Montag, 8. August 2011

Das Chalet der Comtesse d´ Edla


Wer das Sintragebierge (port.: Serra de Sintra) kennt, weiß das es dort an exklusiven Häuschen, Schlösschen und Burgen nicht mangelt.
Eines dieser exklusiven Häuser ist das Chalet der Comtesse d´ Edla (port.: Chalet da Condessa d´ Edla), der zweiten Ehefrau von Fernando II, dem Prinzgemahlen der ehemaligen portugiesischen Königin Maria II.

Als die Königin im November 1853 im Kindbett stirbt, bleibt Fernando II, der aus dem Hause Sachsen-Coburg-Gotha stammte, zuerst einmal Witwer.
Im Jahre 1869 geht er aber eine zweite Ehe mit der deutschstämmigen Opernsängerin, Elise Frederica Hensler, der Comtesse d´ Edla, ein.
Elise Hensler war alles andere als beim Volk beliebt.
Und so ließ Ferdinand II in der Tapada da Vigia, im Sintragebierge, ein kleines Refugium für sich und seine zweite Frau errichten.

In diesem Refugium verbrachte das Paar viele intime Stunden zusammen.
Hier konnten sie auch die Natur genießen und der Botanik nachgehen, eine Leidenschaft die beide verband.

Auch wenn das Chalet einem heute wie ein UFO inmitten des Sintragebierges vorkommt, so gibt es für seine, für diese Gegend eher ausgefallene alpine Architektur, eine simple Erklärung.
Fernando II und Elisa Hensler stammen, wie schon erwähnt, beide aus Deutschland und sie wollten sich damals mit dem Bau des originellen Hauses lediglich „ein kleines Stück Heimat“ nach Portugal holen.

Insgesamt zwei Jahre brauchten damals die Architekten um die genauen Vorstellungen des Paares als Model aufs Papier zu bringen.
Die Bauzeit dagegen dauerte noch nicht einmal acht Monate.
Von außen sieht das Chalet wie ein nordamerikanisches Holzblockhaus aus.
Aber in Wirklichkeit ist diese Imitation ganz aus Stein, Ziegeln und Mörtel.

Dieses Jahr wurde das Chalet, nach dem schweren Brand im Jahre 1999, restauriert.
Man hat sich viel Mühe gegeben das Gebäude wieder im alten rustikalen Glanz erscheinen zu lassen.
Vor allen Dingen hat man sich den Malerarbeiten an der Fassade gewidmet, und diese, nach alten Fotografien, behutsam rekonstruiert.

Aber auch der zum Chalet gehörende Park wurde wieder hergerichtet.
Er war mit den Jahren vollkommen verwahrlost.
Jetzt hat man, anhand von alten Fotographien und Briefen, die vielen Azaleen, Rhododendrons und Kamelien wieder erblühen lassen
Auch viele riesige australische und neuseeländische Farne, die noch von der Comtesse d´ Edla damals gepflanzt wurden und in ganz Portugal ihres gleichen suchen, schmücken den Park.

Beide, sowohl das Chalet der Comtesse d´ Edla als auch der Park können jetzt jeden Tag von 9:30 Uhr bis um 19:00 Uhr besichtigt werden.
Ein Besuch in Sintra ist immer lohnend.
Aber einen Nachmittag im Park des Chalet der Comtesse d´ Edla kann ich jedem nur empfehlen!

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