Montag, 21. Dezember 2009

Feierabendbier






Am letzten Freitag, nach der Arbeit, gingen meine Arbeitskollegen Yves und David und ich, wie man so schön in Deutschland sagt, noch „einen trinken“, oder wie man es auf Portugiesisch sagen würde „fomos beber um cópo“.

Aber bevor wir in die Kneipe gingen, haben wir vorher im Martim Moniz vorbeigeschaut, um dort im „Ali Babas Kebab Haus“ einen Döner zu uns zu nehmen, der uns auch sehr gut geschmeckt hat.

Nachdem wir feste Nahrung zu uns genommen hatten, gingen wir nun weiter, um endlich die „flüssige Nahrung“ zu uns zu nehmen.
Wir fingen mit dem trinken einer „Ginjinha“ an, im Largo de São Domingos (lesen sie bitte hierzu auch meinen post vom 01. August 2009), unweit des Rossio.
Dann gingen wir weiter zum Cais do Sodré, wo wir in die „British Bar“, in der Rua Bernardino Costa 52, einkehrten und uns ein „Ginger-Beer“ gönnten.
David und Yves kannten noch kein „Ginger-Beer“, waren aber von dem Gebräu angenehm überrascht.

Ginger Beer (dt.: Ingwerbier / port.: cerveja de gengibre) ist eine erfrischende Biersorte, bei dem in erster Linie Ingwer (engl. Ginger) und Zitronen verwendet werden.
Ginger Beer war ehemals ein sehr stark alkoholisches Getränk, mit für gewöhnlich 11% Alkoholgehalt und mehr. Heute aber, hat Ginger Beer nicht mehr als 2% oder 3%.
Die Ursprünge von Ginger Beer gehen bis ins 18. Jahrhundert zurück. Schon damals wurde es von England vor allem in seine nordamerikanischen Kolonien exportiert.
Später, durch die Prohibition in den USA, von 1919-33, schwand die Bedeutung des Ginger Beers stark.
Damals gab es weltweit über 300 US-amerikanische, über 1000 kanadische und etwa 3000 britische Ginger-Beer-Brauereien. Heute gibt es leider weltweit nur noch 12 Ginger-Beer-Brauereien. Und eine von ihnen versorgt die „British Bar“ im Cais do Sodré regelmäßig mit diesem „Zaubertrank“.
Bleibt nur zu hoffen das dem noch lange so bleibt, denn die „British Bar“ in Lissabon ist eines der wenigen Orte in Portugal in dem man dieses spritzige Bier trinken kann.

Nach dem Genuss des Ginger Beers, und nach dem wir die ganze Zeit gestanden hatten, beschlossen wir ein paar Schritte weiterzugehen und in die Kneipe „O´Gillins“ einzukehren, einem Irish Pub in der Rua Remolares 8/10.
Dort konnte dann David endlich sein geliebtes „Guinness Beer“ zu sich nehmen und Yves und ich versuchten ein „Kilkenny Beer“.
Kilkenny Beer stammte ursprünglich aus der gleichnamigen Irischen Grafschaft Kilkenny, und ist ein rotes Ale Beer, das etwas herber schmeckt als das gewöhnliche Guinness Beer.

Später kam noch Elena dazu, Yves Freundin, und trank noch ein Bierchen mit uns.
Wir hatten einen schönen Abend, interessante Gespräche und wir haben uns vorgenommen, wenn zeitlich möglich, diesen Kneipengang ein oder zwei Mal im Monat zu wiederholen.

Wer also mal mit Yves, David oder mir an einem Tisch sitzen will, der kann es ja mal zukünftig versuchen, an einem Freitagabend in der „British Bar“ oder im „O´Gillins Irish Pub“ uns zu treffen.

Und noch etwas, falls sich einer fragen sollte, warum sich ausgerechnet um den Cais do Sodré so viele englische und irische Kneipen befinden (immerhin heute noch sieben), dem sei gesagt, das es früher noch viele mehr waren.
Ende des 19. Jahrhunderts gab es um den Cais do Sodré über 50 solcher Kneipen und Pubs.

Das hatte damit zutun, dass es früher prozentual eine Menge englischer und irischer Schiffe gab, die den Lissabonner Hafen ansteuerten, und am Cais do Sodré ankerten.
Und um den berühmtberüchtigten Durst der englischen und irischen Matrosen zu stillen, gab es dementsprechend diese Menge an Pubs.
Heutzutage fahren leider nicht mehr so viele englische, schottische und irische Schiffe Lissabon an, aber einige Pubs und die Trinkkultur der britischen Inselbewohner sind uns zum Glück erhalten geblieben.

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