Dienstag, 10. April 2012

Auch ein Günter Grass hat das Recht Blödsinn und Müll zu schreiben


Wie ich heute der hiesigen portugiesischen Presse entnehmen konnte, hat der israelische Staat den deutschen Schriftsteller Günter Grass zur „persona non grata“ erklärt und diesem zukünftig eine Einreise in Israel verboten.

Zu einer „unerwünschten Person“ ist Grass dadurch geworden, weil er vor gut einer Woche mit einem total realitätsfremden „Gedicht“, welches er mit dem Namen „Was gesagt werden muss“ titulierte, einen abstrusen literarischen Feldzug gegen Israel begonnen hat.

Viele seiner Schriftstellerkollegen, Politiker und Künstler weltweit sind von ihm enttäuscht und überrascht.
Andere wiederum sind regelrecht empört und nennen Grass sogar einen Antisemiten und Schreibtischattentäter.

Nun, enttäuscht und überrascht sind wohl nur die, für die Günter Grass immer so etwas wie eine „moralisch-literarische Autorität“ war.
Man kann von der schriftstellerischen Leistung des Literaturnobelpreisträgers halten was man will, seine politischen Ansichten waren schon immer, so finde ich, eher suspekt und kritikwürdig als überraschend.

In meinen Augen war er schon immer ein Demagoge, linksintellektueller Wichtigtuer und Ignorant der immer wieder gerne versucht hat rechte Politpropaganda unter seiner fragwürdigen literarischen Tarnkappe zu verstecken.

Aus ein paar schlecht geschriebenen und sich nicht reimenden Zeilen ist nun ein regelrechtes Politikum geworden.
Schon werden auch Stimmen laut, die verlangen, man möge Günter Grass den Literaturnobelpreis wieder aberkennen.
Ein absoluter Schwachsinn!

Denn so schlecht und absurd sein „Gedicht“ und seine weltfremden Ansichten auch sein mögen:
Fakt ist:
auch ein Günter Grass hat das Recht Blödsinn und Müll zu schreiben!

1 Kommentar:

  1. klar hat er das recht dazu, blödsinn zu schreiben.
    bloß sollte er bitte mit kritik - und dass die kommt, war klar, ihm ganz besonders! - etwas souveräner umgehen. er sollte vor allem nicht behaupten, und das tut er sowohl im gedicht wie in den beiden gut 20 minuten langen interviews (z.b. ard - tom burow), dass israels politik totgeschwiegen würde. das stimmt absolut nicht, man kann jeden tag kritisches in der zeitung über israels politik lesen, und das nicht nur bei uns, sondern auch in den USA und natürlich israel selbst. seine aussage, er müsse jetzt endlich das allgemeine schweigen brechen, ist ebenfalls unsinnig. er ist kein "einsamer rufer in der wüste", ganz und gar nicht.

    wie er mit der kritik umgeht, dass er von gleichgeschalteter presse spricht - nazivokabular, und das von jemandem, der 60 jahre lang geschwiegen hat darüber, dass er mitglied der waffen-ss war - das ist imho der eigentlich "skandal".

    sein "zurückrudern" zwei tage später, er habe nicht israel gemeint, sondern die derzeitige israelische regierung, er würde es jetzt anders formulieren - tja: von einem intellektuellen und literaturnobelpreisträger erwarte ich, dass er vor der veröffentlichung überlegt, was er schreibt.

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