Dienstag, 6. Oktober 2009
Portugiesische Galeere
Wer an diesem Wochenende eine portugiesische Tageszeitung aufschlug, wurde mit den fetten Schlagzeilen „Portugiesische Galeeren vor Cran Canaria gesichtet“ (aus der Zeitung „Expresso“) oder „Kanarische Inseln von Portugiesischen Galeeren umzingelt“ (aus der Zeitung „Diário de Notícias“) konfrontiert.
Nun, bereits im vergangenen Sommer konnte man in den hiesigen Zeitungen die gleichen Meldungen lesen, allerdings handelte es sich im Sommer 2009 um das spanische Mallorca und Formentera, die von Portugiesischen Galeeren „attackiert“ wurden.
Wer nun aber diese Zeilen liest, und meint, die portugiesische Armada würde jetzt aus purer Langeweile, die spanische Inselwelt zu erobern versuchen, der täuscht sich.
Denn bei der Portugiesischen Galeere oder der Portugiesischen Karavelle wie sie auch genannt wird, handelt es sich nicht um ein Seefahrzeug oder Segelschiff, sondern um eine Art giftige Qualle, die zu der Familie der Seeblasen gehört.
Die Portugiesische Galeere (lat.: Physalia physalis / port. : Caravela Portuguesa) lebt vorzugsweise im Pazifischen Ozean, kommt aber auch vor einigen europäischen Atlantikküsten, wie der irischen, der spanischen und seltener auch vor der portugiesischen, vor.
Zu ihrem Namen kommt die Qualle, weil eine etwa 30 cm bläuliche, sackförmige Gasblase, wie ein Segelschiff, auf dem Wasser schwimmt. Die hochgiftigen, bis zu 50 m langen Tentakel allerdings, treiben unsichtbar unter Wasser.
Das Gift der Portugiesischen Galeere sorgt bei bloßem Hautkontakt für schwere Verbrennungen, Atemstillstand und Herzversagen.
Ärztliche Hilfe ist nur sehr selten wirksam.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind dieses Jahr glücklicherweise noch keine Todesopfer in Europa zu verzeichnen, die auf das Konto Portugiesischer Karavellen zurückgehen.
Und auch mit einer Angriffswelle der portugiesischen Armada gegen Spanien ist in den nächsten Jahren wohl nicht zu rechnen!
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