Freitag, 15. Juli 2011
Erobere den Alentejo
Mit dem spanischen Werbeslogan „Conquista el Alentejo“ (dt.: Erobere den Alentejo / port.: Conquista o Alentejo) läuft im Augenblick eine Campagne des Portugiesischen Touristikamtes (port.: Turismo de Portugal), die hierzulande, in großen Teilen der Bevölkerung, für Unverständnis und Unmut sorgt.
In den verschiedensten Printmedien und auf riesigen Outdoorplakaten, die in vielen spanischen Städten hängen, sieht man wie mit dem berühmten Badestrand von Troia und einer im Wind wehender spanischer Flagge, Werbung für einen günstigen Urlaub im Alentejo gemacht wird.
Der Fakt, dass eine spanische Flagge an einem portugiesischen Strand, im Alentejo, als Werbekulisse dient, ist für manchen Portugiesen alleine schon ein Affront.
Aber mit dem Titel der Campagne „Erobere den Alentejo“ geht das Portugiesische Touristikamt für viele eindeutig zu weit.
Ich habe mir die Campagne schon selber angeschaut, und finde diese eher absurd, als böswillig gemacht.
Insgesamt 200.000 Euro hat das Touristikamt für diese Campagne, die bis zum Ende des Jahres andauern soll, ausgegeben.
Aber die Campagne droht ein Fiasko zu werden.
In der Zwischenzeit ist nämlich im Internet eine Petition gegen die sie angelaufen.
Über 600.000 Menschen haben diese virtuelle Petition schon „unterschrieben“, um gegen die Werbecampagne zu protestieren.
Sie argumentieren, dass diese Campagne ein Akt des „Kolonialismus“ ist.
Ich kann den Ärger von vielen Portugiesen Verstehen, aber meiner Meinung nach, reagieren viele auch übertrieben.
Man darf nicht vergessen, dass es sich hierbei lediglich um eine Werbeaktion handelt.
Nicht mehr und nicht weniger!
Da gleich von Kolonialismus zu reden, ist starker Tobak.
Man sollte die Kirche im Dorf lassen und erst einmal sehen was diese Campagne dem Tourismus im Lande überhaupt einbringt.
Leider hat sich dadurch mal wieder gezeigt, dass wir Portugiesen, jedenfalls die Mehrheit, keinerlei Humor haben!
In Zeiten wie diesen, sollte man einen gewissen Stolz ablegen und sich auf das Wesentliche konzentrieren.
Wer sich jetzt dem Luxus hingibt, so vehement gegen diese Campagne auszusprechen, sollte selber Urlaub im Alentejo machen, und somit diese Region fördern, oder einfach nur den Mund halten.
Alles andere ist sonst sinnloses Gerede, welches keinem etwas einbringt!
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