Donnerstag, 24. September 2009
Fahrrad vs. Porsche
In meinem post „Esel vs. Ferrari“, vom 05. Juni 2009 berichte ich von dem „Rennen“ eines Esels gegen ein Ferrari, das vor gut 16 Jahren von einem Fernsehsender gesponsert wurde.
Damals, im Lissabonner Vorort Queluz startend, traten der graue Vierbeiner und der rote Sportwagen an, um zu sehen welcher von Beiden wohl als erster am Lissabonner Rossio ankäme.
Der Esel ging damals haushoch als Sieger durchs Ziel, denn der Ferrari hatte, aufgrund des starken Berufsverkehrs, keinerlei Chance durch die Innenstadt zu kommen.
Gestern, am Europäischen Autofreien Tag, wurde wieder solch ein originelles Rennen veranstaltet, diesmal vom Lissabonner Rathaus organisiert.
An den Start gingen ein Radfahrer, ein Porsche, ein Taxi und der Lissabonner Bürgermeister höchstpersönlich, in einer U-Bahn (Metro).
Gestartet wurde im Campo Grande um genau 09.33 Uhr.
Der Radfahrer Rui Sousa, der die Strecke vom Campo Grande, wo er wohnhaft ist, zum Rossio fast täglich fährt, da er in der Lissabonner Unterstadt Baixa in einer Bank arbeitet, brauchte für die 7 km lange Strecke ganze 13 Minuten.
Er war es auch, der als Sieger durch die Ziellinie am Rossio ging, und am „Café Nicola“ auf seine Mitstreiter wartete.
Vier Minuten nach dem Radfahrer, kam Lissabons Bürgermeister António Costa mit der U-Bahn an der Metrostation Rossio an.
Vier weitere Minuten später hielt der Taxifahrer Pedro Rosa vor dem „Café Nicola“ an, und gesellte sich zu den anderen zwei.
Als letzter, nämlich 23 Minuten nach dem Radfahrer, kam der Porschefahrer am Rossio an, wo sich die anderen drei schon an einem kräftigenden Frühstück stärkten.
Der Sinn dieses Rennens war es, so der amtierende Bürgermeister, dem Normalbürger zu zeigen, dass es sich auf alle Fälle lohnt öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, zumal in einer Großstadt wie Lissabon.
Befänden wir uns nicht gerade vor Parlaments- und Kommunalwahlen, so wäre wahrscheinlich kein Mensch auf die Idee gekommen, dieses Rennen zu veranstalten.
Aber in Wahlkampfzeiten zeigen solche Aktionen ihre Wirkungen, und sei es auch nur für eins oder zwei Tage.
Jedenfalls beteuerten die meisten Bürger, die am Rossio spontan befragt wurden, was sie von der ganzen Aktion halten würden, sie würden am nächsten Tag „auf alle Fälle“ mit den Öffentlichen zur Arbeit fahren!
Wer es glaubt, wird selig!
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Hallo, guck mal auf den Link, du wirst berühmt!
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Liebe Grüße,
Ellen