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Freitag, 6. November 2015

João Glama Stroeberle – der portugiesische Maler mit deutschem Nachnamen



Wer dem sehenswerten Lissabonner Nationalmuseum für Alte Kunst (port.: Museu Nacional de Arte Antiga), eines der bedeutendsten Kunstmuseen Portugals, einen Besuch abstattet, der kann in der Gemäldegalerie ein Bild mit dem Namen „Alegoria ao Terramoto de 1755“ (dt.: „Allegorie des Erdbebens von 1755“) an der Wand hängen sehen.
Dieses Gemälde zeigt eine Momentaufnahme des Tages, an dem eine verheerende Erdbebenkatastrophe die Stadt Lissabon und weite Teile des Landes in Schutt und Asche legte.
Der Maler dieses Werkes, João Glama Stroeberle, der am Tag des Bebens selbst in Lissabon weilte, hat mit seinem Pinselstrich perfekt das apokalyptische Inferno, die gewaltige Zerstörungskraft und das Leiden der Menschen an diesem so tragischen Tag sehr ästhetisch und eindrucksvoll auffangen und wiedergeben können.

„João Glama Stroeberle??? Der Nachname klingt irgendwie deutsch…“ – werden jetzt einige wohl denken
Und das ist sehr richtig!
João Glama Stroeberle war ein portugiesischer Maler mit deutschen Wurzeln, der eigentlich nur per Zufall in Lissabon im Dezember 1708 – das genaue Datum ist leider nicht bekannt – geboren wurde.

Sein aus Passau stammender Vater, Johann Hermann Ströberle – der später den verportugisierten Namen João Armando Stroeberle annahm –, war mit seiner hochschwangeren Gemahlin erst Ende Oktober 1708 in Lissabon angekommen.
Die Eheleute Ströberle reisten damals im Gefolge der Erzherzogin Maria Anna von Österreich (port.: D. Mariana de Austria), für die sie Beide schon in Wien tätig waren, nach Portugal.
Maria Anna kam 1708 mit einer Eskorte von elf Schiffen über Italien nach Lissabon, um hier den damaligen König João V zu ehelichen.

Da der Vater von João Glama Stroeberle am königlichen Hof in Lissabon eine Beschäftigung fand, konnte er seinem Sohn später eine recht gute Schulbildung ermöglichen.
Stroeberle Junior entdeckte schon sehr früh seine Liebe zur Kunst und mit knapp 20 Jahren bekam er eine Anstellung im Atelier des Malers und Illustrators Francisco Vieira Lusitano, der unter anderem auch Hofmaler war.

1734 reiste Stroeberle nach Rom, um in der Ewigen Stadt bei verschiedenen Künstlern seine Malkunst zu perfektionieren.
Er wurde gleich nach seiner Ankunft an der renommierten Accademia di San Luca, einer Kunstakademie die unter der Obhut von Papst Gregor XIII stand und der auch z.B. die Maler Domenico Guidi und Pietro da Cortona angehörten, aufgenommen.
Im Jahre 1739 gewann er den ersten Preis eines Wettbewerbes an der Akademie und zur gleichen Zeit lernte er den Bischof von Porto und damaligen Botschafter Portugals am Heiligen Stuhl, Frei José Maria da Fonseca e Évora, kennen.
Dieser wurde mit der Zeit ein sehr guter Freund von Stroeberle und Dank der Position die er innehatte, verschaffte ihm Bischof Frei José später verschiedene Aufträge beim Papst.

Im Jahr darauf, 1740, wurde João Glama Stroeberle in die berühmte Accademia dell’Arcadia eingeführt.
Dieser römische Dichterzirkel, zu dem einmal später auch Johann Wolfgang von Goethe gehören sollte, war die wichtigste Vereinigung von Philosophen, Dichtern, Schriftstellern und Wissenschaftlern in jener Zeit. 

20 Jahre bleib Stroeberle in Italien, bevor er 1754 nach Portugal zurückkehrte.
Er sollte in Lissabon, auch hier hatte sein Freund der Bischof von Porto wieder seine Beziehungen spielen lassen, die Innenräume der neu erbauten königlichen Oper bemalen und dekorieren.
Diese Arbeit ging er auch mit Elan an, doch leider konnte er sein Werk nicht beenden, denn am 01. November 1755 ereignete sich das große Erdbeben, der nicht nur die neue Oper dem Erdboden gleich machte, sondern die ganze Stadt verwüstete.
Dieses Beben prägte João Glama Stroeberle so sehr, das er daraufhin das am Anfang dieses Textes erwähnte Gemälde „Alegoria ao Terramoto de 1755“ (dt.: „Allegorie des Erdbebens von 1755“) malte.
In diesem Bild, unten auf der rechten Seite, hat sich Stroeberle selbst gemalt und somit für die Nachwelt verewigt, denn es handelt sich bei diesem Selbstbildnis um die einzig bekannte Abbildung des Malers.

Nach dem Erdbeben fand Stroeberle keine neue Anstellung in der Hauptstadt.
Obwohl für den Wiederaufbau von Lissabon zahlreiche Architekten, Künstler, Bildhauer usw. gesucht wurden, scheinen sowohl König José I als auch sein absolutistisch-regierender Premierminister Marques de Pombal keine Verwendung für Stroeberle gehabt zu haben. Man sagt, König José I sei damals mit der Arbeit Stroeberles im neuen Opernhaus nicht so ganz zufrieden gewesen.
Ob das der Wahrheit entspricht, kann heute nicht mehr nachvollzogen werde. Fakt ist aber das João Stroeberle bereits 1756 nach Porto, in die Nähe seines Freundes Bischof José Maria da Fonseca e Évora, zog.

In Porto lebte sich Stroeberle schnell ein.
Vor allem in der dort vorhandenen großen englischen Gemeinde fand er mit der Zeit Gönner und Liebhaber, die seine Bilder zu schätzen wussten.
Und so kommt es, dass es vor allem in den Kirchen und Klöstern in und um Porto heute die meisten Werke von Stroeberle gibt, so z.B. im Kloster São Francisco in Porto oder in den Kathedralen von Viana do Castelo und Braga.

In Porto, der Stadt die ihn einmal mit offenen Armen empfing und dessen Bürger seine Kunst zu schätzen wusste, in dieser Stadt ist er nach einem langen und erfüllten Leben dann auch verstorben.
Am 13. Januar 1782 schloss der portugiesische Maler mit dem deutschen Nachnamen für immer die Augen.
Er wurde 84 Jahre alt.

Samstag, 22. August 2015

Portugal, das Land in dem Wasser gepredigt und Wein getrunken wird


Wie das portugiesische Weininstitut (port.: Instituto da Vinha e do Vinho), das dem hiesigen Landwirtschaftsministerium untersteht, diese Woche verlautbaren ließ, erwarten nationale Winzer dieses Jahr eine Ernte von ca. 670 Millionen Liter Weine bester Qualität.
Im Verhältnis zum Vorjahr, wo 620 Millionen Liter Spitzenweine produziert wurden, wäre das eine Steigerung von immerhin 8%!
Nicht mitgerechnet sind hier die unzähligen Tafelweine die hierzulande angebaut werden.

Bis auf die Weinanbauregion Setúbal werden alle portugiesischen Weinanbaugebiete dieses Jahr eine signifikante Produktionssteigerung haben.
Für die Weinanbauregionen Douro, Porto und Dão wird für 2015 sogar mit einem Produktionsüberschuss von 20% gerechnet.
Insgesamt wird in Portugal auf einer Fläche von 240.000 Hektar – die siebtgrößte Weinanbaufläche der Welt – Rebensaft angebaut.

Nach einer neuen Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO (port.: Organização Mundial da Saúde) trinken Italiener 50 Liter, Franzosen 53 Liter und Portugiesen 55 Liter Wein pro Kopf und Jahr.
Damit sind Portugals Bürger Europas größte Weinkonsumenten.

Wein hat in Portugal schon immer einen hohen kulturellen und wirtschaftlichen Stellungswert gehabt.
Es ist archäologisch erwiesen, das bereits in der Bronzezeit die Menschen, die das heutige Portugal besiedelten, Getränke aus Weintrauben herstellten.
Richtig kultiviert und angebaut wurde Wein dann aber erst seit der Römerzeit in Portugal. Es waren die alten Römer, die die Weinkultur hierzulande etablierten.
Im 12. Jahrhundert, unter König D. Dinis der im Volksmund „o Lavrador“ (dt.: der Bauer) genannt wurde, wurde der Weinanbau sehr gefördert und Wein zu einem wahren portugiesischen Exportschlager der damaligen Zeit.
Jahrhunderte später, als die englische Krone hohe Zölle über importierte französische Weine verhängte, wurde Portugal Englands größter Weinlieferant.
Im Jahre 1756 ließ der absolutistisch regierende Premierminister Marques de Pombal das Weinanbaugebiet am oberen Flusslauf des Douro (port.: Alto Douro) mit Marksteinen begrenzen und machte die Region zum weltweit ersten herkunftsgeschützten Weinanbaugebiet der Welt.
Während der Diktatur von António de Oliveira Salazars im 20. Jahrhundert war die portugiesische Weinproduktion weltweit verhältnismäßig unbedeutend.
Erst mit dem Eintritt Portugals in die EU begann der portugiesische Weinanbau wieder zu florieren und ist heute verantwortlich für eines der wichtigsten Exportgüter Portugals.

Samstag, 18. Juli 2015

Die Buchhandlung der Gebrüder Lello in Porto


Die Geschäftsleitung der Buchhandlung der Gebrüder Lello (port.: Livraria Lello e Irmão) – ein kulturelles Symbol der Stadt Porto – hat diese Woche bekannt gegeben, das sie ab dem kommenden 23. Juli 3,- Euro Eintritt von ihren Kunden für den Besuch ihrer Bücherstube verlangen wird.

„Lello e Irmão“ begründet dieses Vorgehen mit der Tatsache, das die meisten Kunden ihre wunderschönen Räumlichkeiten heutzutage nur noch besuchen und bewundern, aber leider nichts kaufen!
Die Kunden aber, die zum kaufen in die Buchhandlung kommen, fühlen sich in der Zwischenzeit von den vielen tausenden Touristen die dieses Buchgeschäft jedes Jahr aufsuchen, so gestört, das „Lello e Irmão“ sich nun zu der Erhebung dieser „Eintrittsgebühr“ entschieden hat.

Die heute unter Denkmalschutz stehende Buchhandlung wurde im Jahre 1906 von dem Buchhändler und Verleger José Pinto de Sousa Lello und seinem Bruder António gegründet und eröffnet.
Mit einem überaus reichhaltigen Angebot an portugiesischer Literatur und Lyrik, u. a. von Camões, Antero de Quental, Eça de Queiroz, Camilo Castelo Branco oder Fernando Pessoa, machten die Gebrüder Lello die Livraria Lello e Irmão schnell zu einer kulturellen Institution Portos und ganz Portugals.
Dies ist sie zweifellos bis heute auch geblieben!

Doch heute sind es immer mehr ausländische Touristen die dieses Jugendstilgebäude mit seiner imposanten, holzvertäfelten Inneneinrichtung und der majestätischen Treppe besuchen.
Das die Livraria Lello e Irmão im Ausland so bekannt und berühmt ist, hat sie vor allem Publikationen wie dem „The Guardian“, der „Time“ oder den Reiseführern „Travel + Leisure“ und „Lonely Planet“ zu verdanken, denn diese Zeitungen und Zeitschriften kürten diese Buchhandlung mehrere Male zu einer der schönsten der Welt – was sie ohne Zweifel auch ist!

Und seitdem bekannt ist, dass die weltberühmte Autorin Joanne K. Rowling, die eine Zeit lang in Porto gelebt hat und die sich gerne in diesem Buchladen aufhielt, die Räumlichkeiten und die imposante Holztreppe wohl als Inspiration für „Hogwarts“ in ihren Romanen aufgenommen hat, kann sich die Livraria Lello e Irmão auch vor hysterischen Harry-Potter-Fans kaum noch retten.

Die traurige Wahrheit ist, dass die meisten Portugiesen sich heutzutage hier in dieser über hundert Jahre alten Buchhandlung nur noch literarische Tipps holen oder die Bücher nur durchblättern.
Kaufen tun sie dann die Bücher – in einem ruhigeren Ambiente – im Internet oder in einem Laden im Shopping Center.

Um diesen Bücherkäufern in Zukunft also eine angenehmere Atmosphäre zu verschaffen, hat sich die Geschäftsleitung der Buchhandlung der Gebrüder Lello nun zu der „Eintrittsgebühr“ von 3,- Euro durchgerungen.
Zu erwähnen sei noch, dass dieses „Eintrittsgeld“ bei einem Warenkauf, wie z. B. von Büchern oder Zeitschriften, natürlich verrechnet wird.

Ob diese Geschäftsidee wirklich von Nutzen sein wird?
Ich persönlich zweifele daran.
Denn solange auch Reiseführer und Postkarten in der Buchhandlung Lello zu kaufen sein werden, werden sich auch die Touristen nicht „abschrecken“ lassen!

Mittwoch, 10. Juni 2015

Lamego


Der heutige Mittwoch ist hier in Portugal ein Feiertag.
Man feiert hier den Portugal-Tag (port.: Dia de Portugal, de Camões e das Comunidades Portuguesas), einen Nationalfeiertag der hierzulande immer am 10. Juni gefeiert wird und der überall auf der Welt von Portugiesen als Feiertag begangen wird. Außerdem gedenkt man an diesem Tag dem im Jahre 1580 verstorbenen Nationaldichter Luis de Camões.
Jedes Jahr wird eine Stadt vom Staatspräsidenten auserkoren, die die offiziellen Feierlichkeiten ausrichten darf.
Letztes Jahr gebührte es z.B. der Stadt Guarda die zentrale Feier zum Feiertag des 10. Juni abzuhalten.

Dieses Jahr hat Präsident Anibal Cavaco Silva die nordportugiesische Kleinstadt Lamego, die im Weinanbaugebiet des Douro liegt, für die traditionellen Feierlichkeiten auserwählt.

Das reizvoll am Abhang des Monte Penude, ca. 100 km östlich von Porto, inmitten von Weinbergen und Feldern gelegene und heute an die 13.000 Einwohner zählende Bischofstädtchen Lamego ist wohl einstmals von den iberischen Stämmen der Keltiberern gegründet und später von Römern besiedelt worden.
Nach den Römern besiedelten die Westgoten Lamego, christianisierten den Ort und machten ihn bereits im Jahre 570 zum Bischofsitz.

Als sich die arabischen Mauren ab dem 7. Jahrhundert n. Chr. daran machten die Iberische Halbinsel zu besetzen, nahem sie in der Folgezeit ihrer Eroberungen auch Lamego in Besitz.
Erst unter dem leon-kastilischen König Ferdinand I (esp.: Fernando I de León), der Lamego im November 1057 im Rahmen der Reconquista eroberte, kam der Ort wieder unter christliche Herrschaft, wurde erneut Bischofsitz und in der Folgezeit ein wichtiger Handels- und Umschlagplatz für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse seiner fruchtbaren Umgebung.

Im Jahre 1143 versammelten sich in der Stadt Lamego erstmals die portugiesischen Landstände (port.: cortes) in der Kirche Santa Maria de Almacave, um den Grafen von Portucale feierlich und hochoffiziell als D. Afonso Henriques zum König des neuen Staates zu proklamieren.
Hier in Lamego beschlossen sowohl König Afonso Henriques als auch seine Gefolgsleute das neu gegründete Königreich nach dem Namen der Grafschaft Portucale (port.: Condado Portucalense) zu titulieren, und nannten es fortan „Portugal“.

Lamego wurde zu einer der bedeutendsten Städte im portugiesischen Mittelalter.
Im Jahre 1290 erhielt Lamego die Marktrechte und wurde zu einem der wichtigsten Handelsplätze des Königreiches. Kaufleute aus der ganzen Iberischen Halbinsel, selbst die aus den entlegenen arabischen Königreichen Granada und Cordoba, machten zu dieser Zeit in der Stadt ihre Geschäfte.
Bis ins 15. Jahrh. hinein profitierte Lamego von seiner guten Lage und den vielen Handelsrouten die hier zusammentrafen. Erst die aufkommenden portugiesischen Entdeckungsreisen sorgten dafür das Lamego handelspolitisch an Bedeutung verlor, da mit den Entdeckungen andere Handelswege erschlossen wurden.

Nichtsdestotrotz blieb Lamego über die Jahrhunderte hinweg ein kleines und schlichtes Städtchen, mit viel Esprit und Charme; einem Charme den es vor allem seinen zahlreichen schönen Bürgerhäusern (port.: casas brasonadas) aus dem 16. bis 18. Jahrh und den vielen geschichtsträchtigen Bauwerken zu verdanken hat.

Im Zentrum der Stadt erhebt sich auch heute noch die im Jahre 1129 von König Afonso Henriques gegründete imposante Kathedrale, die Sé.
Im 16. und 17. Jahrh. wurde der wuchtige Bau der Kathedrale stark verändert, so dass von dem ursprünglichen gotischen Gebäude alleine der massige, rechteckige Turm erhalten blieb. Im 18. Jahrhundert wurde das Innere der Sé im Renaissancestil umgebaut. Die Kathedrale ist heute die Hauptkirche der Diözese von Lamego.

Schräg gegenüber der Kathedrale, am Largo de Camões, wurde im ehemaligen Bischöflichen Palais (port.: Paço Episcopal) aus dem 18. Jahrhundert das bemerkenswerte Stadtmuseum (port.: Museu da Cidade) untergebracht. Gezeigt werden hier u.a. flämische Gobelins aus dem 16. Jahrh., die von jeher zur Ausstattung des Bischöflichen Palais gehörten, portugiesische Malerei aus dem 16. bis 18. Jahrh., Plastiken des 13. bis 17. Jahrh. sowie sakrale Kunst und Volkskunst.

Südlich der Kathedrale, an der nach Guarda führenden Hauptstraße liegt die kleine Capela do Desterro. Die um 1840 erbaute Kapelle besitzt ein Renaissanceportal und ist im Inneren reichlich mit vergoldeten Holzschnitzereien, der so genanten „talha dourada“ und Azulejos sowie einer schön bemalten Kassettendecke ausgestattet.

Auf einer Anhöhe über der Stadt erhebt sich die ursprünglich maurische Burg (port.: castelo) aus dem 11. Jahrh. Von ihr sind heute lediglich der Bergfried und einige Mauerreste erhalten geblieben.

Unterhalb der Burgruine steht die romanische Kirche Igreja de Santa Maria de  Almacave, die einige beachtenswerte Plastiken vorweisen kann. In dieser Kirche wurde einstmals Afonso Henriques zum ersten König Portugals proklamiert.

Hauptsehenswürdigkeit von Lamego ist aber zweifelsohne die im Rokokostil gehaltene Wallfahrtskirche Nossa Senhora dos Remédios.
Von der Stadt führt eine prächtige 686-stufige Treppenanlage mit 14 Stationskapellen aufwärts zur weithin sichtbaren Wallfahrtskapelle auf den Monte de Santo Estevão. Der Bau wurde im 18. Jahrh. recht prunkvoll mit einer doppeltürmigen Hauptfassade errichtet.
Alljährlich suchen hier in den ersten Tagen des Monats September Tausende von Gläubigen Trost und Heilung von ihren Gebrechen.
Auf der Terrasse, unterhalb der Kirche, sind die Statuen von Königen und biblischen Gestalten versammelt. Die Mitte schmücken ein mit Reliefen versehener Obelisk und eine über 700 Jahre alte, mit Efeu überwucherte, Kastanie.
Mehr als Skulpturenschmuck und Kastanie überzeugt jedoch der überragende Blick – er reicht von hier weit über Lamego und seine fruchtbare Umgebung.

Aber Lamego ist nicht nur wegen seinen zahlreichen historischen und kirchlichen Bauwerke berühmt.
Nein, auch die Gastronomie der Stadt und der Region in der sie liegt ist in ganz Portugal berühmt.
Besonders erwähnungswert sind hier das Zicklein und der Hase, die im Ofen gebraten werden, der berühmte Käse Queijo da Serra und natürlich die „bôlas“, schmackhafte Brote die z.B. mit Schinken, Salami, Hähnchenfleisch, Thunfisch, Bacalhau und noch vielem anderem gebacken werden.
Auch wegen seiner vielen guten Weine aus der Douro-Region und dem prickelnden Schaumwein „Raposeira“ ist Lamego hier in Portugal sprichwörtlich in aller Munde.

Lamego, mit seiner malerischen Lage in geringer Entfernung zum Douro und seinen vielen Weinbergen, gehört ohne Zweifel zu den schönsten Städten Nordportugals.
Klein, überschaubar, historisch, traditionsreich, kulinarisch wertvoll und zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert – das ist Lamego!

Dienstag, 2. Juni 2015

Ohne Sardinen – keine Santos populares – kein Volksfest!


Nun ist er endlich da, der Monat Juni, der hierzulande der „Monat der Volksheiligen“ (port.: „mês dos Santos populares“) genannt wird.
Als Volksheilige werden die drei Heiligen Santo António (dt.: Heiliger Anton), São João (dt.: Sankt Johann) und São Pedro (dt.: Sankt Peter) bezeichnet.
Traditionell ist der Juni der Monat, indem hier in Portugal landauf landab viele kirchliche Zeremonien, Prozessionen, Wallfahrten und Volksfeste stattfinden. Vor allem in Lissabon (Santo António), in der nordportugiesischen Metropole Porto (São João) und in vielen Städten der Algarve (São Pedro) wird dieser Monat mit viel Belustigungen, Umzügen, Tanz, Gesang, Brauchtum, gutem Essen und Trinken gefeiert.

Festschmaus der landesweit stattfindenden Feste sind traditionell gegrillte Sardinien (port.: sardinhas assadas).
Was die Weißwürste für München, das Eisbein für Berlin und die gekochten Rippchen für Frankfurt sind, sind ohne Zweifel die Sardinen für Lissabon und Porto in der Volksfestzeit.

Sardinen sind das Symbol, das Wahrzeichen des feiernden Portugals – ein Wahrzeichen das langsam in den Meeren Portugals selten wird.
Um es deutlicher zu sagen, dieser hier so beliebte Fisch droht regelrecht auszusterben!

Laut einer Schätzung des Instituto Português do Mar e da Atmosfera (dt.: Portugiesisches Institut des Meeres und der Atmosphäre), einem Institut welches die Aufgabe hat die Öffentlichkeit über Forschungsaktivitäten und Expertisen zu informieren und unabhängige Veröffentlichungen herauszubringen, werden dieses Jahr im Feiermonat Juni schätzungsweise nur ca. 2.000 t Sardinen von portugiesischen Trawlern aus dem Meer geholt werden.

2.000 t Sardinen entsprechen, so haben es einpaar kluge Köpfe ausgerechnet, schätzungsweise 35 Millionen Sardinen.
Da der Monat 30 Tage hat, heißt das mit anderen Worten, das etwas mehr als 1 Million dieser Fische diesen Monat hierzulande auf den Tisch kommen werden, das sind 48.000 Sardinen jede Stunde, 805 Sardinen pro Minute oder 13 Sardinen jede Sekunde.

Das mag jetzt einem unheimlich viel erscheinen, aber Tatsache ist, dass die Sardinenfischerei hierzulande jedes Jahr geringere Fangresultate aufweisen kann – dieses Jahr die kleinste Menge an Sardinen der letzten 75 Jahre überhaupt!

Vor 30 Jahren konnte Portugal gut 200.000 t Sardinen anlanden.
Vor zehn Jahren waren es dann, wegen jahrelanger Überfischung und immer stärker werdenden klimatischen Veränderungen, nur noch 100.000 t.
Während portugiesische Trawler im Jahre 2012 gut 32.000 t Sardinen aus dem Meer holten, waren es 2013 bereits nur noch 28.000 t und 2014 gar nur noch 16.000 t, d.h. in zwei Jahren hat sich die Fangmenge um ganze 50% reduziert.
Für das Jahr 2015 ist eine Fangquote von lediglich nur noch 13.500 t vorgesehen, was den Preis dieses Fisches ins astronomische katapultiert hat.
Hat man letztes Jahr für ein Kilo Sardinen noch um die 3,50 Euro bezahlt, so wird man dieses Jahr wohl bereits gut 5,00 Euro für das Kilo hinblättern müssen.

Nichtsdestotrotz sind die meisten Portugiesen weiterhin bereit Sardinen zu kaufen, auch wenn diese fast unerschwinglich geworden sind.
Denn jeder Portugiese ist sich über eines im Klaren:

ohne Sardinen – keine Santos populares – kein Volksfest!

Sonntag, 17. Mai 2015

Etwas gewöhnungsbedürftig: Kuttel nach Porto-Art


Wie in anderen mediterranen Ländern auch, wird hier in Portugal mittags und abends dem Essen eine große Beachtung geschenkt.
Ob Fleisch- oder Fischgerichte, die portugiesische Küche ist sehr vielfältig, durchaus lecker und obwohl die portugiesischen Nationalgerichte oftmals als sehr einfach gelten, bestehen sie fast immer aus qualitativ hochwertigen Produkten.

Eines der ausgefallensten portugiesischen Gerichte feiert dieses Jahr seinen offiziellen 600. Geburtstag – die „Tripas à moda do Porto“ (dt.: Kutteln nach Porto-Art), in Südportugal oftmals auch unter dem Namen „dobrada“ bekannt.

Zugegebener Maßen, Kutteln sind nicht jedermanns Geschmack – meins ist es jedenfalls nicht! – aber viele meiner Landsleute, vor allem die aus der Stadt Porto und dem nördlichen Portugal, lieben Kutteln so sehr, das sie sie irgendwann zum wichtigsten Bestandteil ihres Stadtgerichts „Tripas à moda do Porto“ machten.

Aber wie wurden aus Kutteln (port.: tripas), die eigentlich nichts anderes als Rindermägen oder –pansen sind und oftmals nur als Hundefutter Verwertung finden, ein hier in Portugal so beliebtes Gericht???

Nun, als am 25 Juli 1415 der damalige König von Portugal, João I, mit einer Armee von 20.000 Mann Lissabon verließ und sich anschickte die damalige Hochburg der arabischen Mauren, die marokkanische Stadt Ceute, zu erobern, wurde er von seinen Brüdern begleitet, unter ihnen auch der junge Infante Henrique, der später unter dem Namen „Heinrich der Seefahrer“ Weltruhm erlangen sollte.

Infante Henrique war im Jahre 1394 als vierter Sohn von König João I und seiner Gemahlin Königin Filipa de Lencastre (engl.: Philippa of Lancaster) in der Stadt Porto geboren und war seit seinen Kindestagen mit seiner Geburtsstadt immer sehr verbunden.
Diese Bindung war so groß, das König João I, als er für seine Flotte im ganzen Königreich Lebensmittel für die groß angelegte Militäraktion in Marokko zusammentragen ließ, er seinen jüngeren Bruder Henrique darum bat in der Stadt Porto, die schon immer nicht besonders königstreu war, ein gutes Wort bei den Bürgern der Stadt für ihn einzulegen.

Dies tat Henrique auch, und die Bürger von Porto, die ihn schon damals sehr verehrten, trugen im Frühjahr 1415 alles Essbare zusammen, darunter jede Menge Gemüse, Eier, Fisch, Zitrusfrüchte, Getreide und Fleisch – sehr viel Fleisch!
Alles an Fleisch wurde damals mit Salz konserviert und später auf die über 200 Schiffe der Armada gebracht.
Für die Bevölkerung von Porto blieben, so hieß es später, lediglich nur die Innereien übrig.

Mehr gezwungen als freiwillig ihren gewohnten Lebensmitteln beraubt, musste die Stadtbevölkerung nun eine Alternative finden um sich Überbrückungsweise mit hochwertigen Nährstoffen und Proteinen vernünftig zu ernähren.

Und so kam es, der Legende nach, das irgendwann vor 600 Jahren einer oder mehrere Bürger der Stadt Porto auf die Idee kamen, die Rindermägen die ihnen übrig geblieben waren, zu säubern, in kleine Streifen zu schneiden, diese in einen Topf mit Wurst, Speck und weißen Bohnen zu schmeißen und daraus dann eine gastronomischen Besonderheit zu machen.

Die „Tripas à moda do Porto“ sind heute wohl die charakteristischste Spezialität Portos.
Die Bürger von Porto identifizieren sich so sehr mit diesem traditionellen Eintopf, das sie heute voller Stolz den Spitznamen „tripeiros“ (dt.: „Kuttelesser“) tragen und diesen in keinster Weise als Schimpfwort betrachten!


Montag, 11. Mai 2015

Internationaler Museumstag 2015


Am kommenden Montag, den 18. Mai 2015, ist hier in Portugal der Internationale Museumstag (port.: Dia Internacional dos Museus). Am Samstagabend zuvor, den 16. Mai, findet die hierzulande sehr beliebte Museumsnacht statt.
Im Gegensatz zu Deutschland, wo der Museumstag immer am dritten Sonntag im Mai stattfindet, wird dieser Tag hier landesweit also Wochentags begangen.
An diesem seit 1978 alljährlichen stattfindenden internationalen Ereignistag machen die verschiedensten Museen weltweit auf die große Vielfalt und die kulturelle Bedeutung ihrer historischen Gebäude und ihren oftmals wertvollen Kunstsammlungen aufmerksam.

Über 70 Museen werden sich an diesem Tag hier in Portugal mit über 400 kostenlosen Aktionen, wie Sonderführungen, Museumsfesten und den schon erwähnten Museumsnächten, präsentieren.

Genauso wie in anderen Ländern, entwickelt sich der Internationale Museumstag immer mehr zu einem kulturell vielfältigen und mancherorts auch aktionsreicher Familientag der immer kostenlos ist.

Hier nun einige der besonders sehenswertesten Bauwerke und Museen Portugals die am Internationalen Museumstag teilnehmen und die nicht nur an diesem Tag einen Besuch wert sind:

Alcobaça
- Mosteiro de Alcobaça (dt.: Kloster von Alcobaça)

Aveiro
- Museu da Cidade de Aveiro (dt.: Stadtmuseum von Aveiro)

Batalha
- Mosteiro da Batalha (dt.: Kloster von Batalha)

Caldas da Rainha
Museu de José Malhoa (dt.: Museum José Malhoa)

Coimbra
- Museu Monográfico de Conimbriga (dt.: Archäologisches Museum von Conimbriga)
- Museu Nacional de Machado de Castro (dt.: Nationalmuseum Machado de Castro)

Guarda
- Museu da Cidade da Guarda (dt.: Stadtmuseum von Guarda)

Lisboa
- Museu de Arte Popular (dt.: Volkskundemuseum)
- Museu Calouste Gulbenkian (dt.: Gulbenkianmuseum)
- Museu da Carris (dt.: Straßenbahn- und Busmuseum)
- Museu do Chiado (dt.: Museum für zeitgenössische Kunst)
- Museu da Cidade de Lisboa (dt.: Lissabonner Stadtmuseum)
- Museu do Fado (dt.: Fadomuseum)
- Mosteiro dos Jerónimos em Belém (dt.: Hieronymitenkloster in Belém)
- Museu da Musica (dt.: Musikmuseum)
- Museu Nacional de Arquelogia (dt.: Nationalmuseum für Archäologie)
- Museu Nacional de Arte Antiga (dt.: Nationalmuseum für Alte Kunst)
- Museu Nacional do Azulejo (dt.: Nationales Kachelmuseum)
- Museu Nacional dos Coches (dt.: Nationales Kutschenmuseum)
- Museu Nacional de Etnologia (dt.: Ethnologisches Nationalmuseum)
- Museu Nacional do Teatro e da Dança (dt.: Nationalmuseum für Theater und Tanz)
- Museu Nacional do Traje (dt.: Nationales Trachtenmuseum)
- Palácio Nacional da Ajuda (dt.: Nationalpalast von Ajuda)
- Panteão Nacional (dt.: Nationales Pantheon)
- Torre de Belém (dt.: Turm von Belém)


Mafra
- Palácio Nacional de Mafra (dt.: Nationalpalast von Mafra)

Porto
- Museu Nacional de Soares dos Reis (dt.: Nationalmuseum Soares dos Reis)

Portimão
- Museu da Cidade Portimão (dt.: Stadtmuseum von Portimão an der Algarve

Tomar
- Convento de Cristo (dt.: Christuskloster)

Viseu
- Museu Grão Vasco (dt.: Museum des Malers Grão Vasco)

Donnerstag, 15. Januar 2015

Deuladeu Martins, die Verteidigerin von Monção


Anfang des Jahres, als meine Familie aus Deutschland hier in Portugal zu Besuch war, kam bei uns ein Wein mit einem besonderen Namen auf den Tisch, nämlich eine Flasche Vinho Verde (dt.: grüner Wein) mit dem Namen „Deu lá Deu“.
Wie kommt dieser „grüne Wein“, der seinen Namen nicht etwa einer grünen Farbe verdankt – schließlich gibt es auch tiefrote „grüne Weine“ – sondern der diesen Namen trägt, weil er ein besonders junger Wein ist, zu dem fremd klingenden Namen „Deu lá Deu“?

Nun, der Vinho Verde, der wohl bekannteste Tischwein Portugals, ist ein Wein das nördlich und östlich der Stadt Porto angebaut wird. Ein besonders guter Vinho Verde ist der aus der Alvarinho-Traube in der Gegend der Kleinstadt Monção erzeugte „Deu lá Deu“.

Das nordportugiesische Monção bekam schon im Jahre 1261 die Stadtrechte durch König Afonso III verliehen. Das Grenzstädtchen liegt genau gegenüber dem spanischen Ort Salvatierra de Miño (port.: Salvaterra do Minho), am linken Ufer des Flusses Minho (port.: rio Minho). Er ist insbesondere wegen seiner Thermalquellen und des guten Alvarinho-Weines, mit dem Namen „Deu lá Deu“, berühmt.
Benannt ist dieser spritzige Wein nach der Lokalheldin der Stadt, Deuladeu Martins, die sich im Jahre 1369 im Kampf gegen die Kastilier auszeichnete.

Damals, während des ersten Fernandinischen Krieges (port.: Primeira Guerra fernandina), als die Truppen des portugiesischen Königs Fernando I und des kastilischen Königs Enrique II sich zwischen 1369 und 1370 gegenüberstanden, besetzten die Kastilier mit einem riesigen Heer das Städtchen Monção.

Der Legende nach soll Deuladeu Martins, die mit dem damaligen Bürgermeister der Stadt Vasco Rodrigues de Abreu verheiratet war, nachdem die Belagerung schon ein paar Monate andauerte und die Lebensmittel sich in der Stadt langsam dem Ende neigten, auf sehr kuriose Art und Weise die spanischen Besatzer zur Aufgabe der Belagerung gebracht haben.

Dem Volksmund nach soll Deuladeu Martins damals, aus dem wenigen Mehl was noch in der Stadt aufzutreiben war, ein paar Brote gebacken haben, und dieses dann, den reichlich verdutzten und von der bis dahin erfolglosen Belagerung schon sehr ausgehungerten Kastilier, von der Stadtmauer mit folgenden Worten zugeworfen haben:

„Olhem, graças a Deus estamos bem servidos e fartos.
Vos enviamos este pão e vos daremos mais se o pedirem...
Deus lo deu, Deus lo há dado

(dt.: „Seht her, Gott sei Dank haben wir mehr als genug.
Wir geben Euch dieses Brot und wir geben Euch mehr, wenn ihr wollt…
Gott hat es uns gegeben, Gott wird es Euch geben“)

Die reichlich demoralisierten Kastilier hoben daraufhin die Belagerung der Stadt auf, in der Annahme, in der Stadt seien noch mehr als genug Lebensmittel vorhanden, und eine Belagerung sei auf kurze Zeit nicht erfolgreich zu beenden.
Frustriert zogen sich die Spanier nach dieser psychologischen Kriegsführung und wahrhaft weiblichen Krigslist nach Kastilien zurück.

Ob sich die Geschichte der Belagerung von Monção sich wirklich so vor knapp 650 Jahren zugetragen hat, ist heute nicht mehr nachzuvollziehen.
Tatsache ist, dass die Stadt Monção während der Fernandinischen Kriege wirklich belagert und von den Portugiesen erfolgreich gehalten wurde.
Welche Rolle die Bürgermeisterfrau Deuladeu Martins wirklich bei der Verteidigung von Monção hatte und was letztendlich durch die Jahrhunderte hinweg zur reinen Fiktion wurde, bleibt ein Geheimnis der Geschichte.
Fakt ist, das die Lokalheldin Deuladeu heute im Stadtwappen von Monção auf immer und ewig verewigt ist.

Dienstag, 9. Dezember 2014

Das Welterbe der UNESCO in Portugal


Als Ende November dieses Jahres die UNESCO den originellen Chorgesang Cante Alentejano auf ihre Liste des Immateriellen Kulturwelterbes setzte, war diese prestigeträchtige Liste um eine kulturelle Tradition und Ausdrucksform reicher.
Nach dem Fado ist der Cante Alentejano die zweite portugiesische darstellende Kunst die es auf die Liste des Immateriellen Kulturerbes geschafft hat.

Die Liste des UNESCO-Welterbes umfasst aber nicht nur diese zwei portugiesischen Kulturformen, sondern auch 14 Weltkulturdenkmäler und ein Weltnaturdenkmal.
Außerdem sind im Rahmen des im Jahre 1992 gegründeten Programms „Memory of the World“ (port.: „Memória do Mundo“ / dt.: „Gedächtnis der Welt“) auch fünf wertvolle portugiesische Handschriften oder Handschriftensammlungen in das Weltdokumentenerbeverzeichnis aufgenommen worden.

Hier nun die Liste des gesamten UNESCO-Welterbes in Portugal:

Weltkulturerbe (port.: Património Mundial da Cultura)

-   Kloster der Heiligen Maria von Alcobaça
Das Kloster von Alcobaça (port.: Mosteiro de Santa Maria de Alcobaça) wurde im Jahre 1989 in die Weltkulturerbeliste aufgenommen. Aus dem 12. Jahrhundert stammend, beherbergt die riesige Zisterzienserklosteranlage, außer den üblichen Wirtschaftsräumen eines Klosters, fünf Kreuzgänge, sieben Dormitorien, eine Bibliothek und die größte Kirche Portugals
(lesen sie hierzu bitte auch meinen Blogeintrag „Alcobaça“ vom 17. November 2013)

-   Weinanbaugebiet des Alto Douro
Das steile Tal des Alto Douro und seine Weinanbaukultur (port.: Região Vinhateira do Alto Douro) sind seit 2001 Weltkulturerbe. Mit den Tälern weniger Nebenflüsse bildet der Alto Douro das älteste gesetzlich abgegrenzte Weinanbaugebiet der Welt! Es beginnt 100 km östlich der Stadt Porto und zieht sich über 120 km in Richtung spanisch-portugiesische Grenze. Nur in dieser Region, die auch als „País do Vinho“ (dt.: Weinland)  bezeichnet wird und in der seit über 2.000 Jahre Weinanbaukultur praktiziert wird, darf u. a. der weltberühmte Portwein angebaut werden.

-   Historisches Stadtzentrum von Angra do Heroismo
Die Stadt Angra do Heroismo, auf der Azoreninsel Terceira, ist die erste portugiesische Stadt die außerhalb Festlandportugals im Jahre 1534 gegründet wurde. Das historische Stadtzentrum von Angra do Heroismo hat mehrere besuchenswerte stattliche Barockbauten, eine schöne Kathedrale und eine mächtige Burg, den Castelo de São João Baptista, von dem man eine prächtige Panoramasicht über die Stadt hat. Bis 1822 war Angra do Heroismo die Hauptstadt der Azoren, bis es dann von Ponta Delgada, auf der Azoreninsel São Miguel, abgelöst wurde. Aber noch heute gilt die Stadt, die 1983 auf die Weltkulturerbeliste aufgenommen wurde, als der kulturelle Mittelpunkt der Azoren
(lesen sie hierzu auch bitte meinen Blogeintrag „Die Azoreninsel Terceira“ vom 8. September 2009)

-   Weinanbaukultur der Azoreninsel Pico
Der jungvulkanische Boden der Azoreninsel Pico ist auf weiten Stecken völlig ohne Humusdecke, was kaum eine erträgliche Landwirtschaft zulässt. Agrarisch ertragreich ist lediglich der Weinanbau an den mühevoll bearbeiteten Hängen des Pico Alto, einem noch heute tätigen Vulkan der mit 2.351 m die höchste Erhebung Portugals ist. Seit dem 15. Jahrhundert ist Pico für seine exquisiten Weine berühmt. Im Jahre 2004 nahm die UNESCO die Weinanbaukultur der Azoreninsel Pico (port.: Cultura da Vinha da Ilha do Pico) in ihre Welterbeliste auf
(lesen sie hierzu auch bitte einem Blogeintrag „Die Azoreninsel Pico“ vom 05. September 2009)

-   Kloster von Batalha
Die schlichte Stadt Batalha, zwischen Lissabon und Coimbra in einem fruchtbaren Talkessel des Flusses Lena gelegen, wäre wohl kaum jemanden bekannt, gäbe es da nicht das ehemalige Dominikanerkloster der Heiligen Maria der siegreichen Schlacht (port.: Mosteiro de Santa Maria da Vitótia da Batalha). Das sich an der Nordseite des Ortes erhebende Kloster wurde 1387 von König João I auf Grund eines Gelübdes gegründet, das er am 14. August 1385, zu Beginn der für die Unabhängigkeit Portugals vom Königreich Kastilien siegreichen und entscheidenden Schlacht von Aljubarrota, abgelegt hatte. Das Kloster von Batalha ist das große steinerne Freiheitsdenkmal der Portugiesen. Es wurde im Jahre 1840 zum Nationaldenkmal erklärt und ist seit 1983 Weltkulturerbe
(lesen sie hierzu auch meinen Eintrag „Batalha“ vom 21. Juni 2011)

-   Universität von Coimbra
In der Altstadt von Coimbra befindet sich die ehrwürdige Universität von Coimbra (port.: Universidade de Coimbra), mit all ihren alten Universitätsgebäuden, ihrer Universitätskirche, ihrer grandiosen Bibliothek und dem angrenzenden Botanischen Garten. Sie ist die älteste und bedeutendste Universität Portugals und eine der renommiertesten in Europa. Die Universität ist auch heute, über 700 Jahre nach ihrer Gründung, mit ihren Studenten ein kultureller und wissenschaftlicher Mittelpunkt Portugals
(lesen sie hierzu auch meine zwei Blogeinträge „Die Universität von Coimbra“ vom 18. Januar 2012 und „Coimbras Universität ist Weltkulturerbe“ vom 22. Juni 2013)

-   Die Stadt Elvas und ihre Befestigungsanlagen
Nahe der spanisch-portugiesischen Grenze liegt die alte Garnisonsstadt Elvas, mit ihren 220 registrierten Baudenkmälern. Als Stützpunkt gegen das nahe gelegene spanische Badajoz wurde die „Königin der Grenze“, wie die Stadt auch genannt wird, seit dem späten Mittelalter mit immer umfangreicheren Mauern befestigt und im 17. und 18. Jahrhundert mit mächtigen Forts gesichert, die zu den eindruckvollsten ihrer Zeit in Portugal gehören. Die Befestigungsanlagen von Elvas sind die größten und besterhaltenen der Welt! Seit 2012 ist diese alte Stadt Weltkulturerbe der UNESCO
(lesen sie hierzu bitte meinen Eintrag „Elvas, die Königin der Grenze, ist auch UNESCO-Weltkulturerbe“, vom 01. Juli 2012)

-   Historisches Stadtzentrum von Évora
Évora, die ehemalige Hauptstadt der Provinz Alentejo, steht seit dem Jahre 1986 auf der Liste des Weltkulturerbes. Die Stadt wird hier in Portugal wegen ihrer vielen historisch bedeutenden Bauwerke, darunter zahlreiche Stadtpaläste, Kirchen und Klöster, auch stolz „Cidade Museu“ (dt.: Museumsstadt) genannt
(lesen sie hierzu auch bitte meinen Blogeintrag „Évora“ vom 11. November 2011)

-   Historisches Stadtzentrum von Guimarães
Guimarães, die Geburtsstadt des ersten portugiesischen Königs, Afonso Henriques I, war die erste Hauptstadt Portugals und trägt hierzulande auch den Beinamen „Berço da Nação“ (dt.: Wiege der Nation). Die recht malerische Altstadt von Guimarães mit ihrer stattlichen Burg, ihren zahlreichen Stadtpalästen, Kirchen, Klöstern und ihren blumengeschmückten Granithäusern ist seit 2001 Weltkulturerbe der UNESCO
(lesen sie hierzu bitte auch meinen Blogeintrag „Guimarães“ vom 02. Januar 2012)

-   Turm von Belém und Hieronymuskloster in Lissabon
Belém, der südwestlichste Stadtteil Lissabons, ist wegen seiner großartigen historischen Baudenkmäler und höchst sehenswerten Museen berühmt. Die zwei wohl bekanntesten Bauwerke Lissabons, der Turm von Belém (port.: Torre de Belém) und das ehemalige Hieronymuskloster (port.: Mosteiro dos Jerónimos) liegen in diesem Stadtteil. Beide Bauwerke sind bedeutende Beispiele manuelistischer Baukunst und eindrucksvolle Symbole für Portugals Macht und Reichtum zur Zeit der kolonialen Eroberungen. Sowohl der Turm als auch das Kloster sind seit 1983 Weltkulturerbe

-   Historisches Stadtzentrum von Porto
Die historische Altstadt von Porto (port.: Centro Histórico do Porto), der zweitgrößten Stadt Portugals, beherbergt mehrere bedeutende Bauwerke, wie etwa die gut erhaltene Stadtmauer, die imposante romanische Kathedrale, den neo-klassischen Börsenpalast oder die barocke Kirche Igreja dos Clérigos mit dem Wahrzeichen der Stadt, der Torre dos Clérigos, dem höchsten Kirchenglockenturm Portugals. Seit 1996 gehört das historische Stadtzentrum Portos zum Weltkulturerbe

-   Kulturlandschaft Sintra
Die von der UNESCO im Jahre 1995 qualifizierte Kulturlandschaft von Sintra (port.: Paisagem Cultural de Sintra) beinhaltet die Altstadt von Sintra und das romantische Sintragebirge mit all seinen exotischen Parks und prächtigen Gärten und den vielen architektonisch-einzigartigen Palästen, den jahrhundertealten Klöstern und den märchenhaften Schlössern
(lesen sie hierzu auch meinen Eintrag „Sintra“ vom 23. Juli 2013)

-   Christuskloster in Tomar
Die Tempelrittermönche des 1162 gegründeten Christusritterordens (port.: Ordem de cavalharia de Nosso Senhor Jesus Cristo) sind verantwortlich für den Bau der Klosteranlage von Tomar, die aus einer umfangreichen Gruppe imposanter und reich verzierter Gebäude des 12. bis 17. Jahrhunderts besteht. Einst „zur Verteidigung des Glaubens“ von den Tempelrittern erbaut, erlebte das im gotisch-manuelistischem Stil erbaute Christuskloster (port.: Convento de Cristo) unter seinen Großmeistern Heinrich dem Seefahrer und König Manuel I seine größte Blüte. Das Christuskloster wurde 1983 auf die Weltkulturerbeliste aufgenommen

-   Archäologischer Park im Tal des Côa
Im Nordosten Portugals befindet sich das Tal des Flusses Côa. In den steinernen Uferhängen dieses Flusstals wurden Ende des letzten Jahrhunderts mehrere Tausend eingravierte Felszeichnungen aus prähistorischer Zeit, manche von ihnen gut 30.000 Jahre alt, entdeckt. Diese Felsmalereien erstrecken sich über insgesamt 17 km im ganzen Tal und zeigen vor allem Tiermotive, wie man sie bisher nur aus Höhlen und Felsengrotten Mitteleuropas her kannte. Die prähistorischen Felsmalereien stehen seit 1998 auf der Liste des UNESCO-Welterbes

Weltnaturerbe (port.: Património Mundial da Natureza)

-   Der Lorbeerwald von Madeira
Der Lorbeerwald Madeiras bedeckt 20 % der Insel, also gut 150 qkm. Er besteht aus 20 verschiedenen, für die Insel charakteristischen Baumarten, wie z.B. den Madeira-Lorbeer (port.: vinhático / latein.: Persea indica), den Madeira-Holunder (port.: sabugueiro madeirense / latein.: Sambucus lanceolata), den Barbusano (port.: barbusano / latein.: Apollonias barbujana) oder den Stinklorbeer (port.: til / latein.: Ocotea foetens), sowie aus verschiedenen Farnarten. Im Dezember 1999 wurde dieser einzigartige Urwald zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt

Immaterielles Weltkulturerbe (port.: Património Cultural Imaterial da Humanidade)

-   Fado
Der Musikstil des Fado wurde 2011 von der UNESCO zum Immaterielles Kulturerbe der Menschheit (port.: Patrimônio Cultural Imaterial da Himanidade) ernannt. Er ist wohl der portugiesischste aller Musikstile in Portugal. Der Fado ist voller Schmerz und Sehnsucht, und handelt meistens von nicht erfüllter Liebe, vom Unglück, vom Schicksal und alten, verlorenen Zeiten. Dennoch ist der Fado, trotz dieser ganzen negativen Gefühle, voller Hoffnung und Leben. Da der Fado die wehmütigen Sehnsuchtsgefühle der Portugiesen so praktisch musikalisch symbolisiert, wird er oftmals – und das zu Recht – als „die Seele Portugals“ (port.: „a alma de Portugal“) bezeichnet
(lesen sie hierzu auch bitte meinen Blogeintrag „Weltkulturerbe Fado“ vom 27. November 2011)

-   Chorgesang Cante Alentejano
Auf den Tag genau drei Jahre nach dem Fado wurde der portugiesische Musikstil des Cante Alentejano im Jahre 2014 auf die Weltkulturerbeliste von der UNESCO gesetzt.
Der Cante Alentejano ist ein Chorgesang der ohne Instrumente in einem langsamen Tempo und in einem charakteristischen harmonisch-monotonem Takt gesungen wird. Fast immer handeln die vorgetragenen Lieder vom Alltag, von der Liebe, der Freundschaft und dem schweren Arbeitsalltag im Alentejo.
(lesen sie hierzu bitte auch meinen Blogeintrag „Weltkulturerbe Cante Alentejano“ vom 27. November 2014)

Weltdokumentenerbe (port.: Programa Memória do Mundo)

-   Brief über die Entdeckung Brasilien
Der Brief über die Entdeckung Brasiliens am 22. April 1500 (port.: Carta do Achamento do Brasil) ist ein dokumentarischer Bericht des Seefahrers Pedro Álvares Cabral an den portugiesischen König Manuel I. In diesem mit dem 01. Mai 1500 datierten Brief beschrieb der Chronikschreiber Pêro Vaz de Caminha an den König in Portugal die ersten Eindrücke der Portugiesen in der neu entdeckten Welt, ihre erste Begegnung mit den Ureinwohnern und ihre ersten Einblicke in die neue, unbekannte Flora und Fauna Südamerikas. Der vierzehn Seiten doppeltbeschriftete lange Brief, der eigentlich eine Art Chronik ist, befindet sich heute im portugiesischen Nationalarchiv Torre do Tombo und gilt als das erste literarische Dokument Brasiliens. Die UNESCO nahm den Brief über die Entdeckung Brasiliens im Jahre 2005 in die Weltdokumentenerbeliste auf
(bitte lesen sie hierzu auch meinen Blogbeitrag „Pero Vaz de Caminha“ vom 20. Februar 2012)

-   Vertrag von Tordesilhas
Der Vertrag von Tordesilhas (port.: Tratado de Tordesilhas), der am 07. Juni 1494 nach langwierigen Verhandlungen zwischen Portugal und Spanien abgeschlossen wurde, gilt als die dokumentierte Abschlussvereinbarung zwischen diesen beiden Königreichen, die damalige bekannte Welt untereinander aufzuteilen und die Hälfte des anderen zu respektieren. Der Vertrag von Tordesilhas gilt somit als der erste „Nichtangriffspakt“ zwischen Portugal und Spanien. Der Vertrag befindet sich heute im portugiesischen Nationalarchiv der Torre do Tombo und ist seit 2007 ein Welterbedokument

-   Chronologische Manuskriptsammlung „Corpo Cronologico“
Der „Corpo Cronologico“ ist eine Sammlung von verschiedenen Dokumenten und Manuskripten die zwischen 1756 und 1784 vom damaligen Leiter des Nationalarchivs Torre do Tombo, Manuel da Maia, zusammengetragen wurden. Die Sammlung umfasst insgesamt 83.212 verschiedene Verträge, Manuskripten und Dokumente des portugiesischen Staates die zwischen den Jahren 1161 und 1696 verfasst wurden.
Der Tatsache, das Manuel da Maia seinerseits die Schriftstücke alle chronologisch archivierte, versankt die Sammlung ihren Namen „Corpo Cronologico“. Seit 2007 ist die Sammlung, die sich weiterhin im Nationalarchiv Torre do Tombo befindet, Welterbedokument der UNESCO

-   Bericht der Flugpioniere Gago Coutinho und Sacadura Cabral
Im Jahre 1922 unternahmen die portugiesischen Flugpioniere Carlos Viegas Gago Coutinho und Artur de Sacadura Cabral den ersten Südatlantikflug der Geschichte. Am 30.März 1922 flogen beide Piloten mit ihrem Wasserdoppeldeckerflugzeug „Santa Cruz“ von Lissabon nach Rio de Janeiro in Brasilien. Über ihre Flugreise schrieben sie einen detaillierten Bericht (port.: Relatório dos aeronautas Gago Coutinho e Sacadura Cabral), der dann im Jahre 2010 als Welterbedokument von der UNESCO in ihre Liste aufgenommen wurden. Der Bericht der beiden Flugpioniere Coutinho und Cabral befinden sich heute im Archiv der Marinebibliothek in Lissabon

-   Reisetagebuch der ersten Indienfahrt des Vasco da Gama
Als der Seefahrer und Entdecker Vasco da Gama am 20. Mai 1498 seinen Fuß auf dem indischen Subkontinent setzte, hatte er als erster Mensch den Seeweg nach Indien entdeckt. Seine Reise hatte am 08. Juli 1497 in der portugiesischen Hauptstadt begonnen und erst zwei Jahre später, am 10. Juli 1499, segelte er wieder in Lissabon ein. Über seine Entdeckungsreise nach Indien verfasste er ein Reisetagebuch (port.: Diário da primeira viagem de Vasco da Gama), welches er später König Manuel I vorlegte. Dieses Reisetagebuch seiner ersten Indienfahrt ist 2013 von der UNESCO auf die Welterbedokumentenliste gesetzt worden. Es wird heute im Archiv der Stadtbibliothek von Porto aufbewahrt

Und hier nun eine Liste der von der portugiesischen Regierung nominierten Bauwerke und Naturschauplätze für eine zukünftige Bewerbung als Weltkultur- und Weltnaturerbe bei der UNESCO:

- die vulkanische Schachthöhle Angar do Carvão auf der Azoreninsel Terceira
- das historische Stadtzentrum von Santarém
- die Schwefelhöhle Furna do Enxofre auf der Azoreninsel Graciosa
- die von mittelalterlichen Mauern umgebene Kleinstadt Marvão und der kleine Berg auf dem es liegt
- die kleine unbewohnte Inselgruppe Ilhas Selvagens (dt.: Wilde Inseln) im Atlantik, vor der Küste Afrikas
- der Naturpark Südöstliche Alentejoküste im Alentejo
- die Lissabonner Unterstadt Baixa (port.: Baixa Pombalina)
- die Schloss- und Klosteranlage des Nationalpalastes von Mafra (port.: Palácio Nacional de Mafra)
- die Ortschaft Buçaco und das Waldgebiet in dem es liegt
- der Naturpark der Serra Arrábida
- die Dinosaurierfußspuren im Naturpark von Ourém-Torres Novas (port.: Parque Natural das Pegadas de Dinossáurio de Ourém-Torres Novas)