Vor einiger Zeit
erhielt ich eine E-Mail von meinem sehr guten Freund Andreas, der mich auf
einen Artikel in der US-amerikanischen Onlinezeitung Huffington Post aufmerksam
machte, in dem von portugiesischen „bolos lêvedos“ die Rede war.
Da Andreas, der mit
seiner kleinen Familie hier in Lissabon lebt, noch nie hier in Portugal von diesen
„portuguese muffins“, so die Huffington Post, gehört und diese auch noch nie
probiert hatte, fragte er mich, ob ich wüsste, wo er sich denn solche mal
besorgen könne.
Auf Anhieb habe ich
Andreas darauf keine Antwort geben können, denn bei „bolos lêvedos“ handelt es
sich um eine regionale Brotspezialität aus den Azoren, und wie bei allen
regionalen Spezialitäten, so ist auch an dieser hier in der Großstadt nicht
leicht ranzukommen.
Ich sagte ihm aber,
ich müsste sicherlich noch irgendwo ein altes Familienrezept dieses Backwerkes rum
liegen haben, und würde ihm dieses gerne zukommen lassen.
Dies tat ich dann
auch und Andreas hat sich daraufhin ans backen gemacht. Von ihm sind auch die hier
abgebildeten Fotos.
Aber, so werden viele
sich nun fragen:
was ist eigentlich ein „bolo lêvedo“?
Nun, fangen wir mit
dem Namen an:
„bolo lêvedo“ heißt
ins Deutsche übersetzt soviel wie „fermenierter Kuchen“. Aber der Name täuscht,
denn es handelt sich bei diesem Backwerk nicht um eine Kuchenart, sondern um
eine süße Brotsorte.
Seinen Ursprung hat der „bolo lêvedo“ auf der Azoreninsel São Miguel,
wo er im Tal von Furnas (port.: Vale das Furnas), in Steinöfen, die von warmen
vulkanischen Quellen erhitzt werden, gebacken wird.
Wann
genau dieses scheibenförmige süßliche Brot zum ersten Mal gebacken wurde, lässt
sich heute nicht mehr feststellen, aber es ist bekannt, das kurze Zeit nach der
Kolonialisierung der Insel, Mitte des 15. Jahrhunderts, dank des Vulkanismus im
Tal von Furnas sehr gerne alles gebacken und gekocht wurde.
Über
Jahrhunderte hinweg war diese Brotsorte
nur den Inselbewohnern bekannt.
Doch heute, dank der
vielen Menschen die die Azoren jedes Jahr besuchen und der vielen Azoreaner die
in der Neuen Welt leben, sind die „bolos lêvedos“ auch über die Grenzen der
Insel São Miguel hinaus bekannt geworden und sogar
die renommierte Huffington Post schreibt heutzutage Artikel über diese leckere
gastronomische Spezialität.
Für alle, die es
Andreas gleichtun wollen, und sich gerne an diesem süßen, weichen Brot
versuchen wollen, hier nun ein altes Familienrezept:
Bolo lêvedo (dt.:
Fermentiertes Kuchen / Gegärter Kuchen)
Zutaten:
1 kg Mehl (vorzugsweise Weizenmehl)
250g Zucker
250g Butter
4 Eier
20g frische Bäckerhefe (port.: fermento de padeiro)
1 Teelöffel Salz
1 dl – 2 dl warme Milch
etwas geriebene Zitronen- oder Orangenschale
1 kg Mehl (vorzugsweise Weizenmehl)
250g Zucker
250g Butter
4 Eier
20g frische Bäckerhefe (port.: fermento de padeiro)
1 Teelöffel Salz
1 dl – 2 dl warme Milch
etwas geriebene Zitronen- oder Orangenschale
Zubereitung:
1. die Hefe und den Salz in etwas Milch auflösen
2. das Mehl mit dem Zucker, der Butter und den Eiern gut verrühren
3. dann, ganz nach Geschmack, etwas geriebene Zitronen- oder Orangenschale hinzufügen
4. jetzt die warme Milch hinzufügen und den ganzen Teig rühren und kneten
5. dann den Teig zum aufgehen an einem warmen Ort ca. 2 Stunden zum gären stehen lassen
6. danach den Teig ausrollen und in kleine Portionen teilen
7. die portionierten Stücke noch einmal gut eine Stunde stehen lassen
8. diese einzelnen Portionen in einer Pfanne, bei kleiner Gasflamme goldbraun backen (es ist sehr wichtig, dass die Flamme nicht sehr hoch ist, denn sonst wird der „bolo lêvedo“ außen zwar knusprig, ist dann innen aber roh!)
1. die Hefe und den Salz in etwas Milch auflösen
2. das Mehl mit dem Zucker, der Butter und den Eiern gut verrühren
3. dann, ganz nach Geschmack, etwas geriebene Zitronen- oder Orangenschale hinzufügen
4. jetzt die warme Milch hinzufügen und den ganzen Teig rühren und kneten
5. dann den Teig zum aufgehen an einem warmen Ort ca. 2 Stunden zum gären stehen lassen
6. danach den Teig ausrollen und in kleine Portionen teilen
7. die portionierten Stücke noch einmal gut eine Stunde stehen lassen
8. diese einzelnen Portionen in einer Pfanne, bei kleiner Gasflamme goldbraun backen (es ist sehr wichtig, dass die Flamme nicht sehr hoch ist, denn sonst wird der „bolo lêvedo“ außen zwar knusprig, ist dann innen aber roh!)
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