In den letzten
Adventwochenenden habe ich hier in meinem Blog drei Rezepte vorgestellt, die in
unserer Familie zu Weihnachten immer ankommen.
Da waren zum einen
das Rezept für frittierte Kürbiskrapfen (port.: filhóses), dann das Rezept für
Süßkartoffelnocken (port.: broas de batata doce) und letzte Woche das Rezept
für Milchfadennudeln (port.: aletria).
Nun, Kürbis,
Süßkartoffeln und Fadennudeln sind vielleicht nicht gerade die typischsten
Zutaten in der deutschen Weihnachtsbäckerei, aber es muss ja auch nicht immer
Vanille, Mandeln und Anis sein – obwohl diese Zutaten auch hier in Portugal
sehr beliebt sind.
Das heutige Rezept
zum Vierten Advent, das ich von meiner Mutter Luisa habe und das ich hier
vorstellen will, heißen bei uns zu Hause „Fatias embriagadas“, besteht aus
Weißbrotscheiben und ist im Grunde auch in Deutschland bekannt, da allerdings
unter dem Namen „Arme Ritter“.
Während aber in
Deutschland die Weißbrotscheiben für die „Arme Ritter“ traditionell in Milch eingeweicht
werden, bevor sie frittiert werden – eine Variante die auch hier in Portugal sehr
beliebt ist – werden die „ fatias“ (port.: Scheiben) bei uns zu Hause anstatt
in Milch in Rot- oder Weißwein eingetaucht (port.: embriagadas = dt.: angeheitert,
feuchtfröhlich, berauscht, beschwipst).
Hier nun also ein
traditionelles portugiesisches Weihnachtsrezept zum Vierten Advent:
Fatias embriagadas,
die angeheiterten Scheiben
Zutaten
Zutaten
400 g Weißbrot (2
oder 3 Tage alt)
10 dl Rot- oder Weißwein
200 g Honig
400 g Zucker
1 oder 2 Zimtstangen
1 große Zitroneschale
10 Eier
Olivenöl oder
Bratfett zum frittieren
Zucker und Zimt zum
bestreue
1. den Rot- oder Weißwein mit dem Zucker, den Zimtstangen, dem Honig und der Zitronenschale erhitzen aber nicht kochen (anstatt den Wein mit den Zutaten aufzukochen, kann man auch Wein mit Glühweingewürz erhitzen oder aber Portwein verwenden)
2. nach dem erhitzen den Wein etwa ½ Stunde ziehen und etwas abkühlen lassen
3. dann das Weißbrot in fingerdicke Scheiben schneiden (man kann hier auch einfach Toast- oder Baguettescheiben nehmen)
4. nun die Brotscheiben in den Wein eintauchen und diese den Wein aufsaugen lassen
5. dann die „angeheiterten“ Brotscheiben durch die leicht geschlagenen Eier eintauchend durchschwenken
6. nun die in Wein und Eier eingetauchten Brotscheiben in Olivenöl oder Bratfett in einer Pfanne von beiden Seiten knusprig frittieren
7. dann die goldgelb frittierten Brotscheiben in einen Teller legen und mit viel Zucker und Zimt bestreuen
1. den Rot- oder Weißwein mit dem Zucker, den Zimtstangen, dem Honig und der Zitronenschale erhitzen aber nicht kochen (anstatt den Wein mit den Zutaten aufzukochen, kann man auch Wein mit Glühweingewürz erhitzen oder aber Portwein verwenden)
2. nach dem erhitzen den Wein etwa ½ Stunde ziehen und etwas abkühlen lassen
3. dann das Weißbrot in fingerdicke Scheiben schneiden (man kann hier auch einfach Toast- oder Baguettescheiben nehmen)
4. nun die Brotscheiben in den Wein eintauchen und diese den Wein aufsaugen lassen
5. dann die „angeheiterten“ Brotscheiben durch die leicht geschlagenen Eier eintauchend durchschwenken
6. nun die in Wein und Eier eingetauchten Brotscheiben in Olivenöl oder Bratfett in einer Pfanne von beiden Seiten knusprig frittieren
7. dann die goldgelb frittierten Brotscheiben in einen Teller legen und mit viel Zucker und Zimt bestreuen
Fatias douradas (dt.: goldene Scheiben), eingelegte und dann frittierte Brotscheiben, waren schon bei den Römern bekannt als sie Lusitanien – das heutige Portugal – eroberten.
Die älteste in
Portugal bekannte Erwähnung dieser einfachen Süßspeise findet man in dem
Kochbuch „Arte de cozina, pasteleria, vizcocheria y conserveria“ (dt.: Die
Kunst des Kochens, Konditierens, Backens und Konservierens) des Kochs Francisco
Martinez Motiño. Motiño war Küchenchef am Hofe des spanischen Königs Felipes III,
der damals in Personalunion gleichzeitig auch König Filipe II von Portugal war.
Es gibt hierzulande sehr
viele Rezepte dieser traditionellen Weihnachtssüßspeise, aber die Variante mit
gesüßtem Würzwein ist in unserer Familie am beliebtesten.
Allen Lesern meines
Blogs und all meinen Freunden wünsche ich einen schönen und leckeren Vierten
Advent!
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