Donnerstag, 28. Juni 2012

Eselsohren: „Peter Ustinovs geflügelte Worte“



Gestern bekam ich ein kleines Buch des großen Peter Ustinov in die Hände.
Unter dem Titel „Peter Ustinovs geflügelte Worte“ erzählt der weltberühmte Schauspieler, Entertainer und Autor klitzekleine amüsante Kurzgeschichten und Anekdoten die recht kurzweilig sind – so kurzweilig, das ich heute schon die Lektüre dieses Buches beendet habe.

Peter Ustinov wurde zu Lebzeiten – und auch nach seinem Tode im Jahre 2004 – von allen geliebt und verehrt.
Seine Filme und seine Theateraufführungen, seine Fernsehshows und seine Bücher brachten ihm überall auf der Welt Bewunderung und Anerkennung ein.
Und auch seine Rolle als Sonderbotschafter der UNESCO und der UNICEF, sowie sein Dienst als Rektor an den englischen Universitäten von Dundee und Durham, brachten ihm viel Ruhm und Ehre ein.

Sir Peter Ustinov, wie er sich nach seiner Erhebung in den englischen Adelsstand durch Königin Elisabeth II im Jahre 1990 nennen durfte, hat in diesem kleinen Buch, welches im deutschen Weltbild-Verlag erschienen ist, versucht die besten Anekdoten, Zitate und Weisheiten aus seinem langen Leben zusammenzutragen.

Eines meiner liebsten Lebensweisheiten die Ustinov in diesem Buch von sich gibt lautet:

„Das Leben ist unvollkommen und muss daher bis zur Neige ausgelebt werden“ – wie wahr, wie wahr…

„Peter Ustinovs geflügelte Worte“ sind durchaus so, wie Peter Ustinov als Mensch war:

spritzig, witzig und verschmitzt!

Montag, 25. Juni 2012

Die Schornsteine der Algarve









Gestern, beim Sommerfest der DEKL (Deutsche Evangelische Kirche in Lissabon) wurde ich für meinen Blog, und hier im Besonderen für meinen letzten aktuellen Beitrag über die Algarve, gelobt.
Nun, solches Lob ist für mich zweifelsohne der Hauptgrund wieso ich so viel von meiner Freizeit in diesen Blog investiere.

Gestern wurde ich nun auch gefragt, wieso ich, als ich über die Algarve geschrieben habe, nicht auch die originellen Schornsteine erwähnt habe, die für die Algarve so charakteristisch sind.
Nun, ich habe in meinem Beitrag sicherlich vieles nicht erwähnt, was nicht heißen soll, das ich über originelle Themen, die mir angetragen werden, nicht schreiben kann oder will.
Im Gegenteil, ich bin meinen Lesern immer dankbar für ihre Ideen, Anregungen und Vorschläge.

Deshalb will ich hier heute über die Schornsteine an der Algarve (port.: chaminés algarvias) schreiben.

Zuallererst sei einmal gesagt, dass es natürlich in ganz Portugal Schornsteine gibt.
Ob in Trás-os-Montes, den Beiras oder im Alentejo, ob in der Hauptstadt Lissabon, auf der Insel Madeira oder auf den Azoren, überall im Lande gibt es Schornsteine die die Häuserdächer verzieren.
Aber nirgendwo in Portugal sind die Schornsteine so unterschiedlich, außergewöhnlich und schmückend schön wie an der Algarve.

Sie sind groß oder klein, schlank oder gedrungen.
Sie sind entweder viereckig, rund oder zylindrisch und haben manchmal eine kleine Haube als Verzierung, die als Rauchabzug dient.
Sie sind zumeist einfarbig weiß, können aber auch ockerfarben und mit blauen oder gelben Randstreifen sein.
Oftmals sind sie auch mit spitzenartigen Ornamenten durchbrochen, und manche von ihnen erinnern mit ihren metallenen Wetterhähnen sogar an Kirchtürmen.

Im ländlichen Algarve findet man oftmals Häuser mit zwei Schornsteinen. Einer von ihnen ist meistens einfach und schmucklos und befindet sich meistens über der Wohnküche (port.: casa do forno), in der meistens gekocht und gegessen wurde und wird.
Ein anderer Schornstein, der zumeist kunstvoll verzierter ist, befindet sich über dem Wohnzimmer (port.: sala) oder dem Raum im Haus in dem sich der Kamin befindet und indem sich das gemeinschaftliche Leben abspielt. Dieser Schornstein ist etwas Besonderes und wird, im Gegensatz zum ersten, nur zu besonderen Anlässen benutzt.

So abwechslungsreich und unterschiedlich die Schornsteine der Algarve auch sein mögen, sie sind weitaus mehr als nur ein Schmuckelement auf den Dächern der Häuser.
Sie sind ein Symbol der Algarve und ein Erbe der maurischen Vergangenheit dieser südportugiesischen Region.

Montag, 18. Juni 2012

Algarve









Letzte Woche war ich an der Algarve und habe dort einige Tage Urlaub verbracht.
Da ich absolut kein Freund des Massentourismus bin, ich keine Appartement-Komplexe und große, grölende Menschenansammlungen mag, bin ich von Natur aus kein allzu großer Freund dieser südportugiesischen Region.
Nichtsdestotrotz habe ich im kleinen Carvoeiro, das ich vorher nicht kannte, sehr erholsame Tage verbracht.

Die im äußersten Südwesten Europas gelegene südportugiesische Provinz Algarve umfasst einen etwa 160 km langen und maximal 50 km breiten Landschaftsgürtel an der nach Süden gerichteten Atlantikküste Portugals zwischen dem Cabo de São Vicente, dem südwestlichsten Punkt Festlandeuropas, und dem Mündungsgebiet des Flusses Guadiana an der portugiesisch-spanischen Grenze.
Die Algarve hat eine Fläche von etwa 5.000 km² und ca. 450.000 Einwohner.

Die gegen Norden durch einen von Osten nach Westen mächtiger werdenden Gebirgsriegel geschützte Region hat sich durch ihre extreme und isolierte geographische Lage viel Ursprüngliches bewahrt und unterscheidet sich sowohl in landschaftlicher und klimatischer, als auch in kultureller Hinsicht, ganz wesentlich vom übrigen Portugal. Zudem ist keine andere portugiesische Region so sehr vom Tourismus geprägt, wie die Algarve.
Noch vor der Hauptstadt Lissabon und der Insel Madeira ist die Algarve die wichtigste Ferienregion Portugals.

Die Landschaft der Algarve ist weit ärmer an kunsthistorischen Sehenswürdigkeiten als andere Teile Portugals.
Ihre Beliebtheit bei, in erster Linie deutschen, britischen und spanischen Besuchern, verdankt sie dem überaus gleichmäßigen Klima, einer überquellenden subtropischen Pflanzen- und Blumenpracht und reizvollen, feinsandigen Stränden.

In den letzten Jahrzehnten hat der Fremdenverkehr einen stürmischen Zuwachs erlebt. Zwar haben die Bausünden generell nicht das Ausmaß erreicht, das entlang der spanischen Mittelmeerküste und den spanischen Inseln zu beklagen ist, dennoch sind leider auch an der Algarve, vor allem an der so genannten Felsalgarve (port.: Algarve rochosa), etliche Landschaftsstriche durch ausufernde Hotel- und Ferienanlagen verschandelt.

Immerhin versucht man mittlerweile, die spezifischen Eigenheiten der Landschaft zu erhalten und die Hotelstädte der Umgebung anzupassen. So sind viele Urbanisationen aufgelockert angelegt und vielfach im maurischen Stil errichtet.

Die Provinz Algarve teilt sich in zwei Teile auf:
Zum einen gibt es im Norden das dünn besiedelte Alto Algarve (dt.: Obere Algarve), mit dem Mittelgebirge der Serra de Monchique, das kaum einer kennt.
Und zum anderen gibt es, weiter im Süden, den Küstenstreifen des Baixo Algarve (dt.: Niedere Algarve), der vor allem wegen seiner feinen Sandstrände mit pittoresken und gelb leuchtenden Felswänden mit Nischen und Grotten weltberühmt ist.

Mit über 3.000 Stunden jährlicher Sonnenscheindauer gehört die Algarve zu den wettersichersten Gebieten der Erde.
Das Klima der Algarveküste entspricht bereits den nordafrikanischen Verhältnissen, d.h. die Sommer sind zumeist trocken und heiß und die Wintertemperaturen sind sehr mild.

Dieses angenehme Klima hat schon immer Menschen angezogen.
Wenngleich nur geringe Reste erhalten sind, so ist doch gesichert, dass an der Algarve bereits die Phönizier und später auch die Griechen Kolonien unterhielten.
Später siedelten sich hier auch die Kelten und die Karthager an. So soll die Stadt Portimão eine Gründung Hannibals sein.
Unter dem Namen Cyneticum war die Algarve in römischer Zeit ein hochkulturell entwickeltes Gebiet.
Nach den Römern folgte die fast dreihundertjährige Herrschaft der Westgoten.

Diese wurden von den Mauren abgelöst, die 500 Jahre blieben und Volk und Kultur sehr nachhaltig beeinflussten.
Noch heute zeugen die architektonische Bauweise und die zahlreichen Trachten unverkennbar maurische Züge. Und auch in vielen Namen und im Dialekt sind zahlreiche Reste aus dem Arabischen erhalten.
Hierzu gehört nicht zuletzt der Name Algarve.
Seinen Namen leitet die Algarve nämlich vom arabischen Wort „al-Garbh“ her, was so viel heißt wie „der Westen“. Diese Bezeichnung bezieht sich auf die Lage dieses Gebietes innerhalb des ehemaligen islamischen Herrschaftsbereiches in Südeuropa.

Im Jahre 1249 leitet der portugiesische König Afonso III durch die Einnahme der Stadt Faro die Rückeroberung (port.: reconquista) der Algarve für das Christentum ein.
Als letztes Glied und selbständiges Königreich wurde die Algarve der portugiesischen Krone in Personalunion unterstellt.
Ab dem 15. Jahrhundert gelangte die Algarve ins Blickfeld weltweiten Interesses, als nämlich Heinrich der Seefahrer (port.: Henrique o Navegador) angeblich in Sagres seine berühmte Marineschule gründete und dort mit seinen systematischen Forschungsarbeiten die technischen Grundlagen für die großen Entdeckungsreisen des folgenden Jahrhunderts schuf.
Heute weiß man, dass es diese Schule wahrscheinlich nicht gab…

Die Algarve lebt heute, wie schon von mir beschrieben, vor allem vom Tourismus. Aber zwei andere Wirtschaftszweige sind für die Region äußerst wichtig.
Zum einen ist die Fischerei, vor allem die auf Thunfisch und Sardinen und deren Verarbeitung vor Ort, ein wichtiger Industriezweig.
Und zum anderen ist die Landwirtschaft, mit dem Anbau von Mandeln, Reis, Johannisbrotfrüchten, Baumwolle, Obst und Wein, ein anderer wichtiger Wirtschaftszweig dieser Provinz, die infolge der günstigen klimatischen Gegebenheiten, bis zu vier Ernten im Jahr einfahren kann.

Die Hauptstadt der Algarve, und gleichzeitig auch die größte Stadt der Region, ist die lebhafte Industrie- und Hafenstadt Faro.
Auch wenn Faro durch seinen Flughafen zum Durchgangsort des Tourismusverkehrs der gesamten Region geworden ist und auch wenn einige gute Strände in der Nähe liegen, ist Faro kein Urlaubsort im eigentlichen Sinne.
Zwar hat die knapp 60.000 Einwohner zählende Stadt eine schöne verwinkelte Altstadt, eine alte Kathedrale, einpaar interessante Museen und einige malerische Plätze, dennoch kann es Faro touristisch nur sehr schwer mit den anderen Städten an der Algarve aufnehmen.

Sehenswerte Orte an der Algarve sind:

- Albufeira – Das reizvoll in einer von der bizarren Felsenklippe Ponta da Baleeira geschützten Bucht ansteigende Albufeira hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem der bedeutendsten Seebäder der Algarve entwickelt. In den 60er und 70er Jahren war Albufeira das „Saint Tropez der Algarve“, und als solches bevorzugter Aufenthaltsort von vielen Künstlern und denen, die sich dafür hielten. Dieses Flair hat Albufeira heute leider verloren. Ausgeglichen wird dieser Prestigeverlust nur durch das umfangreiche Unterhaltungs- und Sportangebot, wie z.B. Wasserski, Surfen, Tennis, Reiten und vor allem Golf. Von dem miradouro (dt.: Aussichtsterrasse) Bem Parece hat man einen hervorragenden Blick über die Stadt, den Strand und das Meer.

- Carvoeiro – Das ca. 5 km von der Stadt Lagoa gelegene Carvoeiro ist einstmals als gelungenes Beispiel für die Neugestaltung der Küstenlinie gepriesen worden. Mittlerweise haben die exklusiven Ferienzentren, die sich auf dem Felsen oberhalb des alten Ortskerns aufdehnen, aber solch ein Ausmaß erreicht, dass die schöne Steilküste samt Hinterland fast flächendeckend mit Ferienhausanlagen im maurischen Stil überzogen ist. Recht malerisch ist am östlichen Ortsrand die als „Algar Seco“ bezeichnete Felsformation. Die Meeresbrandung hat hier in das weiche Kalkgestein bizarre Formen, Grotten und Höhlen hinein gewaschen. Auf den Klippen von Carvoeiro befindet sich die alte katholische Capela da Nossa Senhora da Encarnação, in der die Deutsche Evangelische Gemeinde an der Algarve regelmäßig ihre Gottesdienste feiert.

- Lagos – Die einstige Hauptstadt der Algarve ist heute eines der vielen Bettenhochburgen der Region, deren meisten Einwohner vom Tourismus leben. Ein Teil der Bevölkerung lebt aber nach wie vor von der Fischerei. Obwohl sich Lagos, wie schon erwähnt, in den letzten Jahrzehnten zu einem typischen Tourismusort entwickelt hat, bittet die Stadt dennoch ein recht geschlossenes Stadtbild.

- Olhão – Das noch sehr orientalisch anmutende Olhão ist eine der wenigen Städte der Algarve, die vom Tourismus noch weitgehend unberührt sind. Die Stadt liegt nur wenige Kilometer östlich der Hauptstadt Faro. Wichtigster Erwerbszweig der Bewohner ist der Fischfang auf Sardinen und Thunfisch, die hier, in einer ortsansässigen Konservenfabrik, auch gleich weiterverarbeitet werden. Ich verbinde mit Olhão viele schöne Erinnerungen, denn als Kind habe ich mehrere Male meine Sommerferien in diesem Ort, bei guten Freunden meiner Eltern, verbracht.

- Portimão – Mit seinen knapp 50.000 Einwohnern ist Portimão nicht gerade das was man „schön“ nennen kann, denn Portimão hat weder ein hübsches Stadtbild, noch interessante Sehenswürdigkeiten. Nichtsdestotrotz hat die Stadt mit dem malerischen und felsgesäumten Strand Praia da Rocha, wohl einen der bekanntesten Strände Portugals. Unweit von Portimão liegt mit dem Fischerort Ferragudo ein anderer berühmter Badeort an der Algarve.

- Silves – Das von Korkreichenwäldern umgebene, unweit von Portimão und Lagoa am Rio Arade gelegene Landstädtchen Silves war einstmals unter dem Namen „Xelb“ die Hauptstadt des maurischen Algarve. Silves ist sicherlich nicht die allerschönste Stadt, hat aber eine sehr sehenswerte alte maurische Burg (port.: Castelo dos Mouros) und eine schöne alte Kathedrale (port.: Sé), die einstmals über eine Moschee erbaut wurde.

- Tavira – Das noch recht maurisch anmutende Städtchen Tavira liegt zu beiden Seiten der Mündung des Rio Gilão. Im Vergleich zu anderen Orten an der Algarve geht es hier noch recht beschaulich zu. Tavira ist ein Zentrum des Thunfischfangs und besitzt im Mündungsbereich des Rio Gilão ausgedehnte Salinen.

Freitag, 8. Juni 2012

Tagung der Deutschen Evangelischen Kirchengemeinden an der Algarve 2012



Dieses Wochenende findet in Carvoeiro, an der Algarve, das 20jährige Jubiläumsfest zum Bestehen der dortigen Deutschen Evangelischen Gemeinde statt.

Gleichzeitig findet dieses Wochenende, an gleicher Stelle, die alljährliche Gemeindetagung der Deutschen Evangelischen Kirchengemeinden in Portugal statt.
Alle Gemeindemitglieder und Freunde der Gemeinden aus Lissabon, Porto, der Blumeninsel Madeira und der Algarve sind herzlich eingeladen an dieser Begegnungstagung teilzunehmen.

Das diesjährige Treffen steht unter dem Motto „Singt, singt dem Herren neue Lieder – Reformation und Musik“.
Begleitet wird dieses Treffen von dem aus dem fränkischen Herzogenaurach stammenden Musikwissenschaftler und -pädagogen Dr. Gerald Fink, der auch als Chorleiter, Organist und Konzertmusiker bekannt ist.
Er wird den teilnehmenden Gästen etwas über die jüngere Kirchenmusik vermitteln und sie auch sicherlich zum singen animieren.

Die vier deutsch-evangelischen Gemeinden organisieren seit 1993 alljährlich diese Begegnungstreffen, um die Verbindung zwischen den einzelnen Gemeinden und ihren Mitgliedern zu einander zu stärken, und auch um immer wieder neue Anregungen für das Gemeindeleben aus der alten Heimat Deutschland zu erhalten.

Diese Begegnungen, die Abwechselnd in Lissabon, Porto, an der Algarve und auf Madeira stattfinden, sind stets erfahrungsreich, überaus interessant und finden immer in einer sehr gastfreundschaftlichen Atmosphäre statt.

Ich freue mich auf dieses Begegnungstreffen an diesem Wochenende!

Dienstag, 5. Juni 2012

Das offizielle Logo der EM 2012 – Made in Portugal



Wenn in wenigen Tagen, am 08. Juni 2012, die europäische Fußballwelt in Polen (port.. Polónia) und der Ukraine (port.: Ucrânia) zusammenkommt um die diesjährige Fußball-EM zu spielen, wird auch Portugal mit von der Partie sein.
Zusammen mit Deutschland, den Niederlanden und Dänemark wird Portugal in der Gruppe B um den EM-Titel spielen.

Aber die „Seleção“ wird nicht der einzige Repräsentant Portugals bei der EM 2012 sein.
Bereits seit dem Jahre 2009 macht ein blumiges Symbol europaweit, wenn nicht gar weltweit, Werbung für die EM 2012.
Das offizielle Logo der diesjährigen Fußball-Europameisterschaft (port.: Campeonato Europeu de Futebol) ist nämlich eine Kreation der portugiesischen Werbeagentur „Brandia Central“.
Designer des unverkennbaren Logos ist der Marketing- und Werbefachmann Hélder Pombinho, der schon das Logo für die EM 2004 in Portugal erschaffen hat.

Das Logo der EM 2012, welches im Jahre 2009 von der UEFA ausgesucht wurde, symbolisiert eine dreiblütige Blume.
Die mittlere Blüte stellt den offiziellen Fußball „Tango 12“ der diesjährigen Europameisterschaft dar.
Die anderen zwei Blumenblüten symbolisieren, in den Farben rot-weiß und blau-gelb, die zwei Gastgebernationen Polen und die Ukraine.

Egal wie Portugal bei dieser Fußball-Europameisterschaft auch immer abschneiden wird:
einen portugiesischen Sieger hat diese EM bereits – und sei es nur in
Form eines Logos!

Sonntag, 3. Juni 2012

Eselsohren: „Brasil“



Heute Mittag habe ich die letzten Zeilen des fesselnden Romans „Brasil“ des amerikanischen Schriftstellers Errol Lincoln Uys gelesen.
Über vier Wochen lang haben mich die 1283 Seiten dieses wahrhaft gigantischen Werkes gefesselt.

„Brasil“ ist eine Familiensaga, die die Geschichte zweier portugiesischer Familien erzählt, die beide nach Brasilien ausgewandert sind.
Über einen Zeitraum von gut 500 Jahren, von der Entdeckung Brasiliens durch die Portugiesen bis zur Gründung der brasilianischen Hauptstadt Brasilia Mitte des letzten Jahrhunderts, wird über Generationen hinweg die fiktive Geschichte der Familien Da Silva und Cavalcanti – aus den einen werden später in dem Roman Zuckerrohrbarone und aus den anderen werden reiche Kaffeeplantagenbesitzer – spannungsreich und faszinierend erzählt.

Errol Lincoln Uys verbindet die rein fiktive Geschichte dieser beiden Einwandererfamilien gekonnt mit der unermesslich reichen und realen Geschichte Brasiliens und schafft dadurch eine spannende, informative und bunte Geschichte mit mitreißenden und sehr glaubwürdigen Romanfiguren.

Die amerikanische Originalausgabe des Romans erschien bereits im Jahre 1986 unter dem Titel „Brazil“ im New Yorker Verlag Simon & Schuster.
Ein Jahr später, 1987, erschien dann die von Michel Bodmer übersetzte deutsche Ausgabe „Brasil“ im Marion von Schröder Verlag, in Düsseldorf.
Doch erst jetzt, 25 Jahre später, kam dieses leicht lesbare und absolut glaubwürdige historische Roman in meine Hände.

Besser spät, als nie!!!

Wer sich für die Geschichte, die Kultur und die Natur Brasiliens, sowie für die ursprüngliche Geschichte der Portugiesen in diesem wunderbaren Land interessiert, der sollte sich Zeit nehmen „Brasil“ zu lesen.
Er wird von diesem Roman gefesselt sein!

Freitag, 1. Juni 2012

Lissabon ist in Feierlaune




Mit einem riesigen Straßenevent, mitten im Herzen Lissabons, begannen gestern Abend die Feierlichkeiten für das diesjährige Lissabonner Stadtfest.
Unter der Regie der Eventfirma EGEAC, die weltweit für ihre ausgefallenen Events berühmt ist, boten zahlreiche Schauspieler und Akrobaten zwischen der Praça dos Restauradores und dem Rossio eine einmalige Show aus Feuer, Musik und bizarren Flugmaschinen dar, die den Namen „Firebirds“ trug.

Diese Performance, die einem gestern Nacht geboten wurde, war der Auftakt für das jedes Jahr stattfindende Lissabonner Sankt-Antonius-Fest (port.: Festas de Santo António) das dem Stadt- und Volksheiligen Santo António gewidmet ist.
Jedes Jahr feiert Lissabon im Juni mit viel guter Musik, Tanz, farbenprächtigen Umzügen, Konzerten, Kinoaufführungen, interessanten Ausstellungen und gutem Essen und Trinken sein Stadtfest.

Das Lissabonner Stadtfest wird an keinem speziell ausgewiesenen Ort gefeiert, so wie etwa in München auf der Theresienwiese das Oktoberfest gefeiert wird oder auf dem Frankfurter Messplatz immer die Dippemess stattfindet.
Nein, in ganz Lissabon finden diesen Monat auf zahlreichen öffentlichen und privaten Plätzen und Hinterhöfen Feste und Feiern statt, die man hierzulande „arraiais“ (dt.: Festplätze) nennt, und die zumeist nicht von der Stadt organisiert werden, sondern etwa von Vereinen, Schulen, Gemeinden, Innungen, Pfadfindern, Kindergärten, Sportclubs, usw.

Ein „arraial“ (dt.: Festplatz oder Rummelplatz), zumal wenn er privat organisiert ist, ist für gewöhnlich ein sehr farbenfroher, lebendiger und geselliger Ort, an dem die Bevölkerung des jeweiligen Stadtteils mit den anderen Lissabonnern und den Touristen aus aller Welt zusammenkommt.

Wer noch nie das Antoniusfest mit Freunden in einem „arraial“ gefeiert hat, der sollte es dieses Jahr unbedingt nachholen.
Denn zu keiner Zeit und an keinem Ort ist Lissabon so „lissabonnerisch“, wie im Monat Juni in einem „arraial“.

Anbei habe ich hier einmal ein paar „arraiais“ zusammengetragen, in denen ich mich jedes Jahr sehr wohl fühle und die ich nur weiterempfehlen kann:


1.
Arraial do Santana Futebol Club
Calçada dos Sete Moinhos
Stadtteil Campolide

2.
Arraial da Associação Grupo Os 16 do Bairro Padre Cruz
Rua Professor Almeida Silva
(genau gegenüber des Pavilhão Natália Correia)
Stadtteil Carnide

3.
Arraial do Clube Oriental de Lisboa
Praça David Leandro da Silva
Stadtteil Marvila

4.
Arraial dos Ingleses Futebol Clube
Rua Candido de Oliveira
Stadtteil Santa Maria dos Olivais

5.
Arraial do Bola Cintilante
Jardins Móveis do Cais do Sodré
Cais do Sodré
Stadtteil São Paulo

6.Arraial da Voz do Operário
Rua da Voz do Operário n° 9
Stadtteil São Vicente de Fora

7.
Arraial da Associação Desportíva e Cultura de Encarnação e Olivais
Bairro da Encarnação
Stadtteil Santa Maria dos Olivais

8.
Arraial do Grupo Desportivo da Pena
Beco São Luis da Pena
Stadtteil Pena

9.
Arraial da Academia de Santo Amaro
Rua Academia Recreativa de Santo Amaro
Stadtteil Alcântara

10.
Arraial do Corpo de Escutas Agrupamento 48 de Santa Catarina
Calçada do Combro
(genau neben der Kirche Santa Catarina)
Espaço do Olival
Stadtteil Santa Catarina