Dienstag, 29. März 2011

Sócrates, die Witzblattfigur


Ich habe heute einen Witz erzählt bekommen, über den ich mich noch vor einer Woche totgelacht hätte, der mich aber heute lediglich zum schmunzeln gebracht hat.
Nichtsdestotrotz will ich ihn hier noch einmal erzählen:

Der von vielen Portugiesen schon fast gehasste Premierminister José Sócrates steht vor seinem Bürofenster und meint zu seinem Staatssekretär:
„Ich werde jetzt einen 500-Euro-Schein aus dem Fenster werfen, und einen Portugiesen glücklich machen!“
Daraufhin meint sein Staatssekretär:
„Aber Herr Premierminister, werfen sie doch fünf 100-Euro-Scheine aus dem Fenster und machen sie gleich fünf Portugiesen glücklich!“
Daraufhin meint eine Bürodame zu Sócrates:
„Aber Herr Premierminister, werfen sie doch zehn 50-Euro-Scheine aus dem Fenster, dann sind gleich 10 Portugiesen glücklich!“
Sócrates erwidert daraufhin:
„Nein, ich werde 20-Euro-Scheine aus dem Fenster werfen, dann mache ich gleich 25 Portugiesen glücklich!“
Daraufhin meint der Papagei, der bei Sócrates im Büro im Käfig sitzt:
„Mensch Sócrates, wirf dich doch selber aus dem Fenster und du wirst sehen, du machst sofort 10 Millionen Portugiesen glücklich!...“

Wie gesagt, noch vor einer Woche wäre dieser Witz der Brüller gewesen.
Aber heute, nachdem Sócrates vor einpaar Tagen mit seinem vierten Sparpaket (port.: PEC IV) im Parlament gescheitert ist und er seinen Rücktritt bei Staatspräsident Cavaco Silva eingereicht hat, ist er nur halb so witzig.

Das Portugal jetzt, inmitten der schwersten wirtschaftlichen Krise der vergangenen 30 Jahre sich auf Neuwahlen einstellen muss ist bedauernswert, ließ sich aber nicht verhindern.
Nachdem José Sócrates und seine Minderheitsregierung das vierte Sparpaket innerhalb von 11 Monaten durchbringen wollte, verweigerte das Parlament ihm und seiner Partei die Gefolgschaft, mit all seinen Konsequenzen.

Das Sparprogramm sah massive Steuererhöhungen und weitere Kürzungen im Gesundheits- und Bildungswesen, bei den Renten und auch bei den Sozialleistungen vor.
Sócrates hat schon angedroht bei den Ende Mai oder Anfang Juni stattfindenden Neuwahlen erneut für die Sozialistische Partei anzutreten.
Das klingt nicht nur wie eine Drohung, das ist auch eine!
Wer José Sócrates kennt, weiß dass er seine Drohungen für gewöhnlich wahr macht.

Portugal stehen politisch sehr turbulente Zeiten bevor!

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