Dienstag, 6. April 2010

Port is not english


Ich wurde vor Tagen von einem Arbeitskollegen gefragt warum denn alle Portweine in Portugal englische Namen tragen.
Ich habe ihm geantwortet, dass den Winzern vor über 300 Jahren, als der Portwein seine Geburt hatte, einfach die portugiesischen Namen ausgegangen wären und sie sich damals schon einmal auf die Globalisierung von heute einstellen wollten.

Natürlich ist das Humbug und ich habe ihm auch nur solch eine Antwort gegeben, weil wir kalendarisch den 01. April hatten.
Hier nun aber, im Rahmen dieses Blogs, die richtige Antwort auf diese sehr interessante Frage, die mir gestellt wurde:

Also, zu aller erst stimmt es nicht, dass alle Portweine englische Namen tragen.
Nein, es gibt viele Portweine aus ursprünglich portugiesischem Hause, wie z.B. den Ferreira, den Fonseca und den Calém. Genauso wie die Portweine von Quinta do Noval, Manoel de Poças, Rebello Valente oder Ramos-Pinto.
Alles angesehne und geschichtsträchtige Namen portugiesischer Portweinherstellerfamilien.

Aber es ist schon wahr, dass es auch viele englische Portweinwinzer gab und gibt.
Das hat aber einen geschichtlichen Hintergrund.
Im Jahre 1654 schlossen Portugiesen und Engländer den Vertrag von Westminster (port.: Tratado de Westminster) ab. Dieser Vertrag gewährte den Briten in Nordportugal zahlreiche Handelssonderrechte.
Diese Sonderechte waren so groß, das die Briten den Norden Portugals fast als eine englische Kolonie ansahen, was sie ja theoretisch nun auch war.
Zahlreiche englische Weinhändler und Kaufleute ließen sich damals an der Küste ihres neuen „Hoheitsgebietes“ nieder, und der Handel mit dem britischen Mutterland wurde privilegiert.
Der Wein, der von Porto aus nach England verschifft wurde, hieß von da an Portwein, obwohl der nur wenig mit dem heutigen Portwein gemein hatte.

Aber die Namen der britischen Familien, die sich damals als Kaufleute und Winzer im Tal des Douro niederließen, sind bis heute unverändert geblieben, auch wenn sie alle heute dann doch eher portugiesisch als britisch sind.

Und so kommt es, das Portugals Exportschlager Nr. 1 oftmals englische Namen trägt, wie die Namen Taylor, Warre, Croft und Sandeman (alle schon im 18. Jahrhundert gegründet!). Und natürlich haben auch die Familien Graham, Dow und Cockburn einen großen Anteil an der Produktion des Portweins gehabt und haben ihn immer noch.
Nicht zu vergessen die Familien Gould, Quarles Harris und Smith Woodhouse.

Aber auch die Niederländer haben damals, vor 300 Jahren, Portweinhäuser gegründet, die bis heute überdauert haben. Namentlich sind hier die Häuser Niepoort, Kopke (eine deutsch-niederländische Familie) und Andresen zu erwähnen.

In welchen Familien auch immer diese leckeren Weine ihren Ursprung haben, wichtig ist nur eins: sie erfreuen sich alle nicht nur einer langen Tradition, sondern sie stehen auch heute noch alle hoch im Kurs!

1 Kommentar:

  1. Erst mal wollte ich anmerken schöner Blog!
    Und du hast recht Portugal kam zum Portwein, durch die Liebe der Engl. zu ihrem (Five Hour Tea and Sherry) und ihrer Liebe zum Krieg. Denn als Sie mal wieder im Krieg mit Spanien lagen und diese Sie mit einen Sherry Embargo belegten. Mussten Sie sich was einfallen lassen .Um wieder wie gewohnt, zum Nachmittags Tea ihren geliebten Sherry zu trinken denn Sie zu Unmengen bis dato aus Spanien bezogen. Was kam da Nähr als sich von den Portugiesen ihren Schutz gegenüber Spanien mal wieder süßlich bezahlen zu lassen und so kamen Sie in das Gebiet des Douro das vom Klima her für die Sherry ( Der übrigens mit den Phönizier nach Spanien kam ) Produktion sehr reizvoll war. Und so wurde aus dem Phönizischen Cera , der beliebte Portwein .

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