Mittwoch, 29. April 2015

Es gibt kein schlechtes Wetter, nur verschiedene Arten von gutem Wetter!


Heute hatten wir hier in Lissabon einen schönen sonnigen und recht warmen Tag.
Als Mitte des Monats meine Freundin Vanda in Portugal war, um hier ein paar Tage Urlaub an der Algarve zu machen, hatte sie mit dem Wetter weniger Glück, denn sie hat ziemlich regnerische, windige und leider auch kalte Urlaubstage abbekommen.

Als Vanda sich bei mir telefonisch über das Wetter beschwerte – als ob ich beim portugiesischen Wetterdienst arbeiten würde und daher für das schlechte Wetter zuständig wäre – gab ich ihr zum Trost als Antwort eine uralte portugiesische Bauernweisheit mit auf dem Weg:

„Abril, águas mil!“ – was ins deutsche übersetzt soviel heißt wie „Im Monat April, mach dich auf viel Wasser gefasst!“, d.h. der April gilt auch hierzulande als ein sehr unbeständiger und beim Wetter sehr unzuverlässiger Monat.

Heute bin ich von meinem Leser Peter, der dieses Jahr einen zweiwöchigen Urlaub hier in Portugal plant, gefragt worden welche die beste Reisezeit wäre, um in Portugal „so richtig geiles Wetter“ abzubekommen.

Nun, in Zeiten globaler Erderwärmung und extremen Klimawandel lässt sich leider nicht mehr so genau sagen, wie das Wetter am nächsten Tag, nächste Woche oder im nächsten Monat hierzulande sein wird.
Das war früher einfacher.
Da gab es hier in Portugal zuverlässig einen Frühling, einen Sommer, etwas Herbst und kaum einen Winter.
Aber heute ist das leider alles nicht mehr so eindeutig wie früher.

Meine Verbindungen zu Petrus sind in letzter Zeit nicht die allerbesten, aber ich glaube sagen zu dürfen das für gewöhnlich eine Rundfahrt durch Portugal, einen Aufenthalt an der Südküste oder auch einen Kulturtrip nach Lissabon sich der Frühling und der Herbst am besten anbieten, so etwa von März bis Anfang Juni sowie von Anfang September bis Anfang November.
An der Algarve kann man im Regelfall in diesen Monaten mit einem angenehm warmen und recht beständigen Wetter rechnen; es ist jedoch nie auszuschließen, dass es auch mal einige Tage lang recht heftig regnet – man frage die leidgeprüfte Vanda…

Wer einen Badeurlaub an der westlichen Atlantikküste plant, sollte den Hochsommer als Reisezeit wählen.
Ein beständig kräftig wehender Wind sorgt dafür, dass es nie zu heiß wird.
Im Norden bleiben selbst im Juli und August manchmal Regenfälle nicht aus und außerhalb der Algarve erreichen die Wassertemperaturen nur sehr selten die 18°C.
Erträglich ist ein Aufenthalt im Hochsommer eigentlich nur an der Algarve, wo die Höchsttemperaturen selten über 35°C steigen.
Da jedoch in Portugal die Sommermonate die Zeit des stärksten Reiseverkehrs sind, wird sich mancher im Gedränge an der Algarve und vor allem in den Seebädern um Lissabon herum nicht mehr so recht wohl fühlen.
Die portugiesische Südküste hat ein sehr wintermildes Klima. Die Tiefsttemperaturen sinken nur kurzzeitig unter 10°C; an einem geschützten Plätzchen kann man hier selbst im Dezember und Januar die Sonnenstrahlen genießen.

Da das Klima auf Madeira das ganze Jahr über mild bis subtropisch ist, wählen viele auch hierzulande die Atlantikinsel als Winter- und Frühjahrsreiseziel.
Sogar in den Wintermonaten sinkt die Temperatur in Funchal nur sehr, sehr selten unter 12°C, die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 22°C.
Man muss damit rechnen, dass es hin und wieder regnet, meist handelt es sich jedoch um Schauer von kurzer Dauer.
Das Wasser ist selten kälter als 18°C.
Im Sommerhalbjahr sind die Niederschläge deutlich geringer; die höchsten Durchschnittstemperaturen werden in Funchal im August mit gut 25°C erreicht.

Dank des nach der Azorengruppe benannten Azorenhochs, macht es kaum einen Unterschied ob man im Hochsommer oder im Winter auf die Azoren reist.
Da die Inselgruppe im Bereich des Golfstroms liegt, hat sie das ganze Jahr über ein gleichmäßig mildes Klima, mit durchschnittlich 22°C.
Dennoch darf man auf den Azoren keinesfalls mit beständig schönem Wetter rechnen. Im Gegenteil, es ist ganz normal das man auf den Inseln an einem einzigen Tag die vier Jahreszeiten erleben kann.
Die hohen Niederschläge verteilen sich auf das ganze Jahr, zudem sind die Azoren ebenfalls das ganze Jahr beständigen Winden ausgesetzt.

Aber ob es nun regnet oder die Sonne scheint, man sollte einen Besuch in Portugal – außer man hat wie meine Freundin Vanda einen Badeurlaub geplant – nie vom Wetter abhängig machen.
Im Grunde genommen gibt es kein schlechtes Wetter, sondern nur verschiedene Arten von gutem Wetter!

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