Donnerstag, 12. April 2012

Ein Jahr danach


Heute, auf den Tag genau vor einem Jahr, veränderte sich mein Leben von einem Moment auf den anderen.
Damals, am Morgen des 12. April 2011 stieß mir das bis dahin unerklärlichste und unerwarteste zu, dass ich mir jemals hätte vorstellen können – ich erlitt einen Schlaganfall!

Worte können kaum das beschreiben, wie ich mich an diesem Morgen gefühlt habe, welche Schmerzen und Ängste ich damals hatte.
Dank der schnellen Reaktion zweier Arbeitskollegen, die mir damals beispiellos Erste Hilfe leisteten, konnte das schlimmste gerade noch verhindert werden und ich kam sofort in ein Krankenhaus.

Da lag ich nun, gefesselt an ein Bett mit einer Krankheit, die ich bis dahin nur vom Hörensagen kannte.
Urplötzlich hatte mich diese Krankheit (ich habe über Wochen das Wort „Schlaganfall“ nicht aussprechen können, sondern sprach immer nur von „der Krankheit“) eingeholt.
Die Krankheit hatte mich herausgerissen aus all dem Vertrauten und der ganzen Routine die es bis dahin für mich gab.

So eine Krankheit verändert einem das Leben total.
Sie nimmt einem die Kraft und man bricht unbarmherzig in den gewohnten Lebens- und Arbeitsrhythmus ein.
Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie sich in den ersten Stunden nach dem Schlaganfall die Hilflosigkeit bei mir breit machte.
Wie ich mich alleine und ausgeliefert fühlte und wie ich mich mit aller Macht dagegen aufbegehren wollte, obwohl es einfach nicht ging.

Ja, es war eine ganz schwierige Zeit in meinem Leben die ich da mitmachen musste, denn der Schlaganfall zeigte mir, auf brutalste Art und Weise, die Vergänglichkeit meines Lebens.

Aber Dank meines unerschütterlichen Gottvertrauens, meiner geliebten Familie, meiner treuen Freunde und auch Dank vieler Leser dieses Blogs, konnte ich diese schwere Zeit überstehen und wieder Anschluss finden, an mein gewohntes und normales Leben.

Zu gegebener Zeit habe ich mich damals bei vielen für die lieben Wünsche und die vielen Worte des Trostes und der Kraft bedankt.
Nichtsdestotrotz möchte ich heute, einem Jahr nach einem ganz besonderen Abschnitt in meinem Leben, mit vier Wörtern allen das sagen, was mir am Herzen liegt:

„Danke – vielen, vielen Dank!“

Ângelo Paulo

1 Kommentar:

  1. Hallo Paulo,

    ja, wir können uns sehr gut an diesen Tag erinnern und können nur ausmalen, wie es für Dich war. Für uns aus der Ferne war es auch nicht einfach, da wir nur einen kurzen Anruf bekamen und für 3-4h nicht wußten, wie es Dir ging. Das waren auch für uns sehr schlimme Stunden, weil alles so ungewiß war und die Entfernung einem eine Hilflosigkeit vermittelt hatte.
    Aber umso mehr freut uns jetzt natürlich wie es Dir geht und wie Du in dem letzten Jahr gekämpft hast. Du kannst richtig stolz auf Dich sein, wie Du gekämpft hast und wie weit Du gekommen bist.
    Wir wünschen Dir weiterhin Gottesvertrauen und viel Kraft für Dich und grüßen Dich mit dem Spruch aus dem heutigen Losungswort:

    Du, HERR, bist meine Leuchte; der HERR macht meine Finsternis licht.

    (2.Samuel 22,29)

    Christus spricht: Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.

    (Johannes 12,46)

    Alles Liebe von Deiner Schwester Carla mit Egbert und Kindern

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