Dienstag, 17. Mai 2011

Das Jubiläumslied


Wie schon in meinem vorherigen Blogtext „Festgottesdienst zum 250. Geburtstag der DEKL“ erwähnt, wurde die Kirchengemeinde zu Lissabon mit einem frischen Liedertext, welches zu den Klängen einer neuen, angenehmen Musik, die sich sofort als Ohrwurm entpuppte, von Pfarrer Stefan Stalling am vergangenen Sonntag Jubilate, dem 15. Mai 2011, überrascht.

Er komponierte und textete, anlässlich des 250jährigen Bestehens der Evangelischen Kirchengemeinde zu Lissabon, das sechsstrophige Lied mit dem Titel „ Lasst uns beten! Lasst uns singen!“, welches die Gemeinde und die Festgesellschaft an diesem Tag, in einer „Weltpremiere“, sang.

Der Text zu dem heiteren Lied „Lasst uns beten! Lasst uns singen!“ lautet:


1.
1755 bebt die Erde in Lissabon.
Alles lag in Schutt und Asche. Kaum meiner kam heil davon.
Menschen in Gebet und Trauer, auch die Kirchen stürzten ein.
Und bald stellte man die Frage: Das soll Gottes Liebe sein?


2.
1761 war die Stadt noch ganz kaputt.
Herzen wollten schwer verheilen inmitten von Angst und Schutt.
Doch eine Handvoll Hanseaten, Kaufleute aus deutschem Land,
waren stolze Protestanten – nahmen nun das Kreuz zur Hand:
Lasst uns beten! Lasst uns singen!
Lasst uns endlich wieder eine gute Predigt anhören!
Lasst uns beten! Lasst uns singen!
Lasst uns in einer Gemeinde fest zusammengehören!


3.
In 250 Jahren gute Zeiten, große Not.
Doch mit Gottes gutem Segen hielt sich das Gemeindeboot.
Mal im Sturm, mal ruhige See, mal kein Pastor, oft kein Geld
hielt der Geist sie doch zusammen, ließ sie spüren, was wirklich zählt:
Lasst uns beten! Lasst uns singen!
Lasst uns endlich wieder eine gute Predigt anhören!
Lasst uns beten! Lasst uns singen!
Lasst uns in einer Gemeinde fest zusammengehören!


4.
1914 – 18 flohen sie bis nach Madrid.
Doch auch dort hielt man zusammen, Hoffnung führte sie zurück
1934 weihten sie ihr Gotteshaus.
Dankbarkeit in allen Herzen – und ihr Pfarrer sprach es aus:
Lasst uns beten! Lasst uns singen!
Lasst uns endlich wieder eine gute Predigt anhören!
Lasst uns beten! Lasst uns singen!
Lasst uns in einer Gemeinde fest zusammengehören!


5.
1945 ging durch sie ein tiefer Riss,
weil sich manche sehr verirrten und man falsche Götter pries
Kirch und Hof waren am Boden. Konnte es noch weitergehen?
„Was ist, Leute, uns geblieben? Wo wollen wir in Zukunft stehen?“
Lasst uns beten! Lasst uns singen!
Lasst uns endlich wieder eine gute Predigt anhören!
Lasst uns beten! Lasst uns singen!
Lasst uns in einer Gemeinde fest zusammengehören!


6.
Wir schreiben 2011 und wir sind noch immer hier.
Kirch und Haus stehen prächtig da. Im Kühlschrank wartet kühles Bier.
Das ist köstlich, doch wir wissen: Es ist letztlich fader Schein.
Denn was unsere Seelen erdet: Das ist ER in Brot und Wein.
Lasst uns beten! Lasst uns singen!
Lasst uns endlich wieder eine gute Predigt anhören!
Lasst uns beten! Lasst uns singen!
Lasst uns in einer Gemeinde fest zusammengehören!


(Text und Musik von Pfarrer Stefan Stalling, 2011)

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