Mittwoch, 6. Januar 2010
Das Kutschenmuseum in Belém
An der Praça Afonso de Albuquerque, im Lissabonner Stadtteil Belém, liegt Portugals meist besuchtestes Museum, das „Nationale Kutschenmuseum“ (port.: „Museu Nacional dos Coches“.
Erst diese Woche war ich dort, und habe somit mit meinem Besuch dafür gesorgt, dass das Kutschenmuseum auch weiterhin das beliebteste des Landes ist.
Befinden tut sich das Kutschenmuseum in der ehemaligen alten königlichen Hofreitschule (port.: Picadeiro Real do Palácio de Belém), das vom italienischen Architekten Giacomo Azzolini im Jahre 1726 erbaut wurde.
Bereits im Jahre 1905 gründete Königin Maria Amélia, die Ehefrau von König Carlos I, das Königliche Kutschenmuseum.
Das Museum feiert somit dieses Jahr seinen 105 Geburtstag.
Das Nationale Kutschenmuseum in Lissabon beherbergt die weltgrößte Sammlung, einmalig in ihrer Art, an königlichen Fuhrwerken, darunter Kutschen, Kaleschen, Sänften, Cabrioletts und Kinderwägen, wie sie an den Höfen Europas zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert benutzt wurden.
Außerdem werden eine Reihe von Pferdegeschirren, Waffen, Sätteln und Gala-Uniformen ausgestellt.
Ein besonderes Highlight ist die Ölgemäldegalerie im Ersten Stock mit den Portraits der Monarchen der Dynastie Bragança.
Die schönsten Kutschen die in diesem Museum ausgestellt sind, sind unter anderem die Reisekutsche von Phillip II von Spanien, der als Filipe I seinerzeit über Portugal herrschte, dann die drei imposanten Kutschen von Rodrigo Almeida e Menezes, dem Marquês de Abrantes, die er als Botschafter im Vatikan benutzte und die jede über unglaubliche fünf Tonnen wiegt.
Und dann die Staatskutsche von João VI, die er sich nach seiner Rückkehr aus Brasilien bauen lies, und die noch 1957, beim Staatsbesuch der britischen Königin Elisabeth II, benutzt wurde.
Außerdem kann man zur Zeit im Museum, als Leihgabe, die Kutsche besichtigen, in der die königliche Familie am 01. Februar 1908 einem Anschlag zum Opfer fiel, bei dem König Carlos I und sein Sohn Infante D. Luis Filipe, der Thronfolger, ums leben kamen.
Normalerweise wird diese Kutsche im königlichen Schloss von Vila Viçosa, im Alentejo, ausgestellt.
Heute, am 06. Januar 2010, beginnen, schräg gegenüber vom jetzigen Museum, die Bauarbeiten an dem neuen Kutschenmuseum. Die Bauarbeiten sollen in etwa zwei Jahre dauern.
Dann sollen die Kutschen ins neue Gebäude einziehen.
Aus dem alten Gebäude wird dann das, was es ursprünglich einmal war: eine Hofreitschule.
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