Dienstag, 18. August 2009

In memoriam: Eddy Resende


Heute Morgen wurden auf dem Friedhof von Oliveira de Azeméis, in Nordportugal, die sterblichen Überreste von Eddy Resende (39) beigesetzt.

Wer war Eddy Resende?

Nun, vor 14 Tagen kannte ich Eddy Resende auch noch nicht.
Ehrlich gesagt habe ich ihn auch nicht so richtig kennen gelernt, aber wenigstens weiß ich heute, wer er war.

Denn hätte ich meinen Schwager vor zwei Wochen nicht in den Alentejo begleitet, als er einen Tandem-Fallschirmsprung in Évora gemacht hat, dann wären Eddy Resende und sein tragischer Tod für mich nichts weiter als eine Nachricht unter den hunderten gewesen, von denen man jeden Tag hört, liest und sieht.

Eddy Resende war Eigentümer und einer der Piloten der Fallschirmspringer- und Flugschule „Skydive“, die am Flugplatz von Évora (Aeródromo de Évora) ihren Sitz hat.

Vor zwei Wochen löste mein Schwager Egbert, in besagter Flugschule, sein Weihnachtsgeschenk ein, nämlich ein Tandem-Fallschirmsprung.
Der Sprung verlief vollkommen komplikationslos ab, und mein Schwager und wir, die wir ihn nach Évora begleitet hatten, hatten einen wunderschönen und unvergesslichen Tag im Alentejo.

Wir lernten mehrere Mitarbeiter der Firma „Skydive“ kennen, die sich ausnahmslos als freundliche, kompetente und vertrauenswürdige Personen zeigten.
Bei dieser Gelegenheit lernten wir auch Eddy Resende kennen, ohne zu wissen dass er der Eigentümer von „Skydive“ war.
Er machte auf mich den Eindruck, als wäre er ein ganz normaler Mitarbeiter von „Skydive“ gewesen;
so ganz ohne Starallüren oder Überheblichkeit war er.

Ich wechselte mit ihm einige Worte, und ich kann mich noch genauestens daran erinnern, dass ich ihn fragte, wie viele Flüge er denn so am Tage absolviere.
Er antwortete mir damals darauf:

„Wissen sie, für mich ist fliegen wie für sie wahrscheinlich Bus fahren.
Genauso wie sie nicht mehr ihre Fahrten mit dem Bus zählen, so zähle ich nicht mehr die Flüge die ich mache“, sagte er zu mir.

Nun, am letzten Freitag, den 14. August 2009, endete einer dieser Flüge für Eddy Resende und João Silva, einem seiner Fallschirminstrukteure, mit dem tragischen Tod.

Ihr Flugzeug, eine Bi-Motor Beech 99, stürzte in ein Wohngebiet der Stadt Évora ab, und riss sie beide in den Tod. Am Boden kamen keine Menschen zu schaden, da die Häuser, auf den das Flugzeug fiel, zum Zeitpunkt des Unfalls, nicht bewohnt waren.

Natürlich berühren mich solche Unfälle. Erst recht, wenn es dabei zu Todesfällen kommt.
Aber solange solche Unfälle weder einen Namen oder ein Gesicht haben, nehme ich solche Nachrichten für gewöhnlich ohne viel Gefühlsregung auf.

Aber in diesem Fall, hat der Unfall ein Gesicht und auch einen Namen: Eddy Resende.
Ich muss gestehen, dass mir seit drei Tagen dieser Unfall nicht mehr aus dem Kopf geht.

Eddy Resende hinterlässt Frau und zwei Kinder.
Mein tiefstes Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freunden und seinen Kollegen, sowie João Silva und seinen Angehörigen.

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