Samstag, 24. März 2012

Street Art auf Madeira






Ich kann Schmierereien nicht ausstehen.
Seien es Schmierereien an den Hauswänden, in oder an öffentlichen Verkehrsmitteln, an Mauern, usw.
Da schmiert einer ein paar unsinnige schwarze Striche oder mysteriöse Zeichen an die Wand, die keinerlei Sinn ergeben, und schon glaubt er, er wäre ein Künstler, ein Meister, ein Picasso.
Nun, Kunst liegt sicherlich im Auge des Betrachters.
Fakt ist aber, das viele die Kunst mit purem Vandalismus verwechseln!

Street Art ist da eine Ausnahme.
Street Art ist weltweit in den letzten Jahrzehnten aus der Graffiti-Szene hervorgegangen und auch hier in Portugal zu einem selbstständigen Teil der Kunst geworden.
Diese Art von Kunst hat ihre eigene ästhetische Denkweise und hat eigene Techniken und Stilmittel hervorgebracht.
Bei Street Art hat nicht das sinnlose bemalen und verschmieren bis zur Illegalität von Objekten einen Vorrang, wie etwa bei Graffiti, sondern der ästhetische Eingriff in das jeweilige Stadtbild.

Einen solchen ästhetischen Eingriff kann man jetzt in der Altstadt von Funchal bewundern, wenn man die Atlantikinsel Madeira besucht.
Noch vor Jahren verirrte sich kaum einer in die kopfsteingepflasterten Gassen des historischen Stadtkernes von Funchal. Die meisten Touristen gingen bis dahin lieber die schöne Promenade am Meer entlang oder besuchten die edlen und teuren Restaurants und Cafés in der Neustadt.

In den letzten zwei Jahren sind aber einige Häuser in der Altstadt renoviert und saniert worden und sie sind vor allem farbiger und schriller geworden.
Dank einer Gruppe junger Street Art Artisten, die gemeinsam dem Kunst-Projekt „Projecto Arte Portas Abertas“ (dt.: Kunstprojekt Offene Türen) angehören, sind die Häuser, bzw. deren Türen und Tore, rund um die historische Rua de Santa Maria jetzt wesentlich farbenfroher als früher.

Die Idee, den heruntergekommenen Hauseingängen der Altstadt Funchals ein wenig Farbe zu geben, hatte der spanische Künstler José Maria Montero Zyberchema, dessen Wunsch es war, das sich fortan „die Türen und Tore der Stadt Funchal für Kunst und Kultur öffnen sollten“.
Zyberchema Wunsch ging in Erfüllung und so hat sich das von ihm ins Leben gerufene „Projecto Arte Portas Abertas“ die Altstadt von Funchal in der Zwischenzeit in ein regelrechtes Open-Air-Museum verwandelt, mit über 250 kunstvoll bemalten Häusereingängen.

Dem „Projecto Arte Portas Abertas“ gehören viele renommierte nationale und internationale Künstler an, unter ihnen Street Art Artisten wie Gil Nuno, John Gonçalves, Oleksander Gonchorov, Marco Milewski, António Machado, Gabriel Motta, Cristina Sousa, Filipa Silva, Irene Quintal, Luisa Spinola, Elena Santos und eben José Maria Montero Zyberchema.

Und es gibt immer mehr Street Art Artists die sich an den Häusern der Altstadt Funchals künstlerisch verewigen wollen.
Kaum ein Tourist verlässt jetzt die Insel ohne nicht vorher im historischen Kern der Inselhauptstadt vorbeigeschaut zu haben.
Die kunstvoll bemalten Türen, Tore und Eingänge in der Altstadt von Funchal sind zweifelsohne eine touristische Sehenswürdigkeit der Insel geworden.

1 Kommentar:

  1. Die kunstvoll gestalteten Haustüren in der Altstadt sind sehr sehenswert, kreativ und farbenfroh !

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