der Burg existieren heute leider, neben den Außenmauern, nur noch sechs viereckige Türme und die zwei schlecht erhaltenen Stadttore Porta da Vila und Porta de Santarém.
Die Kirche Igreja Matriz do Salvador, die inmitten der Burgmauern steht, stammt aus dem 16. Jahrhundert.
Von der Burg aus hat man einen weiten Blick über Arraiolos und die fruchtbare Ebene des Alentejo.
Am zentralen Platz der Stadt, der Praça Lima e Brito, die auch unter ihrem alten Namen Praça do Municipio bekannt ist, steht das Rathaus (port.: Câmara Municipal) aus dem 19. Jahrhundert.
Im Rathausgebäude ist eine sehr sehenswerte Ausstellung der schönen Teppiche von Arraiolos untergebracht, deren Besuch ich allen nur wärmstens empfehlen kann.
Unweit des Rathauses, am gleichen Platz, befindet sich das kleine Restaurant „O Gingão“, das mit einer hervorragenden regionalen Küche aufwarten kann.
Die regionale Küche von Arraiolos und Umgebung ist berühmt für ihre schmackhaften Schweine- und Kalbfleischgerichte, sowie für die typisch-kräftigen Eintöpfe mit viel Fleisch und Gemüse, die unter dem Namen „sopas alentejanas“ bekannt sind.
Südlich der Praça Lima e Brito steht die Igreja da Misericórdia (dt.: Kirche der Barmherzigkeit), die im 16. Jahrhundert gegründet wurde und die in ihrem Inneren mit einem wunderschönen Azulejoschmuck aus dem 18. Jahrhundert und beachtenswerten Malereien alter alentejanischer Meister aufwarten kann.
Im Norden, etwas außerhalb des Stadtzentrums, liegt das aus dem 16. Jahrhundert stammende Kloster Convento de Nossa Senhora da Assunção, das auch Convento dos Lóios genannt wird, weil es über viele Jahre hinweg dem Lóios-Orden als Bleibe gedient hat.
Heute ist in dem früheren Kloster eines der exklusivsten Pousadas Portugals untergebracht (lesen sie bitte hierzu auch meinen Blogeintrag „Pousadas in Portugal“, vom 05. Januar 2012).
Die Kirche des ehemaligen Klosters besitzt ein wunderschönes manuelistisches Portal und ist ganz und gar mit Azulejos ausgelegt.
Eine illusionistische Malerei bewirkt, dass das Innere der Kirche dem Besucher optisch erweiterter vorkommt, als es in Wirklichkeit ist.
Arraiolos mag auf den ersten Blick einen etwas verschlafenen Eindruck auf seine Besucher machen.
Aber es ist gerade diese Abgeschiedenheit und die reizvolle Umgebung in der die Stadt liegt, die Arraiolos zu einem Geheimtipp für jeden Alentejoliebhaber machen.
Die Kleinstadt (port.: vila) Arraiolos liegt etwa 20 km nördlich von Évora auf einer sanften Anhöhe über der weiten Ebene des Alentejo.
Die Stadt zählt knapp 7.500 Einwohner, die vor allem von der Teppichweberei und dem entsprechenden Handel, von der Korkindustrie und neuerdings auch vom Tourismus leben.
Als König Afonso Henriques, der erste König Portugals, im Jahre 1147 die Stadt Lissabon von den Mauren eroberte, vertrieb er diese aus der Stadt.
Die Lissabonner Mauren flohen gen Süden und einige von ihnen ließen sich in dem damals noch sehr dörflichen Arraiolos nieder.
Der Ort gewann dann aber, auch Dank der vielen arabischen Teppichhändler die sich innerhalb seiner Mauern niederließen, recht schnell an Bedeutung.
So kam es, das bereits im Jahre 1290 Arraiolos von König Dinis die Stadtrechte verliehen bekam.
Irgendwann wurden die Mauren aber auch aus Arraiolos vertrieben und sie verschwanden vom Stadtbild.
Aber sie gingen nicht spurlos!
Im Gegenteil, sie hinterließen ein signifikantes Teil ihres kulturellen Erbes für immer in der Stadt zurück – ein Erbe das sich bis heute erhalten hat.
Die Rede ist hier von den schönen Teppichen aus Arraiolos (port.: tapetes de Arraiolos), die in einer besonderen kreuzstichähnlichen Technik aus reiner Wolle gefertigt werden, und über die Landesgrenzen hinweg bei Liebhabern bekannt sind.
Zunächst verwandten die Mauren vorwiegend orientalische Muster, indem sie Perserteppiche imitierten. Später, als dann die Portugiesen die Stadt und auch das Teppichhandwerk in Besitz nahmen, kamen dann auch volkstümliche und geometrische Muster hinzu.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Arraiolos-Teppiche eine Zeit lang nicht mehr so gefragt. Doch seit Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts sind die meist in kräftigen Farben gehaltenen Teppiche wieder groß in Mode.
Über den weißen Häusern der Stadt, mit ihren meist gelben oder blau eingerahmten Fenstern, erhebt sich die mächtige Ruine der alten Rundburg Paço dos Alcaides aus dem 14. Jahrhundert.
Von der Burg existieren heute leider, neben den Außenmauern, nur noch sechs viereckige Türme und die zwei schlecht erhaltenen Stadttore Porta da Vila und Porta de Santarém.
Die Kirche Igreja Matriz do Salvador, die inmitten der Burgmauern steht, stammt aus dem 16. Jahrhundert.
Von der Burg aus hat man einen weiten Blick über Arraiolos und die fruchtbare Ebene des Alentejo.
Am zentralen Platz der Stadt, der Praça Lima e Brito, die auch unter ihrem alten Namen Praça do Municipio bekannt ist, steht das Rathaus (port.: Câmara Municipal) aus dem 19. Jahrhundert.
Im Rathausgebäude ist eine sehr sehenswerte Ausstellung der schönen Teppiche von Arraiolos untergebracht, deren Besuch ich allen nur wärmstens empfehlen kann.
Unweit des Rathauses, am gleichen Platz, befindet sich das kleine Restaurant „O Gingão“, das mit einer hervorragenden regionalen Küche aufwarten kann.
Die regionale Küche von Arraiolos und Umgebung ist berühmt für ihre schmackhaften Schweine- und Kalbfleischgerichte, sowie für die typisch-kräftigen Eintöpfe mit viel Fleisch und Gemüse, die unter dem Namen „sopas alentejanas“ bekannt sind.
Südlich der Praça Lima e Brito steht die Igreja da Misericórdia (dt.: Kirche der Barmherzigkeit), die im 16. Jahrhundert gegründet wurde und die in ihrem Inneren mit einem wunderschönen Azulejoschmuck aus dem 18. Jahrhundert und beachtenswerten Malereien alter alentejanischer Meister aufwarten kann.
Im Norden, etwas außerhalb des Stadtzentrums, liegt das aus dem 16. Jahrhundert stammende Kloster Convento de Nossa Senhora da Assunção, das auch Convento dos Lóios genannt wird, weil es über viele Jahre hinweg dem Lóios-Orden als Bleibe gedient hat.
Heute ist in dem früheren Kloster eines der exklusivsten Pousadas Portugals untergebracht (lesen sie bitte hierzu auch meinen Blogeintrag „Pousadas in Portugal“, vom 05. Januar 2012).
Die Kirche des ehemaligen Klosters besitzt ein wunderschönes manuelistisches Portal und ist ganz und gar mit Azulejos ausgelegt.
Eine illusionistische Malerei bewirkt, dass das Innere der Kirche dem Besucher optisch erweiterter vorkommt, als es in Wirklichkeit ist.
Arraiolos mag auf den ersten Blick einen etwas verschlafenen Eindruck auf seine Besucher machen.
Aber es ist gerade diese Abgeschiedenheit und die reizvolle Umgebung in der die Stadt liegt, die Arraiolos zu einem Geheimtipp für jeden Alentejoliebhaber machen.
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