Dienstag, 26. Oktober 2010
Die Höhlen der Mönchsrobben
Verlässt man Funchal in westlicher Richtung und fährt zunächst etwas abseits vom Meer auf der prächtige Ausblicke bietenden Estrada Monumental, vorbei am Lido, an dem ich so viele schöne Erinnerungen, noch von meinem ersten Besuch auf Madeira habe, dann kommt man, nach noch nicht einmal 3 km, in das kleine, malerisch gelegene Fischerstädtchen Câmara de Lobos.
Câmara de Lobos (dt.: Mönchsrobbenhöhle) ist das madeirensische Fischerstädtchen schlechthin, sehr pittoresk.
Benannt wurde der Ort nach den Mönchsrobben (port.: Lobos maritimos / lat.: Monachus monachus) die sich zur Zeit der Entdeckung der Insel durch João Gonçalves Zarco hier zu tausenden rumtummelten, und in den nahen Höhlen der Felsenküste Schutz suchten.
Der Ort, einer der ältesten Siedlungen der Insel, erlangte aus dreierlei Gründen Berühmtheit.
Zum einen ist Câmara de Lobos vor allem wegen seiner Fischer bekannt.
Hier wird, zum größten Teil, der berühmte Peixe-espada preto (dt.: „Schwarzer Degenfisch / lat.: Aphanopus carbo) gefischt.
Dieser Fisch kommt nur in den Gewässern Madeiras und in den Meeren vor Japan vor. Er wird aus einer Tiefe von bis zu 1500 m gefischt und ist sehr schmackhaft.
Außerdem fischen die Fischer dieses kleinen Ortes unter anderem noch den Kabeljau, den sie dann im Hafen zum trocknen aufhängen.
Des Weiteren ist Câmara de Lobos für seinen ausgezeichneten Madeirawein bekannt. Der Wein, der auf den Terrassen der Umgebung wächst, vor allem um den Ortsteil Estreito de Câmara de Lobos, zählt zu den besten Sorten der Insel.
Und zu guter Letzt ist Câmara de Lobos dafür bekannt, das der ehemalige britische Premierminister Sir Winston Churchill, hier mehrmals zum Urlaub verweilte, und der Ort als Lieblingsmotiv für den Hobbymaler als Inspiration herhalten musste.
Unweit des Ortes liegt Cabo Girão, mit 580 m die höchste Steilklippe Europas, und die zweithöchste der Welt.
Hier am Cabo Girão sind auch die Höhlen, in denen sich ehemals die Mönchsrobben aufhielten. Von ihnen gibt es heute leider nur noch sehr, sehr wenige.
Eine einzige Familienpopulation, ca. 30 Tiere, hat sich bis in unsere Zeit hinübergerettet. Sie lebt heute, weit von Câmara de Lobos entfert, auf den Ilhas Desertas, die heute ein Naturschutzgebiet sind.
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