Dienstag, 23. Februar 2010

Delphine im Tejo




Seit einigen Wochen werden ab und zu Delphine (port.: golfinho comum / lat.: Tursiops truncatus) im Tejodelta und in der Tejobucht gesichtet. Einige von ihnen wurden in der Gegend um Almada gesichtet (port.: Margem Sul), andere in der Ufernähe von Lissabon (port.: Zona Ribeirinha de Lisboa) und zwei von ihnen schafften es sogar bis hoch hinauf nach Vila Franca de Xira, im Ribatejo.

Obwohl heute viele Normalsterbliche über diese Besuche überrascht sind, versichern Meeresbiologen, Seeleute und Fischer dass es früher schon immer Delphine im Tejo gab. Bis weit in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts wurden sie in der großen, natürlichen Bucht des größten Flusses der Iberischen Halbinsel, dem so genanten Strohmeer (port.: Mar da Palha), gesichtet.
Bis sie plötzlich, mit dem Eintreten der angesiedelten Hochindustrie, den Schiffswerften und der immer häufiger aufkommenden Schifffahrt, plötzlich verschwanden.

Warum die Delphine nun von Zeit zu Zeit wieder im Tejo auftauchen, ist den Wissenschaftlern und Meeresbiologen noch ein Rätsel.
Zwar hat sich die Wasserqualität des Tejo in den letzten Jahren konstant verbessert, aber man vermutet eher, das sich die Meeressäuger entweder wegen der vielen Fischschwärme, die ihre Nahrung sind, in die Bucht begeben, oder weil sie auf der Flucht vor Haien in die selbige flüchten.
Eines aber ist sicher: sie schwimmen so still und leise wieder von dannen, wie sie gekommen sind.

Obwohl sie leider im Tejo noch selten anzutreffen sind, gehören die bis zu 450 kg schwer werdenden und bis zu 3,50 m großen Kleinwale sehr wohl zum Habitat der portugiesischen Küste.
Vor allem im Süden des Landes, in der Gegend um Setúbal und der Halbinsel Troia gibt es sogar ganze Delphinschulen, die dort im Sommer, in Küstennähe, ihre Jungen zur Welt bringen.

Meeresbiologen, wie Maria José Costa vom Ozeanographischen Institut in Lissabon, sind sich sicher, das in gut 20 bis 30 Jahren Delphine im Tejo genauso zum Alltag gehören werden wie in den früheren Jahrhunderten, als sie zu dutzenden die Schiffe und Segler begleiteten.

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