In meinem vorherigen
Blogeintrag „Der Folar – das portugiesische Osterbrot“, vom 02. April 2015,
schreibe ich über den traditionellen Folar, eine Backware die zu Ostern auf
keinem Tisch hierzulande fehlen darf.
Nachdem mich nun
einige Interessierte angeschrieben und mich nach einem Rezept des Folar gefragt
haben, habe ich den heutigen Nachmittag dahingehend verwendet, um ein altes
Familienrezept dieses typischen portugiesischen Osterbrotes ins Deutsche zu
übersetzen (habe ja sonst nichts zu tun an Karfreitag ;-)
Dieses Backrezept,
das ich hier niederschreibe, ist aus dem Backbuch meiner Tante Aida,
einer Großtante meiner Mutter.
Er ist nur einer von
vielen Folar-Rezepten die es hierzulande gibt, denn schließlich hat ja jede
portugiesische Region, ja gar jede portugiesische Familie, ein anderes Rezept
dieses süßen Brotes.
Hier nun also das
Folar-Rezept meiner Großtante Aida:
Folar – portugiesisches Osterbrot
Zutaten:
1 kg Weizenmehl
70 g Bäckerhefe
250 g Zucker
200 g Schweineschmalz
oder Margarine
250 g Rosinen
6 Eier
2 dl lauwarme Milch
2 dl lauwarmes Wasser
1 Messerspitze Salz
etwas geriebene
Zitronen- oder Orangenschale
Zimt und Gewürzanis
nach Geschmack
1 bis 4 hart gekochte
Eier mit Schale, zur Dekoration
- Zu aller erst die Hefe in etwas
lauwarmer Wasser auflösen und mit ein wenig Mehl zu einem Vorteig
vermengen
- dann das restliche Mehl, den Zucker, die
Milch, die ganzen Eier und den Hefevorteig in einer Schüssel zusammenrühren
und zu einem Klumpen energisch kneten
- dem Teigklumpen nun das Schmalz, die
Rosinen, das Salz, die geriebene Zitronen- oder Orangenschale, das Zimt
und den Anis hinzufügen und weiter kneten, bis die Masse Brotteigqualität
erreicht hat und sich von der Schüssel löst (wie normales Brotteig!)
- den Teigklumpen nun mit einem nassen
Tuch zudecken und gut 3 Stunden ruhen lassen, damit er aufgeht
- nachdem der Teig aufgegangen ist, den
Klumpen noch einmal durchkneten und als runde Form auf ein gefettetes oder
mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben
- dann eins bis vier hart gekochte Eier (mit Schale!) als Dekoration auf den
geformten Teig etwas vertieft auflegen
- wer will, kann mit etwas übrig
gebliebenem Teig kleine Streifen formen und dieser über die Teigkugel und
die gekochten Eier gitterförmig anordnen
- nun die Teigkugel wiederum abgedeckt an einem
warmen Ort ca. 1 Stunde nochmals gehen lassen
- dann den Teigrohling vor dem backen mit
einem Pinsel mit etwas Eigelb bestreichen
- in der Zwischenzeit heizt man den
Backofen bei 200°C vor und schiebt dann den Teigrohling für gut 30 Minuten
hinein, bis der Folar seine gold- bis hellbraune Farbe erreicht hat.
Gegebenenfalls während des Backens mit Alufolie abdecken, damit der Folar
nicht zu dunkel wird
Anmerkung: Da man
hier in Portugal so etwas wie Eiermalfarben nicht kennt, färbt man sie hier auf
natürliche Art und Weise, wie z.B. mit Zwiebelschalen oder Safran.
Ich habe noch nie
bemalte Eier in den Backofen geschoben, und weiß daher nicht ob diese mit der
Hitze nicht abfärben.
Wie ich schon hier erwähnt
habe, gibt es hierzulande viele Rezepte dieses traditionellen Osterbrotes.
Aber die Variante mit
Rosinen, die ich hier vorgestellt habe, esse ich am liebsten!
Allen Lesern von
„PlanetPortugal“ und all meinen Freunden wünsche ich ein frohes und leckeres
Osterfest!
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