Dienstag, 21. September 2010
Botanischer Garten der Lissabonner Universität
Heute bin ich mal wieder an der Rua da Escola Politécnica, am Botanischen Garten, vorbeigelaufen, eine wahre Grünoase inmitten meiner Heimatstadt.
Der Botanische Garten der Politechnischen Universität von Lissabon (port.: Jardim Botânico da Universidade Politécnica de Lisboa), unweit des Rato gelegen, darf nicht mit dem Tropischen Botanischen Garten (port.: Jardim Botânico Tropical) im Stadtteil Belém verwechselt werden (bitte lesen sie hierfür auch mein post vom 13. Januar 2010 „Jardim Botânico Tropical: Der Park).
Es handelt sich hierbei um verschiedene botanische Gärten.
Das letzte Mal das ich im Botanischen Garten der Lissabonner Universität war, war diesen Sommer, zusammen mit meinem Neffen Nelson, der Hobbybotaniker ist, und meiner Nichte Lorena.
Dort bestaunten wir die seltenen Zedern, Araukarien, Palmen, die riesigen Kakteen und die vielen, vielen Schmetterlinge.
Gegründet wurde der Park im Jahre 1873 von der botanischen Fakultät der Universität um den Studenten die Möglichkeit zu geben, „echte“ Anschauungsobjekte zu haben.
Denn bis dahin besaß die Fakultät für Botanik nur getrocknete und gepresste Blumen, Blätter, Früchte und Blühten als Anschauungsmaterial.
Dank des Lissabonner Klimas gedieh der Garten nach wenigen Jahren überaus üppig, so dass er im Jahre 1878 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.
Der erste Gärtner, der für die Anpflanzung und die Gestaltung des Botanischen Gartens zuständig war, war der deutsche Landschaftsgärtner (port.: jardineiro-paisagista) Edmund Göze.
Von König Luis I persönlich von Deutschland nach Lissabon geholt, pflanzte Göze eigenhändig die ersten Gummibäume und Palmen des Gartens.
Er gab dem Botanischen Park das Gesicht, welches er heute, nach 150 Jahren, noch hat.
Der Nachfolger von Edmung Göze wurde 1876 der französische Botaniker Jules Daveau. Sein größtes Werk ist die Palmenpromenade am Eingang des Botanischen Gartens, den jeder Besucher heute noch durchschreiten muss.
Auf dem 4 h großen Gelände finden sich Bäume, Sträucher und Pflanzen aus allen Erdteilen der Welt, vor allem aus den ehemaligen portugiesischen Überseegebieten Brasilien, Afrika, Indien und Timor, aber auch aus Neuseeland, Australien, Japan und China.
Zum Botanischen Garten gehört ein großes Gewächshaus, in dem subtropische Pflanzen großgezogen werden, ein Samenhaus, in dessen Regalen und Schubladen die größte Blumen- und Baumsamensammlung Portugals existiert und ein in Europa einzigartiges Schmetterlingshaus (zum Schmetterlingshaus werde ich in einem baldigen post mehr schreiben!).
Die Sammlung der botanischen Fakultät besitzt unvorstellbare Schätze, die leider uns normalsterblichen nicht zugänglich sind.
Ein Besuch des Botanischen Gartens lohnt sich aber allemal.
Auch jetzt im nahenden Herbst!
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