Dienstag, 6. April 2010

Mein Lesezeichen



Heute Morgen wurde ich auf mein originelles Lesezeichen angesprochen.
Auf dem Weg nach Lissabon, auf der Fähre die Cacilhas mit der Hauptstadt verbindet, pflege ich meistens zu lesen, um die Überfahrtzeit zu überbrücken.
Ein Junge, ca. 5 Jahre alt, welches mit seiner Mutter reiste, fragte mich nach dem Lesezeichen, das ich beim lesen immer in der rechten Hand zu halten pflege.
Ihm fielen die Zeichnungen auf dem Lesezeichen auf, und er meinte er könne auch so gut malen.

Nun, das will ich dem Knirps wohl glauben, denn mein Lesezeichen wurde nämlich von meinem kleinen Neffen Nélson und meiner noch kleineren Nichte Lorena kunstvoll kreiert.

Und das kam so:
Anfang des Jahres kaufte ich in Évora ein Lesezeichen aus Kork (port.: marcador de cortiça).
Daheim angekommen, legte ich das neue Lesezeichen auf meinen Schreibtisch. Lorena war von dem „jungfräulich leeren“ Lesezeichen so angetan, das sie beschloss diesen, als ich ihr den Rücken zukehrte, sofort zu bekritzeln.

Da nun der erste Schritt zu einem „abstrakten Kunstwerk“ getan war, ermutigte ich die Kleine weiter zu malen.
Und ich fragte dann auch Nélson ob er gerne die andere Seite des Lesezeichens bemalen würde. Er stimmte freudig zu, und malte mir eines seiner Lieblingsmotive, eine Space Shuttle, auf das Lesezeichen.

Und so kommt es, das ich ein individuelles Lesezeichen jeden Tag bei mir trage und jeden Tag, wenn ich das Buch aufschlage, welches ich gerade lese, denke ich mit „saudade“ an meine zwei Mini-Künstler.

Nélson und Lorena, meine kleinen Künstler, ich liebe Euch von ganzem Herzen!

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