Sonntag, 6. November 2011

Die Ruinen von São Cucufate






Vor genau einer Woche war ich mit Freunden im Alentejo.
Unter anderem besuchten wir die Ruinen von São Cucufate in Vila de Frades, im Distrikt Beja.

Ich hatte schon von den Ruinen von São Cucufate gehört und wusste das es sich bei ihnen um römische Überreste einer Wohnanlage handelte, konnte mir aber darunter nicht so recht etwas genaueres vorstellen.
Umso überraschter war ich dann, als ich diese recht großen Ruinen zu sehen bekam. In meinen Vorstellungen waren sie noch nicht einmal halb so groß gewesen.

Bei den Ruinen von São Cucufate handelt es sich ursprünglich um ein römischen Herrenlandhauses (port.. villa romana) und um ein späteres Augustinerkloster, den es an dieser Stelle bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gegeben hat.

Die ältesten Überreste des römischen Landhauses stammen aus dem 1. Jahrhundert nach Christus.
Im 2. Jahrhundert wurde die Villa um ein paar Gebäude vergrößert und im 4. Jahrhundert wurde sie dann palastartig erweitert. Aus dieser Zeit stammen dann auch die Überreste, die man heute besichtigen kann.

Die heutigen Ruinen zeugen von der Größe und Pracht des damaligen Herrenhauses.
Man kann heute die Überreste des großen zweistöckigen Haupthauses mit Arkaden und wunderschönen Wandmalereien bewundern und ebenso mehrere Lager- und Nebengebäude, ein Thermalbad, eine große Gartenanlage und einen Tempel, der religiösen Zwecken diente.
Anhand dieser Überreste kann man die ursprüngliche Konstruktion sehr gut erkennen.

Man weiß heute nicht mehr so genau, wer nach den Römern in das Herrenhaus einzog und ob es dann überhaupt bewohnt war, aber man weiß sehr wohl, dass sich ab dem 13. Jahrhundert Augustinermönche hier niederließen und aus der alten Villa ein Kloster machten.

Sie widmeten das Kloster dem Heiligen São Cucufate, einem katalanischen Heiligen, der im Jahre 304 den Märtyrertod gestorben war.
Ganze 400 Jahre blieben die Mönche dann hier an diesem Platz, bis sie dann im 17. Jahrhundert das Kloster verließen.
Nachdem die Mönche gegangen waren, wurde die Kapelle des Klosters weiterhin von der örtlichen Bevölkerung zu religiösen Handlungen genutzt.
Aber auch sie wurde irgendwann Ende des 18. Jahrhunderts aufgegeben.

Die Mönche gingen, aber Vila dos Frades, der Ort, der in der Nähe der Ruinen von São Cucufate mit den Jahren entstanden ist, zeugt heute noch durch seinen Namen, das sie einstmals hier lebten.
Vila dos Frades heißt nämlich ins Deutsche übersetzt so viel wie „Ort der Mönche“ oder „Dorf der Mönche“

Geblieben sind vom ehemaligen römischen Herrenhaus und dem ehemaligen Gotteshaus die Ruinen die man heute bewundern kann.
Die Ruinen von São Cucufate gehören heute zu den am besten erhaltenen römischen Bauten in ganz Portugal.

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