Heute hatten wir hier
in Lissabon einen schönen sonnigen und recht warmen Tag.
Als Mitte des Monats
meine Freundin Vanda in Portugal war, um hier ein paar Tage Urlaub an der
Algarve zu machen, hatte sie mit dem Wetter weniger Glück, denn sie hat
ziemlich regnerische, windige und leider auch kalte Urlaubstage abbekommen.
Als Vanda sich bei
mir telefonisch über das Wetter beschwerte – als ob ich beim portugiesischen
Wetterdienst arbeiten würde und daher für das schlechte Wetter zuständig wäre –
gab ich ihr zum Trost als Antwort eine uralte portugiesische Bauernweisheit mit
auf dem Weg:
„Abril, águas mil!“ –
was ins deutsche übersetzt soviel heißt wie „Im Monat April, mach dich auf viel
Wasser gefasst!“, d.h. der April gilt auch hierzulande als ein sehr unbeständiger
und beim Wetter sehr unzuverlässiger Monat.
Heute bin ich von meinem
Leser Peter, der dieses Jahr einen zweiwöchigen Urlaub hier in Portugal plant, gefragt
worden welche die beste Reisezeit wäre, um in Portugal „so richtig geiles
Wetter“ abzubekommen.
Nun, in Zeiten
globaler Erderwärmung und extremen Klimawandel lässt sich leider nicht mehr so
genau sagen, wie das Wetter am nächsten Tag, nächste Woche oder im nächsten
Monat hierzulande sein wird.
Das war früher
einfacher.
Da gab es hier in
Portugal zuverlässig einen Frühling, einen Sommer, etwas Herbst und kaum einen
Winter.
Aber heute ist das
leider alles nicht mehr so eindeutig wie früher.
Meine Verbindungen zu
Petrus sind in letzter Zeit nicht die allerbesten, aber ich glaube sagen zu
dürfen das für gewöhnlich eine Rundfahrt durch Portugal, einen Aufenthalt an
der Südküste oder auch einen Kulturtrip nach Lissabon sich der Frühling und der
Herbst am besten anbieten, so etwa von März bis Anfang Juni sowie von Anfang
September bis Anfang November.
An der Algarve kann
man im Regelfall in diesen Monaten mit einem angenehm warmen und recht
beständigen Wetter rechnen; es ist jedoch nie auszuschließen, dass es auch mal
einige Tage lang recht heftig regnet – man frage die leidgeprüfte Vanda…
Wer einen Badeurlaub
an der westlichen Atlantikküste plant, sollte den Hochsommer als Reisezeit
wählen.
Ein beständig kräftig
wehender Wind sorgt dafür, dass es nie zu heiß wird.
Im Norden bleiben
selbst im Juli und August manchmal Regenfälle nicht aus und außerhalb der
Algarve erreichen die Wassertemperaturen nur sehr selten die 18°C.
Erträglich ist ein
Aufenthalt im Hochsommer eigentlich nur an der Algarve, wo die
Höchsttemperaturen selten über 35°C steigen.
Da jedoch in Portugal
die Sommermonate die Zeit des stärksten Reiseverkehrs sind, wird sich mancher
im Gedränge an der Algarve und vor allem in den Seebädern um Lissabon herum
nicht mehr so recht wohl fühlen.
Die portugiesische
Südküste hat ein sehr wintermildes Klima. Die Tiefsttemperaturen sinken nur
kurzzeitig unter 10°C; an einem geschützten Plätzchen kann man hier selbst im
Dezember und Januar die Sonnenstrahlen genießen.
Da das Klima auf Madeira
das ganze Jahr über mild bis subtropisch ist, wählen viele auch hierzulande die
Atlantikinsel als Winter- und Frühjahrsreiseziel.
Sogar in den
Wintermonaten sinkt die Temperatur in Funchal nur sehr, sehr selten unter 12°C,
die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 22°C.
Man muss damit
rechnen, dass es hin und wieder regnet, meist handelt es sich jedoch um Schauer
von kurzer Dauer.
Das Wasser ist selten
kälter als 18°C.
Im Sommerhalbjahr
sind die Niederschläge deutlich geringer; die höchsten
Durchschnittstemperaturen werden in Funchal im August mit gut 25°C erreicht.
Dank des nach der
Azorengruppe benannten Azorenhochs, macht es kaum einen Unterschied ob man im
Hochsommer oder im Winter auf die Azoren reist.
Da die Inselgruppe im
Bereich des Golfstroms liegt, hat sie das ganze Jahr über ein gleichmäßig
mildes Klima, mit durchschnittlich 22°C.
Dennoch darf man auf
den Azoren keinesfalls mit beständig schönem Wetter rechnen. Im Gegenteil, es
ist ganz normal das man auf den Inseln an einem einzigen Tag die vier
Jahreszeiten erleben kann.
Die hohen
Niederschläge verteilen sich auf das ganze Jahr, zudem sind die Azoren
ebenfalls das ganze Jahr beständigen Winden ausgesetzt.
Aber ob es nun regnet
oder die Sonne scheint, man sollte einen Besuch in Portugal – außer man hat wie
meine Freundin Vanda einen Badeurlaub geplant – nie vom Wetter abhängig machen.
Im Grunde genommen
gibt es kein schlechtes Wetter, sondern nur verschiedene Arten von gutem
Wetter!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen