Dienstag, 17. Mai 2011

Schiffsfahrt auf dem Tejo






Als Auftakt zum Jubilatewochenende hat die Deutsche Evangelische Gemeinde zu Lissabon (DEKL) am vergangenen Samstag, den 14. Mai 2011, einen besonderen Ausflug gemacht.

Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich die Mitglieder der Gemeinde und Ehrengäste aus Deutschland und Spanien um kurz nach 11 Uhr im Bootshafen von Belém (port.: Estção Fluvial de Belém) zu einer Schiffsfahrt auf dem Tejo.

Mit dem Katamaran „Pedro Nunes“, Baujahr 2002, einem modernen Schiff der Lissabonner Transportgesellschaft TransTejo, stachen wir um kurz vor 12 Uhr in See, zu einem Spaziergang auf dem Wasser, den viele, auch wenn sie seit Jahren in Portugal leben, noch nicht kannten.

Vom Tejo aus gesehen sieht Lissabon so schön aus!
Hügel, versteinert und vielerorts hinuntergetreppt, mit intimen Vierteln, die wie kleine Städtchen in der Stadt sind, individuelle Häuser, bröckelnde Stadtpaläste, imponierende Betonklötze, dazwischen kleine, grüne Inseln zum Atemholen und alles vereint mit einem faszinierenden Blick über das Wasser.

In diesem Ambiente bewegten sich unser Schiff und die Festgesellschaft, unter dem Motto „Ein Schiff das sich Gemeinde nennt“, den Tejo langsam hinauf.
So oder so ähnlich müssen sich vor über 250 Jahren die ersten hanseatischen Kaufleute gefühlt haben, als sie damals aus dem fernen Deutschland mit dem Schiff ankamen und aus dem Atlantik kommend, in den Tejo rein gefahren kamen.

Es wurden am Samstag auch ein paar kurze Worte vom Gemeindekirchenrat, den Pfarrern und dem Besuch aus Deutschland an die Gemeinde gerichtet, aber da dies nicht ein Tag der großen Reden, sondern eher ein Tag des gemeinsamen Ausflugs war, wurden wir, alleine schon landschaftlich, dazu angehalten die vielen Aus- und Eindrücke, die uns während der Fahrt begleiteten, zu genießen.

Von Belém aus sahen wir den Turm von Belém (port.: Torre de Belém) und das Hieronymuskloster (port.: Mosteiro dos Jerónimos), sowie das riesige Komplex des Kulturzentrums (port.: Centro Cultutal de Belém) und das große, steinerne Entdeckerdenkmal (port.: Padrão dos Descobrimentos).
Dann fuhren wir, an den Stadtteilen Santo Amaro und Alcântara vorbei, unter der imposanten Tejobrücke des 25. April (port.: Ponte 25 de Abril), hindurch.
Wir fuhren weiter über Santos und die Baixa, am mächtigen Handelsplatz (port.: Praça do Comercio) vorbei, und folgten dem Tejo stromaufwärts, immer mit der Alfama, der alten Stadtburg Sankt Georg (port.: Castelo de São Jorge), der Kirche São Vicente (port.: Igreja de São Vicente) und dem Nationalpantheon (port.: Panteão Nacional) im Blickfeld.
Dann schipperten wir an vielen Containern aus aller Welt vorbei, an Silos und Raffinerien, bis wir endlich am ehemaligen Expogelände vorbeifuhren.
Hier unterquerten wir auch die riesige, moderne Brücke Vasco da Gama (port.: Ponte Vasco da Gama) und machten uns, jetzt nicht mehr geographisch ihm Lissabonner Stadtgebiet befindend, auf die Rückfahrt, diesmal stromabwärts den Tejo hinunter.

Auf dem Rückweg begegneten uns wieder riesige Ozeanliner, einfache Fährschiffe, große Industrieanlagen, der lang gezogene Containerhafen und wir fuhren wieder an Lissabons wunderschöne Hauptplätze vorbei.

Viele meinten es wäre schade, dass man nicht näher an dies allem vorbeifahren konnte.
Aber ich finde die Entfernung schadet der Stadt nicht, im Gegenteil!
Sie macht Lissabon „weicher“, verdeckt das Brüchige und verbirgt ihre Narben.

Nach etwas mehr als zwei Stunden war die Fahrt über den Tejo vorbei, und wir legten an unseren Anfangspunkt, im Stadtteil Belém, an.
Jeder ging nun seiner Wege, aber jeder dankbar für dieses wunderbare Landschaftsgeschenk das sich die Gemeinde zu ihrem 250jährigen Bestehen selber gemacht hat.

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