Mittwoch, 12. Februar 2014

Ich habe den Besuch sehr genossen, aber nichts Bemerkenswertes vorgefunden


In irgendeiner portugiesischen Tageszeitung – ich glaube es war im „Publico“ – las ich, das Charles Darwin, der berühmte britische Naturforscher, heute seinen 205. Geburtstag feiert – oder besser, er würde ihn feiern, wenn er noch leben würde.
Darwin ist überall auf der Welt, und natürlich auch hier in Portugal, als Zoologe, Geologe, Naturwissenschaftler und vor allem als Evolutionstheoretiker bekannt und anerkannt.
Aber nur wenige wissen, dass Charles Darwin einmal auch hier in Portugal, besser gesagt auf den Azoren, sein Glück als Naturforscher versucht hat.

Es war am 20. September 1836, Darwin kehrte damals von einer fünfjährigen Forschungsweltreise zurück die er 1831 begonnen hatte, als der berühmte Wissenschaftler als Passagier der HMS Beagle, einem Vermessungsschiff der Royal Navy, auf der Azoreninsel Terceira ankam.

Er verbrachte nur vier Tage auf Terceira und sein Urteil über die Flora und Fauna der Insel war hinterher, gelinde gesagt, ernüchternd.
Er versuchte zwar in der kurzen Zeit die er auf der Insel war, einpaar endemische Pflanzen, Insekten und Vögel zu finden, aber ohne Erfolg.
Und so schrieb er später in einem Brief an einen Freund über seinen Besuch auf Terceira die resignierenden Worte:

„Ich habe den Besuch sehr genossen, aber nichts Bemerkenswertes vorgefunden“
(engl.: „I enjoyed the visit, but I don’t found nothing noteworthy“)
(port.: „Gostei muito da visita, mas não encontrei nada digno de registo“)

Um es ganz klar zu sagen:
Charles Darwin fand die Insel Terceira einfach nur langweilig!
Er fand den Azorenarchipel so nichts sagend, das er, als die HMS Beagle am 24. September 1836 die Segeln setzte und in Richtung der Azoreninsel São Miguel fuhr, er Kapitän Robert Fitzroy antrieb, die Reise ins heimatliche England so schnell wie möglich fortzusetzen.

Auf den ersten Blick hatten die Azoreninseln dem verwöhnten Forscher, der durch die ganze Welt gesegelt war, damals wohl einfach nichts zu bieten.
Darwin konnte nicht erahnen welcher naturwissenschaftlicher Schatz und welche unglaubliche Artenvielfalt sich, damals wie heute, unter den Wassern der Azoren verbargen.

In seinem 1839 erschienenen Reisetagebuch „Darwin´s Beagle diary“, in dem er detailliert über seine Weltreise von 1831 bis 1836, seine Erforschungen und die vielen Naturgeschichten schreibt, erwähnt er die Azoren nur vier kurze Male.

So gesehen war der Aufenthalt Darwins auf den Azoren für die Forschungsarbeit des Naturwissenschaftlers und seine Evolutionstheorie in keinster Weise relevant.
Aber hätte er auch nur im Geringsten davon geträumt, was er über und unter dem Wasserspiegel dieser Eilande mitten im Atlantik hätte vorfinden können, er wäre wohl, als der Naturforscher der er war, zu dem Entschluss gekommen, das die Inseln sehr wohl Bemerkenswertes vorzuweisen gehabt hätten!

1 Kommentar:

  1. Hallo,
    danke für das sehr interessante Blog.
    Ich würde gerne viel öfter hier lesen - aber die weiße Schrift auf schwarzen Grund kann ich leider nur wenige Augenblicke erlesen und ertragen. Ich bin sicher, das geht nicht nur mir so!
    Bitte ändern!
    Danke
    can

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