Samstag, 16. Februar 2013

World Press Photo 2013



Am gestrigen Freitag, den 15. Februar 2013, hat die unabhängige Jury der World Press Photo Organisation, deren Anliegen es seit 1955 ist, die Arbeit professioneller Fotojournalisten und Bildredakteure zu unterstützen, in Amsterdam die World Press Photos 2013 ausgezeichnet.

Der erste Preis, in der Kategorie „Daily Life“ (port.: „Vida Quotidiana“ / dt.: „Alltag“), ging dieses Jahr an den 25 Jahre alten portugiesischen Fotografen Daniel Rodrigues.
Das Foto, das Daniel Rodrigues den Sieg brachte, wurde von ihm im März 2012 in der ehemaligen portugiesischen Kolonie Guinea-Bissau (port.: Guiné-Bissau) geschossen und zeigt eine Gruppe fußballspielender Kinder auf einem Sandplatz inmitten des Dorfes Dolumbi.

Rodrigues hatte im Frühjahr 2012 in Guinea-Bissau an einer humanitären Mission teilgenommen.
Er, der er ein ausgesprochener Freund Afrikas ist, hielt sich damals für gut einen Monat fotographisch in der ehemaligen portugiesischen Kolonie auf und bereiste auch nebenbei Mali.
In Mali saß er, eher unfreiwillig, dann auch für zwei Wochen fest, da malische Truppen den Flughafen der Hauptstadt Bamako nach einem Staatsstreich besetzten und er damals nicht ausfliegen konnte.

Da niemand Interesse an seiner Arbeit zeigt, wurde keines seiner Fotos, die er bei dieser Reise durch Westafrika machte, damals von einer Zeitung oder Zeitschrift gedruckt.
Auch sonst scheint der junge Fotograf beruflich wenige Aufmerksamkeiten auf sich gezogen zu haben.
So kam es, das Daniel Rodrigues Anfang September arbeitslos wurde und er bis heute keine Anstellung gefunden hat.

Er wird jetzt Anfang März wieder nach Guinea-Bissau reisen.
Erneut will er wieder an einer neuen humanitären Mission im Dorf Dolumbi teilnehmen. Diesmal wird er sich aber nur der Mission widmen und nicht fotografieren.
Nicht das er nicht gerne fotografieren würde – im Gegenteil!
Leider ist ihm dies aber im Augenblick nicht möglich.
Denn, um die laufenden Rechnungen und Ausgaben der letzten Monate zu begleichen, hat er seine Kamera und seine gesamte Fotoausrüstung verkaufen müssen!

Und so kommt es, dass der diesjährige Gewinner des World Press Photos, noch nicht einmal eine Kamera hat um seiner Leidenschaft und seinem Beruf, dem fotografieren, nachzugehen.
Er selbst hofft ja, dass sich jetzt mit dem Gewinn des World Press Photo-Wettbewerbes, sich beruflich etwas für ihn ändert.

Zu wünschen wäre es ihm!

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