Samstag, 22. Oktober 2011

Schwarzer Humor


Am gestrigen Freitag fand um 19 Uhr in der Aula der Deutschen Schule in Lissabon eine Aufführung des Pastorenkabaretts „Schwarzer Humor“ statt.
Die Kabarettistengruppe wurde im Jahre 2003 im norddeutschen Brake von den örtlichen Pastoren der vier Kirchengemeinden der Stadt Brake an der Weser gegründet.
Die lustige Truppe setzet sich aus Anke und Stefan Stalling, beide heute evangelische Pastoren in Lissabon, Katja Waldschmidt, Pastoralreferentin im Ammerland, Andreas Technow, Pastor in Brake, Stephan Bohlen, Pastor in Zwischnahn und seiner Ehefrau, der Standesbeamtin Petra Bohlen, zusammen.

Von den sechs Kabarettsmitgliedern lebt und arbeitet heute nur noch einer in Brake.
Die anderen fünf hat es hinaus in die weite Welt verschlagen. Nichtsdestotrotz kamen die Kabarettisten nun wieder zusammen um ihr humorvolles und satirisches Können zu präsentieren.

Solch ein besonderer Anlass sind die diesjährigen Feierlichkeiten der Deutschen Evangelischen Kirche zu Lissabon, die vor 250 Jahren gegründet worden ist.
Mit ihrem Programm „We´ll be black soon“, das eine gelungene und bunte Mischung aus originellen Sketchen und Liedern ist, beschenkten sie gestern Abend das gutgelaunte Publikum.

Mit einem Grußwort von Frau Dr. Margot Käßmann, der ehemaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, die eine kurze und humorvolle Rede zum Thema „Humor in der Kirche“ hielt, begann der Kabarettabend.
Insgesamt 14 Lieder und Sketche gaben „Schwarzer Humor“ zum
Besten.

Besonders gut gefallen hat mir gestern Abend das Stück „Schöne neue Welt“, in dem Anke Stalling, Andreas Technow und Katja Waldschmied den immer stärker werdenden Einfluss der digitalen Medien in unserer heutigen schnelllebigen Zeit „anprangern“.
Auch das Stück „Der Pappst“, in dem Stefan Stalling dem sehr jungen Nachwuchskabarettisten Frederico Dias de Cunha in einem Zwiegespräch versucht den Beruf und Sinn eines Papstes zu erklären, fand ich köstlich.
Aber vor allen Dingen in dem Stück „Von Vorbildern“, in dem die Vorbildsfunktionen eines Fritz Walters, eines Lothar Matthäus, eines Helmut Schmidts, einer Angela Merkel und noch vielen anderen mehr, satirisch darstellt wurde, brillierte Stefan Stalling mit einem humorvollen Soloauftritt.

Musikalisch unterstützt wurden die Kabarettisten von „De Prinze“, einer an der Deutschen Schule gegründeten Band, ohne deren Mitwirkung der Abend niemals so peppig geworden wäre.

Wie alle Aufführungen und Konzerte die von der Deutschen Evangelischen Kirche in Lissabon organisiert werden, war auch der gestrige Eintritt frei.
Wer aber wollte, konnte am Ausgang eine Spende hinterlassen, die für die zwei Sozialprojekte gedacht sind, die seit Jahren von der Evangelischen Kirchengemeinde Lissabons unterstützt werden.

Es sind dies der „Centro de Apoio Social Pisão da Santa Casa da Misericórdia” in Cascais, in dessen Einrichtungen zurzeit etwa 330 obdachlose, und zum teil psychisch kranke, Männer und Frauen betreut werden und das Sozialzentrum „Serviços Sociais do Bairro da Serafina“ in Lissabon, das einen Altenpflegeheim, einen Kindergarten, eine Jugendbetreuung und ein Essen-auf-Räder für täglich 650 Personen unterhält.

„Schwarzer Humor“ hat gestern für einen gelungenen und spaßigen Kabarettabend gesorgt.
Bleibt nur zu hoffen das die Worte, die der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates zu Lissabon, Stephan Stieb, am Schluss zur Verabschiedung sagte, nicht ungehört bleiben:

„Also, das müssen wir unbedingt bald wiederholen!“

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen