Dienstag, 6. Oktober 2009
Rio 2016
In Ganzseitigen Zeitungsannoncen beglückwünschte dieses Wochenende die Stadt Lissabon ihre Partnerstadt Rio de Janeiro als die vom IOC (Internationales Olympisches Komitee) ausgewählte Stadt für die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2016.
In einer spannenden und emotionalen Wahl, setzte sich am letzten Freitag die brasilianische Metropole am Zuckerhut gegen die Städte Chicago (USA), Tokio (Japan) und Madrid (Spanien) als Austragungsort der übernächsten olympischen Sommerspiele durch.
Rio de Janeiro hatte sich schon für die Sommerspiele 1936 (verloren gegen Berlin), 2004 (verloren gegen Sydney) und 2012 (verloren gegen London) beworben.
Aber erst jetzt, für die Spiele 2016, konnte sich Rio gegen seine Konkurrenten durchsetzen.
Hier in Portugal ist die Freude, über die Wahl Rio de Janeiros als Austragungsort der Sommerspiele 2016, sehr groß.
Das liegt zum einen daran, dass es hier in Portugal eine große brasilianische Gemeinde gibt, und zweitens liegt es daran, das Rio de Janeiro wohl die portugiesischste aller Städte Brasiliens und Südamerikas ist.
Rio de Janeiro wurde am 01. März 1564 von Portugiesen gegründet.
Bevor die Stadt brasilianische Hauptstadt wurde, war sie von 1808 bis 1821 sogar portugiesische Hauptstadt.
Als nämlich 1807, die französischen Truppen Napoleons Portugal besetzten, floh der portugiesische König João VI mit der gesamten Krone nach Brasilien, und machte Rio de Janeiro de facto zur Hauptstadt Portugals.
Damals wurde, bis heute einmalig auf der Welt, eine europäische Nation von einer Kolonie aus, regiert!
Als der König wieder nach Portugal zurückkehrte, was er nur schweren Herzens tat, hinterließ er in Rio de Janeiro nicht nur eine von den Portugiesen gegründete und erbaute Stadt, sondern eine Stadt die bis heute ihre portugiesischen Wurzeln und ihre lusitanische Seele nicht verleugnen kann.
Und somit finden die übernächsten olympischen Sommerspiele zum Teil auch ein wenig in Portugal statt, und sei es nur dadurch, dass zum ersten Mal in der Geschichte Olympias, die Spiele in einem portugiesischsprachigen Land stattfinden werden.
Obwohl Barak Obama sich stark für „sein“ Chicago einsetzte, konnte er mit dem „Yes, we can“-Slogan diesmal keine Punkte machen.
Auch Tokio musste sich Rio geschlagen geben, denn hinter der Bewerbung Tokios waren zwar eine Menge Geld, aber wenig „spirit“ zu finden.
Als es dann nur noch um die Wahl zwischen Rio de Janeiro und Madrid ging, konnte es für mich als Portugiesen, nur einen Sieger geben.
Die Wahl Madrids zur Olympiastadt hätte ich persönlich nicht gerne gesehen!
Rio de Janeiro hat die Wahl mit 66 Stimmen gegen 32 Stimmen für Madrid gewonnen!
Nicht weil Brasilien eine große Sportnation oder gar eine sportliche Weltmacht ist (außer vielleicht beim Fußball) hat Rio de Janeiro gewonnen.
Nein Rio de Janeiro hat die Wahl gewonnen, weil die Stadt den IOC davon überzeugen konnte, dass von allen konkurrierenden Städten, sie die Jenige war, die Olympia am ehesten verdient hat.
Brasilien wird, innerhalb von nur zwei Jahren, mit der Veranstaltung der Fußballweltmeisterschaft im Jahre 2014 und den Olympischen Spielen 2016, die zwei wichtigsten sportlichen Ereignisse der Welt austragen.
Die Vergabe dieser zwei Sportereignisse sind eine Anerkennung der Welt an ein Volk und eine Stadt, die leider meistens nur negativ in den Schlagzeilen der Zeitungen und des Fernsehens zu finden sind, und denen man so die Gelegenheit gibt, auf die positivste Art und Weise der gesamten Menschheit zu beweisen, das in Brasilien alles, aber auch wirklich alles, möglich ist.
„Parabéns Rio de Janeiro, pela escolha para acolher os Jogos Olímpicos de Verão de 2016!“
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