Samstag, 3. September 2011
Bücher die kein Mensch braucht
Wer mich kennt weiß das ich für mein Leben gerne lese.
Und wer mich kennt weiß auch welche Art von Literatur ich mag.
Von Biographien und Autobiographien über Reiseberichte und Reiseführern bis hin zu historischen und geschichtlichen Romanen, lese ich fast alles gerne.
Nun bin ich dieser Tage gefragt worden, was und wen ich denn nicht oder überhaupt nicht gerne lese.
Nun ich muss ehrlich gestehen dass ich hier über eine Antwort erst ein wenig nachdenken musste.
Nicht das mir nicht sofort zehn oder mehr Bücher einfallen würden, die mich nicht vom Hocker reißen, aber diese Bücher alleine erklären nicht meinen literarischen Geschmack.
Ich würde sagen, ich mag keine Bücher die verallgemeinern, die keine Substanz haben und die fiktive, absurde, ignorante und egozentrische Roman- und Unterhaltungsliteratur darstellen.
Aber ich finde, mit einem Buch ist es wie mit dem Essen.
Man kann erst sagen „Ich mag das nicht“, wenn man es ausprobiert hat.
So lese ich jedes Buch an, das mir in die Hände fällt.
Was aber nicht heißen soll, das ich jeweils über die zehnte oder zwanzigste Seite hinauskomme.
So denke ich mit Grauen an Niccoló Machiavellis Werk „Der Fürst“ oder an den „Weiblichkeitswahn“ von Betty Friedman zurück.
Auch die Bücher „Über den Menschen“ von René Descartes, „Das Kapital“ von Karl Marx und John Stuart Mills „Die Freiheit“ waren eher zum abgewöhnen als für mich literarisch bedeutend.
Das „Mein Kampf“ von Adolf Hitler in vielen Ländern der Welt auf dem Verbotsindex steht verstehe ich gut, das José Saramagos „Die Stadt der Blinden“ (port.: „Ensaio sobre a Cegueira“) nicht in diesem Index aufgeführt wird, verstehe ich dagegen nicht!
Diese Bücher, die ich hier als Beispiel nenne, haben alle eines gemeinsam:
Sie wurden fast alle von Atheisten geschrieben.
Und wie jeder weiß, mögen Atheisten nichts Spirituelles und Aufregendes. Im Gegenteil, Atheisten scheinen literarisch (und nicht nur hier!) eher die langweilige, ärgerliche und lästige Kost zu mögen.
Aber wie man so schön sagt: „Über Geschmack lässt sich streiten“, und nur so lässt es sich erklären das z.B. ein José Saramago einen Literaturnobelpreis verliehen bekommen hat, während eine sehr talentierte Isabel Stilwell kaum über die portugiesische Landesgrenze hinaus bekannt ist.
Ach ja, die Welt in der wir leben ist ungerecht
…und die literarische Welt ist da keine Ausnahme!
... das gefällt mir! Bücher, die die Welt nicht braucht, passen doch perfekt zu einem Verlag, der erst gar keine Bücher verlegt :))
AntwortenLöschenHerzliche Grüße nach Portugal!
DerVERLEGER.
Thoni - der Verlag ohne Bücher.