Samstag, 31. März 2012

Die zentralen Feierlichkeiten zum 10. Juni 2012


Wie das portugiesische Präsidialamt diese Woche bekannt gegeben hat, hat Staatspräsident Aníbal Cavaco Silva verfügt, dass die diesjährigen Feierlichkeiten zum portugiesischen Nationalfeiertag, am 10. Juni, in der Hauptstadt Lissabon stattfinden sollen.

Der 10. Juni ist einer der höchsten Feiertage Portugals und trägt den offiziellen Namen „Dia de Portugal, de Camões e das Comunidades Portuguesas“ (dt.: „Tag Portugals, Camões und der portugiesischen Gemeinden“.

Zum ersten Mal wurde dieser Feiertag im Jahre 1933, noch zu Zeiten der Salazar-Diktatur, gefeiert, und zwar noch unter dem weniger rühmlichen Namen „Dia de Portugal, de Camões e da Raça“ ( dt.: „Tag Portugals, Camões und der (portugiesischen) Rasse“).
Unter Diktator António de Oliveira Salazar fanden die zentralen Feierlichkeiten dieses Tages, das ursprünglich die portugiesische Kolonialpolitik verherrlichen sollte, immer in Lissabon statt.

Mit dem Ende der Diktatur im Jahre 1974 änderte sich nicht nur der Name des Feiertages – der Begriff „Raça“ (dt.: Rasse) wurde durch den Begriff „Comunidades Portuguesas“ (dt.: Portugiesische Gemeinden) ersetzt – sondern auch der Ort der Feierlichkeiten.
Seit 1977 ist es nämlich nun Tradition die zentralen Feierlichkeiten zum Portugal-Tag stets abwechselnd in jeweils einer anderen Stadt des Landes zu feiern, und nicht wie früher, nur in Lissabon.
So bekamen auch kleinere Provinzstädte, wie Covilhã, Vila Real oder Tomar, die Möglichkeit die Feiern zum portugiesischen Nationalfeiertag auszutragen.

Lissabon war, nach der Nelkenrevolution von 1974, bisher vier Mal Austragungsort der zentralen Feierlichkeiten zum 10. Juni, nämlich in den Jahren 1983, 1987, 1992 und 1998.

Bisherige Austragungsstädte der jeweiligen Feiern waren von 1977 bis heute:

• 1977 – Guarda (Beira Alta)
• 1978 – Portalegre (Alto Alentejo)
• 1979 – Vila Real (Trás-os-Montes)
• 1980 – Leiria (Beira Litoral)
• 1981 – Funchal (Madeira)
• 1982 – Figueira da Fóz (Beira Litoral)
• 1983 – Lisboa (Estremadura)
• 1984 – Viseu (Beira Alta)
• 1985 – Porto (Douro Litoral)
• 1986 – Évora (Alto Alentejo)
• 1987 – Lisboa (Estremadura)
• 1988 – Covilhã (Beira Baixa)
• 1989 – Ponta Delgada (Azoren)
• 1990 – Braga (Minho)
• 1991 – Tomar (Ribatejo)
• 1992 – Lisboa (Estremadura)
• 1993 – Sintra (Estremadura)
• 1994 – Coimbra (Beira Litoral)
• 1995 – Porto (Douro Litoral)
• 1996 – Lagos (Algarve)
• 1997 – Chaves (Trás-os-Montes)
• 1998 – Lisboa (Estremadura)
• 1999 – Aveiro (Beira Litoral)
• 2000 – Viseu (Beira Alta)
• 2001 – Porto (Douro Litoral)
• 2002 – Beja (Baixo Alentejo)
• 2003 – Angra do Heroismo (Azoren)
• 2004 – Bragança (Trás-os-Montes)
• 2005 – Guimarães (Minho)
• 2006 – Porto (Douro Litoral)
• 2007 – Setúbal (Estremadura)
• 2008 – Viana do Castelo (Minho)
• 2009 – Santarém (Ribatejo)
• 2010 – Faro (Algarve)
• 2011 – Castelo Branco (Beira Baixa)

Somit ist es nun also beschlossene Sache:
Staatspräsident Aníbal Cavaco Silva wird, zum ersten Mal seit seiner Amtseinführung im Jahre 2006, die Feiern zum 10. Juni in der portugiesischen Hauptstadt stattfinden lassen.

Mittwoch, 28. März 2012

Eselsohren: „Madonnenkinder“


In seinem ersten Roman „Madonnenkinder“, einem Krimi, erzählt der aus Heilbronn stammende Schriftsteller Michael Kibler die Geschichte der Kommissarin Margot Hesgart und ihres Kollegen Steffen Horndeich, schreibt über deren familiäre Hintergründe und einen mysteriösen Fall.
Die fiktive Figuren Hesgart und Horndeich leben und arbeiten in Darmstadt, und dort spielt auch der spannende Krimi, den Kibler sich ausgedacht hat.

In „Madonnenkinder“ verknüpft der Autor historische Daten, wie die Brandnacht von 1944, und real existierende Schauplätze, wie das Heinerfest, die Mathildenhöhe, die Künstlerkolonie und den Luisenplatz, mit einer klugen und hintergründigen Geschichte.

In seinem Buch geht Kibler auf die Madonnenkinder ein, die es tatsächlich gegeben hat.
Madonnenkinder nannte man die Darmstädter Kinder, die zwischen den Jahren 1947 und 1957 in die Schweiz gebracht wurden, um nach dem Krieg in Davos Erholung zu finden.
Die Kosten für diese Kinderverschickung übernahm damals die Stadt Basel. Dafür lieh die Stadt Darmstadt den Schweizern für einige Jahre das berühmteste Gemälde Darmstadts, die „Madonna des Bürgermeisters Jakob Meyer zum Hasen“, aus.

Gemalt wurde das Bild von dem Maler Hans Holbein dem Jüngeren zwischen den Jahren 1526 und 1528.
Es stellt den ehemaligen Baseler Bürgermeister Jakob Meyer zum Hasen und dessen Familie dar.
Die Holbein-Madonna, wie das Gemälde auch genannt wird, befindet sich heute leider nicht mehr im Besitz der Stadt Darmstadt.
Dennoch ist sie jedem Darmstädter ein Begriff.

Michael Kibler, genauso wie ich Wahldarmstädter, nimmt diese historischen Begebenheiten als Inspiration für seinen fiktiven Krimi, den er äußerst spannend und unterhaltsam erzählt und bei dem so keine Spur von Oberflächlichkeit aufkommt.
Wenn man, so wie ich, im Landkreis Darmstadt aufgewachsen ist, dann ist dieser Regional-Krimi einfach ein „Muss“!

Erschienen ist Michael Kiblers Werk „Madonnenkinder“ im Jahre 2005 im Frankfurter Societäts-Verlag.

Sonntag, 25. März 2012

Der ökumenische Osterbasar 2012


Alle Jahre wieder – das gilt auch für den schon traditionellen ökumenischen Osterbasar auf dem Gelände der Salesianer-Schule (port.: Escola dos Salesianos) im Lissabonner Stadtteil Campo de Ourique.

Auch dieses Jahr wurde er von der Deutschen Evangelischen Kirchengemeinde zu Lissabon (Igreja evangélica alemã de Lisboa) und der Katholischen Gemeinde Deutscher Sprache in Lissabon (port.: Igreja católica alemã de Lisboa) prima organisiert und alle Beteiligten konnten sich über eine große Besucherzahl freuen.

Auf dem Basar wurde viel angeboten, womit man die kommende Osterzeit noch schöner gestalten und sich in die richtige Stimmung bringen kann: Ostergestecke, Holzosterhasen, selbst bemalte Ostereier, filigraner Osterschmuck und noch vieles mehr.
Wer Appetit mitgebracht hatte oder einfach nur genießen wollte, fand gegrillte Brat- und Currywürste, Sauerkraut und leckeren Kartoffelsalat vor und konnte zu Kaffee und Tee auch von der reichhaltigen Kuchentheke auswählen.
Nicht zuletzt der so beliebte Nostalgiemarkt sowie der Bücherflohmarkt und die Tombola rundeten den Osterbasar ab.

Dank der zahlreichen Besucherinnen und Besucher und dem Engagement der vielen Helferinnen und Helfer kann der diesjährige Osterbasar jetzt schon zweifelsohne als Erfolg gewertet werden.

Samstag, 24. März 2012

Street Art auf Madeira






Ich kann Schmierereien nicht ausstehen.
Seien es Schmierereien an den Hauswänden, in oder an öffentlichen Verkehrsmitteln, an Mauern, usw.
Da schmiert einer ein paar unsinnige schwarze Striche oder mysteriöse Zeichen an die Wand, die keinerlei Sinn ergeben, und schon glaubt er, er wäre ein Künstler, ein Meister, ein Picasso.
Nun, Kunst liegt sicherlich im Auge des Betrachters.
Fakt ist aber, das viele die Kunst mit purem Vandalismus verwechseln!

Street Art ist da eine Ausnahme.
Street Art ist weltweit in den letzten Jahrzehnten aus der Graffiti-Szene hervorgegangen und auch hier in Portugal zu einem selbstständigen Teil der Kunst geworden.
Diese Art von Kunst hat ihre eigene ästhetische Denkweise und hat eigene Techniken und Stilmittel hervorgebracht.
Bei Street Art hat nicht das sinnlose bemalen und verschmieren bis zur Illegalität von Objekten einen Vorrang, wie etwa bei Graffiti, sondern der ästhetische Eingriff in das jeweilige Stadtbild.

Einen solchen ästhetischen Eingriff kann man jetzt in der Altstadt von Funchal bewundern, wenn man die Atlantikinsel Madeira besucht.
Noch vor Jahren verirrte sich kaum einer in die kopfsteingepflasterten Gassen des historischen Stadtkernes von Funchal. Die meisten Touristen gingen bis dahin lieber die schöne Promenade am Meer entlang oder besuchten die edlen und teuren Restaurants und Cafés in der Neustadt.

In den letzten zwei Jahren sind aber einige Häuser in der Altstadt renoviert und saniert worden und sie sind vor allem farbiger und schriller geworden.
Dank einer Gruppe junger Street Art Artisten, die gemeinsam dem Kunst-Projekt „Projecto Arte Portas Abertas“ (dt.: Kunstprojekt Offene Türen) angehören, sind die Häuser, bzw. deren Türen und Tore, rund um die historische Rua de Santa Maria jetzt wesentlich farbenfroher als früher.

Die Idee, den heruntergekommenen Hauseingängen der Altstadt Funchals ein wenig Farbe zu geben, hatte der spanische Künstler José Maria Montero Zyberchema, dessen Wunsch es war, das sich fortan „die Türen und Tore der Stadt Funchal für Kunst und Kultur öffnen sollten“.
Zyberchema Wunsch ging in Erfüllung und so hat sich das von ihm ins Leben gerufene „Projecto Arte Portas Abertas“ die Altstadt von Funchal in der Zwischenzeit in ein regelrechtes Open-Air-Museum verwandelt, mit über 250 kunstvoll bemalten Häusereingängen.

Dem „Projecto Arte Portas Abertas“ gehören viele renommierte nationale und internationale Künstler an, unter ihnen Street Art Artisten wie Gil Nuno, John Gonçalves, Oleksander Gonchorov, Marco Milewski, António Machado, Gabriel Motta, Cristina Sousa, Filipa Silva, Irene Quintal, Luisa Spinola, Elena Santos und eben José Maria Montero Zyberchema.

Und es gibt immer mehr Street Art Artists die sich an den Häusern der Altstadt Funchals künstlerisch verewigen wollen.
Kaum ein Tourist verlässt jetzt die Insel ohne nicht vorher im historischen Kern der Inselhauptstadt vorbeigeschaut zu haben.
Die kunstvoll bemalten Türen, Tore und Eingänge in der Altstadt von Funchal sind zweifelsohne eine touristische Sehenswürdigkeit der Insel geworden.

Donnerstag, 22. März 2012

Einladung zum Osterbasar 2012


Am kommenden Sonntag, dem 25. März 2012, veranstalten die Deutsche Evangelische Kirchengemeinde zu Lissabon (Igreja evangélica alemã de Lisboa) und die Katholische Gemeinde Deutscher Sprache in Lissabon (port.: Igreja católica alemã de Lisboa) ihren alljährlichen ökumenischen Osterbasar.

Unweit des Friedhofes Prazeres (port.: Cemitério dos Prazeres), im Lissabonner Stadtteil Campo de Ourique, hat man dann ab 11:00 Uhr morgens im Hof der Salesianer-Schule (port.: Escola dos Salesianos) wieder einmal die Gelegenheit typisch deutschen handgefertigten Osterschmuck zu erwerben.

Aber wer den Osterbasar kennt, weiß dass einem hier nicht nur Osterhasen und Ostereier angeboten werden.
Nein, auch deutsche Lebensmittel und die verschiedensten Geschenkartikel kann man hier preisgünstig erwerben.
Ein großer Bücherflohmarkt, eine Tombola und ein Nostalgiemarkt bereichern, wie jedes Jahr, so auch dieses Mal den Basar.

Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt!
Spezialitäten aus der deutschen Küche, hier vor allem die original deutschen Bratwürste und der leckere Kartoffelsalat, und eine reichhaltige Kuchentheke werden dafür sorgen, dass keiner hungrig nach Hause gehen muss.

Alle hoffen wir, dass sich das Wetter bis Sonntag weiterhin so hält, damit wir wieder einmal einen schönen und auch erfolgreichen Basar feiern können.
Jeder ist herzlich eingeladen!

Für die Ortsunkundigen hier noch einmal die Adresse der Salesianer-Schule:

Escola dos Salesianos
Praça São João Bosco n° 34
Campo de Ourique
1399-007 Lisboa

Dienstag, 20. März 2012

Unser tägliches Brot gib uns heute II


In meinem hier veröffentlichen Beitrag „Unser tägliches Brot gib uns heute“, vom vergangenen 11. Februar 2012, führte ich ein paar Bäckereien auf die, für portugiesische Verhältnisse, ausgefallene Brotsorten anbieten, wie z. B. Müslibrot (port.. pão muesli), Feigenbrot (port.: Pão de figo) oder Safranbrot mit Nüssen (port.: Pão de açafrão e nozes).

Beim erstellen dieses Beitrages bin ich wohl sehr hart mit den traditionellen portugiesischen Bäckereien, den Bäckern und ihren Produkten ins Gericht gegangen, denn ich bin seitdem schon mehrmals auf diesen Eintrag angesprochen und angeschrieben worden.
Viele meinten, ich hätte die portugiesischen Bäckereien in Grund und Boden geschrieben, zumal hierzulande ja Brot und Brötchen gar nicht so übel seien, meinten sie.

Nun, es lag mir fern den Berufsstand der Bäcker und überhaupt die traditionellen portugiesischen Backwaren in Misskredit zu bringen, denn natürlich gibt es auch gutes portugiesisches Brot und gute Brötchen.
Nur, und das ist nun einmal die traurige Wahrheit, man findet diese heutzutage leider nur noch selten!

Hier nun ein paar traditionell portugiesische Bäckereien in Lissabon und Umgebung, die heute noch nach alter Rezeptur Brot und Brötchen backen:

„Padaria Pão Doce“
Avenida Duque de Ávila n° 56
1050-083 Lisboa

„Panificação do Chiado“
Calçada do Sacramento n° 24-32
Chiado 1200-394 Lisboa

„Pão da Encarnação“
Rua Luis de Camões, Lote 1
Encarnação 2640-201 Mafra

„Padaria das Mercês“
Travessa das Mercês n° 12
Bairro Alto 1200-269 Lisboa

„Panificação Reunida de Queluz“
Avenida José Elias Garcia n° 98
2745-142 Queluz

„Leitaria Caneças“
Travessa do Corpo Santo n° 25
Cais do Sodré 1200-131 Lisboa

„Panificadora de Carnide“
Rua da Fonte n°35
Carnide 1600-457 Lisboa

„O Moleiro“
Rua do Século n°238
Príncipe Real 1200-439 Lisboa

„O Forninho“
Avenida João Paulo II, Loja 47
Cotovia 2970-002 Sesimbra

Ich hoffe sehr, dass ich nun mit den von mir hier ausgewählten und aufgeführten traditionellen Bäckereien diejenigen wieder beschwichtigt habe, die absolute Liebhaber von Pão alentejano (dt.: Brotlaib aus dem Alentejo), Broa de Milho (dt.: Maisbrot) und Pão saloio (dt.: Bauernbrot) sind und die ich in meinem Beitrag vom 11. Februar so vernachlässigt habe.

Sonntag, 18. März 2012

Sterben verboten!


In dieser Woche konnte man in den Zeitungen lesen, dass der Bürgermeister des italienischen Kleinstädtchen Falciano del Massico ein Dekret erlassen hat, indem er seinen Bürgern verbietet zu sterben!

Zu dieser ungewöhnlichen Maßnahme sah sich der Bürgermeister der kleinen Gemeinde bei Neapel gezwungen, da er nicht mehr weiß wo er die Verstorbenen seiner Kleinstadt hinbetten soll.
Über Jahre hinweg war es ihm nicht gelungen, wegen parteipolitischen Querelen, Finanzmittel für einen gemeindeeigenen Friedhof zusammenzubekommen.

Um auf diese prekäre Situation aufmerksam zu machen, griff er also zu der ungewöhnlichen und radikalen, aber doch sehr pressewirksamen Maßnahme, und verbot seinen Einwohnern das dahinscheiden.

Hier in Lissabon hat Bürgermeister Antonio Costa zwar noch nicht seinen Bürgern verboten zu sterben, aber wer in nächster Zeit daran denkt ins friedliche Jenseits überzuwechseln, der sollte dies schnellstmöglich machen, denn glaubt man dem Lissabonner Rathaus, sind auf den Friedhöfen (port.: cemitérios) der Stadt nur noch knapp 7.000 freie Gräber vorhanden!

Im Augenblick, so scheint es, ist es leichter einen Parkplatz in der Lissabonner City zu ergattern, als einen Platz auf einem der sieben Stadtfriedhöfe zu bekommen.

Die sieben Lissabonner Stadtfriedhöfe sind:

• Cemitério da Ajuda
• Cemitério do Alto de São João
• Cemitério de Benfica
• Cemitério de Carnide
• Cemitério do Lumiar
• Cemitério dos Olivais
• Cemitério dos Prazeres

Da noch kein Lebenselixier erfunden wurde, und die Menschen auch weiterhin wohl sterben werden, weiß keiner so genau wie in naher Zukunft mit den Toten verfahren werden soll, wenn den Friedhöfen die Gräber ausgehen.
Man munkelt sogar, demnächst könnten Seebestattungen wieder in Mode kommen.

Wer für diese Misere hier verantwortlich ist, ist nicht klar erkennbar.
Die im Stadtparlament oppositionelle konservative Partei PSD schiebt die Schuld auf den sozialistischen Bürgermeister Antonio Costa.
Der Bürgermeister seinerseits schiebt die Schuld auf die konservative Regierung von Prämierminister Pedro Passos Coelho.
Und der wiederum macht die vorherige Regierung von José Socrates verantwortlich…
Und so schiebt jeder dem anderen die Schuld in die Schuhe, ohne das auch nur ein einziger Platz auf den Friedhöfen geschaffen wird.

Auch wenn es nicht so aussieht, die Situation ist mehr als ernst.
Sollte es den jeweiligen Parteien im Lissabonner Stadtparlament nicht gelingen in naher Zukunft aus dem Stadthaushalt Geldmittel für die Erweiterung und Modernisierung der Lissabonner Friedhöfe abzuzwacken, was bei der aktuellen Finanzkrise fast unmöglich erscheint, dann stehen die Lissabonner bald wirklich vor dem Problem ihre verstorbenen Lieben nicht mehr in der Stadt beerdigen zu können und so auf die Friedhöfe anderer Gemeinden auszuweichen.

Eines ist aber jetzt schon klar:
genauso wie die Bürger der italienischen Kleinstadt Falciano del Massico, so werden sich auch die Lissabonner, vor allem die älteren, auch weiterhin das Sterben nicht verbieten lassen und so öffentlich ihren zivilen Ungehorsam zeigen!

Freitag, 16. März 2012

Welcome by Taxi


Taxifahrer sind meistens die Ersten, die mit Touristen in Kontakt kommen, wenn diese fremde Städte und Länder besuchen.
Die Visitenkarte eines Landes sollten oftmals seine Taxifahrer und Taxis sein.
Auch für Portugal sollte dies zutreffen.
Aber leider sieht die Wahrheit oft anders aus!

Wer z.B. jemals hier in Lissabon Taxi gefahren ist – oder fahren musste – weiß so manche abenteuerliche und absurde Geschichte über den Berufsstand der Taxifahrer zu berichten.

Lissabonner Taxifahrer haben oftmals schlechte Manieren, schlechte Laune, sind unfreundlich, arrogant und leider auch sehr oft schlecht ausgebildet.
Trotz Beförderungspflicht weigern sich z.B. viele von ihnen Kurzstrecken zu fahren. Und wenn sie diese fahren, dann drehen sie nicht selten mit den ortsunkundigen Touristen immer ein paar teure Ehrenrunden.
Vor allem am Lissabonner Flughafen Aeroporto da Portela, wo die Wartezeit lang und die Konkurrenz groß ist, werden oft Touristen übers Ohr gehauen, sobald sie ein Taxi betreten.

Natürlich gibt es auch anständige Taxifahrer, die den Dienst am Fahrgast pflichtbewusst, ordentlich und zur vollsten Zufriedenheit erledigen.
Umso trauriger ist es da, dass ein paar wenige schwarze Schafe ausreichen, um einen ganzen Berufsstand in Misskredit zu stürzen.

Um das Verhältnis zwischen den Taxifahrern und ihren Fahrgästen in Zukunft zu verbessern, hat das portugiesische Touristikamt (port.: Turismo de Portugal) nun das Projekt „Welcome by Taxi“ ins Leben gerufen.

Dieses Projekt sieht vor, das Taxifahrer zukünftig an einem besonderen „Benimmkurs“ teilnehmen können, bei dem sie lernen sollen freundlicher und höflicher zu ihren Fahrgästen zu sein.
Außerdem wird ihnen die Möglichkeit geboten einen kostenlosen Englischkurs zu belegen.
Des Weiteren sollen sie einen Grundkurs als Möchtegernstadtführer absolvieren, um in Zukunft dann ihren Fahrgästen wichtige Informationen, wie etwa Infos über das pulsierende Nachtleben, die besten Cafés, die interessantesten Museen, die schönsten Parks und noch vieles mehr, während der Fahrt zu geben.

Ab April sollen die ersten Taxifahrer den „Welcome by Taxi“ – Kurs belegen können.
Zuerst wird er sich nur auf Lissabon, Porto und die Algarve beschränken.
Aber zukünftig sollen dann auch Taxifahrer anderer Städte und Regionen Portugals an diesem Projekt teilnehmen können.

Damit auch weiterhin die Höflichkeit portugiesischer Taxifahrer nicht auf der Strecke bleibt, ist zu hoffen, dass sich viele von ihnen an diesem, wie ich finde, nützlichen Projekt beteiligen werden.

Mittwoch, 14. März 2012

They Draw and Travel






Im Internet bin ich auf ein ungewöhnliches Bild über Lissabon gestoßen.
Dieses Bild heißt „Lisboa, the City of the 7 Hills“, ist ein Werk der spanischen Zeichnerin Marta Veludo und stellt die Stadt Lissabon in einer kindlich-naiven Kartenzeichnung dar.

Gefunden habe ich dieses Bild auf der Internetseite „They Draw & Travel“, auf der über 500 andere Karten von über 400 verschiedenen Zeichnern zusammengetragen wurden, die es sich zur Aufgabe gemacht haben die verschiedensten Städte, Regionen und Länder der Welt künstlerisch darzustellen.
Insgesamt acht originell gemalte oder gezeichnete Karten und Bilder findet man bei „They Draw & Travel“ über Portugal.
Zum Vergleich: Elf Karten findet man auf dieser Seite über Deutschland.

„They Draw & Travel“ ist ein Ableger der Internetseite „They Draw & Cook“, die die weltweit größte und beste Sammlung an illustrierten Kochrezepten zusammengetragen hat.
Gründer von „They Draw & Travel“ und „They Draw & Cook“ sind die Geschwister Nate Padavick und Salli Swindell, die seit über zehn Jahren Bücher illustrieren, Post- und Grußkarten kreieren und die verschiedensten Zeichnungen publizieren.

Die acht Karten und Bilder, die bei „They Draw & Travel“ über Portugal erscheinen sind, sind das Werk von sieben kreativen Künstlern.
Kunstwerke und Künstler heißen:

• „Lisboa, the City of the 7 Hills“ – von Marta Veludo aus Spanien

• „Oh! Porto“ – von Elena Ortiz, ebenfalls aus Spanien

• „I love Portugal“ – von Agata Kowalska aus Polen

• „Porto“ – ebenfalls von Agata Kowalska aus Polen

• „Arredores de Lisboa“ – von Paulo Contessoto aus Brasilien

• „Lisboa – Eléctrico 28“ – von Angela Sbandelli aus Italien

• „Beautiful Neighbourhoods in Porto“ – von Nina Jorgensen aus Dänemark

• „Lisbon“ – von Claire Murray aus Großbritannien

Unter der Internetadresse www.theydrawandtravel.com kann sich jeder über diese künstlerischen Karten selbst ein Bild machen!

Montag, 12. März 2012

Straßenverkehrsordnung anno dazumal



Über viele Jahrhunderte hinweg hatten Menschen nur zwei Möglichkeiten um sich in der Stadt Lissabon fortzubewegen:
Wenn sie arm waren, dann gingen sie zu Fuß.
Wenn sie reich waren und ein Pferd hatten, dann gingen sie reitend durch die Stadt. Eine andere Alternative hatten sie nicht.

Die Straßen Lissabons waren eng, dreckig, stinkend und schlammig.
Sie waren in solch einem schlechten Zustand, das die, die es sich leisten konnten, vom zentralen Terreiro do Paço, dort wo sich heute die Praça do Comercio befindet, nach Belém mit einem Boot oder einem Schiff den Tejo entlang fuhren, anstatt die engen, verwinkelten und schlammigen Straßen von damals zu benutzen.

Wie schlimm es um die Straßen Lissabons einstmals stand, kann man in einer wenig schmeichelhaften Reiseerinnerung eines französischen Kaufmanns nachlesen, der 1571 schrieb:

• „Portugals Seewege sind seine besten Trophäen. Die grässlichen Straßen Lissabons allerdings stapft höchstens der Teufel entlang, und selbst der Beelzebub würde umkehren, grau von Staub und krumm von Mühsal und höllisch fluchend vor Entsetzen.“

Als im Jahre 1578 König Sebastião I auf einem Schlachtfeld in Marokko starb, ohne einen Nachfolger hinterlassen zu haben, erhob der spanische König Philipp II Anspruch auf den Thron Portugals.
Als Philipp II sich drei Jahre später, 1581, auf den Weg nach Lissabon machte, um hier die Hauptstadt seines neuen Königreiches kennen zu lernen, kam er in einer Kutsche (port.: coche) an.
Was für uns heute absolut normal erscheint, war für die meisten Lissabonner der damaligen Zeit ein absolutes Novum.

So etwas hatten die meisten bis dahin noch nie gesehen:
einen hölzernen Kasten auf vier Rädern, der von sechs Pferden gezogen wurde und der an jeder Ecke verkeilte und stehen blieb, weil er einfach nicht durch die engen Straßen der Stadt hindurchpasste.
So soll denn auch Felipe I, wie er sich fortan als König von Portugal nannte, bei seinem Einzug in Lissabon die letzten 1.500 m zum königlichen Palast Paço da Ribeira auf dem Rücken seines Pferdes zurückgelegt haben.

Aber so unpraktisch Felipes Kutsche für die Straßen Lissabons auch war, als er die Stadt im Jahre 1583 für immer verließ, machte es ihm der portugiesische Adel nach, und jeder der es sich leisten konnte, schaffte sich seine eigene Kutsche an.
Welchen Verkehrschaos es daraufhin in den Straßen Lissabons gab, kann man sich leicht vorstellen.

Da es damals so etwas wie eine Straßenverkehrsordnung noch nicht gab, versuchte man das Problem auf der hierarchischen Ebene zu lösen.
Kamen sich z.B. in einer Straße zwei Kutschen entgegen, so machte die Kutsche mit dem rangniedrigsten Fahrgast immer für den ranghöheren Platz.
Begegneten sich aber zwei gleich ranghohe Fahrgäste, und machte die eine Kutsche der anderen nicht freiwillig Platz, dann kam es oft zu Auseinandersetzungen, die von einfachen Wortgefechten bis hin zu Handgreiflichkeiten und Duellen, ja sogar Mord und Totschlag, gingen.

Um diese zuweilen sehr gewalttätigen Diskussionen ein für alle Mal zu beenden wurde im Jahre 1686, auf Anordnung von König Pedro II, die erste Straßenverkehrsordnung (port.: código da estrada) Portugals herausgegeben.

Die Strafe die sich König Pedro II für die Nichteinhaltung der neuen Verkehrsordnung ausgedachte hatte, war denkbar hart:
So wurden, auf Anweisungen des Königs hin, nicht etwa die Kutscher bestraft, sondern die adeligen Kutschenbesitzer.
Demnach wurde der Adelige der sich nicht an die neuen Verkehrsbestimmungen hielt, ohne wenn und aber, nach Brasilien deportiert!

Alleine diese Strafe zwang die Adeligen dazu mehr Rücksicht im Straßenverkehr zu haben.
Dennoch wurden zwischen 1686 und 1702, nach offiziellen Angaben, 274 adelige Verkehrsrowdies in Lissabon aus dem Verkehr gezogen und nach Brasilien zwangsdeportiert.

Mit in Kraft treten der neuen Verkehrsordnung wurden in Lissabon auch die ersten Verkehrsschilder aufgestellt und die ersten Verkehrspolizisten, die „prácticos“, traten ihren Dienst an.
Eines dieser ehemaligen ersten Verkehrsschilder kann man heute im Stadtteil Alfama, im Beco do Salvador, an der Hauswand des Gebäudes mit der Hausnummer 26 bewundern.

Auf diesem marmornen Verkehrsschild (port.: placa de trânsito), das eine Einbahnstraße anzeigt, kann man, auf alt-portugiesisch, folgende Inschrift lesen:

• „ANO DE 1686. SUA MAJESTADA ORDENA QUE OS COCHES, SEGES E LITEIRAS, QUE VIEREM DA PORTARIA DE SÃO SALVADOR, RECUEM PARA A MESMA PARTE“

Überstezung des Textes:

• „Im Jahre 1686. Seine Majestät ordnet an das alle Kutschen, Karossen und Sänften, die aus Richtung São Salvador kommen, in die selbige Richtung umkehren müssen“

Ich kann mich noch an solch ähnliche Verkehrsschilder an Gebäuden der Calçada de São Vicente, der Calçada de São Tomé und im Largo de Santa Luzia erinnern.
Doch mit den Jahren wurden diese Gebäude alle abgerissen und mit ihnen auch die Schilder zerstört.
Nur noch das marmorne Verkehrsschild im Beco do Salvador ist aus der Zeit der ersten Straßenverkehrsordnung in Portugal übrig geblieben.
Es ist das einzige das heute noch existiert!

Samstag, 10. März 2012

Von peinlichen Staatsoberhäuptern – über Grenzen hinweg


Am letzten Donnerstag, dem 08. März 2012, wurde der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff mit einem großen Zapfenstreich verabschiedet, nachdem er am 18. Februar von seinem Amt zurückgetreten war.
Über zwei Monate hinweg hat Wulff aufgrund seines umstrittenen Hauskredits, seiner zwielichtigen Kontakte zu Unternehmerfreunden und vieler anderer zweifelhafter Aktionen das deutsche Volk regelrecht zum Narren gehalten.

Nun hat ihn das politische Berlin endlich in den Ruhestand geschickt – und zwar, wie es scheint, in einen „vergoldeten“ Ruhestand.
Außer einem Ehrensold von jährlich 199.000 Euro soll Wulff, wie alle früheren Bundespräsidenten auch, Personenschutz, ein Auto mit Fahrer, ein Büro und einen Mitarbeiterstab erhalten.
Ein Fakt, der vielen Deutschen offensichtlich missfällt!
Vielen meiner deutschen Freunde und Kollegen ist Christian Wulff einfach nur peinlich, und manche schämen sich sogar für ihn.

Aber die Deutschen sind nicht die einzigen, denen ihr Staatsoberhaupt peinlich ist.
Auch wir hier in Portugal haben an der Spitze des Staates einen Mann, der krampfhaft versucht sein Saubermannimage zu pflegen und der von sich behauptet eine moralische Instanz zu sein, es aber oftmals an Moral und Würde mangeln lässt.

Diese Woche ist bekannt geworden, dass Anibal Cavaco Silva, seines Zeichens Präsident der portugiesischen Republik, seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin zu dessen „überragenden“ Wahlsieg zum Präsidenten Russlands am vergangenen Sonntag gratuliert hat.
Wie auf der offiziellen Seite des hiesigen Präsidialamtes zu lesen ist, gratulierte Cavaco Silva Herrn Putin mit den folgenden Worten:

• „Por ocasião da eleição de Vossa Excelência como Presidente da Federação da Rússia quero dirigir-lhe, em meu nome e no do Povo Português, calorosas felicitações e votos de sucesso no exercício das altas funções que é chamado a desempenhar“

Ins deutsche übersetzt lautet dieser Text wie folgt:

• „Aus Anlass ihrer Wahl zum Präsidenten der Russischen Föderation, möchte ich Ihnen, in meinem Namen und im Namen des portugiesischen Volkes, die wärmsten und herzlichsten Glückwünsche übermitteln und Ihnen für das hohe Amt, für welches Sie nun berufen sind, alles erfolgreiche Wünschen“

Nun, das ein Präsident dem anderen zu einem erfolgreichen Wahlausgang gratuliert, ist nichts Außergewöhnliches und normalerweise auch nicht zu beanstanden.
Außergewöhnlich und beanstandungswürdig ist aber sehr wohl die Art und Weise wie diese Gratulation ausgedrückt wird!

Jeder weiß, dass die Wahlen in Russland weder frei noch fair vonstatten gingen, und dass Wladimir Putin diese nur gewinnen konnte, weil er Wahlbetrug im großen Stil betrieb.
Offensichtlich sind für Putin seine autokratischen Neigungen bedeutender als seine demokratische Überzeugung.

Deshalb ist es für mich nicht nachvollziehbar und im hohen Maße peinlich, das der höchste Repräsentant meines Landes in seinem offiziellen Glückwunschschreiben an Putin die Worte „calorosas felicitações“ (dt.: „wärmsten und herzlichsten Glückwünsche“) benutzt, zumal er diese Worte ja auch im Namen des portugiesischen Volkes, also auch in meinem Namen, übermittelt.

Ich weiß sehr wohl, dass die Diplomatie einen gewissen taktvollen Ton vorschreibt, wenn Politiker miteinander kommunizieren.
Und in diesem Fall hat Cavaco Silva zweifelsohne gegenüber Putin einen taktvollen Ton angeschlagen, als er die Wörter „wärmsten und herzlichsten“ vor die eigentlichen Glückwünsche dransetzte.
Gegenüber jedem freiheitlich denkenden und demokratischen Menschen aber, hat er sich äußerst taktlos verhalten und im Ton vergriffen!

Männer wie Cavaco Silva und Wulff vergessen oftmals die Tatsache, dass das Amt eines portugiesischen Staatspräsidenten oder der eines deutschen Bundespräsidenten eigentlich ein Amt mit Würde und im Dienste des jeweiligen Volkes sein sollte.

Sie mögen diese Tatsache oftmals vergessen…
Aber es obliegt uns, dem Volk, sie immer wieder daran zu erinnern!

Freitag, 9. März 2012

Individuelles Reisen mit eigenreise.de


Heute stelle ich hier in meinem Blog die Internetseite www.eigenreise.de vor.
Bei eigenreise.de handelt es sich um eine neue Portugalseite die jedem sehr interessante Reisetipps für den nächsten Portugalurlaub gibt.

Jeder der schon einmal in Urlaub gefahren oder geflogen ist, weiß wie wichtig eine gute Organisation vor Reisebeginn ist.
Die Gewissheit, dass man ruhig und gelassen in die Ferien fliegen kann, trägt zu erholsamen Urlaubstagen bei.
Zu dieser angesprochenen Gewissheit kann die von mir hier erwähnte Seite eigenreise.de sicherlich beisteuern.

Gründer von eigenreise.de ist der Deutsche Portugal-Fan Henning Fischer.
Mit einer Menge Arbeit und viel Liebe zum Detail hat er diese informative Reiseseite, in völliger Eigenregie und nach langen und intensiven Recherchen, Anfang dieses Jahres aus der Taufe gehoben.
Ob preiswerte Flüge, gute und günstige Hotels oder beste Mietwagenangebote, alles wird hier klar und übersichtlich empfohlen.
So gibt einem eigenreise.de eine sehr gute Gesamtübersicht über die verschiedenen aktuellen Reiseangebote.
Ob Nord- oder Südportugal, Badeurlaub, Städtereisen oder doch lieber eine Rundreise durchs Land mit dem Mietwagen, alles lässt sich hier leicht, unkompliziert und individuell vergleichen.

Man gibt ganz einfach seine gewünschten Reisedaten, wie z.B. den gewünschten Reisetermin, den Ab- und Zielflughafen und die Anzahl der Reisenden an, entscheidet sich dann für eine der von eigenreise.de empfohlenen Reiserouten, Hotels, Flüge oder Mietwagenangebote, und schon liegt einem Portugalurlaub nichts mehr im Wege.

Leider findet man bis jetzt auf dieser Seite nur Reisetipps und -angebote für das portugiesische Festland.
Für die von mir so geliebten Azoren und die Insel Madeira gibt es auf eigenreise.de noch keine Angebote.
Aber ich denke Mal, mit der Zeit wird Henning Fischer uns auch hier mit wunderbaren und preiswerten Reiserouten überraschen können.

Wer mal bei eigenreise.de vorbeischauen möchte und sich jetzt schon Mal auf seinen nächsten Urlaub in Portugal einstimmen will, hier die Internetseite:

www.eigenreise.de

Samstag, 3. März 2012

BTL 2012


Diese Woche findet in Lissabon zum 24. Mal, auf dem Gelände des Lissabonner Messegeländes (port.: Feira Internacional de Lisboa = FIL) die alljährlich stattfindende Lissabonner Tourismusbörse (port.: Bolsa de Turismo de Lisboa = BTL) statt.
Mittwoch, Donnerstag und Freitag war die Tourismusbörse nur für Fachpersonal geöffnet, aber seit dem gestrigen Freitagabend können auch Privatbesucher die größte portugiesische Tourismusmesse besuchen.

Insgesamt 990 Unternehmen und Unternehmer der Tourismusbranche aus aller Welt stellen sich im Parque das Nações, dem Sitz der FIL, auf vier Messehallen einem nationalen und internationalen Publikum vor.
Auf der BTL in Lissabon präsentiert sich die gesamte Vielfalt des Reisens: Länder, Hotels, Reiseveranstalter, Buchungssysteme, Autovermietungen und alle anderen, die ihren Kunden die schönsten Wochen des Jahres noch angenehmer machen möchten.

Brasilien, das diesjährige Partnerland der BTL 2012, stellt sich z.B. mit einer Menge Samba, Bossa Nova, Capoeira und Caipirinhas vor und zieht so mit brasilianischer Lebensfreude die Besucher in seinen Bann.
Angola und Moçambique präsentierten sich ebenfalls recht traditionell und musikalisch den Messebesuchern vor.
Dagegen zeigen sich Länder wie Korea oder Kroatien leider eher teilnahmslos – ich möchte schon fast sagen „gelangweilt“ – auf der Messe.
Japan gar, präsentiert sich nur mit englisch- oder spanischsprachigem Infomaterial und Personal. Vielleicht ist es bis Japan ja noch nicht vorgedrungen das man hier in Portugal portugiesisch spricht und nicht spanisch…

Ägypten und Tunesien versuchen ihren Tourismus, der durch den politischen arabischen Frühling im letzten Jahr ziemlichen Schaden genommen hat, sehr ehrgeizig wieder anzukurbeln.
Die Türkei, die zum ersten Mal auf der BTL zu Gast ist, entwickelt sich hier in Portugal immer mehr zum Geheimtipp.
Länder wie Spanien, Südafrika, Venezuela, Mexiko und die Dominikanische Republik sind ebenfalls auf der diesjährigen Messe vertreten.

Auch die nationalen Aussteller, allen voran die Algarve, der Alentejo, Madeira, die Azoren und viele Städte, wie z.B. Lissabon, Porto, Coimbra oder Sintra, zeigen sich von ihrer besten Seite.
Musikalische Beiträge, Lesungen und Weinproben sind nur einige der vielen Events die die portugiesischen Aussteller zur Schau stellen.

Wer die BTL kennt, weiß das man hier nicht nur sehr gut über seinen nächsten Urlaubsort informiert wird und das man auch das eine oder andere Schnäppchen bei einer eventuellen Urlaubsreservierung machen kann, sondern das man hier, vor allem gastronomisch, voll und ganz auf seine Kosten kommt.
An vielen Ständen gibt es viele nationale und internationale Köstlichkeiten die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Wer einen besonderen Sonntagsspaziergang machen und dabei ein wenig von der großen weiten Welt schnuppern will, sollte sich Morgen auf den Weg zum ehemaligen Lissabonner EXPO-Gelände aufmachen.
Die BTL 2012 ist am morgigen Sonntag, dem 04. März 2012, bis um 20 Uhr geöffnet.