Montag, 26. September 2011

Miradouro de Santa Luzia





In meinem Beitrag „Verwahrloster Aussichtspunkt“, vom gestrigen 25.09.2011, habe ich mich verärgert über den augenblicklichen Zustand des „Miradouro de Santa Luzia“ (port.: „Aussichtspunkt von Santa Luzia“) geäußert und auch ein paar Fotos vom selbigen veröffentlicht.

Heute will ich einmal hier erzählen und zeigen wie schön der Miradouro, der im Stadtteil Santiago liegt, vor ein paar Jahren noch war.

Wie schon hier im Blog erwähnt, ist der Miradouro de Santa Luzia einmal einer der schönsten Aussichtspunkte der Stadt gewesen.
Sowohl der Miradouro und der kleine Park Jardim de Julio de Castilho, der an ihm grenzt, als auch die Kirche die dem Platz den Namen gegeben hat, sind sehr heruntergekommen.

Nichtsdestotrotz hat man von hier eine überragende Sicht über die Alfama und den Tejo. Von Links nach Rechts sind von hier aus die weiße Kuppel des Pantheon und die weißen Türme der Kirchen Igreja de Santo Estêvão und Igreja de São Miguel zu sehen.
Die wunderschöne Aussicht ist teilweise geblieben, aber vieles was der Miradouro einstmals zu bieten hatte, ist leider verloren gegangen.

So gab es einmal in dem Jardim de Julio de Castilho eine kleine Bibliothek in der man z.B. immer die jeweiligen Tageszeitungen lesen konnte.
Diese kleine Bibliothek ist heute leider geschlossen.

Auch die kleine Kirche Igreja de Santa Luzia, die ursprünglich im 12. Jahrhundert von Rittern des Malteserordens errichtet wurde und die auf den Grundmauern der maurischen Burgbefestigung steht, befindet sich die meiste Zeit über für die Öffentlichkeit verschlossen.
An der südlichen Außenmauer der Kirche sind zwei bemerkenswerte Azulejogemälde (port.: painéis de azulejos) von der Azulejofabrik Viúva aus der Stadt Lamego angebracht.
Beide Gemälde stammen aus dem späteren 20. Jahrhundert.
Das eine Azulejogemälde zeigt die Praça do Comércio vor dem großen Erdbeben im Jahre 1755 und das andere stellt die Eroberung Lissabons durch die Truppen des portugiesischen Königs Afonso Henriques dar.

Hätte der Namensgeber des kleinen Parks, der Schriftsteller Julio de Castilho, der einige bedeutende Werke über seine Heimatstadt geschrieben hat, geahnt wie heruntergekommen einmal dieser Ort sein würde, ich glaube er hätte niemals so von Lissabon geschwärmt und so positiv über diese Stadt geschrieben!

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