Samstag, 13. August 2011

Die portugiesische Justiz ist tief gesunken


Die portugiesische Justiz ist tief gesunken.
Gerichte und die dort tätigen Richter fällen immer mehr Urteile, die kein normaler Bürger versteht.
Immer mehr fragwürdige Entscheidungen werden von dieser gut bezahlten Berufsklasse gefällt, die bei uns, die wir keine Juristen sind, nur Kopfschütteln und Unmissverständnis hervorruft.

Einer dieser skandalösen richterlichen Entscheidungen hat sich nun gestern wieder hier in Lissabon zugetragen.
Vor genau einer Woche wurde eine 25jährige, aus Italien stammende Touristin, an der U-Bahnstation Arroios von einem 42jährigen Mann angesprochen, der ihr anbot, den Weg ins Hotel zu zeigen.
Da sie sich in Lissabon nicht auskannte, nahm sie seine Hilfe dankend an.
Doch der Mann brachte sie nicht etwa in ihr Hotel, sondern in die Pension in der er selber abgestiegen war.
Dort wurde die Italienerin drei Tage lang von dem Mann gefesselt, geknebelt und mit Gewalt festgehalten und mehrere Male brutal vergewaltigt.
Erst am Sonntag konnte sie, in einem Moment der Unaufmerksamkeit ihres Peinigers, dem Terror entfliehen und um Hilfe rufen.

Die Kriminalpolizei (port.: Polícia Judiciária) hat, basierend auf den Untersuchungsergebnissen der Gerichtsmedizin (port.: Instituto de Medicina Legal), genug Beweise um das Gewaltverbrechen an der jungen Frau zu beweisen.
Der Mann wurde nun gestern einem Richter (port.: juiz) vorgeführt und, man höre und staune, wieder auf freien Fu0 gesetzt!
Er muss sich lediglich, bis zur Gerichtsverhandlung, alle 14 Tage bei der Polizeidienststelle seines Wohnortes melden.
Das ist alles!

Als ich heute Morgen diese Entscheidung des Haftrichters las, der einen mehrfachen gewalttätigen Vergewaltiger auf freien Fuß setzt, war ich zu erst fassungslos, dann wütend und letztlich habe ich mich ehrlich gesagt dafür geschämt in solch einem Möchtegernrechtsstaat wie diesen zu leben.

Gerne würde ich diesem brillanten und ehrenwerten Herrn in schwarzer Robe zwei Fragen stellen:

1. Was würde er empfinden, wenn an Stelle der jungen italienischen Touristin seine eigene Tochter oder Ehefrau drei Tage lang, in einer schäbigen Pension, auf das brutalste und schändlichste missbraucht worden wäre, und dann einer seiner Amtskollegen genau dieselbe Entscheidung treffen würde, wie er sie jetzt getroffen hat?

und

2. Was würde er empfinden, wenn er einen Tag nach seiner eigenen Entscheidung den Vergewaltiger auf freien Fuß zu setzen, er dem Mann der drei Tage lang seine eigene Tochter, Frau, Freundin oder Kollegin auf das schändlichste missbraucht hat, an der Supermarktkasse antreffen würde?

Diese von einem studierten Haftrichter getroffene Entscheidung ist für mich völlig unverständlich und in keinster Weise akzeptabel.
Da es sich hierbei wohl offensichtlich nur um einen Justizirrtum handeln kann, hoffe ich sehr, dass sich bald Einer dieser falsch getroffenen Entscheidung annimmt und dass das richtige Recht daraufhin gesprochen werden kann.

Manchmal schäme ich mich wirklich in diesem Land zu leben!

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